USA - Waffen und das Waffengesetz. Wann hört das auf?

@liberta
die Frage nach illegal oder legal finde ich deshalb etwas schwierig, weil es in einem Land, in dem jeder legal eine Waffe haben kann (so lange er noch nicht offiziell auffällig wurde), sehr leicht ist, das daraus eine illegale wird......im Sinne von, man verkauft sie einfach bei einer Waffenshow, leiht sie seinem Freund, wurde geklaut, keiner weiß mehr, wo sie eigentlich ist etc.......es gibt dort grundsätzlich zu viele Waffen und jede illegale war ja ursprünglich meistens legal

Natürlich ist das in den USA schwierig, weil die Überprüfung der Waffenkäufer dort eher lausig ausfällt, wie man weiß. Aber genau das macht es doch nicht "schwierig", sondern bietet einen guten Ansatzpunkt. Immerhin denkt Obama auch daran, und soweit ich gehört habe, würde auch die NRA wenig Widerstand gegen eine solche Regelung leisten.
Weiterhin würde ich ein zentrales Waffenregister erwägen, indem jede Waffe ihrem rechtmäßigen Besitzer zugeordnet werden kann. Das sollte viel bewirken, würde ich meinen. Vermutlich wird es deswegen abgelehnt.

@Tussinelda
Hier mal ein spannender Artikel über eine Studie illegaler Schusswaffen in der USA.
http://www.pbs.org/wgbh/pages/frontline/shows/guns/procon/guns.html

Laut dieser Studien werden legale Waffen auf drei Arten zu illegale Waffe.

1. Stromannkäufe( z.B Erwachsener kauft in seinem Namen für einen Minderjährigen die Waffe)
2. at-home and commercial gundealers, welche die Waffen an Kriminelle weiterverkaufen
3. Illegale gundealers (welche ihre Waffen aus oben genannten Gründen und Diebstahl

ATF officials say that only about 8% of the nation's 124,000 retail gun dealers sell the majority of handguns that are used in crimes. They conclude that these licensed retailers are part of a block of rogue entrepreneurs tempted by the big profits of gun trafficking.

Ich denke hier liegt der Hund begraben.

Zu deinen, Statmans und Bits Studien: Einige Sachen(z.B Notwehr/Selbstverteidigungstote) waren mir neu. Jedoch hat sich meine Meinung zum Thema Waffenbesitz dadurch nicht geändert. Vor allem weil es zu gewissen Grafiken und Studien(z.B die von Harvard) auch Grafiken und Zahlenmsterial gibt, welche das Gegenteil zeigen. Aber eines muss man diesem Thread und euch lassen, er ist wirklich spannend und man lernt einiges neues dazu. ;)


Hier noch was spannendes zu GB.
http://www.lewas.ch/gun_stats_dailytelegraph.pdf (Archiv-Version vom 02.03.2011)

Der wohl berühmteste Scharfschütze der Welt, Chris Kyle, ist tot. Er wurde auf einem Schiessstand getötet. Kyle war für seine Leistungen im Irak-Krieg ausgezeichnet worden. Er schrieb das Buch «American Sniper» über sein Leben.


Chris Kyle befand sich auf einem Schiessstand in Glen Rose, Texas, als er erschossen wurde. Der Täter konnte gefasst werden. Auf dem Schiessplatz sollte ein Programm für einen Soldaten mit posttraumatischem Stresssyndrom stattfinden. Kyle hatte sich für Opfer dieser Krankheit eingesetzt. Der Soldat, für den Kyle gekommen war, gilt als Tatverdächtiger. Eine zweite, noch unbekannte Person wurde ebenfalls getötet.

http://www.srf.ch/news/international/bester-scharfschuetze-der-us-armee-auf-schiessstand-erschossen
Operation misslungen, Arzt tot und Patient im Knast.

@liberta
Danke, ich schaue später.....

@liberta
na das bestätigt mich ja dahin gehend, dass in einem Land, wo es überall Waffen gibt - erst einmal legal - diese eben ruckzuck illegal werden......der korrupte legale Waffenhändler verkauft sie, man lässt kaufen, man bekommt sie geschenkt, man leiht sie sich etc. Was mir widerum zeigt, was ich schon mehrfach erwähnte, dass die US Amerikaner Waffen eben nicht so handhaben, wie es sein sollte, es ist zu selbstverständlich, ein Alltagsgegenstand, es macht sich da niemand mehr Gedanken, so nach dem Motto: ist doch nur eine Waffe, als ob es sich um einen ungefährlichen Gegenstand handeln würde. Deshalb muss man da ein neues Bewusstsein schaffen, ein anderes Denken.

Hier mal wieder ne Schlagzeile:

Seit Donnerstag läuft eine Grossfahndung nach einem Ex-Polizisten in Kalifornien. Er steht im Verdacht, am Sonntag die Tochter eines früheren Vorgesetzten sowie deren Partner getötet zu haben. In der Nacht zum Donnerstag habe er dann auf zwei Polizisten geschossen. Einer erlag seinen Verletzungen.

Der Polizei-Chef von Los Angeles sprach von einer «extrem besorgniserregenden» Situation. Der Mann soll sehr gefährlich sein und «mehrere Waffen» besitzen.

Sein ausgebranntes Fahrzeug wurde auf einer Waldstrasse in Big Bear gefunden. Die Polizei schloss daraufhin das Skigebiet. Von dem Mann fehlt jedoch jede Spur.

In einem Manifest auf seiner Facebook-Seite hat der Ex-Polizist den Rachefeldzug gegen mehrere seiner ehemaligen Kollegen angekündigt. Die Polizei hat Personenschutz für über 40 Polizisten angeordnet.

«Die Attacken hören auf, wenn die Behörden die Wahrheit über meine Unschuld sagen», heisst es in der Botschaft, die dem US-Sender ABC vorlag. Er habe keine Angst vor dem Tod. Seine Opfer habe er schon seit Wochen beschattet.

Der Ex-Polizist war 2009 wegen angeblicher Falschaussagen vom Dienst suspendiert worden

http://www.srf.ch/news/international/nach-blutigem-rachefeldzug-tausende-polizisten-jagen-ex-kollegen

Schüsse von US-Grenzschützern: 16-jähriger Mexikaner starb im Kugelhagel

Jose Antonio Elena Rodriguez wollte Drogen aus Mexiko in die USA schmuggeln, an der Grenze zum Bundesstaat Arizona wurde er von US-Beamten getötet. Nun zeigt ein Autopsiebericht: Die Grenzschützer schossen mindestens siebenmal auf den Teenager.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/mexikanischer-teenager-stirbt-an-us-grenze-im-kugelhagel-a-882233.html

Sind das jetzt Argumente für mehr oder weniger Waffen, für mehr oder weniger Drogen, für mehr oder weniger Kriminalität oder generell für oder gegen die USA?

solltest Du mich meinen?
Für mich nur ein weiteres Zeichen, dass zu schnell und zu unreflektiert zur Waffe gegriffen wird, sonst eigentlich nichts

so wieder mal...
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/ein-toter-schuesse-in-gerichtsgebaeude-in-delaware-a-882687.html
und dann noch einmal, zur Erinnerung:
http://www.slate.com/articles/news_and_politics/crime/2012/12/gun_death_tally_every_american_gun_death_since_newtown_sandy_hook_shooting.html

Im ersten Link heißt es, dass der Täter durch Schußwaffengebrauch der Polizei ums Leben kam. Findest du das gut oder schlecht? Sorry, wenn ich frage, aber dein unreflektiertes Setzen irgendwelcher beliebiger Links gibt alleine sonst nicht viel her. (Auch andere haben Zugriff auf Google)

@Tripane
ich habe doch schon einmal gesagt, es geht darum aufzuzeigen, wie häufig es zu tödlichen Auseinandersetzungen aufgrund von Schusswaffen kommt. Hierbei spielt es gar keine Rolle, wer geschossen hat oder denkst Du, die hätten schiessen müssen, wenn derjenige keine Schusswaffe gehabt und benutzt hätte? Außerdem schiesst die Polizei auch des öfteren OHNE das es dafür einen nachvollziehbaren Grund gibt.....was unter anderem daran liegen mag, dass bei jedem, aus Angst der andere könnte bewaffnet sein, die eigene Waffe sehr locker sitzt

Du sagst, dass "es" darum geht. Ich würde eher sagen, es geht DIR darum. Mir geht aber darum, nicht nur eine Art stereotyper Propagandalinks zu lesen, von denen du ja offenbar hoffst, sie würden quasi "wie von selbst" deinen Standpunkt untermauern, sondern eben auch mal Lösungsansätze oder wenigstens Versuche dahingehend.
Wenn du z.B. den Polizisten entwaffnet hättest, hätten wir vermutlich jetzt noch mehr Todesopfer durch den Täter. Auch dies wäre eine Konsequenz zu billiger "Schußwaffen weg!" Propaganda, über die du argumentativ bisher nicht hinausgekommen bist.

@Tripane
ich habe hier schon bis zum Erbrechen Argumente geliefert, bin ja nicht erst seit gestern in diesem thread aktiv........ich möchte mich nicht wiederholen, ich habe versucht, zu erklären, woran es liegt, dass ein Umdenken erfolgen muss, was meines Erachtens nur stattfinden kann/wird, wenn sich als allererstes die lockeren Gesetze verschärfen, damit es eben nicht mehr selbstverständlich ist, eine geladene Waffe jederzeit zur Hand zu haben und als Problemlösung anzusehen.......im Moment versuche ich einfach darauf aufmerksam zu machen, wieviel tatsächlich passiert.......ich denke das kann anregen, darüber nachzudenken, ob es wirklich die Lebensqualität und die Dauer steigert, wenn man für lockere Waffengesetze ist.
Was trägst Du denn so zur Diskussion bei? Außer Deiner persönlichen Sicht, was Du mir ja vorwirfst.....

Zumindest versuche ich nicht, fehlende Argumente durch Spam zu ersetzen, indem ich völlig unkommentiert das halbe Internet verlinke. Das kannst du auch weiterhin machen, ist ja nicht meine Seite und nicht meine Entscheidung, aber gewöhne dich daran, dass ich mir dann das Recht nehme, die Sinnhaftigkeit des Unterfangens zu hinterfragen.

@Tripane
ach Gott, ich bin einiges gewöhnt.......
außerdem lies Dir doch mal den Titel des threads durch.......Wann hört das auf? Offensichtlich hört es nicht auf, darauf weise ich hin und Du kannst dann darauf hinweisen, dass diese posts keinen Sinn machen, mir Vorwürfe machen ob der fehlenden Argumente und selbst keine liefern, sondern nur auf meine posts reflexartig reagieren.....ich kann damit leben

Moin @Tussinelda
Hast du eine Ahnung was da in Chicago los ist? Bürgerkrieg oder lebt etwa Al Capone noch immer?

It’s a War Zone! More Murders in Chicago in 2012 Than Allied Losses in Afghanistan




Und bevor ich es vergesse gibt es noch einen Fernsehtipp. Freitag Abend läuft auf 3 SAT:

Waffen sind mein Leben
Film von Julia Friedrichs und Nicol Ljubic

Freitag, 26. April 2002, 10.46 Uhr: Robert Steinhäuser betritt das Gutenberg-Gymnasium. Auf dem Jungenklo zieht er sich eine schwarze Gesichtsmaske über. Er hängt sich seine Pumpgun um und bewaffnet sich mit einer großkalibrigen Pistole. Zeitgleich, in Berlin: Der CDU-Innenexperte Erwin Marschewski steht am Rednerpult im Bundestag und sagt: "Dass Jäger, Schützen und Waffensammler gesetzestreue Bürger sind, ist bekannt." Es ist die Debatte zur Novellierung des Waffengesetzes. An diesem 26. April vor fast elf Jahren trennten sie nur gut 300 Kilometer. Auf der einen Seite Politiker, die als Vertreter der Lobby von Schützen, Jägern und Waffen-Herstellern auftreten. Auf der anderen Seite der Junge, der schießen lernte und diese Waffe kaufte, um Menschen zu töten. "Wir erlauben den Besitz von Waffen trotzdem mit einer Sorglosigkeit, die ich nicht verstehe", sagt Jürgen Brenneke. Er war zwölf Jahre lang Leiter des Referats für Waffenrecht im Bundesinnenministerium, diente vier Ministern. In dieser Zeit hat er erlebt, wie alle Versuche, das Waffenrecht ernsthaft zu verändern, scheiterten. Waffenlobby - immer liest und hört man von ihr. Die Waffenlobby aber bleibt ominös und abstrakt. Wie gelingt es ihr durchzusetzen, dass es weiterhin rund zehn Millionen Waffen in Privatbesitz gibt? Wie kann sie durchkämpfen, dass Schützen mit Großkaliberpistolen oder umgebauten Kriegswaffen schießen dürfen?
Die Dokumentation "Waffen sind mein Leben" suchte über ein Jahr lang nach Spuren dieser Waffenlobby.

und danach kommt

makro: Einflussreiche Waffenindustrie
Wirtschaft in 3sat
Magazin mit Eva Schmidt
Erstausstrahlung


Europa muss auch an Rüstungsausgaben sparen. Die Armeen werden verkleinert und die Verteidigungsausgaben gekürzt. Ganz anders in China, Brasilien und Indien: Massiv investieren die Schwellenländer in die Modernisierung ihrer Streitkräfte. Für Deutschlands Waffenschmieden ist die internationale Nachfrage nach Gewehren, Panzern und U-Booten ein willkommenes Geschäft. Die Bundesrepublik ist nach den USA und Russland mittlerweile drittgrößter Rüstungsexporteur der Welt. Damit verbunden sind rund 80.000 Arbeitsplätze. Deutschland liefert aber nicht nur tonnenschwere Militärausrüstung für die Großschlacht auf offenem Feld. Hacker-Attacken auf Militärcomputer oder Angriffe kleiner Terrorzellen erfordern raffinierte Sicherheitstechnologien. Streitkräfte müssen präziser, schneller und wendiger agieren können. Denn im Hightech-Zeitalter gibt es auch virtuelle Fronten.
Das Wirtschaftsmagazin "makro" nimmt einen einflussreichen Wirtschaftszweig in den Blick: die Waffenindustrie.

http://www.3sat.de/programm/?viewlong=viewlong&d=20130215&dayID=ClnDaN15&cx=73

@bit
es soll auf Gangs zurückzuführen sein.......und natürlich illegale Waffen.....insgesamt muss man aber sagen, dass Morde in Chicago zurückgegangen waren, ich führe den Anstieg aber darauf zurück, dass das harte Waffengesetz in Chicago gekippt wurde.....das ist aber meine persönliche Meinung, mal sehen, ob ich etwas finde, was dies untermauert (obwohl der Anstieg der Morde ja eigentlich schon Aussage genug ist)
Danke für den Hinweis, die Sendungen betreffend, hoffentlich vergesse ich es nicht.....

Schon gemerkt das die Medien (hauptsächlich Internet) sogut wie nicht mehr über Amokläufe und Schießereien berichten ? War ja klar, sobald es wieder einen Amoklauf von großem Ausmaß gibt, geben die wieder ihren Kommentar ab.
Warum führen eigentlich diese großen Kritiker des US-Waffengesetz nicht andere Threads, über andere Kulturen die in das eigene europäische Weltbild nicht passen ?

Ja, man sollte es da drüben in Sachen Waffen schon strenger machen, aber hier haben einige generell zu wenig Verständnis bzw. plappern die nur nach, sobald einige (mit Argumenten) gegen einen Einzelnen gehen, der das unterstützt. Frei nach dem Motto, jetzt haue ich auch drauf.
Sieht man nicht nur in diesem Thread.