Mitarbeiterausbeutung in Callcentern
09.10.2011 um 15:24Was haltet Ihr von einer Arbeit in sogenannten Callcentern als "Call-Agenten" ?
zur näheren Erläuterung:
Aufgabengebiete unterteilen sich dort grob in 2 Bereiche:
- "Inbound-Telefonie" (eingehende Anrufe) ... Berufsbezeichnungen wären z.B.: Kundenservice,-Beratung, Hotline (Auskunft), Helpdesk etc. ...
- "Outbound-Telefonie" (ausgehende Anrufe)... Kunden etwas am Telefon zu verkaufen. Berufsbezeichnungen wären Call-Agent/Callcenter-Agent (Outbound), Telefonverkäufer u.ä. ...
Jetzt betrachten wir die zu leistende Arbeit im Kontext mit den zu tätigen Arbeits-und Pausenzeiten, Quoten-/Abschlussdruck (je nach dem pro Stunde/Tag... ).
Insbesondere zu erwähnen wäre die gerade in dieser Branche für meinen Geschmack oft sehr "primitive" - Zuckerbrot-und Peitschementalität (Psycho-u. Machtspielchen) der Vorgesetzten (Verkaufsleiter, Teamleiter, Teamassistenten etc.) bezogen auf die zu erreichenden Abschlussquoten (betrifft primär den aktiven Telefonverkauf (Outbound); aber auch bei den Hotlines (Inbound) müssen ggf. gewisse Quoten (Kundenabwicklung innerhalb eines Zeitrahmens) erfüllt werden) ...
1. in Form Belohnungen (Zuckerbrot/Incentives):
Wenn Quoten-/Aufträge erreicht oder gar übertroffen werden.. z.B. diverse Provisionszahlungen/Boni, Parfümgutscheine, Einladung zum Mitarbeiteressen, Auszeichnung monatsbester "Verkäufer/Call-Agent", Süssigkeiten (im Call-Agentenjagon die sogenannte "Nervennahrung", damit der gemeine Agent nich zu oft "krank" wird auch frisches Obst und Gemüse (Möhren, Salate, Kolrabi... kein Scherz...hab es zu Studentenzeiten selber erlebt... und "gesund" ist es ja *:)) und im Winter Nasenspühlkannen (auch selbst erlebt =:)).
2. in Form von Peitsche (Druck, Druck und nochmals ...)
- z.B. durch ständige Mitarbeiterüberwachung (Silentmonitoring... reinhören in die Kundengespräche des "Agenten")
- nervende Coachings die angeblich der Qulitätssicherung im Sinne des Kunden dienen sollen und im Endeffekt nur eines zum Zweck haben und zwar den "Agenten 000" noch mal richtig "Feuer unter dem "A****" machen, so dass er den "M***" endlich an dem Kunden los wird.
"Prozessoptimierung am Mitarbeiter" wird das dann galandt bezeichnet.
- Mitarbeiter werden im Einzelgespräch die Tages-/Wochen-/Monats-Quoten (je nach Lust und Laune) um die Ohren gehauen... Wieso, weshalb, warum ?
Weiter wird der Telefon-"Agent" mit Quotenzielvereinbarungen genötigt (z.B. Umsätzhöhe, Anzahl von Verträgen etc.)
... die Liste lässt sich ewig lang fortführen...
kleiner Denkanstoss:
Druck gibt es wohl in jeder Branche...
Man bedenke den jeweiligen Arbeitsaufwand in Relation zur grösstenteils schlechten "Dumping"-Entlohnung ("Aufstockung" bei der ARGE/Jobscenter ist in dieser Branche keine Seltenheit... Aussnahmen bestätigen die Regel... der unten gepostete Film veranschaulicht dies Problematik nochmal wunderbar. )
und die oftmals damit einhergehenden gesundheitlichen Folgeschäden wie z.B. Schlafstörungen, Depressionen/Burn-Out, Herzrythmusstörungen, Hyperventilation/Panikattacken etc.
Sicherlich gibt es auch einige positive Aspekte wie flexible Arbeitszeiten (Schichtsysteme), die u.a. besonders gerade Alleinerziehende und Studenten entgegenkommt und die Tatsache, dass man in dieser Branche wohl noch mit am schnellsten einen Job bekommt.
Wie denkt Ihr über die gesamte Thematik ? Wer hat z.B. schon in dieser Branche gearbeitet und wie sehen so Eure Erfahrungen aus ?
hier ein paar Link´s zur Thematik:
ein Interview mit Günther Wallraff:
http://www.zeit.de/online/2007/29/interview-wallraff-callcenter
die Diskussion ist somit eröffnet :)
zur näheren Erläuterung:
Aufgabengebiete unterteilen sich dort grob in 2 Bereiche:
- "Inbound-Telefonie" (eingehende Anrufe) ... Berufsbezeichnungen wären z.B.: Kundenservice,-Beratung, Hotline (Auskunft), Helpdesk etc. ...
- "Outbound-Telefonie" (ausgehende Anrufe)... Kunden etwas am Telefon zu verkaufen. Berufsbezeichnungen wären Call-Agent/Callcenter-Agent (Outbound), Telefonverkäufer u.ä. ...
Jetzt betrachten wir die zu leistende Arbeit im Kontext mit den zu tätigen Arbeits-und Pausenzeiten, Quoten-/Abschlussdruck (je nach dem pro Stunde/Tag... ).
Insbesondere zu erwähnen wäre die gerade in dieser Branche für meinen Geschmack oft sehr "primitive" - Zuckerbrot-und Peitschementalität (Psycho-u. Machtspielchen) der Vorgesetzten (Verkaufsleiter, Teamleiter, Teamassistenten etc.) bezogen auf die zu erreichenden Abschlussquoten (betrifft primär den aktiven Telefonverkauf (Outbound); aber auch bei den Hotlines (Inbound) müssen ggf. gewisse Quoten (Kundenabwicklung innerhalb eines Zeitrahmens) erfüllt werden) ...
1. in Form Belohnungen (Zuckerbrot/Incentives):
Wenn Quoten-/Aufträge erreicht oder gar übertroffen werden.. z.B. diverse Provisionszahlungen/Boni, Parfümgutscheine, Einladung zum Mitarbeiteressen, Auszeichnung monatsbester "Verkäufer/Call-Agent", Süssigkeiten (im Call-Agentenjagon die sogenannte "Nervennahrung", damit der gemeine Agent nich zu oft "krank" wird auch frisches Obst und Gemüse (Möhren, Salate, Kolrabi... kein Scherz...hab es zu Studentenzeiten selber erlebt... und "gesund" ist es ja *:)) und im Winter Nasenspühlkannen (auch selbst erlebt =:)).
2. in Form von Peitsche (Druck, Druck und nochmals ...)
- z.B. durch ständige Mitarbeiterüberwachung (Silentmonitoring... reinhören in die Kundengespräche des "Agenten")
- nervende Coachings die angeblich der Qulitätssicherung im Sinne des Kunden dienen sollen und im Endeffekt nur eines zum Zweck haben und zwar den "Agenten 000" noch mal richtig "Feuer unter dem "A****" machen, so dass er den "M***" endlich an dem Kunden los wird.
"Prozessoptimierung am Mitarbeiter" wird das dann galandt bezeichnet.
- Mitarbeiter werden im Einzelgespräch die Tages-/Wochen-/Monats-Quoten (je nach Lust und Laune) um die Ohren gehauen... Wieso, weshalb, warum ?
Weiter wird der Telefon-"Agent" mit Quotenzielvereinbarungen genötigt (z.B. Umsätzhöhe, Anzahl von Verträgen etc.)
... die Liste lässt sich ewig lang fortführen...
kleiner Denkanstoss:
Druck gibt es wohl in jeder Branche...
Man bedenke den jeweiligen Arbeitsaufwand in Relation zur grösstenteils schlechten "Dumping"-Entlohnung ("Aufstockung" bei der ARGE/Jobscenter ist in dieser Branche keine Seltenheit... Aussnahmen bestätigen die Regel... der unten gepostete Film veranschaulicht dies Problematik nochmal wunderbar. )
und die oftmals damit einhergehenden gesundheitlichen Folgeschäden wie z.B. Schlafstörungen, Depressionen/Burn-Out, Herzrythmusstörungen, Hyperventilation/Panikattacken etc.
Sicherlich gibt es auch einige positive Aspekte wie flexible Arbeitszeiten (Schichtsysteme), die u.a. besonders gerade Alleinerziehende und Studenten entgegenkommt und die Tatsache, dass man in dieser Branche wohl noch mit am schnellsten einen Job bekommt.
Wie denkt Ihr über die gesamte Thematik ? Wer hat z.B. schon in dieser Branche gearbeitet und wie sehen so Eure Erfahrungen aus ?
hier ein paar Link´s zur Thematik:
Dumpinglöhne für Callcenter-Mitarbeiter
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
ein Interview mit Günther Wallraff:
http://www.zeit.de/online/2007/29/interview-wallraff-callcenter
die Diskussion ist somit eröffnet :)