Ehrenmorde/Verbrechen im Namen der Ehre auch hier
29.11.2012 um 16:00ivi82 schrieb:Aber trotzdem sagen die Mörder der Mädchen, es ging um die Familien"ehre".dazu habe ich auch was geschrieben:
Beitrag von nurunalanur (Seite 130)
ivi82 schrieb:Aber trotzdem sagen die Mörder der Mädchen, es ging um die Familien"ehre".dazu habe ich auch was geschrieben:
shionoro schrieb:Die Beziehungsstruktur in der familie mag krankhaft sein oder nicht, fakt ist, dass nicht dass dazu führt, dass das opfer was frustriert ist tötet, nein, im gegenteil, es wird umgebracht.Ja, stimmt. Und meist ist es die Frau, die in den Fällen der Familientragödienen frustriert ist und eine Änderung wünscht und vollzieht. Worauf der wahrscheinlich ebenfalls nicht sonderlich glückliche Mann die Frau tötet.
shionoro schrieb:Frustration ist hierbei nicht der entscheidende faktor, viele der opfer wussten von vornherein, dass sie sich in gefahr begeben wenn sie dinge tun die ihre familie nicht gutheißt, es gab also klare kante.Die Frauen ahnen meist auch, dass etwas nicht stimmt. Es sind eben nur die Fälle bekannt in der die Frau nicht rechtzeitig die Gefahr korrekt einschätzt und es zur Tragödie kommt.
shionoro schrieb:In familiendramen ist das ganz anders, da brodelt der konflikt sehr lange vor sich hin ohne dass es zwangsläufig jemals zu einem ausbruch kam der beiden ehepartner, gerade wenn psychische krankheiten im spiel sind.Ändert nicht viel an der Sache. In den Ehrenmord-Familien brodelt der Konflikt auch
shionoro schrieb:In eineM familiendrama kommt es oft vor, dass der Vater (oder auch die mutter) relativ ungezielt familienmitglieder tötet, das können die kinder sein, oder nur der ehepartner, oder alle und sich selbst, das geht soweit, dass es sogar manchmal die schwiegereltern trifft, und keine dieser personen hätte die tat gutgeheißen, während bei einem ehrenmord meist ein bruder oder cousin oder sonstwer angestiftet wird von seiten der familie und sogar dazu gedrängt wird, oder aber jedenfalls die tat mit der moral und dem sittenverständnis der familie einhergeht.Ungezielt. Bitte was? Auf wen die Wahl alles trifft wird unterschiedlich sein. Richtig. Aber es ist sehr wohl gezielt. Rest, siehe krankhafte Beziehungsstruktur und Normen.
shionoro schrieb:Das ist von den Motiven und den strukturen die hier wirken eben eins tarker unterschied , auch wenn es teilweise natürlich überlappungen gibt.Klar, gibt es Unterschiede. Bestreite ich nicht. Diese sind aber nicht so groß, dass es auf der einen Seite rechtfertigt von Familientragödie zu sprechen und auf der anderen Seite von Ehrenmord.
shionoro schrieb:Oft genug ist es bei Ehremorden sogar so, dass sich der mörder in der pflicht sieht den mord zu begehen obwohl er es gar nicht will und er nach der tat sehr traurig ist, während man bei familiendramen zwar auch solche fälle kennt (Ich muss die Kinder töten damit sie kein scheiß leben haben weil ihre mama weg ist), das ist aber ebenfalls dann ein anders geartetes motiv als (Ich möchte meine schwester nicht umbringen, aber ich muss es für die familie tun um schande von ihr fernzuhalten).Die Pflicht sieht der Vater ja auch bei sich. Weil er versagt hat, die Frau fremdgegangen ist etc. Meist halt in einer ähnlichen Form, wie der Ehrenmörder.
shionoro schrieb:Im allgemeinen ist der unterschied, dass der ehremord durchaus mit der moral des umfeldes aus dem der täter stammt einhergeht, ein familiendrama aber nicht sondern punkt a) meist ehe rungezielt stattfindet und punkt b) an sich niemals angestiftet oder unterstützt wird.Der Ehrenmord findet größere „Unterstützung“, das denke ich auch. Aber von einer fehlenden Unterstützung aus dem Kreis des Familienvaters würde ich nicht sprechen. Es spielt immer eine große Rolle was er reflektiert. Und da wird das Bild vom Familienvater, der zu arbeiten und gefälligst Geld mit nach Hause zu bringen hat, viel zu stark verankert. Ein Mann muss sein Mann stehen. Er muss funkionieren bla bla. Die Moral spiegelt sich demzufolge oft genug in der Gesellschaft wieder.
shionoro schrieb:Beide Ehepartner sind bei sowas frustriert, und es hängst längst nicht immer mit einem Seitensprung zusammen.Klar werden beide frustriert sein. Die Frau würde wohl auch kaum fremdgehen wenn sie glücklich wäre. Ausnahmen wird es auch hier geben.
Du hast von so einer Geschichte ein ganz falsches bild.
Fremdgehen kann ein grund sein, nachdem der konflikt schon woche oder sogar jahre gebrodelt hat, aber es ist keineswegs immer so.
Oft spielt eine psychische krankheit wie depressionen eine große rolle, und der unschuldige ehepartner hat überhaupt nichts falsch gemacht außer eventuell nicht rechtzeitig hilfe dazugezogen zu haben.
shionoro schrieb:Oft spielt eine psychische krankheit wie depressionen eine große rolle, und der unschuldige ehepartner hat überhaupt nichts falsch gemacht außer eventuell nicht rechtzeitig hilfe dazugezogen zu haben.Habe ich was anderes behauptet?
shionoro schrieb:Das liegt daran, dass die Taten sich zwar unterscheiden, die Täter aber ähnlich sind von ihrer geistigen haltung her in vielen Fällen.Die Taten unterscheiden sich überhaupt nicht. Es ist in beiden Fällen ein Mord. Die Geisteshaltung, also damit auch die Motive unterscheiden sich kaum. Richtig.
Der Ehrenmord hat außerdem den charakter eine bestrafung für fehlverhalten, währenddessen ist das töten der eigenen kinder keine bestrafung, sondern es ist als erlösung für diese gedacht.tKlar, die Fälle in der nur die Frau oder die Kinder getötet werden, stellen natürlich keine Bestrafung dar. Und ein Selbstmord im Anschluss ist keine Form der Selbstbestrafung für das Versagen.
das töten des ehepartners kann aber mit einem bestrafungsaspekt einhergehen, muss es aber nicht, außerdem ist dieser bestrafungsaspekt dann ein persönlicher, KEIN imperativer auf ehrverständnis beruhender (a la, DAS ist die Konsequenz für deine Tat und so muss es auch sien, unabhängig davon was ich will muss es so geschehen).tDas eigene Verständnis von Ehre und die Reflektion davon ist kein persönlicher Grund? Im Sinne von - die Konsequenz für deine und oder meine Tat. Das wird auch der Vater denken. Der Wille dazu ist in beiden Fällen sehr schwierig zu beurteilen.
shionoro schrieb:Solcherlei taten sind in den meisten Fällen ungezielt aber 'geplant', also nach dem Motto: Wenn sie sich noch einmal was leistet dann reichts.Also, ich finde hier unterstellst du Details relativ frei. Ganz nach dem Motto, ich bastel mir jetzt meine Fälle.
Das muss dann nicht passieren, es kann genausogut sein, dass man aus dem affekt handelt und attackiert.
Bei einem sog. ehremord ist meist mehr planung involviert bzw. klarere fronten, weil de rtochter/schwester ganz klar gesagt wird oder ihr klar gemacht wird: mach das nicht oder ich kill dich.
Und das ist dann meist auch glaubhaft.
shionoro schrieb:Bei einem Familiendrama sagen vllt beide ehepartner öfter mal: ich bring dich um, oder sowas in der richtung, aber das ist nicht immer glaubhaft, oft genug sagen die entsprechenden leute sowas ab und an mal über jahre hinweg und es passiert nichts.Bitte was? Also ich habe keiner meiner Freundinnen gesagt, dass ich sie umbringe. Wenn das passieren sollte, tja dann darf man auch gerne die Beziehung hinterfragen und den Charakter des Partners.
shionoro schrieb:Es ist eine disfunktionale beziehung, in der sich einer der ehepartner oder beide kontinuierlich verletzt fühlen, aber keine chance haben zu entkommen weil sie aufeinander angewiesen sind.Ja, das sag mal erst der Tochter in einer Ehrenmord-Familie.
shionoro schrieb:Ich weiß wovon ich hier rede, ich hatte mit beiden tätertypen schon Kontakt.Komm schon, jetzt hätte ich dir aber ein besseres Schlusswort zugetraut ;)
Beides Morde aus niederen Beweggründen in meinen Augen. Was spielt es also für eine Rolle?Der Fehler liegt schon in der Bezeichnung Morde. Das eine ist ein erweiterter Selbstmord das andere ein von der Familie geplanter ausgeführter teils auch gemeinschaftlich begangener Mord.
Ob Scheidung oder unehelicher Sex. Beides dürfen keine Motive für Mord sein. Und je nachdem wie man Ehre definiert, fällt das eine oder das andere auch gleich mit darunter.
Zumal man gar nicht von Ehrenmord sprechen sollte. Schließlich hat es nach unser aller Verständnis nichts mit Ehre zu tun.
Der Fehler liegt schon in der Bezeichnung Morde. Das eine ist ein erweiterter Selbstmord das andere ein von der Familie geplanter ausgeführter Mord.Der Begriff Mord wird aber nur in einem der Fälle benutzt, bzw. an die große Glocke gehangen.
shionoro schrieb:Du hast das so dargestellt als wäre jedes familiendrama ursächlich auf einen Seitensprung zurückzuführen.Dann hast du mich entweder missverstanden oder ich habe mich sehr unglücklich ausgedrückt.
shionoro schrieb:Inwiefern werden die Kinder denn bestraft, und wofür?Zumindest nimmt er eine Haftstrafe in Kauf. Manchmal aber ist er sogar dafür zu feige, hast du recht. Ich höre aber auch nicht, dass der familienvater sich immer nach der Tat umbringt. Wie dem auch sei, ich behaupte auch nicht dass beide Fälle gleich sind.
das macht doch gar keinen sinn, und weißt du, es hat seinen grund, dass man es 'erweiterter selbstmord' nennt.
Man hört jedenfalls nicht gerade oft, dass ein ehremörder sich nach der tat killt, oder mehr als nur die das entsprechende opfer umbringt.
Woran liegt das, wenn es genau dieselben fälle sind?
shionoro schrieb:Aber es ist nicht selten, wirklich nicht selten bei langen beziehungen die schon lange absolut zerstört sind, dass sich zwar keine trennt, aber an sich nurnoch hass herrscht, und da sind gegenseitige drohungen nicht außerhalb des spektrums.Was willst du damit sagen? Es rechtfertig auch in deinen Augen kein Mord und auch die Drohung nicht.
Da werden oft dinge gesagt die man nicht so meint und es wird auch davon ausgegangen, dass der aprtner diese nicht so meint, und sie nicht ernstgenommen werden aus der macht der gewohnheit.
shionoro schrieb:Die Familie der ermordete hätte sie jederzeit verbannen können wenn es wirklich so schlimm gewesen wäre, die entsprechende hat auch keineswegs in irgendeiner form angefangen ihre familienmitglieder zu terrorisieren oder ähnliches.Wenn schon der Vater seine Tochter verbannen kann, dann kann der Mann seine Frau erst recht verbannen.
shionoro schrieb:Beim Familiendrama tötet derjeniege, weil er meint ihm wurde irgendetwas angetan, ihm persönlich, und deswegen will er sich jetzt wehren.Jetzt mach bitte keine Not- oder Abwehr daraus. Der Täter meint vielleicht so zu handeln. Das trifft aber bei einem Mord einfach nicht zu.
Der Ehremörder wird sich oft auch persönlich verletzt fühlen, aber nicht weil z.b. seine Frau ihn betrogen hat, sondern weil seine Tochter nicht das tut was er von ihr verlangt.
shionoro schrieb:Wenn ein Türke seine Fruendin killt weil sie ihm fremdgeht, das ist ein familiendrama.Ha, guter Witz. Dazu kannst du gerne mal ein Beispiel konstruieren und eine Umfrage starten.
Sanguinius schrieb:Ersteres bezeichnet man, wenn es von Migranten verübt wird als EhrenmordHab das kleine Detail übersehen. Und das ist auch einer der Knackpunkte.