Vermögensteuer - eure Meinung
19.04.2012 um 18:06Ich habe gerade einen Spiegel-Artikel (und die Diskussion darunter) entdeckt und dachte, dass das Thema auch gut in's Politik-Forum hier passen könnte.
Es geht um die Forderung einiger, von der SPD regierter, Länder, die Vermögensteuer in Deutschland wieder einzuführen.
Es wird von einem Prozentsatz von 1% jährlich auf Vermögen, die größer sind als 2 Millionen Euro, gesprochen. Man erhofft sich durch die Abgabe Einnahmen von 8-10 Milliarden jährlich.
Hier der zugehörige Artikel:
SPD-Länder wollen Vermögensteuer wiederbeleben
Die Sozialdemokraten schaffen sich ein starkes Thema für die nächsten Wahlen. Vier SPD-geführte Länder fordern eine Wiedereinführung der Vermögensteuer, ein Gesetzentwurf soll bald in den Bundesrat eingebracht werden. Im Gespräch ist eine Abgabe von einem Prozent - für Betriebe und Privatpersonen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,828418,00.html
Zum Hintergrund noch:
Die Vermögensteuer wurde, aufgrund der Tatsache, dass das BVG sie in der damaligen Form (Geld- und Immobilienvermögen wurden unterschiedlich erfasst) für verfassungsfeindlich erklärte, zum Jahre 1997 abgeschafft.
Wie steht ihr zu der Steuer, davon angenommen, man würde sie verfassungskonform wieder einführen?
Ich selbst bin zwiegespalten, auf der einen Seite wären Mehreinnahmen wünschenswert, da der Staat, trotz exzellenter Wirtschaftslage und hohem Steueraufkommen, immernoch neue Schulden aufnimmt anstatt die Tilgung anzugehen.
Positiv wäre auch der Aspekt der Umverteilung, der die in den letzten Jahren verstärkte Umverteilung des Gesamtvermögens "von unten nach oben" etwas abmildern würde und somit die viel zitierte "Schere zwischen Arm und Reich" eventuell leicht schlösse. Betroffen wären nur Vermögen jenseits der zwei-Millionen-Grenze, der "normale, hart arbeitende Bürger" wäre also in den seltensten Fällen betroffen.
Andererseits gibt es an der Steuer einige kritikfähige Punkte:
Vermögen, das man erworben hat, wurde in den meisten Fällen bereits versteuert, in der Regel durch die Kapitalertrags-, Erbschafts- oder Einkommensteuer. Eine doppelte Besteuerung der Einkünfte einer Person sind zumindest fragwürdig.
Dadurch, dass die Grenze bei zwei Millionen liegt und auch Unternehmen besteuert werden sollen, könnte das eine immense Belastung für kleine Betriebe darstellen. Die könnten kaum Rücklagen bilden und es bestünde die Gefahr, dass viele Betriebe aufgegeben werden müssten. Hier müsste ggf. etwas nachgebessert werden.
Ich kann nicht klar sagen, ob ich nun für oder gegen die Steuer wäre. Es besteht in meinen Augen die Notwendigkeit, das ganze System generell neu zu gestalten, zudem müssen auch Staatsausgaben gesenkt werden. Alternative Modelle, mit oder ohne Vermögensteuer, wären wohl beide denkbar.
Wie steht ihr dazu?
Es geht um die Forderung einiger, von der SPD regierter, Länder, die Vermögensteuer in Deutschland wieder einzuführen.
Es wird von einem Prozentsatz von 1% jährlich auf Vermögen, die größer sind als 2 Millionen Euro, gesprochen. Man erhofft sich durch die Abgabe Einnahmen von 8-10 Milliarden jährlich.
Hier der zugehörige Artikel:
SPD-Länder wollen Vermögensteuer wiederbeleben
Die Sozialdemokraten schaffen sich ein starkes Thema für die nächsten Wahlen. Vier SPD-geführte Länder fordern eine Wiedereinführung der Vermögensteuer, ein Gesetzentwurf soll bald in den Bundesrat eingebracht werden. Im Gespräch ist eine Abgabe von einem Prozent - für Betriebe und Privatpersonen.
Zum Hintergrund noch:
Die Vermögensteuer wurde, aufgrund der Tatsache, dass das BVG sie in der damaligen Form (Geld- und Immobilienvermögen wurden unterschiedlich erfasst) für verfassungsfeindlich erklärte, zum Jahre 1997 abgeschafft.
Wie steht ihr zu der Steuer, davon angenommen, man würde sie verfassungskonform wieder einführen?
Ich selbst bin zwiegespalten, auf der einen Seite wären Mehreinnahmen wünschenswert, da der Staat, trotz exzellenter Wirtschaftslage und hohem Steueraufkommen, immernoch neue Schulden aufnimmt anstatt die Tilgung anzugehen.
Positiv wäre auch der Aspekt der Umverteilung, der die in den letzten Jahren verstärkte Umverteilung des Gesamtvermögens "von unten nach oben" etwas abmildern würde und somit die viel zitierte "Schere zwischen Arm und Reich" eventuell leicht schlösse. Betroffen wären nur Vermögen jenseits der zwei-Millionen-Grenze, der "normale, hart arbeitende Bürger" wäre also in den seltensten Fällen betroffen.
Andererseits gibt es an der Steuer einige kritikfähige Punkte:
Vermögen, das man erworben hat, wurde in den meisten Fällen bereits versteuert, in der Regel durch die Kapitalertrags-, Erbschafts- oder Einkommensteuer. Eine doppelte Besteuerung der Einkünfte einer Person sind zumindest fragwürdig.
Dadurch, dass die Grenze bei zwei Millionen liegt und auch Unternehmen besteuert werden sollen, könnte das eine immense Belastung für kleine Betriebe darstellen. Die könnten kaum Rücklagen bilden und es bestünde die Gefahr, dass viele Betriebe aufgegeben werden müssten. Hier müsste ggf. etwas nachgebessert werden.
Ich kann nicht klar sagen, ob ich nun für oder gegen die Steuer wäre. Es besteht in meinen Augen die Notwendigkeit, das ganze System generell neu zu gestalten, zudem müssen auch Staatsausgaben gesenkt werden. Alternative Modelle, mit oder ohne Vermögensteuer, wären wohl beide denkbar.
Wie steht ihr dazu?