@praiseway Die Meinung Einzelner ist für die Gesetzgebung irrelevant, schon richtig.
Aber da Gesetze im Bundestag verabschiedet werden, von Volksvertretern, die von Menschen mit Meinungen gewählt werden, kann eine Mehrheitsmeinung dennoch Einfluss auf einen Gesetzerlass haben. Zumindest hält eine öffentliche Diskussion das Nachdenken in Gang und es findet sich vielleicht irgendwann ein Kläger gegen das Gesetz, vielleicht gibt es sogar eine Sammelklage. Das wird eher geschehen, wenn ein Kläger sich einer öffentlichen Unterstützung sicher fühlen kann.
Menschen wie
@IrreBlütenfee sind zu sehr persönlich involviert? Man hat doch auch gläubige Religionsvertreter zu Wort kommen lassen, und nicht Religionswissenschaftler.
Und Vertreter von Ärzten, die wie
@IrreBlütenfee täglich mit Kindern und den Komplikationen zu tun haben.
Man hat auch das Gesetz gegen Körperstrafen erlassen, und hat dabei auf dieselben Lobbies reagiert, die jetzt ein Beschneidungsverbot fordern: Verband der Kinderärzte, Kinderschutzbund, ......
Ohne deren Initiative wäre das Gesetz wohl nicht zustande gekommen. Und wer ist Vereinsmitglied in diesen Lobbies? Menschen wie @IrreBlütenFee.
Anders als durch eine öffentliche Diskussion und Meinungsbildung Vieler ändert sich kaum ein Gesetz. Und natürlich müssen sich dafür auch Betroffene zu Wort melden: Opfer von Vergewaltigungen, Opfer von Misshandlungen, Opfer von Diskriminierung.
Den anderen, die dieselbe Meinung vertreten wie die Opfer, wird ja gerne vorgeworfen, gar nicht betroffen zu sein. Warum solle man für etwas streiten, was einen nicht betrifft?
Dem werden auch immer viele, vielleicht sogar eine Mehrheit gegenüberstehen, die sagen: "Mir hat es nicht geschadet" oder "Meine Eltern hatten Recht, mir den Hintern zu versohlen", "In der Bibel steht, man solle seine Kinder züchtigen", oder "Es ist das Recht des Mannes seit Jahrtausenden, über den Körper der Frau zu verfügen".
Dennoch sind die Gesetze geändert worden.
Vermutlich wird es in der Frage der Beschneidung auch sehr lange dauern, und vielleicht wird nie ein Konsens erreicht.
Aber soll man eine Diskussion nicht führen, nur weil gesellschaftliche Veränderungen Zeit brauchen? Dann würden sie ja überhaupt nicht stattfinden.