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Bündnis 90/Die Grünen

31.651 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Deutschland, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bündnis 90/Die Grünen

30.07.2021 um 14:35
Interessant ist doch wow die Staatsquote immer höher ging und schon über 50 % liegt.



Das brutto/ netto Problem ist nicht gelöst


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Bündnis 90/Die Grünen

30.07.2021 um 14:39
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Das brutto/ netto Problem ist nicht gelöst
Das wird Ihnen durch die Demographie und immer stärkere KI noch so richtig um die Ohren fliegen, immer weniger die arbeiten müssen immer mehr finanzieren. Aber passt schon, dazu noch die Wirtschaft schrumpfen.


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30.07.2021 um 14:59
Zitat von Johannes620Johannes620 schrieb:Du scheinst einfach nicht zu verstehen das es egal ist ob man 10 oder 40 Stunden arbeitet, man zahlt bei einen Jahresbruttoeinkommen von ca 18.000 € ca 5000€ Abgaben, der AG legt noch mal ca. 3300 € drauf.
Aber fordert ruhig 2€ mehr wenn ihr meint das dies das Problem löst. Verteilt ruhig die Lasten auf Mindestlöhner. Scheint hipp und grün zu sein Arbeit möglichst teuer zu machen
Du hast natürlich recht, ein Mindestlöhner freut sich natürlich nicht darüber, wenn er am Ende des Monats EUR 150 mehr auf dem Konto hat. Und genau da liegt das Problem bei euch FDPlern. Scheinbar machen für Dich EUR 150 mehr keinen Unterschied, jemand der Vollzeit arbeitet und nur 1500 Brutto nach Hause bringt, für den macht es eben schon einen Unterschied.

Ich habe eben beide Zahlen mal durch einen Brutto-Netto- Rechner gejagt.

Beim aktuellen Mindestlohn von 9,60 hat ein aktuell 35 jähriger Single mit Steuerklasse 1 und Wohnsitz in Hamburg im Jahr 13916 EUR zur Verfügung, bei EUR 12 Mindestlohn hat derjenige bereits 16620 EUR im Jahr. Das sind EUR 2700 mehr im Jahr. Netto. Da kann der Friseur doch gerne nochmal um 10% steigen.


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Bündnis 90/Die Grünen

30.07.2021 um 15:18
Zitat von cejarcejar schrieb:Beim aktuellen Mindestlohn von 9,60 hat ein aktuell 35 jähriger Single mit Steuerklasse 1 und Wohnsitz in Hamburg im Jahr 13916 EUR zur Verfügung, bei EUR 12 Mindestlohn hat derjenige bereits 16620 EUR im Jahr. Das sind EUR 2700 mehr im Jahr. Netto. Da kann der Friseur doch gerne nochmal um 10% steigen.
Also 174 Stunden a 9,6 sind monatlich 1670 brutto und 1237.24 netto

A 12 € 2088 brutto und 1483,36 netto

Und Du bist der Meinung nur der Friseur wird teurer? Der Einzelhandel, die Fabriken schenken den Konsumenten die 246 € Lohnsteigerung für fast jeden Angestellten da der Abstand ja immer gewahrt bleiben muss?
Von den 246 wird den Leuten real nichts bleiben, vielleicht die Teuerung ausgleichen.

Das ist Wolkenkuckucksheim.


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30.07.2021 um 15:38
Zitat von Johannes620Johannes620 schrieb:Schaue einfach mal ins Wahlprogramm der FDP, da sind die Renten Pläne gut erklärt.
Das steht nicht viel drin. Die wesentlichen Kernpunkte:

- Jeder darf länger arbeiten
- Basis-Rente für Menschen, die als Sklaven gehalten wurden (Finanzierung offen)
- Versicherungen dürften zocken, um Rendite zu erwirtschaften
- Schweden-Modell:
https://www.gdv.de/de/themen/positionen-magazin/die-krux-mit-der-schweden-rente-66390

So einfach ist es nicht.

Ich würde mich viel mehr Richtung Schweiz und Österreich orientieren.
Zitat von Johannes620Johannes620 schrieb:Von den 246 wird den Leuten real nichts bleiben, vielleicht die Teuerung ausgleichen.
Die Teuerungsraten belaufen sich auf 2% oder weniger. Da bleibt eine Menge von den 246 übrig.


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30.07.2021 um 15:43
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Basis-Rente für Menschen, die als Sklaven gehalten wurden (Finanzierung offen)
Ich wusste garnicht, dass es in Deutschland Sklaverei gibt.

Oder nutzt man diese Relativierung, um den Niedriglohnsektor so richtig schön dramatisch wirken zu lassen?


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30.07.2021 um 15:46
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Oder nutzt man diese Relativierung, um den Niedriglohnsektor so richtig schön dramatisch wirken zu lassen?
Man nutzt diese Formulierung, wenn man geistig und moralisch vollkommen verwahrlost ist und für einen billigen polemischen Schockeffekt real stattfindende Versklavung, die heute auch in Europa und in Deutschland immer noch anzutreffen ist, trivialisieren möchte.


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30.07.2021 um 15:48
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Ich würde mich viel mehr Richtung Schweiz und Österreich orientieren.
Oder Richtung USA - aber in Deutschland hat leider keine der etablierten Parteien Modelle wie 401k parat. Nicht einmal die FDP.
Die Versicherungs-Lobby hätte sicher was dagegen.


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30.07.2021 um 15:49
Zitat von IlianIlian schrieb:Oder Richtung USA - aber in Deutschland hat leider keine der etablierten Parteien Modelle wie 401k parat. Nicht einmal die FDP.
"Riester" sollte ja eigentlich dem Grundgedanken nach sowas sein, nur leider in der Umsetzung völlig ineffizient und damit eine Totgeburt.


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Bündnis 90/Die Grünen

30.07.2021 um 15:54
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ich wusste garnicht, dass es in Deutschland Sklaverei gibt.
Oder nutzt man diese Relativierung, um den Niedriglohnsektor so richtig schön dramatisch wirken zu lassen?
Ich wollte Lohnsklaven schreiben, aber ist wohl in der Autokorrektur abhanden gekommen.

Ja, der Begriff ist dramatisch und überspitzt. Es soll auf die prekäre Lage der Niedriglöhne aufmerksam machen. Man muss in diesem Land von einem Vollzeitjob leben können - ohne Aufstocken oder sonstigem.

Das erreicht man nicht dadurch, dass Abgaben gesenkt werden. Wer schon sehr wenig verdient, der kommt auch mit weniger Abgaben nicht weiter.


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Bündnis 90/Die Grünen

30.07.2021 um 16:00
Zitat von IlianIlian schrieb:Die Versicherungs-Lobby hätte sicher was dagegen.
Das war ja der Hauptgrund für die Einführung von Riester. Die haben das große Geld gewittert und leider auch bekommen.
Ich müsste neben den FDP-Programm auch bei den Grünen schauen, was dort steht.

Ich bin so ehrlich - ich warte immer auf den Wahl-o-mat :-) Die Programme sind mir immer zu viel Lyrik und Prosa.


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Bündnis 90/Die Grünen

30.07.2021 um 16:05
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Das war ja der Hauptgrund für die Einführung von Riester. Die haben das große Geld gewittert und leider auch bekommen.
Ich müsste neben den FDP-Programm auch bei den Grünen schauen, was dort steht.
Sie haben zumindest verstanden, dass Riester Mist ist, ihnen scheint eine Art Staatsfonds (wie in Norwegen?) vorzuschweben:
Die Riesterrente ist ein Fehlschlag. Die Riester-Produkte sind intransparent, teuer und haben oft eine sehr geringe Rendite. Wir wollen sie durch einen „Bürgerfonds“ in öf- fentlicher Verwaltung ersetzen, den wir für die betriebliche wie auch die private Vorsor- ge öffnen. Er gewährleistet attraktive Renditen, investiert langfristig und überwindet die Kurzfristorientierung der Märkte. Bestehende Riester-Verträge sollen Bestandsschutz ge- nießen, sofern die Kunden dies wünschen.
Quelle: https://cms.gruene.de/uploads/documents/Rente_Arguhilfen_2021.pdf

Besser als der bisherige Mist ist es sicher. Einfach wie aber z.B. 401k in den USA ist es aber leider auch nicht.


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30.07.2021 um 16:06
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Ja, der Begriff ist dramatisch und überspitzt. Es soll auf die prekäre Lage der Niedriglöhne aufmerksam machen. Man muss in diesem Land von einem Vollzeitjob leben können - ohne Aufstocken oder sonstigem.
Ich finde das Thema immer schwierig. Im EU-Vergleich findest du wenige soziale Netze für die Armen, die mehr auffangen als das deutsche System.

Prinzipiell ist klar, dass es natürlich immer schön ist, wenn es den Leuten etwas besser geht, aber da spielt natürlich auch Angebot und Nachfrage mit rein.


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30.07.2021 um 16:09
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ich finde das Thema immer schwierig. Im EU-Vergleich findest du wenige soziale Netze für die Armen, die mehr auffangen als das deutsche System.
Jein. Es gibt z.B. auch ganz unrühmliche Ausnahmen, z.B. werden die Agrar-Saisonarbeiter bei uns jedes Jahr völlig legal mittels Ausnahmeregelungen mehrere Monate ohne Sozial- und Krankenversicherungen beschäftigt. An den "schmutzigen Ecken" ist das deutsche soziale Netz auch lange nicht so dicht wie man sich das gerne ausmalt.


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30.07.2021 um 16:11
@bgeoweh

Du meinst die Leute, die aus dem Osten angekarrt werden?

Das ist ja schon in sich eine eher unschöne Verfahrensweise. Aber wenn du den Michel Spargelstechen lässt, wird es halt wieder teuer (wo wir wieder bei Angebot und Nachfrage landen)


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30.07.2021 um 16:13
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Du meinst die Leute, die aus dem Osten angekarrt werden?
Im Wesentlichen, ja. Da wird schön jedes Jahr auf's Neue beschlossen, wie viele Tage Ausnahmegenehmigung es gibt, dieses Jahr waren es iirc 142 am Stück. Der normale Vollzeitarbeitnehmer hat irgendwas um die 210 Arbeitstage im Jahr.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Das ist ja schon in sich eine eher unschöne Verfahrensweise. Aber wenn du den Michel Spargelstechen lässt, wird es halt wieder teuer (wo wir wieder bei Angebot und Nachfrage landen)
Nicht nennenswert, die Versicherung kostet auch nur um die 40ct pro Mann und Tag, das sind sowieso schon Landwirtschaftssondertarife.


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30.07.2021 um 16:15
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Oder nutzt man diese Relativierung, um den Niedriglohnsektor so richtig schön dramatisch wirken zu lassen?
Dabei müsste man doch gar nicht relativieren, der Niedriglohnsektor ist doch dramatisch genug


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30.07.2021 um 16:18
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Prinzipiell ist klar, dass es natürlich immer schön ist, wenn es den Leuten etwas besser geht, aber da spielt natürlich auch Angebot und Nachfrage mit rein.
Richtig. Ich wohne in einer Ecke, da macht sich der Mangel an Arbeitskräften langsam bemerkbar. Wenn man dann noch die hohlen Phrasen von HR und Leitung hört, dann lässt man sich an den Kopf.

Die Zeiten bessern sich für Arbeitnehmer, das gilt jedoch nicht für alle Branchen. Genau da sollte der Mindestlohn eben ansetzen, da ein Überangebot den Druck zu stark auf die Schwächsten lenkt.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Aber wenn du den Michel Spargelstechen lässt, wird es halt wieder teuer (wo wir wieder bei Angebot und Nachfrage landen)
Während Corona haben das Freunde von mir gemacht. Die waren genauso gut wie die Polen. Das Problem war, der Bauer wollte noch mehr abzocken. Die Polen haben dann gesagt: Njet und dann kamen die Rumänen. Menschen auszutauschen gegen Menschen, den es noch dreckiger geht ist irgendwie kein Erfolgsrezept für die Zukunft.


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Bündnis 90/Die Grünen

30.07.2021 um 16:30
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Ich wohne in einer Ecke, da macht sich der Mangel an Arbeitskräften langsam bemerkbar.
Und wo ist dann das Problem? Es bricht ein Geschäft ein wo die Kunden anscheinend nicht bereit waren mehr zu bezahlen (wie gut doch für die "Lohnsklaven")...
Es sei denn es macht sich die idiotische Staatsquote und Auflage dies und das bemerkbar, die in Deutschland das Arbeiten an sich überhaupt nicht mehr attraktiv erscheint...oder die Kunden haben durch die eigenen Abgaben selbst kein Geld mehr.
Was meinst wenn die Grünen alles verteuern und ihre Wahlgeschenke machen...dass es besser wird? Ja, ja.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Während Corona haben das Freunde von mir gemacht.
Ich persönlich kann auf Spargel verzichten, nicht weil es mir nicht schmeckt...sondern weil die Preise jetzt schon idiotisch sind.


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30.07.2021 um 16:32
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Da bleibt eine Menge von den 246 übrig.
Ich weiß nicht, ob das so stimmt.

Betrachten wir mal die arbeitsintensiven Bereiche, wie z.B. Gastronomie, körpernahe Dienstleistungen etc. Also wo das "Produkt" zum größeren Teil aus Lohnkosten besteht. Und in denen es schon jetzt nicht gerade übermäßige Gewinne gibt.
Eine Lohnerhöhung um ein Drittel würde unmittelbar die Preise dieser Produkte um mindestens ein Sechstel erhöhen (bei einem Lohnkostenanteil von 50% und eben mehr wenn der höher ist). Mittelbar sind aber auch die anderen Bestandteile (außer dem Gewinnanteil) betroffen. Also (als Schätzung) irgendwas zwischen einem Fünftel und einem Viertel.
Kurz: Das Schnitzel im Restaurant wird um 20-25% teurer - ohne dass wir davon reden, dass das Fleisch besser wäre. Den Haarschnitt für 20% mehr kann man sicher verkraften - aber 20-25% mehr für eine Altenpflege? Bei 3000 EUR noch mal 750 oben drauf?

Ich will mich damit nicht gegen höhere Mindestlöhne aussprechen - aber es wäre ein Trugschluss, dass es was bewirkt.


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