Bundeswehr abschaffen?

kleines-monsta schrieb:Du meinst wir müssten uns verteidfigen, aber gegen wenn? Wer sollte uns angreifen, man kann alles mit Diplomatie lösen,

Darum gab es ja bisher auch noch keine Kriege in der Geschichte der Menschheit, weil man ja alles mit Diplomatie lösen kann.

Deutschland und damit die BW ist Mitglied der NATO und hat dadurch nicht nur den Auftrag sich selber zu verteidigen, sondern auch anderen NATO-Partnern beizustehen, ebenso umgekehrt.

Das Argument, wer sollte uns angreifen ist ziemlich naiv. Die Schweiz hat auch eine Armee, wer sollte die angreifen, wo sie einen weit unbedeutenen Status hat als Deutschland?

Natürlich kann man sich momentan nicht vorstellen, dass uns jemand angreifen wollte, aber auch das haben wir unter anderem der BW bzw. der NATO-Mitgliedschaft zu verdanken.

@martialis

Die Diskussion geht um die BW, nicht um die Schweiz.

martialis schrieb:Darum gab es ja bisher auch noch keine Kriege in der Geschichte der Menschheit, weil man ja alles mit Diplomatie lösen kann.

hast recht, war falsch formuliert: Man könnte alles mit Diplomatie lösen

Nato an sich schön und gut, aber die kann uns auch nicht vorschreiben, ob wir denn eine armee haben oder nicht.

@Seacucumber

ICH, und dafür steh ich auch gerade, wenn du vernünftig diskutieren willst, nur zu.

Man sollte die Bundeswehr auf jeden Fall abschaffen und die Wiederbewaffnung des Volkes vorrantreiben, damit wir uns tatsächlich wehren können und nicht von einigen EU-Marionetten in unserer Regierung abgängig sind.

@martialis
Nur das die Bundeswehr bzw. Deutschland innerhalb der NATO eher... weniger beliebt ist, sich weniger beteiligt und zu den eigenen Moeglichkeiten nur beschraenkt agiert.

Die Bundeswehr schluckt nur Geld für Dinge in die wir uns nicht mit Gewalt einmischen dürfen. Bundeswehr ist nun mal direkt mit Gewalt verbunden.

krijgsdans schrieb:Nur das die Bundeswehr bzw. Deutschland innerhalb der NATO eher... weniger beliebt ist, sich weniger beteiligt und zu den eigenen Moeglichkeiten nur beschraenkt agiert.

Naja gut, die Gründe warum Deutschland überhaupt in der NATO ist liegen einige Jahrzehnte zurück. Trotzdem denke ich nicht, dass man Deutschland jetzt unbedingt austreten lassen möchte. Immerhin ist Deutschland eine der stärksten Wirtschaftsmächte der Welt, was man sowohl beim Thema NATO, als auch beim Thema Bundeswehr beachten sollte.
Nicht umsonst hatten einige Angst vor der Wiedervereinigung Deutschlands und machten zur Bedingung, dass wir in der NATO bleiben.

@martialis
Natuerlich will man nicht das Deutschland austritt, man will aber ein in der NATO militaerisch praesenteres Deutschland, welches auch bereit ist sich staerker in den neuen Strukturen zu etablieren.
Doch in der politischen Fuehrung scheint man soetwas wie das Wort Sicherheitspolitik nie gehoert zu haben. Die Finanzierung der Verteidigung ist gemessen an den volkswirtschaftlichen Staerke ein Witz, vorallem deshalb, weil man sich weiter beharrlich weigert eben in den neuen Strukturen aufzugehen und man seine vielfaeltige (schlechte) Palette beibehalten moechte.

Wobei das ja irgendwo scheinbar auch beinah ein gesamteuropaeisches Problem zu sein scheint.

Wäre ja schön wenn wir die Bundeswehr nicht brauchen würden, in dieser Welt brauchen wir sie aber wohl.

@krijgsdans


Das mag sein. Deutschland bezieht sich bei sowas dann auch gerne u.a. auf seine unrühmliche Vergangenheit. Andererseits fand ich es ganz gut, dass wir uns z.B. nicht am Irakkrieg beteiligt haben

@martialis

martialis schrieb:Das mag sein. Deutschland bezieht sich bei sowas dann auch gerne u.a. auf seine unrühmliche Vergangenheit.

Ja, was ich ziemlich laecherlich finde.
Natuerlich sieht man sich zur Zeit keiner klassischen Invasion mehr wie zum Kalten Krieg ausgesetzt... (Wobei die beiden Seiten Deutschland weniger invadiert, als viel mehr genuked worden waeren), aber man muss sich zunehmend mit ganz neuen Situationen - oder viel eher gesagt alte Situation in neuem Gewand in einer globalisierten Welt - auseinander setzen.
Terroristen und Despoten lassen sich nicht mit netten Worten und Scheckbuch Diplomatie bekaempfen, weiterhin kann man so auch nicht lebenswichtige Rohstoffwege oder auch ggf. auch die eigene Bevoelkerung verteidigen. Dabei braucht es natuerlich eine hohe Professionalitaet und Diziplin, sowie eine geeignete politische Kontrolle, die jedoch nicht die Effizienz einschraenkt. Sonst hat man tatsaechlich so ein Desaster wie den Irak - und je nach Sicht Afghanistan - an der Backe.

Ich bin pro Bundeswehr. Lege dabei aber auch einen relativ hohen Standard an, was das Verhalten angeht. Sprich: Keine unnötigen Kriege, keine unnötigen Verbrechen.

Die ganzen Gegner der Bundeswehr sollten auch überlegen, dass dann eine große Menge Manpower fehlen wird bei Naturkatastrophen, bei Suchaktionen nach vermissten Menschen usw.

Genuked wäre ausgerechnet Deutschland vermutlich eher nicht, da ja eben gerade hier beide Länder ihre Truppen stationierten. Erst kürzlich war eben dies in der Zeitung zu lesen gewesen. Wahrscheinlich ist wohl, dass Berlin/Deutschland in Europa einen eher klassischen konventionellen Krieg erlebt und sich kurz darauf als Oase in einer atomaren Wüste wiedergefunden hätte. Auch nicht so rosige Perspektive aber besser als selbst dazu zugehören.

Die Bundeswehr aufzulösen hielte ich für ziemlich absurd. Kriegerische Auseinandersetzungen kann es immer geben und gibt es auch zur Zeit. Es ist sicher nicht nötig eine riesige Armee zu haben aber Spezialisten sind immer nötig. Ein "wiederbewaffnetes Volk" (seit wann war es das denn jemals?) ist hingegen völlig ohne Nutze. Wichtiger noch wäre aber natürlich eine Europäische Wehr, zumindest wenn man endlich die eher Konfliktbereichernde Kleinstaaterei aufgeben will.

@SethSteiner
Ja, eine Oase das Fallouts vielleicht. Deutschland als strahlende Oase, hoho, bin ich wieder witzig.

Das die beiden Haelften Deutschlands im Fall eines Krieges die potentiell ersten Ziele von Kernwaffen abgegeben haben ist ja nun wirklich kein Geheimnis. Bitte mit den Nukleardoktrin der damaligen Großmaechte beschaeftigen.

krijgsdans schrieb:Das die beiden Haelften Deutschlands im Fall eines Krieges die potentiell ersten Ziele von Kernwaffen abgegeben haben ist ja nun wirklich kein Geheimnis

Da bin ich mir garnicht mehr so sicher. Was hätte man denn davon, innerhalb der beiden deutschen Staaten aufeinander loszugehen? Das klingt ja so als ob die Amis und die Russen nur in Deutschland Nuklearwaffen stationiert hätten.
Was hätte es denn einen von beiden genützt den anderen Teil Deutschlands zu beschiessen, die Aussicht auf den Gegenschlag mal außen vor. Wenn`s gekracht hätte, hätte es denke ich global geballert.

Tja also ich finde nirgends etwas dazu, dass Berlin/Deutschland als Ziel vorgesehen wären, geschweige denn als eines der ersten Ziele. Dazu im Gegensatz war eben erst neulich das Gegenteil zu lesen gewesen. Ist halt auch nicht gerade das attraktivste Ziel.

@martialis

martialis schrieb:Da bin ich mir garnicht mehr so sicher.

Voellig irrelevant ob man sich da persoenlich unsicher ist oder nicht. Die Plaene mit den potentiellen Zielen liegen vor. Natuerlich waere der Schlagabtausch nicht auf Deutschland begrenzt gewesen, aber je nach Zeitraum und anzunehmenden Kriegsverlauf (vorallem bis Mitte der 60er) waren Ziele in Deutschland mit oben auf der Liste gewesen. Natuerlich weniger mit strategischen, aber vorallem mit taktischen Nuklearwaffen. Die Zerstoerungs und Todesradien haetten sich da teilweise ohne Probleme gedeckt.
Aehnlich hart haette es mit Sicherheit auch Großbritannien getroffen.


http://books.google.de/books?id=JTCri0LB0vQC&pg=PA163&lpg=PA163&dq=SIOP-5D&source=bl&ots=AE0KR2Tgal&sig=qiraDS8iqxdR-byyO0c4JW5Xb3A&hl=de&sa=X&ei=D4AmUNCYEo_14QS54IGIBg&ved=0CD4Q6AEwAA#v=onepage&q=SIOP-5D&f=false
http://imageshack.us/f/33/mapwwiiism6yz0.jpg/

kleines-monsta schrieb:Nato an sich schön und gut, aber die kann uns auch nicht vorschreiben, ob wir denn eine armee haben oder nicht.

Natürlich kann sie das. Schließlich hat jedes Mitglied die Pflicht Militärische Mittel für NATO Einsätze bereit zu halten.


Und natürlich waren die beiden Deutschen Staaten die Primären Ziele der ersten Welle von Nuklearen Waffen im Falle eines 3. Weltkriegs gewesen. Schließlich standen sich die Armeen des Warschauer Pakts sowie der NATO direkt gegenüber. Solch ein Gefahrenpotential hätte man ausschalten müssen.

Die Nuklearartillerie Pluton der Franzen hatte auch nur ne Reichweite von 120km und wie viele hatten die davon? Irgendwas um 120-150 Stueck... Nun kann man sich ja ausrechen welche Zielgebiete man so mit 120km Reichweite eindecken kann.

Gerade weil sie sich dort direkt gegenüber standen, macht es keinen Sinn dort eine Bombe raufzuwerfen, du pulverisierst doch nicht deine eigenen Armee.