@tumwer tumwer schrieb am 15.12.2015:Wenn unser Klima so ein System wäre, so wäre es die letzten 4.5 Milliarden Jahre mit Sicherheit schon mehrfach kollabiert
Was genau soll denn der Klimakollaps sein?
Das Problem des Klimawandels ist ja nicht, das irgendeine bestimmte Temperatur oder sonstwas was erreicht wird.
Das Problem ist nicht der Wandel an sich, sondern die Geschwindigkeit mit der er abläuft. Wie du schon richtig gesagt hast war es mal wärmer und mal kälter auf der Erde, dagegen ist ja nichts einzuwenden, nur wenn der Wandel hin zu so einem Extrem in 100-200 Jahren stattfinden, dann stellt das die Tier- und Pflanzenwelt vor gehörige Probleme(wir gehören zur Tierwelt btw.).
Wenn jetzt der Meerespiegel über die nächsten 10.000 Jahre um 2 Meter steigt, dann ist das kein Problem, die Orte wo Tiere leben und Pflanzen wachsen verschieben sich dann eben langsam über viele Generationen hinweg.
Aber wenn das innerhalb einige Jahrzehnte passiert dann ist die Kacke am Dampfen, in unserem Fall bedeutet das nämlich, dass Millionen Menschen die in Küstennähe leben ihr Zuhause verlieren und dann Flüchtlinge sind. Wie überfordert wird mit Flüchtlingen sind zeigen wir ja gerade eindrucksvoll.
Zeitgleich verschieben sich fruchtbare Zonen und wir werden nicht hinterherkommen die Infrastruktur an die neuen Zone anzupassen.
Wenn du mich fragst sind diese ganze Horrorszenarien mit Wirbelstürmen unso das geringste Problem das der Klimawandel mit sich bringen wird. Das wird halt in den Medien genutzt, weil es etwas ist was die Leute verstehen. (Wirbelsturm = schlecht. Abgemagerter Eisbär = schlecht.)
Aber die viel drastischeren Folgen sind eben diese Änderungen an die wir uns in kurzer Zeit nur sehr schwer anpassen können. Was die scheiß Eisbären so treiben wird uns ziemlich egal sein wenn Bangladesh unter Wasser steht.
Hunderte Millionen Flüchtlinge während gleichzeitig die Nahrungsmittel und Trinkwasserversorgung zusammenbricht. Toller Mix.
Wir Menschen werden das schon irgendwie wuppen, aber viele Tier- und Pflanzenarten werden einfach aussterben, da sie sich nicht schnell genug den neuen bedingen anpassen oder migrieren können. Das wiederum hat Folgen fürs Okösystem die absolut nicht einzuschätzen sind. Nicht das das irgendwie unnatürlich oder objektiv schlecht wäre. So ist die Natur eben, aber aus unserer Sicht sind derartige Veränderungen nicht gut.
Klimawandel ist an und für sich also ein sehr subjektives Problem. In der Natur ist es völlig normal, dasss hin und wieder mal Massensterben stattfinden, das ist jetzt nicht so wild. Aus unserer Sicht hingegen ist das ein Problem, denn Veränderung bedeutet, dass wir uns neu anpassen müssen und das kostet Geld und Aufwand und verlangt Opfer.
Je schneller der Wandel stattfindet umso mehr Geld, Aufwand und Opfer wird er verlangen, deswegen denken manche Menschen es wäre eine gute Idee zu versuchen den Wandel etwas zu bremsen(wobei bremsen in dem Zusammenhang eher "weniger beschleunigen" bedeutet.)
Mutter Erde hat schon viele Arten gesehn die ausgestorben sind, viele Strände gesehen die vom Meer verschluckt wurden, viele Wälder gesehen die verödet sind und viele Öden gesehn die wieder grün wurden. Für sie wird der Klimawandel kein Problem sein, aber für uns sind solche Veränderungen schon ziemlich happig. Natürlich ist unsere Existenz als Spezies nicht bedroht, aber es wird trotzdem eine humanitäre Krise sein, die alle bisherigen Krisen in unserer Geschichte wie Kindergeburtstags aussehen lassen wird.
Jedenfalls wenn wir nicht frühzeitig anfangen Vorkehrungen zu treffen(bspw. schon jetzt anfangen Leute aus gefährdeten Küstenregionen umzusiedeln), aber so wie ich den Menschen kenne wird er erst anfangen zu handeln wenn es absolut notwendig ist.