@25h.nox Nehmen wir ein einfaches Beispiel. Die 40 km, die nicht überregional sind.
Das Durchschnittseinkommen Netto liegt bei ca. 1100 Euro. Herr Pusemuckel muss 35 Km zur Arbeit fahren. Macht pro Tag bei derzeit durchschnittlich 1,70/L und 5 L/100Km (und wir wissen, dass das kaum ein Auto im Stadtverkehr hinbekommt) Na?... 8,50 Euro pro Strecke. Natürlich mal 2 da er ja nicht im Betrieb wohnt. Also 17 Euro pro Tag.
Gehen wir mal von 5 Arbeitstagen die Woche aus, wären das 85 Euro die Woche, nur für den Fahrtweg. Bei durchschnittlich 4 Wochen pro Monat sind das 340 Euro im Monat.
Also bleiben vom Netto noch 760 Euro. Jetzt will Herr Pusemuckel natürlich noch seine Miete und seinen Strom bezahlen. Können wir nachvollziehen. Sagen wir einfach mal 60 Euro. Hey. 700 Euro im Monat. Hammer. Oh, Herr Pusemuckel will noch Einkaufen. Klar.... Sagen wir mal einfach 300 Euro (Und auch da wissen wir, das ist wirklich scheisse eng)... Aber ok. Bleiben ihm ja immer noch 400 Euro. Oh, Herr Pusemuckel hat die Kfz-Versicherung vergessen. Übeweisung raus, knapp 40 Euro weg im Monat. Jetzt hat er noch 360 Euro. Soziale Bindungen müssen auch sein. Das kann jeder nachvollziehen. Da Herr Pusemuckel aber geizig ist, gibt er vllt mal 60 Euro im Monat aus um Freunde zu sehen, zu Geburtstagen eingeladen zu werden, Weihnachtsgeschenke und so weiter... Sind nur noch 300 Euro übrig.
Aaber, Herr Pusemuckel muss ja auch mal telefonieren können und bezahlt deshalb seine Flatrate von 30 Euro. Super. noch 270 Euro auf dem Konto. Jetzt fällt dem Herrn Pusemuckel ja noch ein, die Renten laufen ja extremst scheisse und er muss ja privat vorsorgen. Schnell noch 100 Euro in die private Rentenversicherung eingezahlt...
Oh. Wir haben ja nur noch 170 Euro Auf dem Konto. Wie soll er denn bitte jetzt noch seine privaten Fahrten blechen können? Er möchte doch nicht 3 Mal mit dem Bus zum Discounter fahren und die Tüten schleppen müssen. Ok, schnell nochmal vollgetankt. 50 Euro für private Fahrten und so weg.
Das Konto neigt sich der 0-Linie. 120 Euro noch drauf. Aber er wollte doch auch 1 Mal im Jahr wenigstens 1 Woche Urlaub machen. Unter 500 Euro ist da nix. Also nochmal 40 Euro auf Seite gelegt.
Tja... Noch 80 Euro auf dem Konto... Was macht man damit? Ohhhh Mist, ausgerechnet jetzt auf dem Weg zum Einkaufen ist das Auto kaputt gegangen. Ein Glück, dass Herr Pusemuckel 30 Euro im Monat für aussergewöhnliche reparaturen auf Seite legt.
Jetzt hat er noch 50 Euro.. GANZE 50 Euro.. Hoffen wir mal, dass in Kürze nicht andere teure Sachen kaputt gehen...
Bei diesem Arbeitsweg und 9 Std. Arbeit (inkl. Pausen und Ü-Std.) hat er noch 15 Std. für sich und sein Leben. 8 Std. Schlaf braucht der gute. Sind noch 7 Std. für sein Privatleben....
Ist das wirklich der Sinn von Arbeit? Kaum zu wissen, wie man über die Runden kommt und weniger Zeit für sich und seine Familie zu haben als für die Arbeit?
Ja, vor 20 Jahren haben die Menschen auch ihre 9 Std. im Betrieb verbracht, aber sie hatten auch für diese mehr zu bieten und mussten sich weniger Gedanken machen, wie sie den Einkauf, die Autokosten und den Urlaub finanzieren sollten... Sie hatten einfach weniger Sorgen.
Und wenn wir den guten Herrn Pusemuckel noch diese Strecke mit Bus- und Bahn fahren lassen, hätte er noch weniger Zeit für sich und sein Leben (Familie). Aber klar, er kann ja der Arbeit hinterherziehen.