@lilit lilit schrieb:Mit anderen Worten, wenn es ihnen nicht passt sollen sie gehen!
oder akzeptieren - je nachdem, was ihnen wichtiger ist.
lilit schrieb:Das kann juristisch nicht möglich sein!
Nicht juristisch, aber logisch und konsequent. Wenn ich heute in der Oper bin, aber mit klassischer Musik gar nichts anfangen kann, sondern lieber Rockmusik höre, dann muss ich abwägen, was mir wichtiger ist: im Opernhaus zu bleiben und die Musik dort zu akzeptieren, oder meine Zelte abzubrechen und mich zu einem Rockkonzert zu begeben.
lilit schrieb:Das Ritual ist z.B. orthodoxeren Juden so wichtig wie Taufe bei Christen, und für Muslime ein dazugehörendes Prozedere..
Das ist ja auch legitim, aber dennoch kann ich als religiöser Mensch nicht verlangen, dass sich die Grundordnung eines Staates an meinen Prioritäten auszurichten hat.
lilit schrieb:Man kann spekulieren, das moderne junge Eltern sich für ihr Kind anders entscheiden, aber gesetzlich sollte es geregelt, aber nicht Totalverboten werden, weil das in Illegalität treiben fördert Quacksalber!
Das kann niemals als Argument dienen. Damit könnte ich auch feststellen, dass es besser ist, Kindesmissbrauch straffrei zu stellen, weil dann etliche Täter keine Notwendigkeit mehr haben, ihr Opfer durch Ermordung zum Schweigen zu bringen.
lilit schrieb:Und alle Vergleiche mit and. praktiken in Urgesellschaften betrieben sind von dieser Ausnahmeregelung nicht betroffen.
Eben, wie du sagst... Ausnahmeregelung. Unsere Grundrechte sind nicht verhandelbar - da kann und darf es keine Ausnahmen geben - egal, welche. Hier ein wenig Foltern zulassen, dort ein wenig Unverhältnismäßigkeit in der Strafverfolgung und woanders einen Sonderstatus über den Grundrechten stehend für Religionen. Das geht nicht.
lilit schrieb:Soll ein anderes, unbeschwerteres Land als Deutschland als Erstes Totalverbot aussprechen, hier macht es einfach keinen Sinn!
Wieso nicht? Wenn heute solch ein Fakt in Deutschland gesetzt wird, ist nicht Deutschland schuld, wenn andere ihn falsch verstehen/interpretieren, sondern eher jene, die ihn nicht verstehen (wollen). Es wäre eine falsche Schlussfolgerung aus unserer Geschichte, wenn sie dazu missbraucht werden soll, dass bestimmte Gruppen hierzulande Narrenfreiheit jenseits unseres Rechts bekommen zu haben.