Dann noch einmal etwas ausführlicher:
wulfen schrieb:der Bäcker backt ein Brot.
Der Schuster macht einen Schuh und tauscht den gegen das Brot.
aber was soll der mit 30 Paar Schuhe im Monat?
Also muss ein ersatz her der den wert des schuhs symbolisiert, also Geld.
damit kann er dem Müller das Mehl bezahlen und der kauft sich davon dann schuhe...
Das klingt vernünftig.
wulfen schrieb:Der Schuster geht zur gerade erfundenen Bank, weil er Holz braucht für ein neues Haus, dem Holzfäller aber nicht die geforderten 1000 Paar Schuhe geben kann...
Ich schätze, genauso wie der Bäcker nichts mit 30 Paar Schuhen anfangen kann, möchte der Holzfäller keine 1000 Paar Schuhe haben.
wulfen schrieb:Also gibt die Bank das Geld für 1000 Paar Schuhe raus, behält 10 Paar als Sicherheit und will nach einigen Jahren 1200 Paar Schuhe.
Das ist nachvollziehbar.
wulfen schrieb:So weit, so gut.
Das reicht der Bank aber nicht, die invetiert jetzt die 10 Paar Schuhe beim Müller, der produzuert nämlich wie verrückt Mehl.
Es wurde doch gerade eben noch Geld eingeführt, um das alles zu vereinfachen, jetzt bezahlt die Bank plötzlich doch mit Schuhen? Und was will der Müller mit 10 Paar Schuhen?
Gut, ich gehe mal davon aus, daß die Bank Geld in Form eines Kredits ins Müller-Unternehmen steckt, und von mir aus soll der Müller neben Zinsen zu bezahlen zusätzlich Teile vom Gewinn abgeben.
wulfen schrieb:Der Müller nimmt das Geld, muss aber darauf ja auch zinsen zahlen.
Das setzt ihn unter druck, noch mehr Mehl zu produzieren die er dem Bäcker verkaufen kann.
Der Müller wird das Geld doch hoffentlich für eine Ausweitung der Produktion investiert haben? Dann sollte es kein Problem sein, mehr Mehl zu produzieren, das war ja dann Ziel.
Oder wenn er das Geld für etwas anderes ausgegeben hat, wird er wohl vorher durchgerechnet haben, daß bei gleicher Produktion genug für sich vom Gewinn übrigbleibt, den er ja nun mit der Bank teilen muß. Oder daß er eben die Produktion erhöhen muß, um Zinsen und Gewinnbeteiligung zu bezahlen.
wulfen schrieb:Der sagt aber plötzlich er will kein Mehl mehr, er wird das Brot nicht mehr los.
Ziemlich unklug für den Müller, sich vorher nicht informiert zu haben, ob überhaupt Nachfrage nach mehr Mehl besteht. Da hat er anscheinend eine falsche unternehmerische Entscheidung getroffen.
wulfen schrieb:Der Müller weiß nicht mehr weiter, aber dafür die Bank, die nimmt sich jetzt den ganzen Betrieb des Müllers.
Und verkauft den,
So kann das gehen.
wulfen schrieb:natürlich mit einem Kredit....
Wenn's denn sein muß...
wulfen schrieb:weiter gehts, der Käufer ist nicht sehr liquide, es ist absehbar das er den Kredit nicht mehr wird zahlen können.
Die nächste falsche Unternehmerentscheidung, diesmal vom Käufer. Kann der sich das vorher nicht durchrechnen?
wulfen schrieb:Die Bank, nicht dumm, verkauft jetzt dem Holzhändler Anteile an der Müllerei.
Wie kann die Bank das machen? Ihr gehört die Müllerei doch gar nicht. Höchstens der neue Müller könnte Anteile am Unternehmen verkaufen.
wulfen schrieb:Und verspricht ihm dicke Gewinne mit diesem "Hedgefond", schließlich muss der neue Müller enorme Zinsen zahlen, weil der Kredit risikoreich ist.
Die enormen Zinsen wandern aber ausschließlich an die Bank und schmälern den Gewinn der Müllerei. Dem Holzhändler können also gar keine hohen Gewinne versprochen werden.
wulfen schrieb:der neue müller wird sein Mehl natürlich genau so wenig los wie der alte, und kann seine schulden nicht mehr bedienen.
Hat sich der zweite Müller etwa auch nicht informiert, wieviel Mehl der Markt benötigt? Im übrigen wird der neue Müller Mehl in genau der Menge los, wie zu Beginn des ganzen Spiels, bevor der erste Müller sich einen Kredit besorgt hat. Und genau diese Menge muß der zweite Müller als Berechnungsgrundlage herangezogen haben, ob sich der Kauf der Müllerei per Kredit für ihn lohnt - und damit muß sich auch der Kaufpreis der Müllerei ergeben haben.
Warum wird er plötzlich das Mehl nicht los?
wulfen schrieb:Der Holzfäller verliert seine ersparnisse die er in die Müllerei investiert hat.
Warum? Er hat doch weiterhin seine Anteile an der Müllerei.
wulfen schrieb:Die Bank läßt also die Müllerei pfänden, besitzt den Betrieb wieder.
Abzüglich der Anteile des Holzfällers.
wulfen schrieb:nun hat aber der bäcker keine Kunden mehr, da ja Müller, Holzfäller ec. pleite sind und kein Brot mehr kaufen können.
Der Holzfäller ist nicht pleite, sondern geht nach wie vor seiner Arbeit nach. Zudem hat er noch die Anteile an der Müllerei.
Der erste Müller ist pleite, wenn der Verkaufpreis der Müllerei unter dem zu tilgenden Kredit liegt, ansonsten bekommt er die Differenz selbstverständlich ausgezahlt.
Der zweite Müller ist ungefähr genauso pleite wie zu Anfang, als er sich ohne Geld in der Tasche über einen Kredit die Müllerei gekauft hat. Am Ende hat er keine Müllerei mehr, aber muß auch keinen Kredit mehr bedienen.
Von den Kunden des Bäckers ist letztendlich nur der erste Müller weggefallen.
wulfen schrieb:Die Bank selbst kommt also in schwieirigkeiten
Warum? Sie hat doch noch eine Müllerei, bzw. Anteile daran. Sie kann sie ja verkaufen, dann geht's der Bank wieder besser.
wulfen schrieb: und rennt zum Bürgermeister des kleinen Ortes.
sie argumentiert das ohne Bank gar nichts geht, es stehen ja Arbeitsplätze auf dem Spiel... und überhaupt, alle Bürger müßten der Bank Geld geben damit sie wieder vernünftig arbeiten kann...
und Bürgermeister, wenn mitmachst kommst du nach deiner Bürgermeisterzeit in den vorstand der Bank, da verdienst dich dumm und dusselig...
Klar sagt der bürgermeister und verkündet das alle Bürger für die Bank mit 700 Milliarden paar Schuhen bürgen müssen...
Und was bringt der Bank die Bürgschaft genau?
tschüssi
Zäld