Sehr vernünftige Einschätzungen
http://www.sueddeutsche.de/politik/debatte-um-verbot-des-mohammed-videos-es-waere-ein-zeichen-der-staerke-den-film-zu-zeigen-1.1471101Ja, das ist ja schon Chefsache, selbst die Kanzlerin hat sich geäußert. Dass Innenminister Friedrich ein Verbot der Aufführung und ein Einreiseverbot für einen US-Prediger verteidigt, weil uns sonst die Salafisten aufs Dach steigen, ist zwar diskutabel, macht mir aber eher Angst.
Wieso das?
Es ist einfach schwierig, wegen einer so kleinen Gruppe von Muslimen im Land so zu reagieren. Das führt nur zu Panik und ich denke, sicherheitspolitisch ist Deutschland bereits gut aufgestellt. Außerdem wäre es falsch zu suggerieren, wir in Deutschland müssten genauso Angst haben wie die Menschen in manchen Teilen Libyens. So ist schnell nicht mehr nur die Rede von aufgebrachten Salafisten, sondern von aufgebrachten Muslimen. Die ganze Debatte schürt dann letztlich die Islamfeindlichkeit.
Wie sollte man denn aus Ihrer Sicht mit dem Film umgehen, nun da man ihn nicht mehr einfach so stehen lassen kann?
Natürlich kann man den Film kritisieren. Insbesondere muss aufgezeigt werden, wer mit welchen Absichten hinter dem Machwerk steht. Sollte der Film gezeigt werden, muss man überlegen, was dagegen zu tun ist: Ihn vielleicht endlich ignorieren! Andernfalls könnte man deutschlandweit demonstrieren, ranghohe Politiker und Kirchenvertreter könnten die Vorführung erneut verurteilen. Das würde zeigen, dass nicht nur Muslime etwas gegen Rechtspopulisten und die Beschimpfung von Glaubensüberzeugungen haben. Das wäre ein stärkeres Signal als ein Verbot. Es gäbe so viele mehr rechtsstaatliche Mittel.
So muss man es denke ich angehen