Schule ist unwichtig

@Thawra

Thawra schrieb:Die Schule ist aber dafür da, dich allgemein vorzubereiten. Dazu gehören auch Dinge, die nicht jeder danach wirklich braucht.

Also, um mich vorzubereiten isses ein bisschen spät ;). Und ich rede von Dingen, die niemand braucht, wie der eben genannten Textanalyse.

Branntweiner schrieb:Werbe- und PR-Agenturen jubeln ob dieser Aussage.

Ich kenne zu viele Leute aus dieser Branche, um in Deinen Text einen tieferen Sinn entdecken zu können. Ich versuche es mal: Leute aus der Werbebranche müssen also Dinge, die Pseudowissenschaftler als "wertvolle Literatur" bezeichnen einen Sinn entlocken, so tun, als ob das ihre eigene Leistung wäre und als würden sie nicht dem Deutschlehrer nachplappern?

Ich dachte, das hätte mehr mit Zielgruppenanalysen und einem (vermutlich) angeborenen Talent zu tun. Tja, so kann man sich irren. Zeig mir bitte mal die Schule, die aus jemanden, den ich als talentlos bezeichne, einen guten Texter macht. Und zeig mir die, die es nicht können, die können wir ja dann schließen. Sollte einfach sein, wenn sich das alles so objektiv ermitteln lässt.

moredread schrieb:Leute aus der Werbebranche müssen also Dinge, die Pseudowissenschaftler als "wertvolle Literatur" bezeichnen einen Sinn entlocken, so tun, als ob das ihre eigene Leistung wäre und als würden sie nicht dem Deutschlehrer nachplappern?

Schade, dass du meinen Satz nicht verstanden hast.

Beitrag von Branntweiner (Seite 6)

@moredread

moredread schrieb:Und ich rede von Dingen, die niemand braucht, wie der eben genannten Textanalyse.

Blödsinn, die braucht nicht 'niemand'. Nur weil es DICH nicht interessiert...

Ich hab das Gefühl, hier reduziert sich die Schule auf 'was man dringend braucht' + 'was mir Spass macht'. Sorry, das ist nicht der Sinn des Ganzen. Sinn einer guten Schule ist eine umfassende Allgemeinbildung und eine Befähigung zur Ausbildung in möglichst vielen Bereichen. Wie das umgesetzt wird, ist eine andere Sache, da könnte sicher unendlich vieles verbessert werden.

@Branntweiner

Branntweiner schrieb:Schade, dass du meinen Satz nicht verstanden hast.

Netter Versuch. Ich erkenne doch Dialektik nach Schopenhauer, wenn ich sie sehe. Es gibt keine richtige Antwort, wenn das Gegenüber in einer Diskussion lediglich darauf abzielt, einen zu diffamieren. Der Unterschied zwischen Diskussion und Eristik ist Dir ja bestimmt geläufig... wenn es darum geht, in einer Diskussion unehrlich auf seinen Standpunkt zu beharren, hat ein Germanistikstudium natürlich Vorteile, das räume ich gerne ein.

Ich halte fest: Textanalysen sind sinnlos. Pseudowissenschaftlicher Kram ohne Nährwert.

moredread schrieb:Textanalysen sind sinnlos

Parteizentralen totalitärer Systeme tanzen vor Freude.

@moredread

moredread schrieb:Ich halte fest: Textanalysen sind sinnlos. Pseudowissenschaftlicher Kram ohne Nährwert.

Nö. Also nicht, wenn sie vernünftig durchgeführt wird. Man kann es sicher auch so machen, dass es nutzlos ist, aber die Fähigkeit, einen Text auseinanderzunehmen, kann auch nicht schaden.

@Thawra

Thawra schrieb:Ich hab das Gefühl, hier reduziert sich die Schule auf 'was man dringend braucht' + 'was mir Spass macht'. Sorry, das ist nicht der Sinn des Ganzen. Sinn einer guten Schule ist eine umfassende Allgemeinbildung und eine Befähigung zur Ausbildung in möglichst vielen Bereichen. Wie das umgesetzt wird, ist eine andere Sache, da könnte sicher unendlich vieles verbessert werden.

Nein. Es gibt jede Menge Kram, der mir keinen Spaß gemacht hat, den ich aber als Allgemeinbildung gelten lassen kann. Unglücklicherweise habe ich nichts davon in der Schule gelernt.

Wie wäre es mit einem erste-Hilfe Kurs? Wie wäre es mit Medienkritik? Wie wäre es mit den Grundzügen der wissenschaftlichen Methode?

Mir geht es nicht um Spaß, sondern darum, das in der Schule viel Zeit mit Nonsens verschwendet wird.

@FrauTietze
Ich bin eigentlich eine gute Schülerin und weiß was ich später brauchen werde.
Ebenso weiß meine Freundin auch was sie werden will, aber ihr Mathelehrer macht ihr alles Kaputt. Letztes Schuljahr hatte sie noch die gleiche Mathelehrerin wie ich, dadurch das sie aber bald in Rente geht, haben sie einen anderen Lehrer bekommen, der das wesentlich nichtmehr so gut beibringt wie die. Dadurch ist sie total abgestürzt und noch nichtmal ich kann ihr da helfen, da ich selber bei dem den durchblick verliere.
Chemie ist genauso ein Fach, wo meine Lehrerin es total bescheuert es dir beibringt. Erst nach ca. 1 Jahr habe ich den dreh rausbekommen wie das funktioniert mit den Ausgleichen der formel und das nicht weil sie es mir erklärt hat, sondern ich wie verzweifelt versucht habe, dass selber endlich mal rauszubekommen. Trotzdem habe ich noch immer schwierigkeiten dabei, weil sie es uns eben am anfang nicht richtig und ausführlich beigebracht hat.

moredread schrieb:Wie wäre es mit Medienkritik?

Willst du Bilderbücher analysieren? Oder wie geht das ohne Textanalyse?

Oh my godness

@Joghurtbecher und alle Schüler die meinen Schule, Hausaufgaben, Klassenarbeiten und allgemein Lernen wäre Schrott:

Ihr lernt doch nicht (nur) für die Schule :|
Ihr macht Hausaufgaben um der Schule zu zeigen das ihr euch darum kümmert den beigebrachten Stoff zu lernen und um überhaupt mal den in der Schule gelernten Stoff umzusetzen.
Denn es stimmt wirklich, nur durch Training verinnerlicht man gelerntes wirklich auf lange Sicht.

Ihr schreibt Klassenarbeiten, beteiligt euch mündlich im Unterricht ... damit zeigt ihr das ihr den Stoff kapiert habt, umsetzen könnt und nebenbei bekommt ihr dafür Noten.

Die Noten braucht ihr um versetzt zu werden in die nächste Klassenstufe.
Auch um im Abschlusszeugnis einen möglichst guten Durchschnitt zu haben.

Dieses Abschlusszeugnis ermöglicht euch eine Ausbildung eurer Wahl zu bekommen.

Diese Ausbildung (und deren erfolgreiche Beendigung) braucht ihr um überhaupt erst die Möglichkeit zu bekommen den Job zu ergattern den ihr euch wünscht.

Den Job braucht ihr um Geld zu verdienen, um euren Lebensunterhalt zu verdienen, um euch was leisten zu können, in Urlaub fahren zu können, etc.

****

Okay, nicht jedes Fach ist gleichermaßen toll und erscheint auch nicht jedem sinnvoll.
Manche Fächer "braucht" man vielleicht später mal nicht? Ach was, so ziemlich jedes Schulfach braucht man im Laufe des Lebens.
+Mathe - um im technischen Bereich überhaupt areiten zu können bzw um Rechnungen bezahlen zu können .
+Lesen und Schreiben - logischerweise kommt man heutzutage nicht weit ohne diese Fähigkeit
+Deutsch und andere Sprachen - schadet nix, ist hilfreich um mit anderen Menschen kommunizieren zu können .
+Sport - wo lernt die Fastfood-Computer-Generation denn heutzutage noch das Bewegung Spaß machen kann und das Bewegung gesund ist? Außerdem muss man super in Sport sein um beispielsweise Fußballer oder Polizist zu werden.
+Biologie, Physik, Chemie - wichtig für diverse Berufe, aber auch im Privatleben immer wieder hilfreich (und wenn es nur "Kleinigkeiten" sind wie "niemals Wasser auf brennendes Öl in der Pfanne gießen").
+Religion - gut darüber kann man streiten, ich finde den Unterricht im Nachhinein aber gut da ich dort wenigstens gelernt habe kritisch nachzuhaken, nachzudenken und Religionen zu vergleichen.
+Musik - sag mir mal einer das es unsinnig ist die eigenen Fähigkeiten zu entdecken, Spaß an Musik zu entdecken, vielleicht sogar ein Instrument zu finden das einen das restliche Leben begleitet.
+Kunst - vermittelt nicht nur Gestaltungstechniken sondern auch Allgemeinwissen wie Farbenlehre (praktisch wenn man selbst mal etwas streichen will) und Allgemeinwissen über beispielsweise Künstler ist gut im nicht unangenehm aufzufallen wenn mal irgendwann im Freundeskreis / bei der Arbeit / in der Familie / beim zukünftigen Partner das Thema auf zB. Miró, vanGogh, etc kommt.
Und wer weiß, vielleicht wird mal einer von euch eine Malerlehre anstreben?
+Handwerken bzw Haushaltslehre ist auch praktisch fürs spätere Leben.


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Hausaufgabenkontrolle durch die Lehrer gab es bei uns damals nur bis zu einer bestimmten Klassenstufe.
Ab da ging man davon aus das die Schüler so vernünftig und alt genug sind sich selbst darum zu kümmern. Ab da wurden höchstens die Aufsätze, Ausarbeitungen, Projekte eingesammelt.


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Wäre ich Lehrerin, ich würde meine lernunwillige Klasse schnappen und einen Ausflug zum Arbeitsamt organisieren - um den Schülern zu zeigen was einen wahrscheinlich erwartet wenn man keinen Wert auf die eigene Schulausbildung legt. Spätestens 10 Jahre nach dem Schulabschluss bzw Schulabgang ist man klüger und jammert "ach hätt ich doch mehr gelernt damals".

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Okay, keine Schule ist perfekt und auch Lehrer sind nur Menschen. Lehrer müssen sich an vorgegebene Lehrpläne halten (also wann was für Stoff durchgenommen wird und wie lange dieser Stoff behandelt wird).
Wie der Stoff beigebracht wird - selbst da gibt es meist Vorgaben die nur bedingt selbständig vom Lehrer erweitert werden können.
Zumal es gute und weniger gute Lehrer gibt, trockene Lehrer und nette lustige Lehrer bei denen das Lernen Spaß macht.

So what, freut euch doch das ihr noch in der Schule seid!
Später in der normalen Arbeitswelt heißt es Strampeln und nochmals strampeln! Da gibts keine Schulferien mehr - nur noch soundsoviele Tage Urlaubsanspruch für ein komplettes Jahr. Da gibts kein Taschengeld mehr das automatisch kommt - nur noch Geld für tatsächliche Arbeitsleistung.

@Branntweiner

Branntweiner schrieb:Parteizentralen totalitärer Systeme tanzen vor Freude.

Das was Du unter einer Analyse verstehst, würde ich ja unterstützen. Kurioserweise kenne ich niemanden, der sowas an seiner Schule lernt. Steht nämlich bei mir auf der Wunschliste der sinnvollen Dinge. Generell sieht man aber auf allmy wunderbar, das es offenbar nur da zu finden ist, nicht aber auf Lehrplänen.

moredread schrieb:Kurioserweise kenne ich niemanden, der sowas an seiner Schule lernt

In welche Klasse gehst du denn? Der TE ist in der 9. Schulstufe, da ist alles noch Basics.

@Branntweiner

Branntweiner schrieb:Willst du Bilderbücher analysieren? Oder wie geht das ohne Textanalyse?

Analysieren wir doch mal diesen Text.

Man nehme einen allgemein gehaltenen Begriff (hier: Textanalyse) der in einer Diskussion eine spezielle Bedeutung hat (in dem Falle das, was konkret inhaltlich an Schulen vermittelt wird) und greift dann die inhaltliche Erweiterung an, indem man auf einen anderen Bereich ausweicht (in dem Falle sprachwissenschaftliche Semantik bzw. Rhetorik) und behauptet, das Gegenüber in der Diskussion würde diese spezielle Position angreifen.

Entweder, Du diskutierst unfair, oder aber, es hapert bei Deiner Analyse. Für mich klingt das, was Du betreibst, nach Eristik.

@Joghurtbecher
Das was Du also willst,sind reine "Fachidioten". Allgemeinbildung ist meiner Meinung nach sowieso schon im Keller und jetzt auch noch das.Deshalb haben wir solche Zustände,dass keiner mehr was weiß und mit Politik nichts anfangen kann,weil vieles aus der Allgemeinbildung völlig fehlt.Hurra,wir verblöden noch mehr.

@Branntweiner

Branntweiner schrieb:In welche Klasse gehst du denn? Der TE ist in der 9. Schulstufe, da ist alles noch Basics.

Wenn Du so gut in der Analyse wärst, wie Du implizit behauptest, hättest Du dir einfach mal anschauen können, was ich sonst so schreibe. Der Schluss, das ich schon ziemlich lange nicht mehr zur Schule gehe, liegt da recht nahe.

moredread schrieb:Das was Du unter einer Analyse verstehst, würde ich ja unterstützen. Kurioserweise kenne ich niemanden, der sowas an seiner Schule lernt. Steht nämlich bei mir auf der Wunschliste der sinnvollen Dinge. Generell sieht man aber auf allmy wunderbar, das es offenbar nur da zu finden ist, nicht aber auf Lehrplänen.

Um komplexe Texte zu analysieren und zu verstehen und vor allem kritisch zu betrachten, muss man aber erstmal mit den Basics anfangen. Texte verstehend lesen. Zusammenhänge verstehen, Wissen zu den dargestellten Fakten haben usw. Und wann will man damit anfangen?

Ich habe bei mir auf der Arbeit oft Schülerpraktikanten. Beim Anfangsgespräch frage ich gerne mal nach Schule, Zukunftsplänen usw. Interessanterweise zeigt sich da fast immer dasselbe Bild: Schule ist langweilig und macht keinen Spass und "später" will man einen Job, der richtig cool ist und Spass macht und wo man ganz viel Geld verdient. Also so wie in den Seifenopern, wo die Leute Jobs mit "irgendwas mit Mode/Medien" machen und eigentlich nur top gestylt auf dem Schreibtisch sitzen, Kaffee trinken und persönliche Probleme wälzen/Intrigen spinnen. Leider kommt man mit "Grundkenntnissen in Lesen und Rechnen" nicht an solche Stellen. Doof irgendwie. Aber billige Zeitarbeiter werden ja auch gesucht...

Ich seh das ganze eben weitreichender als "nur" bis zum Schulende:

Erst einmal lerne ich um Schulstoff zu verinnerlichen.
Dann wende ich dieses Gelernte in der Klassenarbeit an / kann mich im Unterricht beteiligen.
Dadurch bekomm ich eine gute Note.
Die Gesammtheit der Noten spiegelt sich im Zeugnis wieder.
Dieses Zeugnis ermöglicht mir die Versetzung in die nächste Klassenstufe.
Am Ende der Schulzeit (je nach Schulform nach der 9., 10., oder 13.) gehts ins Berufsleben.
Oder eben zum Studium (je besser die Abinoten desto mehr Unis stehen mir offen - weltweit).
Ein gutes Abschlusszeugnis ermöglicht mir einen Ausbildungsplatz zu bekommen den ich will.
Wenn ich mich in der Ausbildung genauso anstrenge dann absolviere ich diese Ausbildung prima und habe dadurch später bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Challenge completed: Ich arbeite in einem Beruf der mir Spaß macht, in einer Firma die prima ist, verdiene mein eigenes gutes Geld mit dem ich leben kann.


Ach und:
Natürlich kann man das meiste dessen was man in der Schule gelernt hat irgendwann mal anwenden.
OKay, die letzten 20 Jahre brauchte ich keine Bruchrechnung und musste auch keine Gleichungen mit 2 Unbekannten lösen - aber irgendwann muss ich diesen Stoff selbst weitergeben an mein Kind (oder sollte wenigstens wissen das das nix zu essen ist).
Allgemeinwissen zieht man auch automatisch durch den Stoff der in der Schule vermittelt wird.
Das Allgemeinwissen ist doch wichtig, oder etwa nicht?

Ich hab keine Lust "like in America" Unwissenheit cool zu finden.
Wo steht der Eifelturm?Aaaahehm.... in Spanien?
Wann war der amerikanische Unabhängigkeitskrieg ... keine Ahnung ich google mal eben?
Wer war Dr. Helmut Kohl? .... Der Erfinder der Kohlsuppendiät?
Ach bitte, ein jeder ist dafür selbst verantwortlich klug genug zu werden um nicht als absoluter Nullchecker dazustehen.
Je mehr man weiß desto mehr Möglichkeiten hat man und muss sich nicht auf 1 einzige Fähigkeit reduzieren á la DSDS

Besonders heikel ist das in Mathematik. Mein Mathe-Lehrer verlangt doch tatsächlich, dass wir stets unsere HA gemacht haben. Scheißegal, ob wir es verstanden haben oder nicht. Mathe kann man halt nur verstehen, wenn man es erklärt bekommt. Hausaufgaben helfen mir da nicht weiter. Irgendwann komme ich nicht mehr weiter und kann die Aufgabe somit nicht lösen.

Sollte im Zeitalter des Internets kein Problem sein hier die Lösung bzw den Rechenweg zu bekommen.

Wenn die Lösung bekannt ist ( was sicher möglich ist, diese zu erfahren) kann man dann auch so lange rechnen bis man dahin kommt.

Und dann weiß man was man 4 mal falsch gemacht hat und beim 5ten Mal richtig. Dann kann man es ;)

Bildung ist immer mit ner gewissen Freiwilligkeit verbunden, wer nicht will wird sie sich auch nicht aneignen durch "in der Schule sitzen".

Was natürlich stimmt ist, dass man ziemlich viele Unnützes lernt, aber das ist nichts neues.

@insideman
Das ist Problem der heutigen Zeit.Keiner will mehr mal nachschauen bei den Möglichkeiten die es gibt.Und die sind um ein Vielfaches als noch vor 20Jahren.Sie brauchen alles vorgekaut,ohne Hirnanstrengung.Aber immer dicke Kohle verdienen wollen....

@FrauTietze

FrauTietze schrieb:Um komplexe Texte zu analysieren und zu verstehen und vor allem kritisch zu betrachten, muss man aber erstmal mit den Basics anfangen. Texte verstehend lesen. Zusammenhänge verstehen, Wissen zu den dargestellten Fakten haben usw. Und wann will man damit anfangen?

Ich habe keine Probleme, Texte inhaltlich zu analysieren. Der Grund dafür ist ganz einfach: Ich habe in meinem Leben irrsinnig viel gelesen. Warum habe ich das gemacht? Weil es mir Spaß macht, weil es eine Motivation gab. Ohne eine gewisse Freude am Text ist das ganze ziemlich nutzlos. Wer meinem 13jährigen Ich Textanalyse anhand des Buches "Herbstmilch" beibringen will, wird grandios scheitern. So ähnlich wird es laufen, wenn man Dir in jungen Jahren das selbe anhand des Buches "Festplattenschnittstellen im Laufe der Zeit" vermitteln würde (nehme ich jedenfalls mal an, Du kannst mich gerne korrigieren).

Möglicherweise sollte man also erst einmal einen Grund vermitteln? Der einzige Grund, etwas in der Schule zu lernen ist üblicherweise, das man, wenn man es nicht tut, auf die eine oder andere Art und Weise mit Problemen konfrontiert wird. Vielleicht wäre es sinnvoll, erst einmal die Neugier der Schüler zu wecken, und fehlende Neugier nicht mit fehlendem Interesse gleichzusetzen.

Und bevor es wieder zu einer Motivationsanalyse kommt, nein, ich war in Deutsch immer ein Einserschüler. Wer viel in seiner Freizeit liest...

FrauTietze schrieb:Schule ist langweilig und macht keinen Spass und "später" will man einen Job, der richtig cool ist und Spass macht und wo man ganz viel Geld verdient.

Und? Die sind einfach noch zu unerfahren um zu lügen - und für eine detaillierte Betrachtung fehlt es eben an der Perspektive, die sich erst mit der Zeit entwickelt. Schule IST langweilig, und klar, ich hätte auch gerne einen Job, der Spaß macht und mir Geld bringt. Blöderweise hatte Hogwarts keine freien Plätze mehr, und meine Bewerbung als neuer Bill Gates wurde zuletzt mit den Worten "schreiben Sie uns nicht mehr an" beantwortet. Ich kann es gerne im Detail skizzieren, aber wenn ich Humor als Medium nutze, ist es erträglicher. Und nein, ich habe keinen Laufburschenjob, verdiene mehr als der Durchschnitt und habe Personalverantwortung. Es gibt schlimmeres, aber Spaß macht es mir keinen. Und ich spreche häufiger mit Leuten in ähnlichen Positionen - vielleicht lügen die alle, aber in der Regel stimmen die mir zu.