"Ob das Spiel lange gut geht, darf bezweifelt werden, zumal der Islamische Staat auch schnell einstige Verbündete fallen lässt und ebenso mörderisch gegen sie vorgeht wie gegen ihre Feinde, die im Augenblick in der Regel auch Muslime sind, aber für die Islamisten nicht den richtigen Glauben haben. Das jetzt im Umlauf befindliche Video zeigt vermutlich Szenen Anfang Juni, als der Islamische Staat Mosul einnahm und viele Soldaten und junge Männer hinschlachtete, die nicht wie die meisten Truppen geflüchtet waren. Bilder von den brutalen Schauspielen, die vor allem auch für die Kameras inszeniert wurden, zirkulierten schon damals, sie hatten plötzlich die Weltöffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht, dass der Krieg in Syrien schon längst auf den Irak übergriffen hat, der nun zu einem Teil durch "Blitzkrieg" an die Islamisten gefallen war, die mit der Erstürmung von Bagdad drohten.
Die Islamisten zeigen den Furor einer Schreckensherrschaft. Gerade im Zeichen des Heiligen ist ihnen nichts mehr heilig. Die Menschen, die nicht auf ihrer Seite stehen oder von der Bande unterworfen werden sollen, werden kaltblütig abgeschlachtet. Wut ist nicht zu bemerken, es sind Henker, die ihre Arbeit verrichten, weil sie offenbar gottgefällig ist. Die Szenen erinnern an die von den Nazis begangenen Massenmorde. Exekutiert wird die absolute Macht über Leben und Tod, die reine Negation und Destruktivität. Nicht nur gegenüber den Mitmenschen, sondern auch gegenüber den Dingen. Zelebriert wird so etwa das Sprengen von Heiligtümern, die für die Islamisten dem Götzendienst dienen, die Lust an der Zerstörung.
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Es gibt auch eine Begründung dafür, warum der Islamische Staat nicht nur Ungläubige, sondern auch Muslime verfolgt und tötet sowie muslimische Heiligtümer zerstört. Nicht jeder, der sagt: "Es gibt keinen Gott außer Gott", sei frei von Shirk (Vielgötterei). Es gebe nicht viele, die den Ruf zu Gott heute wirklich verstehen, viele Strömungen des Islam seien von der reinen Lehre abgewichen. Früher zur Blütezeit des Islam sei das einfacher gewesen, da habe es noch "keinen Baathismus, Säkularismus, Liberalismus, keine Demokratie oder etwas anderes gegeben, das dem Glauben an die Einheit Gottes widerspricht". Der Islamische Staat vertritt mithin die einzige Ausrichtung, alle anderen Ansichten müssen ausgerottet werden: "Wir sind entschlossen, gegen jeden vorzugehen, der versucht, uns von unserer Verpflichtung abzulenken, die Religion Allahs über alle anderen Religionen triumphieren zu lassen. Daher werden wir weiter die Menschen, die abgewichen sind und falschem Rat folgen, bekämpfen, bis wir sterben, um die Religion triumphieren zu lassen". So seien die Kurden zwar meist sunnitisch, aber man bekämpfe im Irak und in Syrien die kommunistische PKK bzw. die PYD.
Breiten Raum nimmt die Auseinandersetzung mit anderen islamistischen Gruppen wie der Islamischen Front und vor allem al-Nasra ein, die sich al-Qaida zurechnet und dem Islamischen Staat nicht radikal genug ist, weil sie auch mit "säkularen" Gruppen kooperiert. Der al-Nusra-Front wird vom IS vorgeworfen, mehr und mehr als eine Art Gang ohne zentrale Führung zu agieren. Dabei geht es vornehmlich darum, wer die Vorherrschaft hat. Während al-Qaida-Chef al-Sawahiri den Islamischen Staat wegen seiner Grausamkeit rügt, sagte sich der IS von al-Qaida los und rief schließlich das Kalifat aus. Für die Richtigkeit des IS soll vor allem der Erfolg sprechen, große Teile von Syrien und dem Irak eingenommen und die Grenzen zwischen Syrien und Irak beseitigt zu haben. Man habe die irakische Armee aufgelöst und Tausende von Schiiten getötet, die nun, so schreiben die Autoren, von al-Qaida als Muslime bezeichnet werden.
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http://www.heise.de/tp/artikel/42/42423/1.htmlTikrit, laut Irakischen Info befanden sich Schüler , die auf Ausflug zu Besichtigung Militärgelände waren, darunter. Sie riefen ihre Mörder an, sie seien nicht für Maliki, etc.
"Sie betteln um ihr Leben, weinen, preisen Allah: Junge Iraker, manche noch Teenager, sind auf einem Propagandavideo zu sehen, das die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) jetzt veröffentlicht hat. Der gut viereinhalb Minuten lange Film, hinterlegt mit religiösen Gesängen, zeigt die letzten Lebensminuten der Männer."
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Eine Stimme im Hintergrund erläutert, es handele sich bei den Männern um "Kriegsgefangene", um Soldaten der irakischen Armee.
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http://www.spiegel.de/politik/ausland/irak-islamischer-staat-is-veroeffentlicht-video-von-soldaten-exekution-a-983624.htmlDie Grausamkeit kennt keine Grenzen.
Unbeachtet aller Warnungen wurden solche Gruppen aufgerüstet.
"Juni 2014 Obama will syrische Rebellen mit 500 Millionen Dollar unterstützen
US-Präsident Obama will "moderaten" Aufständischen mit einer halben Milliarde Dollar helfen. Davon könnten aber auch die islamistischen Isis-Kämpfer profitieren. Zur gleichen Zeit trifft US-Außenminister Kerry den syrischen Oppositionsführer in Saudi-Arabien.
http://www.sueddeutsche.de/politik/aufstand-gegen-assad-obama-will-syrische-rebellen-mit-millionen-dollar-unterstuetzen-1.2019581"Juni,2014 Mit der Einnahme der Millionenstadt Mossul sind die Extremisten ihrem Ziel, die von ihnen beherrschten Gebiete in Syrien und Irak zu verbinden, offenbar einen großen Schritt nähergekommen."
http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/international/3819039/Islamisten-erobern-Iraks-zweitgrosste-Stadt-Mossul"26.06.14 Der militärische Erfolg von Isis ist allerdings jung. Es wird sich zeigen, ob die Überraschungssiege einer kleinen militanten Gruppe wirklich zur dauerhaften Herrschaft religiöser Extremisten führen oder ob sich die hinter Isis stehende Sunniten-Koalition aus Radikalislamisten, Ex-Saddamisten, Baathisten und frustrierten Stammeskriegern bald selbst zerlegt. Wahrscheinlich ist, dass die sunnitischen Kriegsgefährten im Wettstreit um Land, Waffen und schnelle Beute aufeinander losgehen, anstatt ihre Macht abzusichern und die Isis-Vorstellung vom «koranischen» Gesellschaftssystem in Syriak auf Dauer umzusetzen. Aber auch wenn kein Aussenstehender sagen kann, wer die Fäden zieht und wie tragfähig die Isis-Koalition ist: Bisher hält das heterogene Bündnis aus Gruppen, Ideologien und Interessen erstaunlich gut zusammen.
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http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Terroristen-fusionieren-um-das-Kalifat-Syriak-zu-errichten/story/21113183Unterdessen stellen sich ehemals Verbündete gegen IS, in Mosul.
"1.08.2014 Bei Gefechten und Anschlägen sind im Irak zahlreiche Menschen getötet worden. Bei zweistündigen Kämpfen mit Rebellen in der Stadt Dschurf al-Sachr habe es in den Reihen der Armee mindestens 17 Tote gegeben, erklärten Vertreter der Streitkräfte und der Rettungskräfte.
Zudem seien 23 Kämpfer der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) getötet worden. Dschurf al-Sachr liegt am Euphrat 70 Kilometer südlich der Hauptstadt Bagdad zwischen den Hochburgen der Sunniten und den heiligen schiitischen Städten Nadschaf und Kerbela.
Zuvor waren bei Bombenanschlägen in Bagdad mindestens zehn Menschen getötet worden. Allein bei der Explosion einer Autobombe in dem schiitischen Stadtteil Sadr City wurden sieben Menschen in den Tod gerissen und 21 weitere verletzt, wie Polizei und Ärzte mitteilten.
Drei weitere Menschen starben, als nahe dem zentralen Cholani-Platz mehrere Bomben rund um eine schiitische Moschee explodierten. Die Bevölkerungsmehrheit der Schiiten ist immer wieder Ziel blutiger Angriffe durch sunnitische Extremisten.
Widerstand in Mossul
In der nordirakischen Stadt Mossul regt sich zunehmend Widerstand gegen die IS-Extremisten. Eine neue Gruppe mit dem Namen "Brigaden der Revolutionäre von Mossul" tötete und verletzte bei Zusammenstössen Dutzende Kämpfer der Terrorgruppe, wie die irakische Nachrichtenseite Al-Sumeria meldete. Über Opfer aufseiten der Widerstandsgruppe wurde nichts berichtet.
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http://www.bluewin.ch/de/news/ausland/2014/8/1/zahlreiche-tote-bei-gefechten-und-anschlaegen-im-ir.html