cpt_void schrieb:Aber gibt es denn tatsächlich noch Schwimmbäder, die nicht über Einzelkabinen verfügen? Selbst das alte Bochumer Schwimmbad, wo ich als Jugendlicher schon schwimmen war, hatte neben Männer- und Frauenumkleiden noch Einzelumkleide-Kabinen. Und das wurde, nachdem es 40 Jahre lang heruntergewirtschaftet wurde, vor 15 oder mehr Jahren geschlossen. Nachdem Teile der Decke herunterfielen und man keine Geld mehr hineinstecken wollte...
Zumindest eine Einzelkabine für Behinderte sollte eigentlich überall vorhanden sein, weil Vorschrift.
Aber die Leute, die sich da ergeilen, wollen das nicht. Das ist wie wenn die Freundin dir abends vom Streß im Job erzählt: du sollst ihr gar keine Lösungsvorschläge liefern, du sollst ihr zuhören und *Verständnis für sie äußern*. Kapieren viele Männer nicht...
cpt_void schrieb:Also, der/die Bademeister haben im Schwimmbad als Vetreter des Eigentümers Hausrecht und können dies auch im Fall des Falls unter Poizei"schutz" durchsetzen. Wenn der Bademeister jemanden aus dem Bad entfernen läßt, weil er schwul ist oder in Frauenkleidern aufschlägt fällt das unter Diskriminierung - dann hat der Badmeisdter womöglich anschließend ein Problem. Jemand, der eine(n) Andere(n) körperlich angeht, weil ihm das Auftreten nicht gefällt, hat sich den Anweisungen desjenigen, der Hausrecht ausübt (hier: Bademeister), zu fügen bzw. bekommt rechtliche Probleme, ist nämlich Körperverletzung. Und kann durchaus einen Platzverweis, auch dauerhaft, erhalten. Neben weiteren Folgen.
Das funktioniert so vielleicht in Bayern. In Berlin triffst du da bei allen Beteiligten auf "Is mir scheißegal".
Die tragische Wahrheit des gesellschaftlichen Zusammenlebens: die meisten Regeln funktionieren nur, so lange sich die Mehrheit der Gesellschaft freiwillig daran hält. Kein Staat hat die Manpower, ständig alle Bürger zu beeinflussen und zur Regeleinhalltung zu zwingen.
Es erstaunt mich immer wieder, wie Leute auf den Gedanken kommen, dass eine Bevölkerung, die öffentlich Drogen nimmt, besoffen in die U-Bahn kotzt, hinter Büsche scheißt, die Wände beschmiert, Müll in Grünanlagen entsorgt, Polizei und Rettungssanitäter attackiert und generell einfach scheiße drauf ist plötzlich zu mustergültigen, rücksichtsvollen Modellbürgern mutiert, wenn es um die echten oder vermeintlichen Rechte und Anliegen von Minderheiten geht.