Euer Verhältnis zum Kommunismus

kbvor4 schrieb:Ein gutes System - in der Theorie -

nicht mal in der Theorie. Genausowenig, wie unregulierter Kapitalismus nicht mal theoretisch ein gutes Konzept ist.
Ich verstehe gar nicht, warum hier so viele gleich in die Extreme gehen wollen. Sowohl in die eine, wie auch in die andere Richtung.

Beide Konzepte in ihrer Reinform ignorieren vollständig die Psychologie des Menschen und können schon nicht funktionieren, wenn Menschen darin eine Rolle spielen sollen.

Eines sollte doch klar sein, das ein Wechsel nicht ohne Millionen von Toten zu machen ist ... es ist definitive nicht so, das wir alle morgens aufwachen und stellen fest wir sind ab sofort glückliche Kommunisten ...

Es gibt kein friedlichen Friede Freude Eierkuchen Kommunismus ...


Man wird wohl nicht drumherum kommen und Die Demokratie und demokratische Umgangsformen intensiver als bisher in der Schule zu thematisiert.

Wenn ich mir manchen Traumdeuter und einige Kommentare so lese :( besser heute als Morgen noch ...

Die gesamte Öffentlichkeit muss wieder politisiert werden...und damit red ich nicht von diesem Rettungsschirm/Griechenland/Eurozone Stammtischgelaber.

paranomal schrieb:Die gesamte Öffentlichkeit muss wieder politisiert werden

Du hast recht, dass die gesamte Bevölkerung politisiert werden sollte (wie auch immer das praktisch aussehen soll).
Aber Du sprichst von "wieder". Wann war das schon mal der Fall?

@kleinundgrün
Vor der heutigen "post-ideologischen" Phase war das politische Interesse, vor allem auch bei der jungen Generation, viel weiter ausgeprägt.

OWS war doch bereits eine solche Nummer, immerhin 99%. :>

@paranomal

paranomal schrieb:Die gesamte Öffentlichkeit muss wieder politisiert werden

Sehe ich eher nicht kommen und möchte ich auch eigentlich nicht. "Politisch sein" bedeutet auch immer, anderen etwas vorzuschreiben. Und das macht in unserer individualistischen Gesellschaft wenig Sinn und wird auch nicht funktionieren.

@dandi

Genau diese Denkweise ist das Problem. Der Dialog wird gemieden, man passt sich lieber an und akzeptiert die Umstände als unumstößliche Gegebenheiten. Wenn schon deutsche Politiker bei basisdemokratischen Ideen von einer "Tyrannei der Masse" sprechen, sehe ich da wirklich Schwarz.

Wann begann die

paranomal schrieb:"post-ideologischen" Phase

?

Es ist richtig, dass heute viele junge Menschen öffentlich ihr Desinteresse an Politik bekunden. Aber es ist m.E. eher so, dass sie heute ein größeres Forum haben. Das Desinteresse an sich ist halte ich für recht konstant.

@dandi
Ich verstehe "politisieren" im Sinne von "politisches Interesse wecken". Ohne Zwang.

@kleinundgrün
Mit dem Wegfallen des Ostblocks und dem Ende des Kalten Krieges. Die einzige Ideologie die Überlebt hat ist damit der heutige Kapitalismus, daher auch die " ".

@paranomal

paranomal schrieb:Der Dialog wird gemieden, man passt sich lieber an und akzeptiert die Umstände als unumstößliche Gegebenheiten.

Diese Umstände decken aber eine sehr breite Spanne von Lebensentwürfen ab, aus diesem Grund fehlt für die meisten Menschen einfach die Notwendigkeit, etwas zu ändern. Und selbst wenn nicht, sind Mehrheiten für die eigene Sache nur noch schwer zu organisieren, das die gesellschaftlichen Interessensgruppen heute so klein sind.

@paranomal
Na, ich weiß nicht, ob die jungen Menschen in der DDR wirklich politisch dachten. Ihnen wurde eher eine Ideologie aufgezwungen. Das nenne ich gerade keine freie Entfaltung der politischen Willensbildung, da die Marschrichtung schon vorgegeben war.

@kleinundgrün
Ich dachte da eher an den Aufstieg der Grünen und die 68er Bewegung. Weniger an die DDR.

@dandi
Im Grunde decken sie nur eine einzige Form des Lebensentwurfs ab.

paranomal schrieb:Ich dachte da eher an den Aufstieg der Grünen und die 68er Bewegung.

OK. Das hat einiges Positive hervorgebracht, aber auch die Gefahren der Radikalität gezeigt. Es ist eben nichts nur schwarz und weiß.

@kleinundgrün
Natürlich, jedoch bin ich kein Mensch der radikale Ideen grundsätzlich verteufelt.

@kleinundgrün
Es geht mir dabei ja auch um die Entstehung neuer politischer Ideen und Konzepte als solches. Was dabei herauskommt ist noch eine andere Frage.

paranomal schrieb:Es geht mir dabei ja auch um die Entstehung neuer politischer Ideen und Konzepte als solches. Was dabei herauskommt ist noch eine andere Frage.

Wenn das von allen Seiten unvoreingenommen diskutierbar ist, bin ich einverstanden. Aber hieran scheitern viele Diskussionen - besonders solche, die radikale Ansichten zum Thema haben. Irgendwann enden sie im polemischen Sumpf.

also man kann kaum sagen, dass es jemals ein kommunistisches Land gegeben hat oder gibt. Kommunismus bedeutet: alle verdienen gleich viel, alle bekommen gleich viel, egal wer was macht. Solch ein System kann einfach nicht funktionieren.

Ich selber bin eher monarchistisch eingestellt, d.h. unabhängig ob es eine Demokratie oder eine Diktatur ist, ein König steht an der Spitze als oberster Representant vom Volk, der zwar wenig Aufgaben hat, dennoch für ein Symbol von Einheit, Tradition und Nationalgefühl ist.

Deshalb bin ich auch nicht gut auf Kommunisten zu sprechen. Ich komme aus einem Land, wo eine kommunistische Partei nach dem 2. Weltkrieg regiert hat (=Jugoslawien). Vor dem hatten wir eine Monarchie. Es wurden so viele Lügen verbreitet während dieser 50 Jahre, die Monarchisten so schlecht dargestellt, dass er jetzt langsam die Wahrheit ans Licht kommt.

Deswegen --> Monarchie? Ja! Kommunismus? Nein!

Ein Symbol von Tradition? Viele Traditionen halte ich nur bedingt für erhaltenswert.

@LinFu
Welche Traditionen meinst du?