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6.661 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Skandal, CSU, DemokratiemÖrder ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

CDU/CSU

30.04.2018 um 11:38
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Warum sollte man aus der rechten Ecke sagen, dass die AfDler nicht alle rechts sind? Das macht keinen Sinn.
Du bist wohl als UBÜB (Urlaubsbrückenüberbrücker) eingestellt?

Weil Rechte sich gern als (die einzig wahren) Mittigen ausgeben, die Nazis auch mal als Linke darstellen und auch sonst am liebsten Verwirrung stiften und alles frei Schnauze uminterpretieren.

Hier gehts aber nicht um die AfD.


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30.04.2018 um 11:54
Zitat von wuecwuec schrieb:Du bist wohl als UBÜB (Urlaubsbrückenüberbrücker) eingestellt?
Den musst du mir erklären :D
Zitat von wuecwuec schrieb:Weil Rechte sich gern als (die einzig wahren) Mittigen ausgeben, die Nazis auch mal als Linke darstellen und auch sonst am liebsten Verwirrung stiften und alles frei Schnauze uminterpretieren.
Unabhängig davon, ob eine Partei sich rechts, links oder mittig einordnet, wäre es doch ein kapitales Eingeständnis zu sagen, dass die Wähler eben nicht mit den Überzeugungen der Partei übereinstimmen.
Zitat von wuecwuec schrieb:Hier gehts aber nicht um die AfD.
Nein, geht es auch nicht. Die kommen aber zwangsläufig ins Spiel, wenn gesagt wird, dass die CSU die AfD „Rechtsaußen überholt“.


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30.04.2018 um 12:05
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Unabhängig davon, ob eine Partei sich rechts, links oder mittig einordnet, wäre es doch ein kapitales Eingeständnis zu sagen, dass die Wähler eben nicht mit den Überzeugungen der Partei übereinstimmen
Wer tut denn das und wie kann das unabhängig davon sein, wo sich die Partei einordnet?

"Rechts" ist im Bezug auf "politische Einstellung bzw Weltbild" in Deutschland negativ konnotiert.
Quasi niemand bezeichnet sich öffentlich als "rechts".


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30.04.2018 um 12:07
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Unabhängig davon, ob eine Partei sich rechts, links oder mittig einordnet, wäre es doch ein kapitales Eingeständnis zu sagen, dass die Wähler eben nicht mit den Überzeugungen der Partei übereinstimmen.
Guck mal worauf ich mich bezogen (was ich zitiert) habe. Auf dein "aus der rechten Ecke". Da war nicht die Rede von Protestler, temporär Verwirrten o.ä. sondern von Gestalten vom rechten Abgrund.
Ich hab nie behauptet, dass alle AfD-Wähler ultramäßig unterwegs wären.
An der Partei (und den Parteigestalten) ändert das indes nichts. Aber auch das war nicht mein Punkt.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Nein, geht es auch nicht. Die kommen aber zwangsläufig ins Spiel, wenn gesagt wird, dass die CSU die AfD „Rechtsaußen überholt“.
Ist ja klar. Sollte trotzdem nicht ausarten.
Zitat von AtroxAtrox schrieb: wuec schrieb:
Du bist wohl als UBÜB (Urlaubsbrückenüberbrücker) eingestellt?

Den musst du mir erklären :D
War das nicht einigermaßen selbsterklärend? UBÜB im Sinne von Sommerlochkillerschildkröte


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30.04.2018 um 13:37
Zitat von FiernaFierna schrieb:"Rechts" ist im Bezug auf "politische Einstellung bzw Weltbild" in Deutschland negativ konnotiert.
Quasi niemand bezeichnet sich öffentlich als "rechts".
Diesen Punkt würde ich durchaus differenzierter betrachten. Ich sehe die Einordnung in rechts und links erstmal als unproblematisch. Problematisch wird es an den Rändern, also Strömungen, die rechts- oder linksradikal sind.

Nehmen wir mal ein Wiki-Zitat:

"...der liberalen Rechten, welche Ungleichheit nur dann für gerechtfertigt hält, wenn sie das Resultat eines fairen Wettbewerbs ohne Vorteilsweitergabe an Nachfahren ist."

Eine Aussage, die ich teile. Per dieser Definition bin ich also finanzpolitisch rechts. Da habe ich ehrlich gesagt wenig Schmerz mit und ich sehe da auch keine negative Konnotierung. Bei sozialpolitischen Fragen würde ich mich eher links einordnen.

Jetzt kommt aber das Problem: Je weiter jemand links ist, desto eher würde er meine finanzpolitische Meinung zum Markt als rechtsradikal bezeichnen. Je weiter jemand rechts ist, desto eher würde er mich für einen "linksversifften Gutmenschen" halten. Ich glaube einfach, dass die Toleranz gegenüber anderen Meinungen abgenommen hat und sehe dementsprechend eher eine Radikalisierung der Sprache statt der Menschen.

Das aber nur als kleiner Exkurs zu meiner Meinung zu der ganzen rechts-links Terminologie. Auch, dass das Aufhängen von Kreuzen ein "Überholen rechts-außen" ist, halte ich für ein überdramatisierendes Vokabular.
Zitat von wuecwuec schrieb:Guck mal worauf ich mich bezogen (was ich zitiert) habe. Auf dein "aus der rechten Ecke". Da war nicht die Rede von Protestler, temporär Verwirrten o.ä. sondern von Gestalten vom rechten Abgrund.
Wenn die Zielgruppe der CSU tatsächlich der "rechte Abgrund" ist, ist das eine ziemlich dumme Wahlkampfstrategie. Die Protestler und temporär Verwirrten sind viel leichter umzustimmen.
Zitat von wuecwuec schrieb:War das nicht einigermaßen selbsterklärend? UBÜB im Sinne von Sommerlochkillerschildkröte
Also soll ich es als Beleidigung auffassen?


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30.04.2018 um 13:41
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Wenn die Zielgruppe der CSU tatsächlich der "rechte Abgrund" ist, ist das eine ziemlich dumme Wahlkampfstrategie.
Es ist (zumindest momentan) aktuelle CSU-Strategie. Quasi CSU Tradition ("rechts von der CSU..."FJS) Ob du die als dumm ansiehst, ist allein deine Sache. Und wer sagt denn, dass die Zielgruppe nicht die Protestler wären?
Ich glaub nicht mal die FJS-Wiedergänger können so blind sein sich einzubilden, Rechtsaußen abholen zu können.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Also soll ich es als Beleidigung auffassen?
Äh. Nein?! Bisserl neckend aber doch nicht beleidigend.


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30.04.2018 um 13:44
Zitat von wuecwuec schrieb:Ob du die als dumm ansiehst, ist allein deine Sache
Mal die Gegenfrage: Hältst du die Strategie für sinnvoll? Unabhängig von Sympathien oder Antipathien gegenüber der CDU/CSU.

Trump hat die Wahl auch nicht durch Hardcore-Demokraten gewonnen, sondern durch die Swing-States. Die Leute, die sich unsicher sind, was sie wählen sollen, sind doch die Zielgruppe Nummer 1 des Wahlkampfs.
Zitat von wuecwuec schrieb:Äh. Nein?! Bisserl neckend aber doch nicht beleidigend.
Na dann ist doch gut. Da wir uns nicht wirklich kennen, frage ich lieber nach als die beleidigte Leberwurst zu spielen ;)


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30.04.2018 um 13:52
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Hältst du die Strategie für sinnvoll?
Nein. Ich halte sie für katastrophal, hab ich mehrfach zum Ausdruck gebracht. Die Freiheit durch Unfreiheit bewahren zu wollen ist bescheuert. Gelinde gesagt. Ebensogut könnte man um Karies vorzubeugen alle Zähne ausreißen.

Besorg dir Poppers "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" (im Netz als pdf).
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Na dann ist doch gut. Da wir uns nicht wirklich kennen, frage ich lieber nach als die beleidigte Leberwurst zu spielen ;)
Wenn ich beleidige dann merkst du das. Das bemerken dann sogar Seismographen.


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30.04.2018 um 15:47
@wuec
Zitat von wuecwuec schrieb:Wozu da eigentlich noch eine AfD verhindern, wenn deren Beklopptheit längst Alltag wurde?
Manchmal habe ich bei einigen Konservativen eher den Verdacht, dass es mehr darum geht, sich für eine mögliche zukünftige Koalition mit der AfD fit zu machen.


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30.04.2018 um 16:59
@Pan_narrans
Könnte man tatsächlich meinen. Aber eigentlich glaub ich, dass Politiker viel einfacher gestrickt sind. Insbesondere die bajuwarische Ministerprinzengarde. Bei der geht es ja nicht nur um Macht sondern um alleinige Macht.


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30.04.2018 um 17:37
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Mein Schluss daraus war aber einer Partei beizutreten und selbst an der Politik teilzunehmen statt nur „auf die da oben“ zu schimpfen.
Das ist sehr löblich und in der Tat besser als über "die da oben" rum zu jammern.

Aber deshalb ist jemand der die AfD wählt, dennoch entweder ganz weit rechts oder ein Dummkopf.


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Doors ehemaliges Mitglied

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30.04.2018 um 17:43
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Aber deshalb ist jemand der die AfD wählt, dennoch entweder ganz weit rechts oder ein Dummkopf.
Kommt auch in Kombination vor. Oder vielleicht bedingt das eine das andere?


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30.04.2018 um 17:45
Zitat von DoorsDoors schrieb:Kommt auch in Kombination vor.
Ja, keine Frage
Zitat von DoorsDoors schrieb:Oder vielleicht bedingt das eine das andere?
Ah, manchmal sind es auch einfach Menschenfeindlichkeit und Egoismus


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30.04.2018 um 18:16
Klar ist Zeug wie irgendwie "überholen" ein Kampfbegriff aber weiß nicht wie ichs sonst nennen soll. Das mit dem Psychiatriegesetz, das mit dem Kreuz und das Polizeigesetz finde ich insgesamt krasser als das meiste was die AfD vorgeschlagen hatte, zumal sich das eh meist nur auf Migration bezieht und gegen Migration ist die CSU ja ebenfalls, sehe also nicht in wie fern die AfD da viel schlimmer sein sollte als die CSU. "Überholen" ist da schon irgendwie eine meiner Ansicht nach adäquate Beobachtung zumals Vorschläge sind die umgesetzt werden können, während die AfD nur labert weil die eh nicht regiert. Und das einzige was noch schlimmer als Nationalisten an sich ist sind Fundamentalisten sind die ebenfalls dem Nationalismus zuneigen, wenn Religion mit im Spiel ist kann man Rationalität komplett vergessen, da kann man mit Petry noch besser diskutieren als mit CSUlern.

Zumal ich das Verhalten gewagt finde. Gerade Scheuer der da Weidel aus der Talkrunde ekelte und Höcke (nicht zu unrecht an sich) als Rechtsradikalen bezeichnete aber dann hängt man selbst der Partei an die sich für nationalen Identitätsquark verkauft (bzw den endlich wieder offen auslebt) und Populismus untersützt und irgendwie fällt den meisten diese Heuchelei gar nicht erst auf.
Man kritisiert halt immer nur dann wenn irgendwie direkt Hitler mit ins Spiel kommt, solange man den nicht verharmlost kann man nationalistisch sein und es stört keinen. Die CDU hat ja nicht das geringste Problem mit der CSU zu koalieren obwohl die AfD angeblich die große Nemesis sein soll. Sehe einfach den krassen Unterschied nicht. Mir fällt das auch mit dem Antisemitismus auf - Antisemitismus ist scheiße, aber er tritt zumindest bei Deutschen immer in Verbindung mit Rassismus auf und dass hier dauernd Migranten verkloppt werden ist aber nie so recht Thema, bei Antisemitismus aber (zurecht) schon. Ich denke es geht irgendwie immer nur um die Rolle Deutschlands. Bei Antisemitismus kriegt man aus historischen Gründen den Arsch hoch, Gewalt gegen Farbige thematisiert man dagegen nicht, nur den entgegengesetzen Fall immer wieder.

Es nervt auch wie im Social Media alle mit Muslimen ankommen wenn man das Kreuz anspricht oder Schweinefleischzwang oder Schächtungsverbot. Die wissen GENAU dass das Juden ebenfalls ausgrenzt, aber das erwähnt man nicht und hofft der Gesprächspartner bemerkts nicht. Weil Rassismus im Gegensatz zum Antisemitismus relativ akzeptiert und normalisiert ist.

Aber ja rechts-links sind dumme Begriffe da gebe ich Atrox an sich recht. Aber meist weiß man was gemeint ist. Generell wären populistisch und reaktionär bessere Bezeichnungen.

@Pan_narrans
Das vermute ich auch.
Hat die CSU in der Menschheitsgeschichte überhaupt jemals eine Koalition in Bayern gebraucht?


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30.04.2018 um 18:26
Zitat von Sixtus66Sixtus66 schrieb:Hat die CSU in der Menschheitsgeschichte überhaupt jemals eine Koalition in Bayern gebraucht?
Die waren sogar mal einzige(!) Oppositionspartei :D
Die letzte Regierungsteilung ist gar nicht so arg lange her. Müsste unter Seehofer gewesen sein. Wobei man bei der bayr. FDP auch nicht wirklich von einer Teilung/Koalition sprechen konnte. Die durften mitspielen und waren zufrieden.


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CDU/CSU

30.04.2018 um 18:29
Zitat von wuecwuec schrieb:Die waren sogar mal einzige(!) Oppositionspartei :D
Bestimmt CSU als Opposition gegen einen anderen Teil der CSU als Regierungspartei. Aber ich glaube dir mal!


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30.04.2018 um 18:37
@Sixtus66

Ich weiß, dass das selbst für allmy zu abenteuerlich klingt. Stimmt aber und es kommt noch dicker.

Der (Nachkriegs-)Vater Bayerns war die Sozilette Wilhelm Hoegner. Hoegner war erster Bayr Ministerpräsident und ist der Vater der bayrischen Verfassung.
Bei den Landtagswahlen vom 28. November 1954 konnte die SPD leicht zulegen, wurde aber von der CSU überholt, die sich um 10,6 Prozent auf 38,0 Prozent steigern konnte. Da eine Fortsetzung der bisherigen großen Koalition an der Haltung der CSU scheiterte, bildete die SPD zusammen mit der Bayernpartei, dem BHE und der FDP eine Viererkoalition mit Hoegner als Ministerpräsidenten. Die CSU stellte die einzige Oppositionspartei dar.
Wikipedia: Wilhelm Hoegner
Jetzt weißte auch woher dieser Hass stammt :)

Und da noch schnell die Zwangsehe mit der FDP unter Horstimann
Wikipedia: Kabinett Seehofer I


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30.04.2018 um 18:47
@wuec
Das wäre doch mal eine gute Option für Deutschland generell. Einfach alle Kleinparteien gegen die großen vereinen da kommt man auch irgendwann auf eine Mehrheit sofern Nahles nicht wieder viele zur SPD zurückbringen sollte wieso auch immer.


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30.04.2018 um 18:59
@Sixtus66
Sonneborn als Bundesminister für Elitenförderung?


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30.04.2018 um 19:25
Die CSU scheint ihrem Plan der "EndFinalen Lösung der Flüchtlingsfrage" näherzukommen - die Regierung will Flüchtlinge in abgelegenen Lagern.. konzentrieren bzw. unterbringen in denen die dann festsitzen bis sie wieder abgeschoben werden - kann mir mal jemand sagen wo genau diese Partei besser als die AfD sein soll?

Regierung will Flüchtlinge kasernieren
Das Prinzip Abschreckung - Zwanzig Menschen teilen sich ein Bad, die Dusche geht nicht. Es sieht aus wie in einer Ruine. Das ist Bayerns Vorbild für Seehofers „Ankerzentren“.


Mannschaftswagen der Polizei fahren hier langsam auf und ab, etwa alle zehn Minuten einer. Ein grüner Gitterzaun trennt das Gelände vom Rest der Stadt, darauf drei Reihen Stacheldraht. Hin und wieder rollen Männer auf Kinderfahrrädern heraus.

[...] Zwei Straßen durchziehen das Gelände. 1.357 Flüchtlinge wohnen hier an diesem Tag, Mitte April. Männer mit gelben Westen von einem privaten Sicherheitsdienst laufen umher, gefolgt von kleinen Gruppen und Familien. Es sind Neuankömmlinge. Jeden Tag weisen die Behörden sie hier ein. Im Eilschritt führen die Wächter sie herum, zwischen Sozialdienst, Hausmeister, Kantine, Krankenstation, Schule, Sozialamt, Bundesagentur für Arbeit, Zentraler Ausländerbehörde, dem Asyl-Bundesamt und der Antragsstelle des Verwaltungsgerichts. Alles, was der Staat für nötig hält, um Asylbewerber abzufertigen, liegt innerhalb der Zäune.
Das ist das Prinzip dieses Lagers.

[...] „Wir müssen alles dafür tun, dass die Verfahren schneller werden“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) damals. Sechs Wochen bis zur Abschiebung, höchstens, das war das Ziel. Dann „wächst auf dem Balkan die Einsicht, dass es keinen Sinn macht, nach Deutschland zu kommen“. Die CSU pries die Transitzentren als Lösung des sich da gerade auftürmenden „Flüchtlingsproblems“.

Heute kommt fast kein Flüchtling mehr vom Balkan nach Deutschland. Doch die „Einsicht, dass es keinen Sinn macht, nach Deutschland zu kommen“, die möchte die CSU am liebsten in der ganzen Welt verbreiten.

http://www.taz.de/Regierung-will-Fluechtlinge-kasernieren/!5499446/

Ich erwähne ja immer dass Seehofer und co schon immer AIDS-Kranke in abgeschirmten Lagern weg von der restlichen Bevölkerung unterbringen wollte, ich denke das ist ein Tick den die Partei generell hat.

Ein Insasse beschreibt das Lager:
David Amos wohnt in Block 9. Keine Tür lässt sich hier abschließen. 20 Frauen und Männer teilen sich ein Bad, die Dusche funktioniert nicht. Babys schreien, vier bis sechs Menschen leben in einem Raum. Amos führt durch die Flure und Zimmer. Überall hocken Menschen. Mit Laken und Decken haben sie sich ein winziges Stück Privatsphäre abgetrennt. „Servus“, sagen sie, wenn ein Fremder hereintritt.

Amos’ Zimmergenossen sitzen im rechten Trakt im ersten Stock. Einst war hier eine Küche, kaum etwas ist von der übrig. Es sieht aus wie in einer Ruine, die von Obdachlosen bewohnt wird. Amos setzt sich auf einen Stuhl, die anderen Männer starren auf ihre Handys. „Ich bin die meiste Zeit hier drinnen“, sagt Amos. „Wir sitzen immer nur herum. Kein Deutschkurs, keine Arbeit.“ Wo sollten sie hingehen, ohne Geld, fragt er. „In meinem Land werden Weiße gut behandelt. Uns behandelt man hier wie Dreck.“

Eine Tür öffnet sich, eine junge Frau tritt heraus, wortlos geht sie an den Männern vorbei zum Flur. „Hast du sie gesehen?“, fragt Amos „Sie ist verrückt.“ Das gehe vielen hier so. „Die Leute laufen auf und ab, wie Tiere im Käfig“, sagt Amos. „Der Druck, der Stress. Sie fallen einfach um. Die Ambulanz kommt, 30 Minuten später ist dann der Nächste dran.“ Deswegen gebe es die Gewalt im Lager. „Die Securities rufen dann die Polizei und zeigen bloß mit dem Finger auf Einzelne: 'Der, der und der haben Ärger gemacht. Und dann sind sie weg.“


Immerhin ist das Essen "halal", denn außer Brot, Kartoffeln und Wasser gibts nichts, nur wenn Reporter vorbei kommen, damit das Lager nicht etwa noch einen schlechten Ruf bekommt.

In Bamberg aber ist Polizei ein ständiger Gast. „Sie kommen jede Nacht“, sagt Amos. Die Ausländerbehörde informiere die Beamten, wer abgeschoben werden soll. Die Polizisten gehen zum Hausmeister des Blocks, der ihnen sagt, in welchem Zimmer die Person untergebracht ist. „Um drei Uhr nachts klopfen sie an der Tür“, sagt Amos. „Alle müssen aufstehen, sich in einer Reihe aufstellen, ihre Ausweise vorzeigen. Dann nehmen sie einen oder zwei mit. Am nächsten Tag sind Neue da, als wäre nichts gewesen“, sagt Amos.

Generell ist da alles so scheiße, dass viele wohl freiwillig zurückgehen. Würde ich wohl auch machen, in einer zerbombten Stadt ist man wenigstens noch freier als bei Deutschen anscheinend und Arbeiten darf man eh nicht, bekommt dann aber gesagt dass man scheiße sei weil man eben nicht arbeite und dem anständigen biodeutschem Steuerzahler auf dem Portmon-wie immer man französische Wörter schreibt- zur Last falle.

@wuec
Mir wäre Sonneborn und DP unironisch lieber als so ziemlich jede andere Partei im Moment. Von mir aus brauchen die nichts tun, dass irgendwas Positives getan wird hab ich aufgegeben, mittlerweile reichts wenn eine Partei einfach nur gar nichts macht aber eben dafür auch nichts Neues einführt das alles noch schlechter macht.
Und sie sind witzig. Ich traue Menschen die permanent ernst sind aus Prinzip nicht.
___

Edit: Mein Kumpel (Bayern, arbeitet in einer Jugendbetreuung) sah gerade den Artikel und labert mich jetzt voll:
Ne Mitarbeiterin arbeitete da 2 Monate, wegen eines "Austauschprogramms" - und die war danach depressiv.
Na dann.


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