Gildonus schrieb:Das Problem der FDP ist doch, daß sie kein Profil hat, außer das von einem Pfannenkuchen.
Frank Schäffler will ja jetzt auch die Partei verlassen. Und zusammen mit AfD-Abtrünnigen eine neue Partei gründen. Mal sehen was daraus wird, aber wenn auch Schäffler geht, wird diese FDP ja noch überflüssiger, weil dann alle Liberalen weg sind, ähnlich wie die CDU alle Wirtschaftspolitiker kalt gestellt hat.
Gildonus schrieb:Ein anderes, großes "Reizthema", daß die Partei der "wirtschaftlichen Vernunft" anpacken könnte, ist die völlig verpfuschte EEG-Förderung. An so etwas traut sich bisher keiner ran, es ist aber von gesellschaftspolitischer Relvanz. Auf die Schnelle fällt mir sonst nichts ein, daß zum Profil der FDP passen könnte. Wenn die aber nicht suchen und anpacken, werden die eine "Pfannenkuchenpartei" bleiben.
Die FDP hat sich ja durchaus in wichtigen Fragen klar positioniert. Nur dass sich eigentlich alles um ein Thema dreht: Solide Finanzen, ausgeglichene Haushalte. Damit ist sie wieder zu einer Ein-Themen-Partei geworden, und das ist natürlich zu wenig. Damit gewinnt man keine Wahlkämpfe. Das ist auch bei weitem nicht attraktiv genug. Politiker, die mehr versprechen, aber auch neuen Schulden nicht im Weg stehen, wie zum Beispiel eine Hannelore Kraft, finden da viel mehr Sympathisanten und Anhänger.
Seedo schrieb:Die FPD hätte eine deutsche FPÖ werden können, --eine bedeutende Partei -- eine richtige Volkspartei --leider hat sie sich dafür entschieden, das zu werden, was sie heute ist, ein Bandwurmvorsatz des Wirtschaftsliberalen Flügels der CDU und die Interessenvertretung des Großkapitals war und jetzt nur noch eine Splitterpartei.
Die FDP hatte nie den Anspruch, Volkspartei zu sein und sollte diesen auch nie haben. Liberalismus ist auch nichts für das ganze Volk sondern nur für einige wenige. Damit meine ich nicht, einige wenige Reiche, sondern einige wenige, die intelligenter sind als das gewöhnliche Volk.
Da behaupte ich mal ganz dezent, dass es nur für schlaue Köpfe was ist. Für den Rest hat der Staat scheinbar viel anzubieten. Aber diejenigen die sagen: Staat nein danke, Politik nein danke, sind immer in der Minderheit. Diese Minderheit gilt es aber zu schützen in unserer Mehrheitsdemokratie, und deshalb fehlt die FDP im deutschen Parlament.
Damit meine ich aber nicht diese FDP. Die ist wirklich überflüssig. Aber wie gesagt: eine Volkspartei sollte das nie werden. Den Anspruch können wir getrost der CDU überlassen. Wobei das U für Untergang steht. Die CDU hat ja alles aufgegeben was sie einst ausgemacht hat wegen ihrem Anspruch, einzige Volkspartei zu sein (die SPD sollte abgedrängt werden), sodass keine Mehrheiten links der CDU mehr zustande kommen können.
Dabei existiert der von dir benannte "Wirtschaftsflügel" so gut wie nicht mehr. Also nichts mehr ist mit der Partei eines Erwin Teufel oder Alfred Dregger. Dieser CDU geht es gar nicht mehr um Deutschland, sondern nur noch um Europa. Und in Deutschland geht es ihr nicht mehr um das, was sie immer ausgemacht hat, um Mittelstandsförderung, um Handwerk und Industrie, sondern nur noch um Klientelpolitik. Es geht ihr nur noch darum, für das ganze Volk wählbar zu sein, aber eine einzelne Partei kann diesen Anspruch eigentlich unmöglich haben. Es wird immer solche geben, die sich durch ein Parteiprogramm nicht angesprochen fühlen. Die CDU will aber genau diese Unterschiede verwischen und eine Partei des ganzen Volkes werden. Diesen unmöglichen Anspruch hat sie tatsächlich. Die FDP sagt von vorn herein, dass ein liberales Programm nicht für alle attraktiv ist. Für Nettotransferempfänger und Dumme bietet so ein Programm z.B. wenig Anreiz. Ist ja auch klar, die Leute sollen sich ja nicht auf die FDP verlassen, sondern ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Wenn eine Partei das sagt, ist das aber kein Grund, warum man sie plötzlich wählen sollte. Weil sie ja darüber hinaus nicht viel verspricht und plötzlich "langweilig" ist.
Da sieht man also, dass selbst wenn die CDU wieder seriöse Wirtschaftspolitik macht (und die SPD für Arbeitnehmer), eine liberale Partei im Parlament trotzdem weiter gebraucht wird, die verhindert dass Politik nur nach Interessenslage gemacht wird und sich konsequent vor die stellt, die ihr Leben trotz allem selbst bestimmen wollen. Und die AfD ist keine liberale Partei, das muss man mal so sagen, obwohl ich sie gewählt hab.
Aber jetzt da die FDP aus dem Bundestag geflogen ist, kann ja die CDU schön weiter daran arbeiten, sich selbst und unser Land zu ruinieren. Stört ja jetzt keinen mehr. Ihr schaut jetzt auch niemand mehr auf die Finger, wenn sie Steuergelder noch maßloser für sinnlose Projekte verschwendet und die SPD möglichst links überholt. Kann sie jetzt alles noch extremer betreiben. Ist ja nur zum Wohl aller und vor allem der Partei, der es nur gut geht wenn es dem Land gut geht.
Weil wenn schon niemand die FDP vermisst, dann doch zumindest einen Friedrich Merz, einen Stoiber oder Roland Koch. Ach nee, die sind doch schon längst Geschichte. An der starken AfD sieht man aber dass die Deutschen schon merken dass in der politischen Landschaft was fehlt. Sie scheinen auch nicht so glücklich darüber, dass Merkel alles eiskalt abserviert hat und die Wähler dann bei der letzten BTW den Rest besorgen durften. Das Ergebnis des heutigen Deutschland am Vorabend des Abgrunds ist also eine Mischung aus Merkelismus und dem Abstimmungsverhalten der Wähler.