Gwyddion schrieb:Naja.. ich bin gegen Massentierhaltung... von daher muß man schon gescheite Wege gehen.
Ich glaube, die aller meisten werden gegen Massentierhaltung sein, wenn man sie fragt. Und noch viel mehr, wenn die Schlachthäuser Glaswände hätten, oder wenn auf den Wurstverpackungen den Verbraucher durch Bilder die realen Bedingungen gezeigt werden, unter den das geschlachtete Tier sein viel zu kurzes Leben im Mastbetrieb verbracht hat.
Quelle:
https://www.pinterest.de/ilianav709/massentierhaltung/Quelle:
https://www.geo.de/natur/tierwelt/21383-rtkl-massentierhaltung-wie-lang-nutztiere-leben-koennten-und-wie-alt-sieGwyddion schrieb:Die Frage ist halt wie die Alternativen aussehen sollen für den Fleischhunger der Welt.
Das ist in der Tat eine sehr gute Frage. Zudem davon ausgegangen wird, daß wir in ungefähr 30 Jahren, also im Jahr 2050 die Menschheit auf 2 Milliarden Menschen angewachsen sein wird. Dann haben wir 10 Milliarden Menschen die wir irgendwie satt machen müßen, obschon die Ressourcen jetzt schon am Limit sind, wenn nicht sogar weit darüber hinaus.
Gwyddion schrieb:Die Menschen wollen ernährt werden.
Richtig, nur frage ich mich, wie man das machen will? Wollen wir weiter auf Massentierhaltung setzen? Wie können verhindern, daß dadurch neue Pandemien entstehen?
Nimmt man die gängigen Annahmen zur Entstehung der Pandemien der letzten Jahrzehnte als Basis, ebenso jene der aktuellen COVID-19-Pandemie, und die wissenschaftlichen Prognosen für zukünftige Pandemien, dann ist eine Parallele nicht zu übersehen: Fast alle wurden und werden durch den Verzehr von Tierprodukten oder die Haltung von Tieren für den Verzehr ausgelöst.
Quelle:
https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/tierproduktkonsum-pandemienGwyddion schrieb:Reiner Fleischverzicht und vegane Ernährung weltweit wird auch nicht hinhauen
Das glaube ich auch nicht. Einige sehr wenige werden ihr Fleisch wohl noch vom örtlichen Bauern beziehen, oder durch Selbstversorgung sich ein Stück Fleisch gönnen.
Gwyddion schrieb:ich fürchte soviele Flächen für Ackerbau haben wir momentan nicht ( Dürre, Regenwald im Weg ect. )
Eigentlich wären ja genügend Agrarflächen für den Anbau vorhanden, nur nutzen wir etwa 60% davon nur für den Futtermittelanbau unserer Nutztiere.
60 % der Agrarfläche wird für den Anbau von Futter verwendet – stimmt das? Ja, 60 % der Agrarfläche wird für den Futteranbau verwendet. Das sind ungefähr 10 Millionen Hektar Fläche, davon jeweils ca. 50 % Wiesen/Weiden (Grünland) und klassisches Ackerland
Quelle:
https://www.dvtiernahrung.de/aktuelles-detail/zu-viel-fuer-futteranbau-in-deutschland-agrarflaechen-und-ihre-nutzungGwyddion schrieb:Es gibt natürlich die durchaus interessante Idee der urbanen Vertikalfarmen
Für die Züchtung von Pflanzen finde ich vertikalen Farmen gar nicht mal so schlecht. Aber wenn damit wieder Tiere gehalten werden, wäre das ja wieder Massentierhaltung. Und ich möchte nicht wissen, wie die Tiere dann darin gehalten werden, wenn es ihnen jetzt schon so beschissen geht.
EinElch schrieb:Seltener Fleisch essen zum Beispiel.
Okay, gute Idee. Aber was heißt für dich "seltener"? Nur einmal am Tag, einmal in der Woche, einmal im Monat, oder einmal im Jahr?
Optimist schrieb:wenn eine weltweite Katastrophe eintreffen sollte, wirds wohl nicht mehr allzu viele Menschen geben, welche auf diese dann noch reagieren könnten.
Du meinst, eine weltweite Katastrophe wie die Covid-19 Pandemie?
Drei Viertel der neuen Krankheitserreger über Tiere
Vor fast 20 Jahren ergab eine umfassende Literaturanalyse bereits folgendes Ergebnis: Drei Viertel der neu auftauchenden Krankheitserreger, die den Menschen bedrohen, stammen aus »zoonotischen Quellen«, sprich sie werden von Tieren auf Menschen übertragen. 2009 bestätigten die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO und die Weltorganisation für Tiergesundheit OIE diese Zahl mit 70 %1, aktuell gibt die FAO auf ihren Webseiten 75 % an.
Neuere Analysen zeigen: Sogenannte RNA-Viren aus dem Tierreich machen den größten Teil der neu entstehenden Krankheitserreger für Menschen aus (siehe hier und hier).
Immer neue Wellen von Vogelgrippe sowie Schweinegrippe, Nipah-Virus, Ebola, HIV usw. haben zoonotischen Ursprung.
Die zentrale Rolle der (industriellen) Nutztierhaltung
Die FAO hat 2008 eindringlich darauf hingewiesen, dass die Industrialisierung der Nutztierhaltung, speziell in warmen, feuchten Klimazonen, die sich durch den Klimawandel ausweiten, eine große Gefahr für neue Krankheitserreger darstellt. In Kombination mit vermehrten Transporten von Tieren und Tierprodukten, und einer vermehrten Mobilität des Menschen stellt dies eine große Gefahr für neue Pandemien dar.
Quelle:
https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/tierproduktkonsum-pandemien