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Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund

667 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Protest, Aufstand, Arabischer Frühling ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund

10.05.2015 um 23:47
@Desaix
Und die Baustelle in Syrien ist ja auch am stocken und im Irak siehts auch besch..eiden aus. ;)
Regionale Einflussnahme ist kein Patent des Irans.
Klar, dank dem Sturz Sadam's haben sie mächtig zugelegt.. aber nun ja.. auch nur dort wo der Rückhalt in der Bevölkerung da ist. Darum müssen föderalere Systeme her, damit man nicht so einfach Einfluss auf die Zentralregierung nehmen kann.... mehr Macht und Selbstbestimmung für die Gemeinden.... damit man nicht jedesmal putschen muss wenn man etwas verändern will im Land.


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Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund

11.05.2015 um 09:05
Vor der Waffenruhe toben sich alle noch mal ein bisschen aus ?

http://english.alarabiya.net/en/News/middle-east/2015/05/11/
A Moroccan F-16 fighter jet taking part in the Saudi-led air campaign against Houthi militias in Yemen has gone missing, Morocco's armed forces said early Monday.
http://www.presstv.ir/Detail/2015/05/11/410469/Yemen-Houthi-Saudi-fighter-jet-Saada (Archiv-Version vom 14.05.2015)
Houthi Ansarullah fighters in Yemen have shot down a Saudi fighter jet in Sa'ada Province in northern part of the country, a report says.
Ich hoffe die Iraner halten ihr "Hilfsschiff" bis Dienstag zurück.


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Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund

13.05.2015 um 06:57
Iran besteht weiterhin darauf das iranische Hilfslieferungen nicht überprüft werden dürfen.

http://www.presstv.ir/Detail/2015/05/13/410771/war-aid-ship-iran-yemen (Archiv-Version vom 16.05.2015)
A senior Iranian commander has stressed that attacking the Iranian aid ship heading to Yemen will “ignite the flames of war” in the region.

Deputy Chief of Staff of the Iranian Armed Forces Brigadier General Masoud Jazayeri made the remarks in an interview with Arabic-language news channel al-Alam on Tuesday.

Saudi Arabia, the United States, and their allies must keep in mind that if they want to block Iran's humanitarian aid to the regional countries, “they will start a fire which they cannot put out,” the commander added.

“I clearly announce that the self-restraint of the Islamic Republic of Iran has its limits,” Jazayeri stated.
...
On Tuesday, a senior Iranian commander said that Iran’s navy will protect the cargo ship on route to Yemen.
...
The Pentagon has also said the ship should change course and head to Djibouti, where the UN is supervising humanitarian deliveries.
Es bleibt spannend.


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13.05.2015 um 09:11
@JoschiX
Naja spannend.. was soll schon gross passieren? Das Schiff wird aufgehalten die Iraner protestieren, das Schiff wird nicht aufgehalten die andern protestieren.
Kann mir nicht denken dass die den Kahn versenken... und selbst wenn. Der Iran wird deswegen keinen Krieg vom Stapel brechen.
Das Maximum an Eskalation das ich mir im Moment vorstellen könnte , wäre ein kurzer lokaler Schusswechsel.


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def ehemaliges Mitglied

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13.05.2015 um 11:43
Zitat von JoschiXJoschiX schrieb:Iran besteht weiterhin darauf das iranische Hilfslieferungen nicht überprüft werden dürfen.
Inwieweit hat "attacking" was mit "überprüfen" zu tun?


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Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund

13.05.2015 um 11:44
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Das Maximum an Eskalation das ich mir im Moment vorstellen könnte , wäre ein kurzer lokaler Schusswechsel.
Das glaube ich noch nicht einmal. Die Saudis oder Ägypter werden das Schiff abdrängen oder kapern... aber ich finde es schon spannend wer dort seinen Willen letztendlich durchsetzen wird. Aber clever von den Iranern, wird der Frachter gestoppt sind die Saudis der Buhmann, machen die nix kann der Iran auch nen "Sieg" verbuchen :D


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13.05.2015 um 11:47
Zitat von defdef schrieb:Inwieweit hat "attacking" was mit "überprüfen" zu tun?
Musst du im Kontext verstehen, der Militärmann sagte das so, andere Politiker im Iran nutzen im Vorfeld hier andere Umschreibungen wie abdrängen, blockieren oder aufbringen. Klingt dann halt nur nicht so dramatisch dann.


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def ehemaliges Mitglied

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13.05.2015 um 11:51
@JoschiX

Der Militärmann... aha ... kann mich nicht entsinnen das wir bei der Wache alle Fahrzeuge "angegriffen" haben die aufs Kasernengelände wollten... trotzdem haben wir sie überprüft.

Komische Militärmänner die du da zu kennen scheinst...


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13.05.2015 um 11:53
Zitat von defdef schrieb:Komische Militärmänner die du da zu kennen scheinst...
Ich kann doch nichts dafür wenn der das so sagt... komische Einstellung.

http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13940222001775 (Archiv-Version vom 15.05.2015)
Iran Warns to Start War if Its Aid Ship Comes Under Attack

TEHRAN (FNA)- Deputy Chief of Staff of the Iranian Armed Forces Brigadier General Massoud Jazzayeri warned on Tuesday that Iran would launch war on any state that dares to attack the Iranian ship that is on its way to Yemen with a humanitarian aid cargo.



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def ehemaliges Mitglied

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13.05.2015 um 12:01
Zitat von JoschiXJoschiX schrieb:Iran would launch war on any state that dares to attack the Iranian ship that is on its way to Yemen with a humanitarian aid cargo.
er sagt "that dares to attack the Iranian ship"

http://www.dict.cc/englisch-deutsch/attack.html
» Übersetzung(en) tabellarisch anzeigen | immer
» Übersetzungen mit gleichem Wortanfang
» att | attack


NOUN an attack | attacks
VERB to attack | attacked | attacked
attacking | attacks

SYNO approach | attack | plan of attack ...
[attackieren]to attacküberfallen
beschimpfen
attackieren
beeinträchtigen
anschwellen [Ton, Lautstärke]audiomus.
befallen
herfallen überto attack sb.jdn. anfallen [überfallen]
jdn. bloßstellen
jdn. angehen [aggressiv]to attack sth. [task, problem, sonata]etw. in Angriff nehmenattackAngriff {m}
Überfall {m}
Anschlag {m} [Überfall]
Anfall {m}med.psych.
Befall {m} [z. B. Krankheiten den Körper, Viren den PC]biol.comp.med.
Attacke {f}
Ansatz {m} [Tonerzeugung, z. B. Bläser]mus.
Sturm {m} [mil. Angriff]mil.
Übergriff {m} [Angriff, Überfall]
Schlag {m}mil.
Sturmreihe {f} [Fußball]
Ausfall {m} [fig.] [Angriff gegen jdn./etw.]
Sturmlauf {m}mil.
Überprüfen hingegen wäre etwas aus dieser Auswahl:

https://www.dict.cc/?s=%C3%BCberpr%C3%BCfen

to review
1997
überprüfen
to check
1147
überprüfen
to verify
1050
überprüfen
to examine
795
überprüfen
to validate sth.
758
etw. überprüfen [validieren]
to revise
421
überprüfen
to sound
317
überprüfen
to monitor
274
überprüfen
to reassess
263
überprüfen [hinterfragen]
to screen [check, examine]
225
überprüfen
to survey
104
überprüfen
to reconsider
86
überprüfen
to sift sth.
55
etw. überprüfen
to control [check, test]
41
überprüfen
to screen sb.
23
jdn. überprüfen
to search
16
überprüfen
to reexamine
9
überprüfen
to check into sth. [to examine] etw. überprüfen
spec. to test sth. [hypothesis etc.] etw. überprüfen [Hypothese etc.]
to check out überprüfen
to check over überprüfen
to check up überprüfen
to make checks überprüfen
Substantive
Zitat von JoschiXJoschiX schrieb:Ich kann doch nichts dafür wenn der das so sagt... komische Einstellung.
Du kannst aber was dafür, wenn du aus einem "attack" ein "überprüfen" machst denn das verzerrt die Aussage gewaltig.


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13.05.2015 um 12:05
Die Feuerpause in Jemen wird offenbar bereits gebrochen. Arabische Nachrichtensender melden Gefechte an verschiedenen Orten.
http://www.srf.ch/news/ticker (Archiv-Version vom 05.02.2016)


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13.05.2015 um 12:05
@def

Einfach abwarten was die Iraner als "attack" werten.

Ist es ein Angriff wenn ein Kriegsschiff Warnschüsse vor den Bug abgibt und bei Missachtung das Schiff rammt ?
Ist es ein Angriff wenn ein Beiboot das Schiff entern will und es dabei eskaliert wie bei der Mavi Marmara ohne das einer der involvierten Zerstörer einen Schuss abgibt ?

Wir werden sehen was passiert, deshalb finde ich es ja spannend.


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def ehemaliges Mitglied

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13.05.2015 um 12:06
Zitat von JoschiXJoschiX schrieb:Einfach abwarten was die Iraner als "attack" werten.
Genau das sollte man tun bevor man hier Phrasen wie:
Zitat von JoschiXJoschiX schrieb:Iran besteht weiterhin darauf das iranische Hilfslieferungen nicht überprüft werden dürfen.
drischt. :Y:


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13.05.2015 um 12:10
@def

Das ist das was ich mit Kontext meinte. Das Problem mit den Hilfslieferungen steht ja nun seit Wochen im Raum und Politiker im Iran haben mehrfach darauf bestanden das ihre Hilfslieferungen eben nicht über Saudi-Arabien oder der UN in Dschibuti laufen.


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13.05.2015 um 12:12
@JoschiX
Bezüglich Saudi Arabien auch nachvollziehbar. Ich mein dass die denen nicht trauen.
Wieso sie nicht über die UN wollen, kann ich mir aber spontan nicht erklären.


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Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund

13.05.2015 um 12:25
@Glünggi
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Wieso sie nicht über die UN wollen, kann ich mir aber spontan nicht erklären.
Grundsätzlich hat sich der Iran ja bereiterklärt Hilfslieferungen über die UN in Dschibuti laufen zu lassen. Darum verstehe ich ja nicht warum dieses Schiff unbedingt ohne diesen Weg direkt den Jemen anlaufen muss.

Einzige Möglichkeit die mir einfällt... es eine reine Propagandashow und Provokation gegenüber KSA und Ägypten.
Ich denke nicht das dort Waffen oder sonstiges "illegale" an Bord ist, aber wie ich vorhin schon schrieb... clever vom Iran, denn so oder so wird KSA dabei der Buhmann sein.


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def ehemaliges Mitglied

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13.05.2015 um 13:18
Zitat von JoschiXJoschiX schrieb:clever vom Iran, denn so oder so wird KSA dabei der Buhmann sein.
Sind sie auch so schon ganz ohne iranische Cleverness... ganz aus eigenem Verschulden.

http://www.heise.de/tp/artikel/44/44711/1.html
Es geht im Jemen wie so oft um geopolitische Konflikte, hier um den Konflikt der Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien, der auch in andere Länder ausstrahlt. Iran hat gute Beziehungen zum Assad-Regime in Syrien, zu den Hisbollah im Libanon und zu der schiitischen Bevölkerungsmehrheit im Irak. Zudem gibt es schiitische Minderheiten in einigen Golfstaaten, allen voran in Bahrain, aber auch in Saudi-Arabien selbst (◢Einkreisungsängste in Riad).

Saudi-Arabien hat den Krieg gegen die schiitischen Huthis im Jemen begonnen, als sich ein Ergebnis der Atomverhandlungen mit dem Iran abzeichnete (◢Warum Krieg gegen den Jemen jetzt?). Ein Ende der Sanktionen wird Iran wieder stärker werden lassen, Russland nutzte die Gelegenheit auch gleich, um dem Iran bereits bestellte Luftabwehrsysteme des Typs S-300 zu liefern. Damit kann sich der Iran nun besser gegen einen möglichen israelischen Angriff schützen, aber ist auch besser gerüstet in einem militärischen Konflikt mit Saudi-Arabien und seinen Verbündeten.

Richtung Jemen und die dortige Meerenge Bab al-Madab, durch die vor allem die Schiffe mit Öl müssen, haben die USA, Ägypten und ◥Iran Kriegsschiffe geschickt. Die Lage ist brenzlig. Es sind bereits 9 US-Kriegsschiffe vor Ort, der Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt ◥fährt gerade in die Region. Das zeigt, die USA sind besorgt und wollen abschrecken. ◥Erklärt wird, dass Schifffahrtslinien offen bleiben sollen. Überdies sei man seinen regionalen Partnern verpflichtet.

Letzte Woche hat auch der UN-Sicherheitsrat zugunsten von Saudi-Arabien ein Waffenembargo für die Huthis verhängt, Russland hat sich enthalten. Das Pentagon und das US-Außenministerium weisen zurück, dass die US-Marine irgendwie in den Konflikt mit Jemen eingreifen würde, man kämpft wie zuvor gegen die Piraterie und will angeblich nur das Waffen-Embargo durchsetzen. Iran liefere Waffen an die Huthis, das würde nur zur größeren Gewalt in dem Land beitragen.

Und weil man doch gerade im Krieg ist, hat Opposition in Saudi-Arabien oder in Bahrain nichts verloren. So unterstützt der Westen mithin die Demokratie. Bürgerrechtler in Saudi-Arabien halten derzeit lieber den Mund oder sprechen aus Angst vor Verfolgung nur anonym, ◥berichtet AP, während in Bahrain mal wieder Oppositionelle festgenommen wurden, nur weil sie kritisierten, dass das Land an der saudischen Militäroffensive teilnimmt. Wer für Frauen- oder überhaupt Menschenrechte in der fundamentalistisch ausgerichteten saudischen Monarchie eintritt, scheint eingeschüchtert zu sein.
http://www.heise.de/tp/artikel/44/44602/1.html
Warum Krieg gegen den Jemen jetzt?

Georg Meggle 09.04.2015

Die saudische Intervention begann exakt fünf Minuten vor dem Abschluss der Iran-Verhandlungen

Jemen = Arabia felix? Derzeit sicher nicht. Seit Ende März führen 10 sunnitisch-muslimische Länder unter Führung von Saudi Arabien Krieg gegen das ärmste Land der arabischen Welt. Warum? Warum jetzt?

...

Das Ende der Präsidentschaft Hadis war besiegelt, als sich die Armeeeinheiten Salehs mit den nordjemenitischen Huthis in deren Kampf gegen die primär im Süden verankerten Al Qaida/ISIS verbündeten und im September 2014 die Macht in der Hauptstadt Sanaa übernahmen. Im Januar 2015 tritt Hadi als Präsident zurück, flieht zunächst in seine Heimatstadt Aden, widerruft seinen Rücktritt und erklärt Aden zur Hauptstadt des Landes, wohin die Saudis inzwischen ihre Botschaft verlegt hatten. Ende März flieht Hadi vor den gegen Aden vorrückenden Huthis nach Riad, die Hauptstadt Saudi-Arabiens. Nahezu zeitgleich beginnen unter dem Namen "The Storm of Firmness" die Luftangriffe der von Saudi-Arabien geführten Koalition gegen Stellungen und Depots der Huthis sowie der Saleh-Einheiten im Jemen.

...

Das primäre Kriegsziel, so heißt es von Seiten der Saudis offiziell, sei die Wiedereinsetzung des rechtmäßigen Präsidenten Hadi. Wirklich? Nicht nur, dass sich dieses Ziel gewiss nicht mit der selektiven Bombardierung von Hadis Gegnern erreichen lassen wird; schon allein der Kern dieser Kriegsbegründung, wonach es um die Restitution von Legitimität gehe, ist absolut unglaubwürdig.

Auch für die Saudis ist offensichtlich nicht jeder Putsch ein Putsch – bzw. genauer: nicht jeder Putsch etwas Illegitimes. Der von ihnen massiv unterstützte (und weitgehend bezahlte) Putsch des ägyptischen Militärs gegen den rechtmäßig gewählten Muslim-Bruder-Präsidenten Morsi vom 3. Juli 2013 war für sie legitim; der Putsch der Huthis gegen den jemenitischen Präsidenten Hadi Ende 2014 hingegen illegitim. Aber Legitimität hin oder her: Selbst wenn es den Saudis wirklich einmal, wie in diesem Jemen-Fall behauptet, um die Restitution von Legitimität ginge, so lieferte dies allein keine akzeptable Rechtfertigung dafür, in einen Bürgerkrieg eines dritten Landes mittels Hunderten von Luftangriffen militärisch einzugreifen.

Es ist evident, dass es – wie hier schon an anderer Stelle hervorgehoben (◢Einkreisungsängste in Riad) – bei diesem Krieg um Größeres geht. Um die von den Saudis (und nicht nur von diesen) mit allen Mitteln geschürte abgrundtiefe Angst vor dem Iran.

...

Kurz: Die Existenz Saudi-Arabiens steht und fällt mit der Eindämmung des iranischen Einflusses auf die schiitischen Gruppen in der gesamten Region. Deshalb hatte Saudi-Arabien auf die Aufstände der schiitischen Mehrheit in dem von der sunnitischen Minderheit regierten Bahrein 2012 mit einer sofortigen militärischen Intervention reagiert.

In dieser Hinsicht war jedoch der von den Saudis massiv unterstützte Krieg der USA und Großbritanniens gegen den Irak (ab 2003) extrem kontraproduktiv. Das durch die Auflösung der im wesentlichen sunnitisch dominierten Armee Saddam Husseins bewirkte Chaos wird seitdem einerseits durch die von den iranischen Revolutionsgarden unterstützten schiitischen irakischen Regierungstruppen und andererseits durch die sunnitischen Al-Qaida-Gruppen und deren radikalisierte Nachfolgerorganisation Islamischer Staat (bzw. ISIS) gefüllt, wobei sich letzterer offenkundig massiv auf das militärische Know-how der alten Saddam-Führungsriege stützen kann. Durch diese Entwicklung wurde zudem der ebenfalls von den Saudis geforderte und von der Obama-Administration noch bis 2014 betriebene Sturz des syrischen, alawitisch-schiitischen Präsidenten und Iran- und Russland-Verbündeten Bashar Assad zunehmend konterkariert.

Die langfristige US-Strategie einer radikalen Destabilisierung der muslimischen Länder des Mittleren Ostens führte zum derzeitigen Patt zwischen Teufel (Maximierung des Einflusses des Iran) und Beelzebub (Maximierung des Einflusses der Al-Qaida und der ISIS). Nichts demonstriert dieses grundsätzliche Dilemma deutlicher als die Unentschlossenheit, mit der die USA und ihre Verbündeten das (durch ihre Destabilisierungspolitik erst ermöglichte) neue Kalifat des Islamischen Staates bisher bekämpfen. Die von den US-Neokonservativen von langer Hand geplante Politik einer Destabilisierung des Mittleren Ostens manifestiert sich zunehmend in Widersprüchen: In Syrien spielen die USA im Krieg gegen den Iran-Verbündeten Assad die Rolle eines Unterstützers der Dschihadisten von Al-Qaida und IS (wobei die ursprüngliche Unterscheidung zwischen moderaten und radikalen Dschihadisten inzwischen von niemandem mehr wirklich ernst genommen werden kann), im Irak im Krieg gegen den IS hingegen die eines Unterstützers der schiitischen Zentralregierung. Dass das IS-Kalifat diese Syrien- vs. Irak-Grenzziehung seinerseits obsolet gemacht hat, lässt diesen Widerspruch nur umso sichtbarer werden.

...
usw. usf


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Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund

13.05.2015 um 13:20
http://www.presstv.ir/Detail/2015/05/13/410839/Iran-Yemen-Afkham-ICRC (Archiv-Version vom 16.05.2015)
Iran will give no permission for inspection of aid ship: Afkham

Iran says the Islamic Republic will not allow any country engaged in the aggression against Yemen to inspect an Iranian cargo ship which is traveling to Yemen to deliver humanitarian aid to the war-wracked impoverished Arab country.

“No permission will be granted to countries involved in the war on Yemen to inspect the ship carrying the Islamic Republic of Iran's humanitarian aid,” Foreign Ministry Spokeswoman Marzieh Afkham said on Wednesday.
Zumindest dann offiziell das sie auch keine Inspektion durchführen lassen wollen.


Hier warum sie nicht Dschibuti anlaufen wollen:

http://irna.ir/en/News/81607327/
Iran warns Saudis, US against hindering Yemen aid ship

Tehran, May 13, IRNA – Iran's Defense Ministry in a statement released on Wednesday warned Saudi Arabia and US about consequences of blocking an Iranian humanitarian aid ship sailing to Yemen.
...
Rejecting the calls for sending the Iranian vessel to Djibouti, the statement said, there will be no guarantee for delivering Iran's humanitarian aid to the needy people in Yemen if it goes to Djibouti.
Und ein Artikel für @def über den Kontext


http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13940223000799 (Archiv-Version vom 17.05.2015)
TEHRAN (FNA)- The Iranian defense ministry warned the US and Saudi Arabia of the dire consequences of any provocative move against Tehran's humanitarian aid deliveries to Yemen.

The statement came after the Pentagon called on Iran not to unload humanitarian supplies in Yemen but rather dock a ship full of relief items in next door Djibouti, where the United Nations is setting up a supply hub.
...
It warned Washington and Riyadh against rocking the boat in the process of Iran's aid deliveries to the Yemeni nation, and said, "The US and Saudi Arabia will be responsible for the consequences of any provocative moves."

In relevant remarks on Tuesday, Deputy Chief of Staff of the Iranian Armed Forces Brigadier General Massoud Jazzayeri warned that Iran would launch war on any state that dares to attack the Iranian ship that is on its way to Yemen with a humanitarian aid cargo.



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Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund

13.05.2015 um 13:24
@def
Zitat von defdef schrieb:Sind sie auch so schon ganz ohne iranische Cleverness...
Doch ich finde es clever gemacht... der Jemenkonflikt ist leider nicht im Fokus der Weltöffentlichkeit und die saudische Aggression auf bitten Hadis dürfte auch niemand völkerrechtlich in Ordnung heissen.
Ich denke es gibt hier im Forum auch niemanden der das Vorgehen der Saudis in Ordnung findet.


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Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund

13.05.2015 um 13:25
@JoschiX

Auch da ist nix von Überprüfungen zu lesen... es geht um "provocative moves" und nicht darum, dass "iranische Hilfslieferungen nicht überprüft werden dürfen.".

Klar soweit?


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