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Aktion Linkstrend stoppen

1.313 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Linkstrend ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Aktion Linkstrend stoppen

13.02.2012 um 00:01
Zitat von SanguiniusSanguinius schrieb:Selbst weit ärmere Menschen in anderen Ländern können Glücklicher sein, können sich besser fühlen als die Menschen hier obwohl hier alle soviel mehr haben. Wohlstand allein macht nicht Glücklich
Sollte diese beiden Sätze, die vermutlich auscchließlich für Arbeitnehmer gelten
nicht in großen Lettern das antiquierte
"Dem deutschen Volke"
am Reichstagsgebäude in Berlin ersetzen ?


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13.02.2012 um 00:09
@schmitz

Absolut garnichts. Deswegen ist ein libertäres System auch nicht von heute auf morgen zu realisieren, vielleicht gar nicht. Moralisch richtig wäre es dennoch.
So schlecht stehen wir mit dem jetzigen System aber auch nicht da, immerhin stimmt die Demokratie mehr oder weniger und wir leben mit dem Schuldsystem ja noch gut.^^
Kommunismus dagegen führt zwangsläufig in die Hölle auf Erden, es gibt keinen Grund, das sanfter zu formulieren. Er schafft den Weg zur totalen Kontrolle aller durch eine winzige Gruppe; und zwar, wie Orwell fürchterlich präzise gezeigt hat, vielleicht für immer....

@eckhart

Ich habs schonmal weiter vorne geschrieben, das jetzige Witschaftssysttem ist kein freier Markt, deswegen kommt es dazu. ein Beweis dafür ist leicht gefunden: Innerhalb von Sekunden sollte sich ein Zeitungsartikel finden lassen, der sich mit einem Eingriff einer Regierung in die Wirtschaft befasst....

"Wie denn?"

Mit Waffen. Du redest auch von einer "Konzerndikatur"? Sonst natürlich, ganz normal, mit Angebot und Nachfrage.

"I wo, dass führt lediglich in vernachlässigte Wartungs- und Reinigungsintervalle von Produktionsanlagen, Verwendung von Billig-Silikon, Missachtung von Arbeitsschutz, Ausnutzung von Zeitarbeit und eben alles, mit dem man die Konkurrenz ausstechen und richtig viel Kohle machen kann."

..und in einem freien System entsteht sofort eine andere Firma, dies besser macht und damit Kunden anzieht; oder einebestehende entschließt sich dazu.


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13.02.2012 um 00:14
Zitat von schmitzschmitz schrieb:Wie sollte ich an der menschlichen Natur vorbei sein können? Sprichst Du mir das Menschsein ab?
Warum? Bist du ein Alien von einem anderen Stern?
Scherz beiseite, deine subjektive Sichtweise ist naja eben nur deine und ist eben nicht repräsentativ für den großteil der Menschen, wobei fraglich ist ob du dir da auch unterbewusst so im klaren bist oder unbewusst genauso reagierst auch wenn du bewusst eine andere Meinung vertrittst.

P.S. Solltest du nicht mehr Antworten geh ich mal davon aus die MIB haben dich geholt.

@eckhart
Das wär wohl ein bischen arg langer Text für so eine Überschrift, meinst du nicht ;)


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13.02.2012 um 00:17
@Sanguinius

Du hast im Übrigen zwei interessante Dinge über Menschen impliziert: Die Suche nach Macht ist ein entschiedender Teil der Suche nach Glück, die jeden Menschen antreibt. Hier kann man klar gliedern:

Freiheit--->Macht über das eigene Leben-->Glück

Das Ganze hat zwar mit Geld als Machtfaktor zu tun, aber in viel geringerem Maße als der Sozialismus unterstellt.


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13.02.2012 um 00:19
@Sanguinius
Vielleicht fällt Dir ja auf, dass ich von ökonomischen Ideen sprach, die andere ökonomische Ideen erweitern und reformieren könnten. Nicht davon, eine andere Staatsform zu favorisieren. Es scheitert aber ja nun mal am Menschen. Denn weder sind Feudalisten und Monopolisten willens, einfach mal so alles wieder in den großen Topf zu tun, noch hat man, in egal welchem Staat der Erde derzeit derart "mündige" Bürger, dass ihnen die Lage, die Form und die Zusammenhänge ihrer jeweiligen Wirtschaftssysteme inklusive Vor und Nachteilserwägungen bewusst wären. Ich sprach von Utopie, Du auch?


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13.02.2012 um 00:34
@Aethelred

"Libertär" nennt sich eine Form des Kapitalismus.
(Buch: "Mehr Kapitalismus wagen" Friedrich Merz)

"Libertär" nennt sich aber auch eine Gesellschaftsordnung, die bei oberflächlicher Betrachtung als Kommunismus abgetan wird.
Kropotkin hat in seiner Kritik an Darwin dargelegt, dass in der Evolutionslehre der Wettbewerbsgedanke überbetont wird, ebenso wichtig sei der Kooperationsgedanke.

Ohne Kooperation sei keine Sprache und letztlich keine Menschheit entstanden.

Deshalb entstand auch eine Richtung libertären Denkens, die auf den sozialen Aspekt gerichtet ist !

Verstehe ich dich richtig, dass Du meinst,

dass man John Maynard Keynes Ausspruch
"Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden."
am besten damit begegnet,
dass man diesen "widerwärtigen Menschen mit widerwärtigen Motiven",
nur ja alle staatlichen Fesseln erlassen soll,
dann würden sie von selbst zu besseren Menschen ?

Widerspricht das nicht völlig der darwinistischen Sichtweise?

Wenn man alles verbotene erlaubt,
führt das logischerweise dazu, dass es keine Gesetzesübertretungen mehr gibt - aber das macht keinen Menschen besser !


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13.02.2012 um 00:49
@eckhart

Libertär nennt sich eine wirklich konsequente Form des Liberalismus, unter anderem im Sinne der österreichischen Schule.

Du versuchst, die Menschheit im rein biologischen Sinne zu verstehen. Wenn das möglich wäre, könnte man Sozialismus als optimales System betrachten. Aber die menschliche Vernunft steht dem entgegen, weder der Wettbewerbs-noch der Kooperationsgedanke bestimmen uns, sondern das Streben nach Glück und unsere Vorstellungen von Moral. Wenn du die Suche nach dem eigenen Vorteil als wiederwärtig betrachtest, unterscheiden sich unsere Menschenbilder zu sehr, um zu einem Ergebnis zu kommen. Kein Mensch hat jemals aus wiederwärtigen Motiven gehandelt, die Motivation kann doch nicht entscheiden sein; vielmehr definiert die Handlung den Menschen. Und hier verhindert die Fähigkeit der Menschen, moralisch abzuwägen, alle biologischen Definitionen.

Wenn man alles Verbotene erlaubt, bleibt das übrig, was die jeweilige Kultur als "böse" definiert. Beispielsweise die 10 Gebote bilden Leitlinien, die selbst militante Mode-Atheisten nicht verlassen werden. Wer heute einen Mord begeht, tut das im Bewusstsein der Verderbnis seiner Tat und hat sich falsch entschieden. Aber das hätte nicht sein müssen. Wer sich vielleicht davon abhält, tut das moralischen Erwägungen - oder glaubst du, jemand, der mit dem gedanken an Mord spielt, fürchtet noch eine Strafe?


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13.02.2012 um 01:02
@Aethelred

Vielen Dank du schreibst und erklärst verdammt gut "HUT AB"


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13.02.2012 um 01:54
Zitat von schmitzschmitz schrieb:Ich sprach von Utopie, Du auch?
Achso, ich spreche normal immer von der Realität.
Zitat von schmitzschmitz schrieb:Es scheitert aber ja nun mal am Menschen.
Und warum versucht ihrs dann immer beim Menschen? Warum nicht mal mit Bäumen oder noch besser Ratten, allerdings müsste ihr bei denen aufpassen das eure "ökonomischen Ideen" nicht zu hohe Lethalitäten haben sonst kommen die von der Peta ;)
Zitat von schmitzschmitz schrieb:Denn weder sind Feudalisten und Monopolisten willens, einfach mal so alles wieder in den großen Topf zu tun
Wieder? Wann wars denn jemals in einem Topf?


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13.02.2012 um 02:07
@Sanguinius
Ich hatte ja gesagt, Du solltest den Verlauf nochmals lesen. Für mich, bist Du an meinem vorherigen Einwand hier, voll vorbei. Ich finde Dich auch witzig. ;)

Wir könnten ja mal mit etwas Vorauswissen zu arbeiten versuchen. Sagt Dir der Name Adam Smith irgendetwas, oder sein Hauptwerk "Wohlstand der Nationen". Dies, in einer etwas erweiterten und auch vor 150 Jahren irgendwann einmal modernisierten Fassung, liegt unserem heutigen System zu Grunde.

Es gibt noch einige weitere prägende Ökonomen in der Geschichte, aber unser schönes System nahm bei ihm seinen theoretischen Anfang.

Diese Ökonomen lebten meist zu Beginn des Industriezeitalters und für diese Zeit, schrieben sie auch ihre Theoreme. Wenn man das Hauptwerk von Marx liest, ist dies zunächst einmal in der gleichen Regalebene wie das von Smith. Also ein ökonomisches Theorem. Das eine war sozusagen Gebot der Stunde und beschrieb, einen IST Zustand der damaligen Zeit, das andere hätte sich gerne als Reform verstanden und einige Reformen in Gang gebracht, in der es den geschundenen Arbeitern besser und den Bossen genau so gut gehen sollte. Soweit der Gedanke, aber auch die Utopie.

Wenn Baumschmusen Dein Hobby ist, habe ich nichts dagegen, aber ich pflege mich erst zu belesen, bevor ich urteile, vielleicht versuchst Du das auch mal?

Ich wundere mich allerdings, dass man hier soweit ab vom eigentlichen Topic gekommen ist, wo es lediglich darum ging, dass es einigen innerhalb der CDU/CSU zu "links" wurde und sie eine Aktion ins Leben gerufen haben, diesen "Linkstrend" innerhalb ihrer Partei zu stoppen. Ob Kommunismus eine gute Idee ist, oder nicht, ist hier eigentlich gar nicht das Thema!


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13.02.2012 um 04:20
Zitat von AethelredAethelred schrieb:Kommunismus dagegen führt zwangsläufig in die Hölle auf Erden, es gibt keinen Grund, das sanfter zu formulieren. Er schafft den Weg zur totalen Kontrolle aller durch eine winzige Gruppe; und zwar, wie Orwell fürchterlich präzise gezeigt hat, vielleicht für immer....
Seine Ablehnung des Totalitarismus entwickelte Orwell während des Spanischen Bürgerkrieges, wo er auf Seiten der libertär sozialistischen Kräfte kämpfte (genauer in der marxistisch/trotzkistischen Partido Obrero de Unificación Obrero POUM), die nicht nur gegen die Faschisten kämpfen mussten, sondern auch gegen die autoritären Sozialisten, sprich die Stalinisten von der KP Spaniens, die gegen den freiheitlichen Sozialismus der Anarchisten und der POUM ankämpften - auf Befehl Moskaus das sich an die Spitze des internationalen Arbeiterbewegungssozialismus stellte und jede "Abweichung" als Bedrohung seiner Hegemonie sah. Kommunismus führt nicht immer zur Orwell'schen Dystopie. Lest doch nicht nur "Animal Farm" und "1984" von Orwell, sondern auch mal sein "Homage to Catalonia", denn da - in der Beschreibung der sozialen Revolution der Anarchisten und libertären Kommunisten und wie diese Revolution von Faschisten und Stalinisten bekämpft worden ist - stammt seine Totalitarismuskritik. Totalitarismuskritik nicht Kommunismuskritik.

Leute, lernt es endlich, Orwell eignet sich nicht um den Sozialismus zu kritisieren..
George Orwell war Sozialist. Seine Erfahrungen in Burma, die eine starke Abneigung gegen den Imperialismus zur Folge hatten, und sein zeitweiliges Leben in finanzieller Not prägten ihn sehr stark. In seinem Essay Why I Write (1947) stellt er alle seine Werke ab 1936 in direkten Zusammenhang mit seiner Überzeugung für den Sozialismus und seinen Kampf gegen Totalitarismus.

Die Art von Sozialismus, die George Orwell dabei unterstützt, unterscheidet sich grundlegend von den damals gängigen realsozialistischen Regimen wie der UdSSR, die er in seinen Werken verurteilt. Der „demokratische Sozialismus“ ist laut Orwell die einzig zukunftsträchtige Staatsform. Wichtig sind für ihn hierbei der Gedanke eines geeinten Europas und ein Ende des Imperialismus.
Wikipedia: George Orwell

Und dabei kommen wir zu dem Begriff "libertär".
Zitat von AethelredAethelred schrieb:Libertär nennt sich eine wirklich konsequente Form des Liberalismus, unter anderem im Sinne der österreichischen Schule.
Ja die radikal Wirtschaftsliberalen und Anarchokapitalisten scheinen das Wort "libertär" für sich gepachtet zu haben, besonders in den USA populär unter Ron Paul Anhängern. Dabei heißt libertär lediglich freiheitlich bzw. die persönliche Freiheit des Menschen betonend. Der Begriff "libertär" allein macht keine Aussage über das Wirtschaftssystem eines Staates. Betrachtet man das eindimensionale politische Spektrum links-rechts (wobei links für eine egalitäre Wirtschaftsordnung stehen soll und rechts für eine marktwirtschaftliche), kann man eine zweite Dimension hinzufügen nämlich libertär-autoritär. D.h. es gibt also auch einen Linkslibertarismus. Du kannst also zwei verschiedene Strömungen im Sozialismus unterscheiden, den libertären und den autoritären- oder Staatssozialismus. Den Unterschied habe ich schon vorher mal geklärt: Beitrag von kulam (Seite 41) . Zum libertären Sozialismus gehören Strömungen wie der Syndikalismus, der Anarchismus, der Rätekommunismus und libertäre Formen des Marxismus, die meisten Untergruppen des Marxismus finden sich jedoch im autoritären Sozialismus oder Staatssozialismus. Staatssozialismus kann jedoch sowohl totalitär/diktatorisch sein, wie im Stalinismus, aber auch demokratisch, wie das Beispiel Allende bewiesen hat. Der libertäre Sozialismus hingegen fordert nicht die Übernahme des Staates durch Arbeiterklasse als ersten Schritt zum Kommunismus, wie bei Marx, sondern fordert die Dezentralisierung (nicht die planwirtschaftliche Zentralisierung), die kommunale Selbstverwaltung und Arbeiterselbstverwaltung, also die totale Demokratisierung der Wirtschaft.


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13.02.2012 um 04:33
Zitat von eckharteckhart schrieb:Kropotkin hat in seiner Kritik an Darwin dargelegt, dass in der Evolutionslehre der Wettbewerbsgedanke überbetont wird, ebenso wichtig sei der Kooperationsgedanke.
Kropotkin hat nicht direkt Darwin kritisiert, sondern die falsche Übertragung der Darwin'schen Lehre auf die menschliche Gesellschaft und deren wirtschaftliche Verhältnisse. Ich habe Kropotkins "Mutual Aid" gelesen und darin geht er auch kurz darauf ein, dass Darwin den Kooperationsgedanken beim Menschen bereits in "Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl" erwähnte. Die Kooperation sei demnach nach Kropotkin also Merkmal vieler Spezies - einschließlich der menschlichen - innerhalb der Spezies, während zwischen verschiedenen Spezies hauptsächlich der "Wettbewerb" des survival of the fittest herrscht. Die gegenseitige Hilfe oder Kooperation ist also der komparative Vorteil einer Spezies gegenüber einer anderen und in der natürlichen Selektion.

Dass die kapitalistische Produktionsweise und dass der Mensch gierig und egoistisch der Naturzustand sei, wie von den Kapitalisten behauptet ist demnach nicht haltbar. Besonders wenn man sich den Großteil der Menscheitsgeschichte anschaut, so ist die kapitalistische Produktionsweise relativ jung. Die Warenproduktion erfolgt zum ersten mal als Abfallprodukt der Kapitalakkumulation, während man vorher ausschließlich zur Befriedigung der Bedürfnisse des Menschen produzierte.


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13.02.2012 um 06:25
Zitat von kulamkulam schrieb:Die Warenproduktion erfolgt zum ersten mal als Abfallprodukt der Kapitalakkumulation
Auch diese Phase wurde bereits überschritten.
Wer ausreichend Kapital besitzt, akkumuliert dieses in großem Maße bereits virtuell über die Finanzmärkte (ohne Umweg über klassische unternehmerische Tätigkeit/ Produktion)
Gleichzeitig ist eine Entkopplung zwischen den Besitzern der Produktionsmittel und den Arbeitnehmern
entstanden, so dass Arbeitnehmer im Allgemeinen nicht mehr mit Unternehmern verhandeln können, sondern (wechsendem) Management gegenüberstehen, welches gleichfalls, wenn auch horrend vergütet, nur angestellt ist.
Die eigentlichen Besitzer der Produktionsmittel sind weitestgehend anonym.
Die Ausnahme, die noch verbreitet anzutreffend ist, aber gewaltig unter Druck gerät, sind die Familienunternehmen.
Wessen Freiheit gilt es also speziell zu schützen?
Wo ist noch Nachholebedarf?
@Aethelred


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13.02.2012 um 07:50
@kulam objektiv betrachtet gibts kooperationen außerhalb von sippenverbänden nur durch äußeren zwang. also hat darwin(bzw seine modernere interpretation) schon recht. die erbgut weitergabe steht im vordergrund.


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13.02.2012 um 10:26
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:objektiv betrachtet gibts kooperationen außerhalb von sippenverbänden nur durch äußeren zwang.
Stimmt nicht, es gibt sogar Kooperationen ausserhalb der eigenen Spezies (Symbiosen).
Aber Vampirfledermäuse verteilen z.B. Blut an Mitglieder ihrer Kolonie wenn diese nicht soviel Glück bei der Jagd gehabt haben wie sie.


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13.02.2012 um 13:32
@kulam

Die Geschichtsstunde ist nicht notwendig, aber danke... Orwell eignet sich perfekt für eine Sozialismuskritik, eben weil dieses Sysem zwangsläufig in den Totalitarismus führt (und weil 1984 einfach ein genial geschriebener Roman ist). Wie steht es denn mit Minderheitenschutz im Kommunismus? Mit Abschaffungsmöglichkeiten? Mit Regierungskontrolle?
Libertärer Sozialismus/Kommunismus kann nach meinem Begriffsverständtnis nicht existieren, weil die Freiheit der Menschen dafür in ein Denkschema gepresst werden muss. Das bezieht sich auch auf deine späteren Beispiele für Linksliberalismus, dessen Denkweisen ich zwar große Achtung entgegenbringe, der aber tatsächlich die Natur des Menschen verkennt; die Entscheidung über richtig und falsch, Hilfe für Andere oder selbstzentriertes Handeln, die unsere Existenz erst lebenswert und schätzenswert macht.
Liberale und Sozialisten beziehen ihre Diskussionen ja gerne viel zu sehr auf die Wirtschaft, aber das

"politische Spektrum links-rechts (wobei links für eine egalitäre Wirtschaftsordnung stehen soll und rechts für eine marktwirtschaftliche), kann man eine zweite Dimension hinzufügen nämlich libertär-autoritär. D.h. es gibt also auch einen Linkslibertarismus. Du kannst also zwei verschiedene Strömungen im Sozialismus unterscheiden...."

ist schon übertrieben - die links-rechts-Einteilung hatte nie ausschließlich mit der Wirtschaftsordnung zu tun, schon gar nicht im revolutionären Frankreich. Mir fällt auf, das selbst du nicht auf den moralphilosophischen Aspekt meines letzten Post eingehst. Wie oben schon gesagt, stelle ich in Abrede, dass es eine Form des Sozialismus, egal wie liberal er auch sein mag, gibt, die nicht zu Zwang und am Ende Diktatur führt. Ich glaube, dass der Unterschied unserer Denkweisen vor allem in der Frage nach "Verantwortung" liegt.


"Arbeiterselbstverwaltung, also die totale Demokratisierung der Wirtschaft."

und eventuell auch hier. Du impliziert damit eine Enteignung enormen Ausmaßes und eine durch die unfähige Masse gelenkte Wirtschaft (bitte nicht als Arroganz mißverstehen; ich meine lediglich, dass Menschenmassen immer unfähig sind), was zumindest in einer beeindruckende Krise enden muss.^^ Inwieweit unterscheidest du dich hier von autoritären Sozialisten?

@eckhart

War das ein Versehen oder bin ich angesprochen? Naja ich mach mal...

"Die eigentlichen Besitzer der Produktionsmittel sind weitestgehend anonym.
Die Ausnahme, die noch verbreitet anzutreffend ist, aber gewaltig unter Druck gerät, sind die Familienunternehmen.
Wessen Freiheit gilt es also speziell zu schützen?
Wo ist noch Nachholebedarf?"


Zunächst mal steht keines der mir bekannten Familienunternehmen unter Druck - sie freuen sich seit der Krise eher den Arsch ab über Mehrarbeit infolge des Einbruchs der "Großen". xD Aber der Eindruck kann natürlich täuschen.
Dass die aktuelle Situation mit der Abwesenheit des freien Marketes zusammenhängt, nicht damit, dass wir ihn angeblich haben, hab ich oft genug gesagt....
Jede Freiheit muss geschützt werden: Für die Unternehmer und alle Reichen heisst das, das ihr Recht auf Leben und Eigentum genauso geachtet und geschützt ist wie das der Mehrheit, die über weniger Geld verfügt. Die weite Verbreitung des "die Firma hat so viel, da kann ich schnell was klauen/illegal downloaden/usw. " Arguments ist besorgniserregend. Für die Arbeitnehmer bedeutet der Schutz ihrer Freiheit vor allem die Möglichkeit, im Fall von schlechten Arbeitsbedingungen die Firma zu wechseln - bereits in unserem System kann man den Unterschied zwischen Konzernen, die auf Arbeitermengne setzen, und solchen, die lieber in "Elite" investieren, erkennen. Im Wettbewerb des freien Marktes würde sich das ausdifferenzieren, was in Verbindung mit dem allgemein steigenden Wohlstand den Arbeitnehmern die Freiheit garantiert, nicht unter unwürdigen Bedingungen arbeiten zu müssen


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13.02.2012 um 14:20
Zitat von AethelredAethelred schrieb:Aber die menschliche Vernunft steht dem entgegen, weder der Wettbewerbs-noch der Kooperationsgedanke bestimmen uns, sondern das Streben nach Glück und unsere Vorstellungen von Moral. Wenn du die Suche nach dem eigenen Vorteil als wiederwärtig betrachtest, unterscheiden sich unsere Menschenbilder zu sehr, um zu einem Ergebnis zu kommen. Kein Mensch hat jemals aus wiederwärtigen Motiven gehandelt, die Motivation kann doch nicht entscheiden sein; vielmehr definiert die Handlung den Menschen. Und hier verhindert die Fähigkeit der Menschen, moralisch abzuwägen, alle biologischen Definitionen.
Soweit zum
Zitat von AethelredAethelred schrieb:moralphilosophischen Aspekt meines letzten Post
Liege ich richtig, dass Du mit der Suche nach dem eigenen Vorteil moeglicherweise das Streben nach Gueck im Satz vorher gleichsetzt ? Natuerlich unter der jeweiligen individuellen Moralvorstellung.

Wir werden eben nicht von der Suche nach dem eigenen Vorteil bestimmt.
Unzaehlige Niedrigstloehner beweisen das Gegenteil.
Es ist gewiss nicht zu ihrem Vorteil , selbst daran beteiligt zu sein, dass ihre eigenen Loehne staendig sinken. Sie verhalten sich lediglich konform.
Menschen fuegen sich sogar selbst massive Schaeden zu , wenn es darum geht, sich innerhalb einer Gruppe konform zu verhalten.
Psychische Schaeden waren es im Beispiel des Polizeibatallion 101 *evtl. googeln), die die Forschung darauf aufmerksam machten.

Der Konformitaetsdruck [berwiegt bei weitem Eigennutz und auch den Altruismus.

Und das Wort widerwaertig stammt imZusammenhang des Zitates, genau so wie ich es wiedergegeben habe , von John Maynard Keynes.
Nicht von mir.
Wikipedia: John Maynard Keynes


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13.02.2012 um 16:12
@eckhart

Glück kann - unter jeweiligen eigenen Moralvorstellungen - ganz unterschiedliche Dinge bedeuten. Viele kennen wohl das Gefühl, dass der Vorteil einer anderen person ihnen mehr wert ist, als der eigene. Das ist aber keine allumfassender Zustand, den wir allen Menschen gegenüber empfinden. Im "Normalfall" ziehen wir den eigenen Vorteil vor, der es uns vermutlich deutlich erleichtert, Glücksmomente zu erreichen (siehe der "Geld macht sexy"-Thread :D ). Gruppenkomformität entspringt aus mangelnder Eigenständigkeit oder mangelnden anderen Optionen; der beste Weg zum Erfolg scheint über die Gruppe zu führen. Gruppendynamik an sich ist meiner Meinung nach ein ganz anderes Thema, da sie keine Grundtendenz des Menschen ist: Wenig überraschend erfordert Konformität die Anwesenheit einer Gruppe und ist auf keinen Fall Teil des allgemeinen Lebenswegs geistig eigenständiger Menschen. Die Niedriglöhner haben keine große Wahl, den Job zu behalten ist ihre beste Alternative.

Die Verwendung des Begriffs "Altruismus" lässt mich fürchten, dass du den - nicht wirklich vorhandenen - tierischen Altruismus mit menschlichen Gefühlen gleichsetzt?

Ich würde mich nicht gerade auf Keynes beziehen, wenn du das aktuelle System kritisierst. Wenn du ein Zitat verwendest, ohne es entsprechend zu kommentieren, gehe ich davon aus, dass du hinter dessen Aussagen stehst. Richtiger wird die Aussage sowieso nicht. Viel besser wird die Wirtschaft durch folgendes freies Zitat von Dieter Nuhr beschrieben:

"Es heisst immer, die Reichen wollen immer mehr. Die Armen wolllen doch auch immer mehr, sie sind nur nicht so gut darin!" (ungefähr)


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13.02.2012 um 16:30
@Aethelred

Warum der Sozialismus immer zwangsläufig zum Totalitarismus führt musst du erstmal belegen. Ich mache mit der Geschichtsstunde weiter: Orwell war Sozialist, kämpfte an Seiten der POUM im Spanischen Bürgerkrieg. Die Soziale Revolution die von den spanischen Anarchisten und libertären Sozialisten getragen worden ist verwandelte ganz Katalonien, Aragón und andere Teile Spaniens in eine freiheitlich sozialistische Gesellschaft. Wer sich nicht an der Kollektivierung beteiligen wollte - die auch nur durch einen demokratischen Mehrheitsentscheid der Beschäftigten mit einer Zweidrittelmehrheit legal war - galt als Individualist. Es gab einige wenige individualistische Betriebe im anarchistischen Katalonien und es gab keine Probleme, denn der freiheitliche Sozialismus ist pluralistisch, erlaubt damit also die Koexistenz von Kollektivisten und Individualisten und damit erübrigen sich deine Fragen bezüglich Minderheitenschutz und Abschaffungsmöglichkeiten. Fehlte der Wille der Mehrheit an der Basis das System weiterzuführen, so würde das "Experiment" abgebrochen werden.


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13.02.2012 um 16:44
@Aethelred
Ja, von Keynes halte ich mehr, als von Nuhr.
Nicht umsonst kann ich mir Nuhr niemals in einer Kabarett-Sendung mit Georg Schramm vorstellen.

... und ich fürchte,dass zwischen Deiner und meiner Definition von Glück, Freiheit, Leben überhaupt,
nicht nur das gesamte Universum sondern auch einige Lebensjahrzehnte liegen.


Vor meiner Selbständigkeit war ich jahrzehntelang innerhalb einer Profitcenter - Struktur innerhalb eines Großkonzerns mit vielfältigen Berührungspunkten quer durch alle Branchen der Wirtschaft tätig.

Über manche Antworten muss ich einfach lächeln.
Da meine Erfahrungen zu Deinen gegensätzlich sind.
Zum Glück weißt Du offenbar nicht, wie Viele diesem ganzen System,in dem wir leben, bereits innerlich gekündigt haben.

Selbst wenn sie (und auch ich) gar nicht wissen (können) was danach kommt.
Egal.


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