Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
25.11.2011 um 12:19Rechtsaussen von rechts befindet sich derjenige Totalitarismus, der sich des Terrors bedient.
Vor 80 Jahren etwa waren das die Gestapo, die SS, der SD. Allesamt ausserhalb demokratischer Kontrolle agierende Institutionen, die ausserhalb rechtsstaatlicher Legitimation handelten.
Die Strukturen blieben erhalten, wurden nicht aufgelöst, sondern nach der Kapitulation umdeklariert. Ein Personalwechsel fand nicht statt. Wer in der Weimarer Republik Geld, Macht Einfluss dazu einsetzte, den späteren Totalitarismus herbeizuführen, wer im Reich daran Teil hatte, wer als Profiteur des Totalitarismus zu Rang und Namen, zu Geld und Einfluss kam, blieb auch nach 1945 vermögend und etabliert, brauchte nur nach aussen ein neues Mäntelchen anzulegen.
Die Bewahrung d(ies)er Situation ist die Aufgabe des Verfassungsschutz, seine Führung aus diesem Hintergrund hervorgegangen. Kann man da anderes erwarten als die Organisation zur jeweiligen tagespolitischen Entwicklung passenden Terrors, der unter anderem dafür sorgt, daß die rechtsradikalsten Tendenzen davon überdeckt werden, und die Bevölkerung den Begriff des Rechtsradikalen mit irgendwelchen unbedeutenden Deppen assoziiert, die ausserhalb aller Machtstrukturen agieren, Einzelne aufs Unerträglichste schädigen, aber politisch und statistisch bedeutungslos sind und bleiben? Und so ganz nebenher ermöglichen sie je nach Bedarf die Neubestimmung des Grenzverlaufs zwischen Bürgerrechten und staatlichen Instrumentarien.
In Institutionen agierende Einzelne und ausserhalb dieser Institutionen bestehende Netzwerke bilden den Korpus der Organisation Schwert, die in Italien Gladio heißt. Das meint eine nicht institutionalisierte Struktur, die eben auch nicht durch eine zentrale Repräsentanz vertreten wird, und insoweit auch keine klare hierarchische Ordnung hat. Es fliessen Gelder, es werden Einzelne rekrutiert und nach Bedarf eingesetzt. Intransparent und natürlich ausserhalb der Rechtsordnung. Da verwischt sich schon mal die Grenze zwischen mafiösen Strukturen, die nur dem persönlichen Zugewinn der Beteiligten dienen, dem Konkurenzkampf, dem persönlichen Vorwärtskommen mit dem fanatischen Ausagieren abstruser politischer Theorien. Interessenkonvergenzen, die über die Zeit ein unentwirrbares Muster bilden verkomplizieren die Problematik zusätzlich.
Niemand weiß mehr, wie weitreichend die Folgen der Fehler bei der Gründung der Bundesrepublik heute tatsächlich sind. Vollständig aufklärbar ist da längst nichts mehr. Man kann aber feststellen, daß wir nicht mal eine Institution haben, die über die Mittel zur Aufklärung verfügt und diesem Auftrag folgt. Anders als die Franzosen beispielsweise, die zu diesem Zweck eine innere Polizei betreiben. Das Fehlen einer solchen Institution hat Gründe. Es sind diese Gründe, und ihre Folgen, die weit schwerwiegender sind als jeder Aspekt dessen, was man als rechten Terror bezeichnet.
Wer darauf wartet, daß sich Beteiligte zu Wort melden, Namen nennen, Ereignisse schildern, der vergißt, was die natürliche Reaktion auf jegliches Outing dieser Art sein würde. Es hilft niemandem weiter, solche Statements zu lesen, die er nicht nachprüfen kann. Auf offizielle Bestätigungen aber könnte man nur setzen, wenn es eine von den genannten Strukturen unabhängige Institution gäbe, die mit ausreichenden Befugnissen und Mitteln versehen wäre, in dieser Sphäre zu ermitteln.
Die Gründung einer solchen Institution zu fordern und politisch zu erstreiten ist eine Notwendigkeit. Das ist viel zu lange schon unterlassen worden.
Vor 80 Jahren etwa waren das die Gestapo, die SS, der SD. Allesamt ausserhalb demokratischer Kontrolle agierende Institutionen, die ausserhalb rechtsstaatlicher Legitimation handelten.
Die Strukturen blieben erhalten, wurden nicht aufgelöst, sondern nach der Kapitulation umdeklariert. Ein Personalwechsel fand nicht statt. Wer in der Weimarer Republik Geld, Macht Einfluss dazu einsetzte, den späteren Totalitarismus herbeizuführen, wer im Reich daran Teil hatte, wer als Profiteur des Totalitarismus zu Rang und Namen, zu Geld und Einfluss kam, blieb auch nach 1945 vermögend und etabliert, brauchte nur nach aussen ein neues Mäntelchen anzulegen.
Die Bewahrung d(ies)er Situation ist die Aufgabe des Verfassungsschutz, seine Führung aus diesem Hintergrund hervorgegangen. Kann man da anderes erwarten als die Organisation zur jeweiligen tagespolitischen Entwicklung passenden Terrors, der unter anderem dafür sorgt, daß die rechtsradikalsten Tendenzen davon überdeckt werden, und die Bevölkerung den Begriff des Rechtsradikalen mit irgendwelchen unbedeutenden Deppen assoziiert, die ausserhalb aller Machtstrukturen agieren, Einzelne aufs Unerträglichste schädigen, aber politisch und statistisch bedeutungslos sind und bleiben? Und so ganz nebenher ermöglichen sie je nach Bedarf die Neubestimmung des Grenzverlaufs zwischen Bürgerrechten und staatlichen Instrumentarien.
In Institutionen agierende Einzelne und ausserhalb dieser Institutionen bestehende Netzwerke bilden den Korpus der Organisation Schwert, die in Italien Gladio heißt. Das meint eine nicht institutionalisierte Struktur, die eben auch nicht durch eine zentrale Repräsentanz vertreten wird, und insoweit auch keine klare hierarchische Ordnung hat. Es fliessen Gelder, es werden Einzelne rekrutiert und nach Bedarf eingesetzt. Intransparent und natürlich ausserhalb der Rechtsordnung. Da verwischt sich schon mal die Grenze zwischen mafiösen Strukturen, die nur dem persönlichen Zugewinn der Beteiligten dienen, dem Konkurenzkampf, dem persönlichen Vorwärtskommen mit dem fanatischen Ausagieren abstruser politischer Theorien. Interessenkonvergenzen, die über die Zeit ein unentwirrbares Muster bilden verkomplizieren die Problematik zusätzlich.
Niemand weiß mehr, wie weitreichend die Folgen der Fehler bei der Gründung der Bundesrepublik heute tatsächlich sind. Vollständig aufklärbar ist da längst nichts mehr. Man kann aber feststellen, daß wir nicht mal eine Institution haben, die über die Mittel zur Aufklärung verfügt und diesem Auftrag folgt. Anders als die Franzosen beispielsweise, die zu diesem Zweck eine innere Polizei betreiben. Das Fehlen einer solchen Institution hat Gründe. Es sind diese Gründe, und ihre Folgen, die weit schwerwiegender sind als jeder Aspekt dessen, was man als rechten Terror bezeichnet.
Wer darauf wartet, daß sich Beteiligte zu Wort melden, Namen nennen, Ereignisse schildern, der vergißt, was die natürliche Reaktion auf jegliches Outing dieser Art sein würde. Es hilft niemandem weiter, solche Statements zu lesen, die er nicht nachprüfen kann. Auf offizielle Bestätigungen aber könnte man nur setzen, wenn es eine von den genannten Strukturen unabhängige Institution gäbe, die mit ausreichenden Befugnissen und Mitteln versehen wäre, in dieser Sphäre zu ermitteln.
Die Gründung einer solchen Institution zu fordern und politisch zu erstreiten ist eine Notwendigkeit. Das ist viel zu lange schon unterlassen worden.
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
25.11.2011 um 12:40@ Chefdecuisine
Auch eine sehr gute Idee um der Sache endlich anch sovielen Jahren ein Ende zu bereiten, aber eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus, also wieso sollten etablierte Anwälte, Vorstände, Mitgliedsräte etc. Gelder für eine Institution locker machen die unter Umständen zum Ergebniss kommt das eben jene etablierten Persönlichkeiten selbst nicht nur auf dem rechten Auge blind sind sondern im selben trüben Gewässer schwimmen wie die NPD oder sonstige Gesinnungstäter ?
Auch eine sehr gute Idee um der Sache endlich anch sovielen Jahren ein Ende zu bereiten, aber eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus, also wieso sollten etablierte Anwälte, Vorstände, Mitgliedsräte etc. Gelder für eine Institution locker machen die unter Umständen zum Ergebniss kommt das eben jene etablierten Persönlichkeiten selbst nicht nur auf dem rechten Auge blind sind sondern im selben trüben Gewässer schwimmen wie die NPD oder sonstige Gesinnungstäter ?
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
25.11.2011 um 13:05Das müsste schon der Bundestag beschliessen. Insoweit kann man nur versuchen, diese Forderung Abgeordneten gegenüber zu vertreten und irgendwie in die Öffentlichkeit zu bringen.
Immerhin gibt es solche Ermittlungsbehörden in anderen europäischen Ländern, und so kann man hervorheben, daß wir da hinter andere zurückfallen. Ich sehe da Chancen.
Immerhin gibt es solche Ermittlungsbehörden in anderen europäischen Ländern, und so kann man hervorheben, daß wir da hinter andere zurückfallen. Ich sehe da Chancen.
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
25.11.2011 um 13:53Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
25.11.2011 um 17:31ich halte es für sinnlos, den üblichen verdächtigen etwas mitzuteilen, es ist auch ein großes persönliches opfer, hier überhaupt etwas zu schreiben, denn am ende, werde ich wieder als die irre dastehen und sinn hat es wenig. dennoch, möchte ich unbeteiligten die chance geben nachzudenken.
ich war niemals mitglied irgendeiner vereinigung, wurde nie in einen kult eingeweiht und weiß dennoch vieles. man kann also wissen, wenn man es möchte. ganz ohne priviligiert zu sein, in welcher hinsicht auch immer.
ich weiß, was ich weiß, weil ich von den menschen enttäuscht, gelernt habe denen zu zuhören, die mich keine menschen sind.
es wird wieder assoziativ, aber wenn man wissen will, dann reicht das.
eisen, das wächst ist der eisenwald. im eisenwald lebt die alte, die die wölfe gebiert. sie gebiert auch die beiden wölfe, die am ende sonne und mond verschlingen werden. also apokalyptisch und satanistisch, wenn man so will. denn der eisenwald ist das böse in der germanischen mythologie.
die rune zum eisen ist kaunaz, die rune der schwarzen mutter und der kunst.
dann ist man schon bei baphomet, bei alien und co. und hat auch noch einwenig schweiz dabei.
wer will die apokalypse? ich weiß es nicht, aber ich denke, es werden alle einander in die hände spielen, die die apokalypse wollen.
ich war niemals mitglied irgendeiner vereinigung, wurde nie in einen kult eingeweiht und weiß dennoch vieles. man kann also wissen, wenn man es möchte. ganz ohne priviligiert zu sein, in welcher hinsicht auch immer.
ich weiß, was ich weiß, weil ich von den menschen enttäuscht, gelernt habe denen zu zuhören, die mich keine menschen sind.
es wird wieder assoziativ, aber wenn man wissen will, dann reicht das.
eisen, das wächst ist der eisenwald. im eisenwald lebt die alte, die die wölfe gebiert. sie gebiert auch die beiden wölfe, die am ende sonne und mond verschlingen werden. also apokalyptisch und satanistisch, wenn man so will. denn der eisenwald ist das böse in der germanischen mythologie.
die rune zum eisen ist kaunaz, die rune der schwarzen mutter und der kunst.
dann ist man schon bei baphomet, bei alien und co. und hat auch noch einwenig schweiz dabei.
wer will die apokalypse? ich weiß es nicht, aber ich denke, es werden alle einander in die hände spielen, die die apokalypse wollen.
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
26.11.2011 um 08:13Koloman schrieb:eisen, das wächst ist der eisenwald. im eisenwald lebt die alte, die die wölfe gebiert. sie gebiert auch die beiden wölfe, die am ende sonne und mond verschlingen werden. also apokalyptisch und satanistisch, wenn man so will. denn der eisenwald ist das böse in der germanischen mythologie.Hallelujah, ich hab etwa soviel verstanden wie wenn Du das ganze auf Latein gesagt hättest, für wen oder was sollen die beiden Wölfe stehen und für wen steht die alte Frau? Ist mir ein bisschen Schleierhaft, zudem ich nicht nachvollziehen kann wie das zu dem Thread passen könnte, es sei denn man würde wirklich eine riesige arische Verschwörung aufdecken in der Altnazis wichtige Ämter und Positionen besetzt haben und das Weltweit um Krieg und Verderben anzuzetteln, aber bisher sah mir Bush und Konsorten mehr nach typischer Texaner aus als nach einem greisen alten SS Mann, mal abgesehn davon das die wohl eher weniger irgendwelche Iraker oder Afghanen leben lassen würden.
die rune zum eisen ist kaunaz, die rune der schwarzen mutter und der kunst.
dann ist man schon bei baphomet, bei alien und co. und hat auch noch einwenig schweiz dabei.
wer will die apokalypse? ich weiß es nicht, aber ich denke, es werden alle einander in die hände spielen, die die apokalypse wollen.
Und was hat die neutrale Schweiz damit zu tun die nicht mal eine halbwegs vernünftige Armee auf die Beine stellen können und wie passen Aliens da rein? Mal abgesehen davon das Alien vom Worthersprung sozusagen der Pendant von Arier ist, aber Sinn ergibt das keinen, da könnt ich jetzt auch sagen das Milch eine intelligente Lebensform vom Mars ist und uns eines Tages unterjochen wird mit dem einen Ring aus Herr der Ringe *hüstel*
Also das wär toll wenn Du das noch bisschen erklären könntest damit ich das auch verstehen kann...
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
26.11.2011 um 12:13Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
26.11.2011 um 18:37ich kenn nur...der Gott der Eisen wachsen ließ...
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
26.11.2011 um 18:46Genau das mein ich
Spartacus
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2005
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
28.11.2011 um 02:36Weitere Verdächtige in Brandenburg festgenommen.
Neonazi Maik E. lebt gut integriert in Grabow. Sein Bruder André gilt als mutmaßlicher Terrorhelfer des NSU. Am Donnerstag hatten GSG-9-Männer das Haus von Maik E. durchsucht.
Sie haben sich Mühe gegeben mit ihrem Dorf. In Grabow liegt mitten im Dorf ein kleiner Spielplatz, die alte Kirche aus Feldsteinen sieht aus wie frisch renoviert und gern genutzt, am Dorfteich steht eine Bank, auf der man sich niederlassen kann, um sich am Grabower Idyll zu erfreuen. Wie es aussieht, mögen die Grabower ihren kleinen Ort rund 80 Kilometer südlich von Berlin und Potsdam. 1275 sei Grabow zum ersten Mal urkundlich erwähnt, ist auf einem Hinweisschild am Ortseingang zu lesen, für den Fall, dass sich mal ein Tourist hierhin verirrt. Nur das ununterbrochene Jaulen der Reifen auf der Autobahn 9 in ein, zwei Kilometern Entfernung stört die ländliche Ruhe.
Das Idyll hat Schaden genommen. Am Donnerstag haben GSG-9-Männer ein Haus mitten im Ort durchsucht. Gefunden haben sie ein Zwillingsbrüderpaar. Der festgenommene 32 Jahre alte André E. steht im Verdacht, die Neonazi-Truppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ unterstützt zu haben. Sein Bruder Maik, samt Familie seit drei Jahren in Grabow ansässig, ist den Verfassungsschützern ebenfalls als Rechtsextremist bekannt. Der 32 Jahre alte Mann, Vater von angeblich vier Kindern, gilt als Führungsfigur der „Jungen Nationaldemokraten“. Die Brüder stammen aus Sachsen, Maik E. war 2008 mit Familie nach Grabow gezogen. Bruder André hatte wohl gehofft, sich auf dem Hof für eine Weile verstecken zu können. Eine naive Annahme: Erst Anfang November war der Name seines Bruders – mit vollem Nachnamen – in einer Brandenburger Regionalzeitung zu lesen; Verfassungsschützer sähen neue Gefahren in „strategischen Immobilienkäufen“ durch NPD-Leute. Als Beispiel wurde Maik E. genannt, der „im Besitz“ eines Gebäudes in Grabow sei. Hätte sich die Zwickauer Neonazi-Truppe nicht selbst außer Gefecht gesetzt – Maik E. hätte in Grabow weitermachen können wie bisher: als netter Nachbar Nazi, im Dorf „voll integriert“, wie ein Mann aus Grabow sagt, polizeibekannt, verfassungsschutzmäßig offenbar an der langen Leine.
Die Grabower wussten durchaus, dass es mit der Familie E. etwas Besonderes auf sich hatte. „Wir waren das bestbewachte Dorf“, sagt lachend eine Frau über die Zeit, als Familie E. nach Grabow zog: So viel Polizei dürfte in der kleinen Gemeinde mit 120 Einwohnern sonst nie unterwegs gewesen sein. Das alte Haus, das Maik E. mit Frau und Kindern bezog, liegt mitten in Grabow. Frau E. sei manchmal mit den Kindern auf dem Spielplatz gewesen, erzählt die Frau – immer habe sie freundlich gegrüßt. Das Haus gehört nicht zu den schönen im Ort. Mit seinem grauen Putz und dem seltsamen Anbau aus Hohlblocksteinen wirkt es ärmlich und abweisend. Hof und Garten sind von außen nicht zu sehen.
2008 war Maik E. mit Frau und Kindern in den kleinen Ort gezogen
Aber so ist das in einem Dorf: Wer freundlich ist und Abstand hält, der wird in Ruhe gelassen. Und doch bekommen die Leute ziemlich genau mit, was so einer macht hinter seinen Mauern. Die Männer, mit denen man in Grabow ins Gespräch kommt, sind noch etwas erschüttert über die plötzliche Prominenz ihres kleinen Ortes. Aber sie tun sich nicht schwer mit der Beschreibung dieser freundlich-abgründigen Nachbarschaftsbeziehung. Maik E. habe „Anschluss gesucht“, erzählt ein vierschrötiger Hofbewohner, bevor er die Arbeit mit der Schlagbohrmaschine wieder aufnimmt. Neulich habe man sich abends getroffen, um so etwas wie einen Grabower Club zu gründen. Da habe Maik E. dabei gesessen und zugehört.
Nichts an ihm war besonders auffällig, die Sachen, die er trug, so wenig wie seine halblangen Haare. Dass er eine führende Figur bei der NPD-Jugend war oder ist, will der vierschrötige Grabower erst im Zusammenhang mit dem Einsatz gegen André E. erfahren haben. „Wehret den Anfängen!“, sagt er wacker.
Wie weit die Anfänge von etwas stramm Rechtem auf dem Grabower Gehöft gediehen waren, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Keine Rede könne davon sein, dass E. versucht habe, für die NPD zu werben, sagen die Leute. Und irgendwelche seltsamen Treffen seltsamer Leute bei ihm? Manchmal hätten sich dort Leute versammelt, die in VW-Transportern unterwegs waren.
Ein anderer Grabower weiß es etwas genauer, er kennt Leute aus der Nachbarschaft der E.s: Mehrmals jährlich hätten auf dem Hof seltsame Feiern stattgefunden. Die Frauen liefen in trachtenartigen Kleidern herum und „mit Zöppen“, sagt der Mann. Man habe von außen eine Fahne mit einer Pflugschar und einem Schwert sehen können. Und zu hören seien seltsame, feierliche Sätze von der Art „Heil dem Frühling“ gewesen. Aus dem Mund des Mannes aus Grabow klingt das nach Germanentümelei – schräg, aber harmlos, zumal die Polizei einen Blick auf das Ambiente hatte, wenn auch aus größerer Entfernung. Die Durchsuchung am Donnerstag, sagt der Mann aus Grabow, sei schon die dritte bei der Familie E. gewesen.
http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2011/11/27/nsu-spur-nach-brandenburg-brauner-schatten-fallt-auf-die-dorfidylle_7662
Neonazi Maik E. lebt gut integriert in Grabow. Sein Bruder André gilt als mutmaßlicher Terrorhelfer des NSU. Am Donnerstag hatten GSG-9-Männer das Haus von Maik E. durchsucht.
Sie haben sich Mühe gegeben mit ihrem Dorf. In Grabow liegt mitten im Dorf ein kleiner Spielplatz, die alte Kirche aus Feldsteinen sieht aus wie frisch renoviert und gern genutzt, am Dorfteich steht eine Bank, auf der man sich niederlassen kann, um sich am Grabower Idyll zu erfreuen. Wie es aussieht, mögen die Grabower ihren kleinen Ort rund 80 Kilometer südlich von Berlin und Potsdam. 1275 sei Grabow zum ersten Mal urkundlich erwähnt, ist auf einem Hinweisschild am Ortseingang zu lesen, für den Fall, dass sich mal ein Tourist hierhin verirrt. Nur das ununterbrochene Jaulen der Reifen auf der Autobahn 9 in ein, zwei Kilometern Entfernung stört die ländliche Ruhe.
Das Idyll hat Schaden genommen. Am Donnerstag haben GSG-9-Männer ein Haus mitten im Ort durchsucht. Gefunden haben sie ein Zwillingsbrüderpaar. Der festgenommene 32 Jahre alte André E. steht im Verdacht, die Neonazi-Truppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ unterstützt zu haben. Sein Bruder Maik, samt Familie seit drei Jahren in Grabow ansässig, ist den Verfassungsschützern ebenfalls als Rechtsextremist bekannt. Der 32 Jahre alte Mann, Vater von angeblich vier Kindern, gilt als Führungsfigur der „Jungen Nationaldemokraten“. Die Brüder stammen aus Sachsen, Maik E. war 2008 mit Familie nach Grabow gezogen. Bruder André hatte wohl gehofft, sich auf dem Hof für eine Weile verstecken zu können. Eine naive Annahme: Erst Anfang November war der Name seines Bruders – mit vollem Nachnamen – in einer Brandenburger Regionalzeitung zu lesen; Verfassungsschützer sähen neue Gefahren in „strategischen Immobilienkäufen“ durch NPD-Leute. Als Beispiel wurde Maik E. genannt, der „im Besitz“ eines Gebäudes in Grabow sei. Hätte sich die Zwickauer Neonazi-Truppe nicht selbst außer Gefecht gesetzt – Maik E. hätte in Grabow weitermachen können wie bisher: als netter Nachbar Nazi, im Dorf „voll integriert“, wie ein Mann aus Grabow sagt, polizeibekannt, verfassungsschutzmäßig offenbar an der langen Leine.
Die Grabower wussten durchaus, dass es mit der Familie E. etwas Besonderes auf sich hatte. „Wir waren das bestbewachte Dorf“, sagt lachend eine Frau über die Zeit, als Familie E. nach Grabow zog: So viel Polizei dürfte in der kleinen Gemeinde mit 120 Einwohnern sonst nie unterwegs gewesen sein. Das alte Haus, das Maik E. mit Frau und Kindern bezog, liegt mitten in Grabow. Frau E. sei manchmal mit den Kindern auf dem Spielplatz gewesen, erzählt die Frau – immer habe sie freundlich gegrüßt. Das Haus gehört nicht zu den schönen im Ort. Mit seinem grauen Putz und dem seltsamen Anbau aus Hohlblocksteinen wirkt es ärmlich und abweisend. Hof und Garten sind von außen nicht zu sehen.
2008 war Maik E. mit Frau und Kindern in den kleinen Ort gezogen
Aber so ist das in einem Dorf: Wer freundlich ist und Abstand hält, der wird in Ruhe gelassen. Und doch bekommen die Leute ziemlich genau mit, was so einer macht hinter seinen Mauern. Die Männer, mit denen man in Grabow ins Gespräch kommt, sind noch etwas erschüttert über die plötzliche Prominenz ihres kleinen Ortes. Aber sie tun sich nicht schwer mit der Beschreibung dieser freundlich-abgründigen Nachbarschaftsbeziehung. Maik E. habe „Anschluss gesucht“, erzählt ein vierschrötiger Hofbewohner, bevor er die Arbeit mit der Schlagbohrmaschine wieder aufnimmt. Neulich habe man sich abends getroffen, um so etwas wie einen Grabower Club zu gründen. Da habe Maik E. dabei gesessen und zugehört.
Nichts an ihm war besonders auffällig, die Sachen, die er trug, so wenig wie seine halblangen Haare. Dass er eine führende Figur bei der NPD-Jugend war oder ist, will der vierschrötige Grabower erst im Zusammenhang mit dem Einsatz gegen André E. erfahren haben. „Wehret den Anfängen!“, sagt er wacker.
Wie weit die Anfänge von etwas stramm Rechtem auf dem Grabower Gehöft gediehen waren, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Keine Rede könne davon sein, dass E. versucht habe, für die NPD zu werben, sagen die Leute. Und irgendwelche seltsamen Treffen seltsamer Leute bei ihm? Manchmal hätten sich dort Leute versammelt, die in VW-Transportern unterwegs waren.
Ein anderer Grabower weiß es etwas genauer, er kennt Leute aus der Nachbarschaft der E.s: Mehrmals jährlich hätten auf dem Hof seltsame Feiern stattgefunden. Die Frauen liefen in trachtenartigen Kleidern herum und „mit Zöppen“, sagt der Mann. Man habe von außen eine Fahne mit einer Pflugschar und einem Schwert sehen können. Und zu hören seien seltsame, feierliche Sätze von der Art „Heil dem Frühling“ gewesen. Aus dem Mund des Mannes aus Grabow klingt das nach Germanentümelei – schräg, aber harmlos, zumal die Polizei einen Blick auf das Ambiente hatte, wenn auch aus größerer Entfernung. Die Durchsuchung am Donnerstag, sagt der Mann aus Grabow, sei schon die dritte bei der Familie E. gewesen.
http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2011/11/27/nsu-spur-nach-brandenburg-brauner-schatten-fallt-auf-die-dorfidylle_7662
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
29.11.2011 um 17:43@Spartacus
Ich dachte immer, hier läuft eine Diskussion. Zeitungsartikel kann ich selber lesen. Hast Du keine eigene Meinung oder bist Du nur geBILDet!
Ich dachte immer, hier läuft eine Diskussion. Zeitungsartikel kann ich selber lesen. Hast Du keine eigene Meinung oder bist Du nur geBILDet!
geeky
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
beschäftigt
dabei seit 2010
dabei seit 2010
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
29.11.2011 um 17:49@PeterH
Ich dachte immer, hier läuft eine Diskussion. Meckern kann ich auch selber. Hast Du keine eigene Meinung oder bist Du nur geBILDet!
scnr :D :D :D
Ich dachte immer, hier läuft eine Diskussion. Meckern kann ich auch selber. Hast Du keine eigene Meinung oder bist Du nur geBILDet!
scnr :D :D :D
Spartacus schrieb:netter Nachbar Nazi, im Dorf „voll integriert“, wie ein Mann aus Grabow sagt, polizeibekannt, verfassungsschutzmäßig offenbar an der langen Leine.Sollte diese Leine kürzer gehalten werden bei Leuten, die nicht extremistisch aktiv werden?
Spartacus
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2005
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
29.11.2011 um 23:13@PeterH
Nein, ich will den Thread nur Aktuell halten und etwas News schadet nicht. ;)
Es gab weitere Festnahmen, diesmal ein langjähriger NPD Funktionär.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rechtsextremismus/weitere-festnahme-ein-neonazi-landesweit-bekannt-11545461.html
@geeky
Naja der Verfassungsschutz hat es mit der Leine total versagt. Man hat das Gefühl das die NPD V-Leute beim VS hat und nicht umgekehrt. Das ist eine ganz große Sache.
Gruß
SaifAliKhan
Nein, ich will den Thread nur Aktuell halten und etwas News schadet nicht. ;)
Es gab weitere Festnahmen, diesmal ein langjähriger NPD Funktionär.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rechtsextremismus/weitere-festnahme-ein-neonazi-landesweit-bekannt-11545461.html
@geeky
Naja der Verfassungsschutz hat es mit der Leine total versagt. Man hat das Gefühl das die NPD V-Leute beim VS hat und nicht umgekehrt. Das ist eine ganz große Sache.
Gruß
SaifAliKhan
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
29.11.2011 um 23:31Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
29.11.2011 um 23:40und ich dachte, ihr beiden wärt talib
wie dem auch sei, eine grosse sache wäre, wenn sich dies bestätigen sollte:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13741150/Wurde-Beate-Zschaepe-als-V-Frau-vom-Staat-gedeckt.html?wtmc=plista
buddel
wie dem auch sei, eine grosse sache wäre, wenn sich dies bestätigen sollte:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13741150/Wurde-Beate-Zschaepe-als-V-Frau-vom-Staat-gedeckt.html?wtmc=plista
buddel
Spartacus
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2005
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
30.11.2011 um 00:18@buddel
Das ist mies, echt mies wenn das stimmt. Was mich wundert ist, das diese Frau sehr professionell arbeitet. Bleibt cool, verweigert die Aussage, sagt nur das nötigste, weiß wie die Polizei arbeitet, stellt Bedingungen u.s.w.. Ich denke langsam das sie selbst eine Geheimdienst Agentig ist/war.
Was denkst du über die ganze Sache?
Gruß
SaifAliKhan
Das ist mies, echt mies wenn das stimmt. Was mich wundert ist, das diese Frau sehr professionell arbeitet. Bleibt cool, verweigert die Aussage, sagt nur das nötigste, weiß wie die Polizei arbeitet, stellt Bedingungen u.s.w.. Ich denke langsam das sie selbst eine Geheimdienst Agentig ist/war.
Was denkst du über die ganze Sache?
Gruß
SaifAliKhan
Spartacus
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2005
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
12.12.2011 um 02:10Nächste Festnahme nach der beispiellosen Mordserie von Neonazis: In Sachsen ist der 36-jährige Matthias D. gefasst worden. Er soll die Zwickauer Terrorzelle unterstützt haben. Die Ermittler haben damit inzwischen vier mutmaßliche Unterstützer gefasst. Matthias D. ist angeblich einer der mutmaßlichen Führer der Neonazi-Gruppe «Brigade Ost» aus Johanngeorgenstadt. Schon vor Wochen gab es Berichte, dass ehemalige Mitglieder dieser Gruppe zum Unterstützerkreis des mordenden Zwickauer Trios gehörten.
http://www.augsburger-allgemeine.de/newsticker/Weitere-Festnahme-nach-Neonazi-Mordserie-id17891006.html
Ich frage mich, wie viele Leute noch festgenommen werden bzw. dahinter stecken. Jetzt kommt raus das die 3 Haupttäter Kontakt zu NPD Chefs hatten. Mal gucken was noch kommt.
Gruß
SaifAliKhan
Ich frage mich, wie viele Leute noch festgenommen werden bzw. dahinter stecken. Jetzt kommt raus das die 3 Haupttäter Kontakt zu NPD Chefs hatten. Mal gucken was noch kommt.
Gruß
SaifAliKhan
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
12.12.2011 um 05:01@Spartacus
Bei der RAF kamen auf einen Kader zwanzig Unterstützer,aktive Sympathiesanten,wie immer man das auch bezeichnen will,also Leute halt die den Kadern den Alltagskram vom Leibe hielten...Wohnungen anmieten,Autos mieten,Technik kaufen,Telephon anmelden,mitunter auch einkaufen und Geschirr spülen.
Nur Frischgeld und Waffen besorgte sich die RAF noch selbst,falls nicht Stasi oder VS halfen
Bei der RAF kamen auf einen Kader zwanzig Unterstützer,aktive Sympathiesanten,wie immer man das auch bezeichnen will,also Leute halt die den Kadern den Alltagskram vom Leibe hielten...Wohnungen anmieten,Autos mieten,Technik kaufen,Telephon anmelden,mitunter auch einkaufen und Geschirr spülen.
Nur Frischgeld und Waffen besorgte sich die RAF noch selbst,falls nicht Stasi oder VS halfen
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
12.12.2011 um 13:45Warhead schrieb:Nur Frischgeld und Waffen besorgte sich die RAF noch selbst,falls nicht Stasi oder VS halfenDer VS hat der RAF geholfen? Bitte was? Quelle.
Ähnliche Diskussionen
Ist es schlimm, wenn manche meinen, Ausländer gehören nicht hierher?
Verurteilung wegen Mordes für Raser
(RAF) Rote Armee Fraktion
Alfred Herrhausen Terror-Opfer
NSU - Beate Zschäpe unschuldig?
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
Brauchen wir den Verfassungsschutz in seiner jetzigen Form noch?