Eine bedeutende Frage wird wohl sein, wie man den Männern aus Ländern in denen der Ehrenmord kaum Bestraft wird, klar machen kann dass hier ihre Stammesrituale nicht gelten und das der Ehrenmord eine schwerwiegende Tat ist.
Es ist erschreckend zu lesen, in wie vielen Ländern mit Milde zu rechnen ist wenn man nur eine Frau tötet, die ja schließlich ein Sittlichkeitsverbrechen begangen hat.
Strafmilderung für den Ehrenmörder ist nicht nur in Jordanien möglich. Strafmilderung sieht z. B. auch das Strafgesetzbuch Ägyptens vor, des Irak (Strafe nicht über drei Jahre Gefängnis), Kuwaits, des Libanon, Libyens (Gefängnisstrafe nicht über zwei Jahre für Handlungen, die sich auf Ehrverletzungen beziehen), Marokkos, Syriens, Tunesiens und der VAE.
Das Strafgesetzbuch Algeriens sieht für den Ehrenmörder der beim Ehebruch auf frischer Tat ertappten Frau sogar den Straferlass vor, in Oman ist Straferlass oder Verkürzung der Straftat möglich.
Auch in Syrien scheint die geringe Bestrafung eine Alltäglichkeit zu sein. In Pakistan lautet die gegenwärtige gesetzliche Regelung so, dass ein Ehrenmord als Mord zu betrachten ist, der Richter allerdings einen Kompromiss einleiten kann, in dessen Zug die Familie dem Täter vergeben und er freigesprochen werden kann.
http://www.irp.uni-trier.de/pdf/37_Schirrmacher.pdfWenn also Menschen hierher kommen und gerne an ihren alten Werten festhalten, um nicht "entwurzelt" zu werden, dann sehe ich es als fast unlösbares Problem an, dieses Verbrechen als solches in deren Bewusstsein zu verankern. Eine Frau ist in ihren Augen weniger Wert und wird oftmals als Eigentum begriffen und kann ja auch deswegen an einen Mann verkauft werden.
Man sieht also dass sich dieses Problem sehr vielschichtig gestaltet