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http://orf.at/stories/2417412/2417413/ (Archiv-Version vom 05.12.2017)
Für USA „Wettlauf gegen die Zeit“
Einen Tag vor einem Luftwaffenmanöver der USA und Südkoreas hat Nordkorea die Drohkulisse verschärft. Wenige Tage nach einem neuerlichen Test einer Interkontinentalrakete warnte Pjöngjang am Sonntag vor einem atomaren Konflikt mit den USA. Der Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Herbert R. McMaster, sprach zugleich von der größten Bedrohung und einem „Wettlauf gegen die Zeit“.
Größtes gemeinsames Manöver
Nordkorea hat angesichts des am Montag beginnenden Luftwaffenmanövers der USA und Südkoreas vor einem Atomkrieg gewarnt. Im Leitartikel der Parteizeitung „Rodong Sinmun“ hieß es am Sonntag, die fünftägige Übung in der Pazifikregion sei seitens der „Kriegstreiber“ USA und Südkorea eine „offene und umfassende Provokation gegen die Demokratische Volksrepublik Korea“, die jederzeit zu einem Atomkrieg führen könne.Die Übung „Vigilant Ace“ ist das größte jemals abgehaltene gemeinsame Luftwaffenmanöver der USA und Südkoreas. 12.000 Mitglieder der US-Armee, eine ungenannte Anzahl südkoreanischer Soldaten sowie mehr als 230 Militärflugzeuge in acht südkoreanischen und US-Stützpunkten sollen nach Angaben der US-Luftwaffe an dem Manöver teilnehmen. Beteiligt sind auch US-Tarnkappenbomber vom Typ F-22 Raptor.
USA sehen wachsende Gefahr
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, H. R. McMaster, warnte unterdessen vor der „jeden Tag wachsenden“ Gefahr eines Kriegs mit Nordkorea. „Wir sind in einem Wettlauf gegen die Zeit, um das Problem zu lösen“, sagte er gestern bei einer Konferenz. „Es gibt Wege jenseits eines bewaffneten Konflikts, aber es ist ein Rennen, weil es näher und näher rückt, und es bleibt nicht mehr viel Zeit.“ Das nordkoreanische Außenministerium erklärte seinerseits, mit dem Luftwaffenmanöver sei die US-Regierung dabei, „um einen Atomkrieg zu betteln“.
Letzter Test am Mittwoch
Nordkorea hatte am Mittwoch eine Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong-15 getestet. Das gesamte US-Festland liege nun in Reichweite nordkoreanischer Raketen, teilte Pjöngjang anschließend mit. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, warnte Nordkorea daraufhin in einer Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats, „im Falle eines Kriegs“ würde die Führung in Pjöngjang „vollkommen zerstört“.
Erst Anfang November hatten die USA mit Südkorea und Japan eine gemeinsame Luftwaffenübung abgehalten. US-Bomber vom Typ B-1B überflogen die Koreanische Halbinsel. Die Flüge der überschallschnellen, strategischen Langstreckenbomber erzürnen Pjöngjang regelmäßig.
Nordkorea hatte in den vergangenen Monaten wiederholt Raketen- und Atomwaffentests vorgenommen. Die US-Regierung drohte daraufhin mehrfach mit einem militärischen Vorgehen gegen Pjöngjang. Bei seinem ersten Auftritt vor der UNO Ende September drohte US-Präsident Donald Trump sogar mit der „völligen Zerstörung“ Nordkoreas.
Mögliche Reichweite von 13.000 Kilometern
Der US-Experte David Wright schätzte, dass die Rakete, die nach südkoreanischen Angaben etwa 4.500 Kilometer in die Höhe ging und danach etwa 960 Kilometer weit flog, bei einer normalen Flugbahn eine Reichweite von über 13.000 Kilometern haben könnte. „Die Reichweite einer solchen Rakete wäre groß genug, um Washington DC und tatsächlich jeden Teil des Festlands der USA zu erreichen.“
Zweifel gibt es bisher allerdings auch daran, dass Nordkorea die Technik beherrscht, mit der eine ballistische Rakete den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre schadlos übersteht. Nordkorea versicherte unterdessen, dass es seine Waffen nicht einsetzen werde, solange seine Interessen nicht verletzt würden.