rockandroll schrieb:die befürworter des verbotes allgemein.. weisst schon, die daueraufgeregten moralapostel, die immer alles besser meinen, als es in der praxis wird..
Dann zeige doch mal, wer hier unter die Kategorie fällt.
rockandroll schrieb:du ignorierst die schlichte tatsache, dass es für jeden selbst zu überlassen ist, was er hier als vorteil ansieht, und deine moral hier nicht gefragt ist
Es ist in einer gesellschaftlichen Debatte eben nicht jedem selbst überlassen. Natürlich kannst Du Dich beschneiden lassen, wie Du willst. Aber um darüber zu urteilen, ob es für all die anderen jüdischen und moslemischen Jungs von Vorteil ist, solltest Du aufhören, die Statistiken über Risiken + Nebenwirkungen zu ignorieren.
Dies ist nicht der "Beschneidung von
@rockandroll ist keine Körperverletzung"-Thread.
rockandroll schrieb:deine sinne ganz offenkundig zu schwach um dich in die betroffenen hinein zu versetzen, und nachfühlen zu können, warum sie das für ihre söhne befürworten.
1. Es ist unmöglich, sich als Vater in das zukünftige sexuelle Empfinden seines eben gerade 8 Tage oder 4 Jahre alten Sohnes hineinzuversetzen, denn das kann ganz anders ausfallen als das des Vaters.
Auch wenn Du das weiterhin ignorierst, bleibt es doch Tatsache.
2 Warum möchte man die Vorteile nicht auch für Mädchen? Warum sollen die nicht auf die Religion geprägt, die Hygiene vereinfacht (auch zwischen den Falten kann sich Muff bilden) und ihr vielleicht zu leicht reizbares sexuelles Empfinden eingedämmt werden? Ach, warte, da sind wir ja bei den Argumenten für Mädchenbeschneidungen. Die wir ablehnen. Warum lehnst Du sie nicht für Jungs ab?
Achja, Du gehst davon aus, dass alle Männer unter frühzeitiger Ejakulation leiden ...
FF: Möchte man diese Voreingenommenheit gegen die Risiken (im Sinne des Kindes) aufwiegen?
@rockandroll: ja, man möchte es.
"Man" möchte das nicht. Eine Minderheit der Eltern kommen überhaupt auf die Idee, und von denen sind auch einige nach einiger Überlegung zu anderen Schlüssen gekommen. Ich behaupte, die meisten betroffenen Eltern wissen über die Risiken + Nebenwirkungen überhaupt nicht bescheid.
das ist auch der springende punkt. geuso wie man man möchte, dass kinder rad fahren, später Moped, oder allgemein am leben teilnehmen -was einfach lebensgefährlich ist-, obwohl alles gigantische Risikofaktoren sind.Ach, @rockandroll, das ist doch nicht Dein Ernst. Natürlich möchten Eltern, dass ihre Kinder am Leben teilnehmen - und das ist nunmal nicht ohne das Risiko zu haben, daran zu sterben.
Aber es geht doch um unnötige Schmerzen und Risiken, die Eltern doch im Allgemeinen von ihren Kindern abwenden wollen.
Da wird bei der Säuglingspflege ein Riesentamtam gemacht, damit man das zarte Wesen nicht verletzt, und dann darf man an den empfindlichsten Teilen herumschneiden ohne Betäubung?
http://www.eltern.de/baby/pflege-und-ausstattung/fingernaegel-baby.html
man kann nicht seitens des staates alles mit gesetzen zumüllen wollen, nur weil man irgendwo meint irgendein kleines leid beseitigen zu können.
Nur zur Erinnerung: eben darum, wie klein dieses Leid ist, dreht sich die Diskussion. Bisher konntest Dzu nicht nachweisen, dass es ein "kleines Leid" ist, aber wir haben unzählige gegenteilige Aussagen, Quellen und Belege gefunden.
Da reicht das Leid von Minimal bis ganz entsetzlich, je nach Schwere der Komplikation und je nach sexuellem Empfinden.
Zum Vergleich: Schläge, die viele im Nachhinein als nicht schädlich für sich selbst beurteilen, sind mittlerweile verboten. Ganz ohne Gesetzes-Müll, denn da genügt ein einziger Paragraph.
rockandroll schrieb:dafür ist das System insich zu reisserisch, zu bestialisch, und unberechenbar.
Das System nennt sich Leben. Und wie gesagt: normalerweise bemüht man sich, nicht auch noch unnötige Risiken und Unbill hinzuzufügen.
rockandroll schrieb:ich bleibe dabei, entweder entwickeln die Eltern selbst so viel einsicht, dass sie das ihre kinder selbst entscheiden lassen, im entsprechenden alter,
Wie kannst Du dann für eine Beschneidung bei Säuglingen und Kleinkindern sein? Das macht doch überhaupt keinen Sinn! (Wie ich bereits schon einmal bemerkt hatte.)
rockandroll schrieb:oder dieses Problem soll im rahmen einer "politischen Korrektheit" meiner Meinung nach von seinten des staates unangetastet bleiben, weil mir hier die Dringlichkeit des Problems immer noch eher trivial erscheint, im vergleich zu den Auswirkungen, das es als Politikum haben könnte.
...Und die medizinsichen, psychologischen und juristischen Fragen werden einfach vergessen?
Das klappt leider nicht. Frag den Kinderschutzbund, den Verband der Kinderärzte, .........
rockandroll schrieb:man kann sich engagierren, und das begrüsse ich, aber man muss sich nicht wundern, wenn es nur wenige überzeugt. dafür müssen andere Mechanismen bewegt werden, und sind eher familienintern zu suchen
Bloss dass man mit Deiner Argumentation überhaupt nichts bewegen würde. Nada.
Und lasse doch mal die Anwürfe wegen Moralismus weg. Wenn ein Standpunkt durch Fakten, Statistiken und Quellen begründet werden kann, dann ist das wohl weniger moralistisch, als wenn er durch ein "ich finde aber dass" begründet wird, wie Du es tust.
Der Moralist ist der, der den Eltern die uneingeschränkte Verfügungsgewalt über ihr Kind gibt.
Eltern sind nicht immer kompetenter als Kinderärzte, Rabbis, Theologen, Psychologen, Sexualtherapeuten und Juristen. Sie wissen nicht immer besser, was gut für ihr Kind ist. Der gute Wille hat auch schon zu ganz anderen Auswüchsen geführt, wie wir alle wissen.
Um das Kind vor falschen Entscheidungen zu schützen, gibt es das Gesetz.
Tut mir ja leid, dass Du mit der Argumentation nicht weiter kommst. Logisch begründen lässt sich Dein Standpunkt jedenfalls nicht. Dann wirf es aber nicht den anderen vor, die schlüssigere Begründungen vorzuweisen haben.