@def Es ist immer schwierig wenn man irrationale Dinge erfassen wollen. Von einer nichtgläubigen oder christlichen Seite betrachtet ist das Riskio des Kindstot, das bei einer niedrigen Promillezahl anzusiedeln ist (wenn überhaupt), natürlich viel zu hoch - aus der Sicht eines Gläubigen eben nicht.
Und nochmals, unwahrscheinlich bedeutet nicht unmöglich. Es bedeutet das die Wahrscheinlichkeit äusserst gering ist, und ich bin mir natürlich bewusst, das jede Operation die letzte sein kann. Dies kann jede Autofahrt im Übrigen auch.
Dennoch, die Eltern des Kindes tun dies in der Annahme, Ihrem Kind etwas Gutes zu geben, deren Seelenheil. Diese Eltern wollen Ihren Kindern nichts Böses, genau wie wir unseren Kindern nichts böses wollen.
Aber wo auch hier schon das Beispiel Impfen öfters genannt wird. Wenn ich bei google "kind stirbt durch impfung" eingebe, bekomme ich auf 1200000 treffer. Ich werde wahrscheinlich wie Du einige Fälle des Kindstodes finden und könnte diese auflisten. Warum impfen wir unsere Kinder dennoch? Wir setzen diese mit Krankheitserregern aus, damit diese Resistenzen entwickeln können - möglicherweise gegen Krankheiten, die diese nie bekommen würden. Auch hier gibt es immer ein Restriskio, wir impfen trotzdem weil wir der Meinung sind dadurch ein "größeres Übel" vermeiden zu können. Genau das Gleiche machen Eltern mit ihren Kindern, wenn sie diese beschneiden und in Ihre Glaubensgemeinschaft aufnehmen. Sie wollen Ihre Kinder nicht körperlich stärlen, wie wir unsere durch Impfung, aber spirituell.
Nun kann man Religion gut heissen oder auch nicht. Ich persönlich bin Agnostiker, ich weiss nicht ob es einen Gott gibt, ich kann es nicht ausschliessen, aber ich glaube auch nicht direkt daran. Aber ich hatte sehr gläubige Großeltern und habe erlebt welche Bedeutung Religion im Leben haben kann und finde es anmaßend, Menschen in Ihren religiösen Praktiken einzuschränken, solange diese keinem Anderen schaden.
Nun kann man wieder diskutieren, ob hier der Schaden (am Kind) höher als der Nutzen ist, und wir kommen zu verschiedenen Bewertungen. Für die einen ist das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit höher einzuschätzen, als die Religionsfreiheit und das Recht der Eltern, Ihre Kinder gemäß Ihren Traditionen zu erziehen, für die Anderen eben nicht. Beides legitime Ansichten. Wenn es so einfach zu beantworten wäre, wenn es so leicht zu entscheiden wäre, gäbe es längst Gesetze oder Regelungen.
Man sollte sich jedoch immer vor Augen halten das alle Kulturen Ihre Kinder lieben und das in keiner Kultur Menschen ihre Kinder verletzen wollen, um des Verletzens willen.