Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

@Phantomeloi

Identitätsdiffussion.
Die können andere Menschen nicht in Tiefe beschreiben.

Psychopathen haben nicht die Empathie, die Motive der Leute zu erfassen, die andere nicht ausnutzen.
Sie halten sie für Schwächlinge, die auch gerne würden, sich aber nicht trauen.
Dass sie tatsächlich nicht wollen und es Motiv echter Menschlichkeit gibt, entgeht ihnen, selbst wenn sie hochintelligent sind.

@RoseHunter
Dass Psychopathen nicht über Empathie verfügen sollen, ist mittlerweile strittig.
Wenn Psychopathen nicht über Empathie verfügen würden, dann könnten sie empathische Wesen nicht quälen, ohne dass der Psychopath sich dabei wohl fühlt.

Der Psychopath weiß ganz genau mit was er sein Gegenüber quälen kann.

RoseHunter schrieb:Dass sie tatsächlich nicht wollen und es Motiv echter Menschlichkeit gibt, entgeht ihnen, selbst wenn sie hochintelligent sind.

Intelligenz setzt Empathie voraus. Die Basis, die einen "normalen" intelligenten Menschen von einem Psychopathen unterscheidet ist sein "Motiv" und seine Skrupel.
Der Psychopath hat keine Hemmungen/Skrupel und keinerlei Grenzen (davon ist der Psychopath zumindest überzeugt). Während der Psychopath keine Grenzen hat, ist sich der "normale" Empath seiner Grenzen (zumindest im Sozialfeld) sich bewusst.

Na gut, es gibt schon mehr Eigenschaften, die ein Psychopath (ärztlich anerkannt) vorweisen muss, doch die Schmerzlosikeit/Hemmungslosigkeit auf der einen Seite und die Empathie/Einfühlungsvermögen auf der anderen Seite, und das miteinander handzuhaben, das ist, wenn ich das nun so überlege und begreife, richtig heftig.

Das könnte ich dann unter "Identitätsdiffusion" verstehen.

Phantomeloi schrieb:Intelligenz setzt Empathie voraus.

Kannst du das irgendwie mit Belegen unterfüttern?

@Aldaris
Jo, das ist die neueste Erklärung in der Gehirnforschung. Gibt es ein Video von Prof. Dr. Dr. Spitzer. Ist allerdings langatmig. Willst du dir das antun? :D, dann poste ich es.

@Phantomeloi

Gibt's das auch in Textform (Von mir aus auch in Englisch)?

@Phantomeloi

Spitzer ist aber zu Recht umstritten.

@Phantomeloi

Aber um es mal aus meiner Sicht zu formulieren. Es gibt unheimlich viele, trockene Forscher - ich denke da z.B. an Mathematiker etc., deren Empathie-Vermögen sehr eingeschränkt ist. Trotzdem sind diese Leute intelligent, und wenn es bloß in ihrem Fachbereich ist. Die Definition von Intelligenz ist schon nicht wirklich einfach.

@Phantomeloi

Phantomeloi schrieb:Dass Psychopathen nicht über Empathie verfügen sollen, ist mittlerweile strittig.
Wenn Psychopathen nicht über Empathie verfügen würden, dann könnten sie empathische Wesen nicht quälen, ohne dass der Psychopath sich dabei wohl fühlt.

Der Psychopath weiß ganz genau mit was er sein Gegenüber quälen kann.

Das stimmt, aber Empathie hat Grade.
Hier wird das ganz schön erläutert:
http://www.psyheu.de/5794/empathie-spiegelneuronen-glueck/

Aber auch da endet die Empathie noch nicht. Kernberg hat mal in einem Vortrag davon gesprochen, dass der Therapeut nicht nur empathisch mit seinem Klienten sein muss, im Sinne des Mitfühlens mit ihm, sondern ein Therapeut muss sich mit dem identifizieren können, mit dem der Patient sich identifiziert und auch mit dem, was der Patient gezwungen ist, zu verdrängen.

Phantomeloi schrieb:Intelligenz setzt Empathie voraus.

Nein, anders herum.
Intelligenz ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für Empathie.

Phantomeloi schrieb:Die Basis, die einen "normalen" intelligenten Menschen von einem Psychopathen unterscheidet ist sein "Motiv" und seine Skrupel.

Ja.

Phantomeloi schrieb:Der Psychopath hat keine Hemmungen/Skrupel und keinerlei Grenzen (davon ist der Psychopath zumindest überzeugt). Während der Psychopath keine Grenzen hat, ist sich der "normale" Empath seiner Grenzen (zumindest im Sozialfeld) sich bewusst.

Ja.

Phantomeloi schrieb:Na gut, es gibt schon mehr Eigenschaften, die ein Psychopath (ärztlich anerkannt) vorweisen muss, doch die Schmerzlosikeit/Hemmungslosigkeit auf der einen Seite und die Empathie/Einfühlungsvermögen auf der anderen Seite, und das miteinander handzuhaben, das ist, wenn ich das nun so überlege und begreife, richtig heftig.

Dutton hat das in seinem Psychopathen Buch recht schön beschrieben.
Psychopathen funktionieren recht Kost-Nutzen technisch. Wenn es sie nicht viel kostet, helfen sie auch, wenn es einfacher ist jemanden zu ermorden, tun sie das (die ganz harten Fälle).

In Braunschweig wurde jetzt der heutigen Karnevalsumzug abgesagt, wegen einer konkreten, islamistischen Terrorwarnung.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-02/braunschweiger-karnevalsumzug-absage-terrorgefahr
Da haben die Allahu-Abfuck-Mofos ja erreicht, was sie wollen.

@Aldaris
Ich such´ dir das Video raus. Ist auch hier im Forum irgendwo zu finden. Mittlerweile gibt es so viele Vids und Texte von Hr. Spitzer, dass ich genau den Vid nicht finde auf die Schnelle. Da er hier OT ist, möchtest du den vlt. per PN?

@Rho-ny-theta

Rho-ny-theta schrieb:Spitzer ist aber zu Recht umstritten.

Du als Mod müsstest eigentlich mit gutem Beispiel voran gehen und explizit erklären, was an Herrn Spitzer oder seiner Methode "umstritten" IST. Also bitte, kläre mich und die anderen auf.

@Phantomeloi

Aber gerne. Spitzer ist umstritten für seine Aussagen hinsichtlich Computerspielen und dem Internet im Allgemeinen, die er für den Verfall der Intelligenz von Jugendlichen verantwortlich macht.

Die Medienpsychologen Markus Appel und Constanze Schreiner stellten in einem Artikel[17], welcher 2014 in der Psychologischen Rundschau erschienen ist, einer Reihe von Manfred Spitzer geäußerter Thesen entsprechende Meta-Analysen zum Thema digitale Medien gegenüber. Zusammenfassend kommen Appel und Schreiner zu dem Ergebnis, dass die wissenschaftlichen Ergebnisse auf zahlreichen Gebieten den Thesen von Spitzer zu den schädlichen Auswirkungen des Internets klar widersprechen. Nach dem aktuellen Stand der Forschung führe intensive Internetnutzung weder zu weniger sozialem Austausch, noch zu weniger gesellschaftlich-politischem Engagement und auch sind intensive Internetnutzer keinesfalls einsamer als Wenignutzer. Nach Appel haben „die alarmistischen Thesen von Spitzer und Co. wenig mit dem wissenschaftlichen Kenntnisstand zu tun“.

Wikipedia: Manfred Spitzer#Wissenschaftliche Kontroversen

Was hat das ganze Empathie- und Spiegelneuronen-"Fachgespräch" jetzt für einen Bezug zu den Terrorakten in Paris, Kopenhagen und schätzungsweise bald der nächsten europäischen Hauptstadt?
Ist doch völlige Speku, dass bei dem Täter so ein Problem existierte. Allerdings ist das eine Entpolitisierung des Themas....

@Rho-ny-theta

Das hat mit der "digitalen Demenz" zu tun. Musst dir halt den Vortrag mal anhören. Geht um Kinder unter einem bestimmten Alter.

Herr Spitzer ist grundsätzlich nicht gegen die Nutzung von Computern. Wie sollte er auch - hat bestimmt auch ein paar in seiner Forschungsabteilung :D.


@Aldaris
Das Video, von dem ich sprach (Intelligenz) ist leider nicht mehr verfügbar wg. "Urheber-Rechte".

@Phantomeloi

Danke, ich kenne sowohl den Vortrag als auch Spitzer persönlich.

z3001x schrieb:Da haben die Allahu-Abfuck-Mofos ja erreicht, was sie wollen.

Man kann nur hoffen, dass diese Leute schnell aus dem Verkehr gezogen werden.

@Phantomeloi

Schade. Dann muss ich mich damit begnügen.

@Rho-ny-theta
Aha, was hat dir sowohl am Vortrag, als auch persönlich an Herrn Spitzer nicht gefallen, dass du ihn derart kritisch siehst?

@RoseHunter

RoseHunter schrieb:Nein, anders herum.
Intelligenz ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für Empathie.

Na, siehst du, bis auf die "Huhn-oder-Ei"- Frage sind wir uns ja einig.

@Phantomeloi

Ich sehe alle kritisch, die einfache Erklärungen für komplexe Probleme anbieten.

@Rho-ny-theta
Es ist halt nicht einfach herauszufinden, was einfach ist :)
Nur weiter so!

@Phantomeloi

Ich kann zwar Spitzer durchaus mit Gewinn hören, aber ich muss @Rho-ny-theta hier zustimmen, dass er sich in Themen auch aus meiner Sicht verrennt.

Früher war Spitzer für mich eine Ausnahme unter den Hirnforschern der ersten Stunde, die ich zumindest phasenweise ziemlich durchgeknallt fand. Spitzer hatte einen wohltuenden Bezug zum Alltag.
Aber er hat sich aus meiner Sicht immer mehr abgekapselt, hat "Spitzer sagt" mit "die Wissenschaft sagt" gleichgesetzt. Seine Streitbarkeit in Ehren, manchem kann ich da nicht folgen und auch in früheren Werken fand ich manches schon unsinnig. Seine Äußerungen über Heidegger sind m.E. oberflächlicher Mist, seine Einschätzung der Gegenübertragung in der Psychologie katastrophal falsch.

Was ihm m.E. fehlt ist ein wenig Bodenhaftung und bei allem Witz und rhetorischer Kraft, etwas mehr Bescheidenheit. Heute kommt er oft arrogant und unsympathisch rüber.