Abschaffung der Hauptschule - gut oder schlecht?

@trance3008
@MarkusPerl
@Ilian

Das war ein überspitztes Beispiel.
Es geht mir darum, dass man anfangs so gut wie nichts als Grundlagen ind Chemie & Physik lernt - nach ca. 2 Jahren wird es erst anspruchsvoll. Vorher hatte ich auch Spaß daran, bis ich gemerkt habe, dass es nicht mein Fach ist.
Das kann man sich nicht sofort erschließen, von daher finde ich es schwachsinnig, so früh schon ein Fach abwählen zu können.

Mathematik ist zusammen mit Deutsch schlicht und ergreifend das Grundlagenfach schlechthin und es ist auch gut, dass man nicht drum herum kommt.

Eben. :ok:

@Ilian

Da hast Du eingeschränkt recht. Ich denke man sollte ein mathematisches Grundwissen haben, sonst kann einen jeder über den Tisch ziehen. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich Funktionsscharen und Vektoren noch nie gebraucht habe um meine eigenen Finanzen auszurechnen.

@Kaelia

Wenn man von Anfang an Probleme mit chemischen oder physikalischen Formeln hat, dann ist das letzte, was man da noch braucht, dieses Laster bis zum Abschluss mit sich rumtragen und sich das Zeugnis damit versauen zu müssen. DAS ist Schwachsinnig. Entweder das Fach liegt einem von Anfang an - oder es tut es nicht. Und wenn letzteres der Fall ist, dann sollte man das Fach auch abwählen können, um sich auf seine Stärken fokussieren und ein gutes Zeugnis hinkriegen zu können. Ist doch logisch, oder?

@trance3008
Das Leben ist aber kein Ponyhof.
Man kann sich nicht immer alles aussuchen - ich würde auch zu gerne noch mehrere Fächer abwählen, aber ich kann es nicht.
Und ich bezweifle, dass Chemie & Physik auf der Real- oder Hauptschule schwieriger sind als auf dem Gymnasium. Und ich kann auch nicht verstehen, warum man sich dann nicht für ein besseres Zeugnis anstrengt. Mathe wird mir mein Abitur bis zu einem gewissen Grad auch versauen, wer weiß, welche Fächer mich noch ärgern werden - aber ich strenge mich trotzdem an. Weil ich es will!
Außerdem kann man auf dem Gymnasium auch erst ab der 11. abwählen, es wäre also unfair, wenn man auf der Real- oder Hauptschule schon ab der 7. oder so abwählen dürfte.

@MarkusPerl
Ich spielte auch eher auf die grundlegende Mathematik an.
Ich habe nach dem Abi auch nicht mehr viel mit Funktionsscharen und Vektoren zu tun gehabt, doch muss ich sagen, dass ich nicht bereue, es in der Schule gelernt zu haben. An der Uni hatte ich z.B. ein Semester physikalische Grundlagen, da war es durchaus von Nutzen, zu wissen, wie Funktionen und Vektoren "funktionieren".

Wenn ich dann aber an die Zivizeit zurückdenke, als die Schwesternschülerinnen teilweise schon Probleme damit hatten, eine Infusion in der richtigen Konzenration (und es ging nach Gramm, nicht nach mol) anzurichten, dann muss ich schon schmunzeln...

@Ilian

Ja da bin ich Deiner Meinung. Aber ich finde man kann die Mathematik bis zu einem gewissen Grad vernachlässigen, wenn man sich darüber im Klaren ist, was man später studieren möchte und ob dieses Fach dabei von Belang ist.

Jemand der in die Philologie, Theologie, Jurisprudenz oder Altertumskunde geht, der wird Mathe im Studium nicht sonderlich stark brauchen.

"Man kann sich nicht immer alles aussuchen "

Das SOLLTE man aber können - VOR ALLEM in der Schule. Denn wenn man seinen Beruf im sprachlichen Bereich sieht, wozu braucht man dann Physik & Chemie? Warum wird man gezwungen, Dinge zu beherrschen, die man niemals im späteren Leben brauchen wird? Es ist schlichtweg blödsinnig. Die Engländer haben es längst kapiert. Aber Deutschland ist so normenversessen, dass es einfach nicht mehr normal ist.

Wozu machen wir unsere Schulabschlüsse überhaupt? Wozu kriegen wir unser Schulabschlusszeugnis? Damit wir einen leichteren Einstieg in unseren Wunschberuf haben. Aber den Schülern werden unnötig Steine in den Weg gelegt. Wenn man eine 3 in einem Nebenfach hat, aber sich in einem Beruf bewirbt, wo dieses Fach gar nicht gefragt wird, dann wird der Arbeitgeber es sich trotzdem 2x überlegen, bevor er einen einstellt, weil die 3 einfach scheiße auf dem Zeugnis aussieht. Und wofür hat es sich dann letztendlich gelohnt, diesen Fach sein ganzes Schulleben lang mit sich rumgeschleppt und sich damit rumgeplagt zu haben? Solche Noten können einem die ganze Karriere zerstören. Es ist kein Geheimnis, dass die Arbeitgeber heutzutage anspruchsvoller dennje sind. Sie erwarten ein einwandfreies Zeugnis, ganz gleich, ob die Fächer darauf Berufsrelevant sind oder nicht. Und so wird dem Schulabgänger der Berufseinstieg nur unnötig erschwert. WOZU das alles? Sorry, aber ich bleibe dabei: das deutsche Schulsystem hat 0 Sinn und noch weniger Nutzen.

@trance3008
Aber meinst du nicht, daswäre kompliziert und arbeitsaufwändiger, wenn jeder Schüler sich seine Fächer zsmstellen würde?!
Wie sähe es dann aus mit den Klassen? Gäbe es dann nur noch Kurse, auch in der Unterstufe?

trance3008 schrieb:Das SOLLTE man aber können - VOR ALLEM in der Schule. Denn wenn man seinen Beruf im sprachlichen Bereich sieht, wozu braucht man dann Physik & Chemie? Warum wird man gezwungen, Dinge zu beherrschen, die man niemals im späteren Leben brauchen wird? Es ist schlichtweg blödsinnig. Die Engländer haben es längst kapiert. Aber Deutschland ist so normenversessen, dass es einfach nicht mehr normal ist.

Das Problem ist doch, dass kaum jemand, wenn man die Fächer nur auf freiwilliger Basis anbietet, diese Angebote wahrnimmt. Das kann dann, makroskopisch gesehen, in einem Fachkräftemangel in bestimmten Berufszweigen resultieren, weil die Schule zu wenige Interessierte junge Leute hervorbringt (wie sollte auch ein Interesse entstehen, wenn man das Fach nicht hatte?).

Es ist durchaus gut, so wie es ist. In der Mittelstufe hat man die Grundlagen in jeden Fächern zu lernen, ob Haupt-, Realschule oder Gymnasium. In der Oberstufe kann man sein Fachportfolio dann entsprechend an die eigenen Neigungen anpassen.

Noch niemandem hat eine grundlegende Bildung in Physik, Chemie oder Biologie geschadet. Wie will man sich, ohne jedwelchen Grundkenntnisse, ein Meinungsbild zu aktuellen Geschehnissen machen?

Ilian schrieb:Noch niemandem hat eine grundlegende Bildung in Physik, Chemie oder Biologie geschadet. Wie will man sich, ohne jedwelchen Grundkenntnisse, ein Meinungsbild zu aktuellen Geschehnissen machen?

Genau das meine ich!
Man kann doch nicht in der Welt herumirren, ohne jegliche Kenntnisse von irgendwas zu haben.
Das wäre grobe Fahrlässigkeit mMn.

@Ilian
@Kaelia

Ich sage doch nicht, dass man die Fächer von Anfang an abwählen können soll, sondern zumindest ab der 6. oder 7. Klasse, wenn man seine Stärken & Schwächen kennt und sich nach seinem Fachgebiet orientieren will. Vielleicht gäbe es dann diese Unterteilung "Hauptschule-Realschule" gar nicht mehr. Denn wer auf der Haupt ist, hat keine Chance mehr, einen vernünftigen Beruf auszuüben. Die Jugendlichen merken das, fühlen sich minderwertig und diese Frust artet dann in Gewalttaten aus. Folglich schadet das deutsche Schulsystem den Schülern mehr als dass es ihnen nützt. Mir zumindest hat es damals absolut nichts gebracht.

Ich bspw konnte meine Stärken in der sechsten Klasse noch gar nicht so gut einschätzen. Damals war ich eher künstlerich orientiert und habe erst nach Jahren bemerkt, dass mir Englisch & Französisch noch besser liegt.
Außerdem beeinflussen die Eltern ihre Kinder zu diesem Zeitpunkt noch sehr stark!

@trance3008
In der 7. und 8.Klasse konnte ich meine Stärken und Schwächen nur oberflächlich einschätzen und um ehrlich zu sein habe ich mir in den jungen Jahren nicht einen einzigen Gedanken über Abitur oder Studium gemacht, sondern war froh sobald der Unterricht aus war und bin dann draußen spielen gewesen. Das ist einfach viel zu früh.

Die Hauptschule ab zu schaffen finde ich falsch. Die Schulen Hauptschule, Realschule und Gymnasium sollte mal wieder zu dem gemacht werden was sie mal waren. Sprich es sollte dort dem entsprechend Unterrichtet werden.
Denn wenn man sich ansieht wie tief das Bildungsniveau in den Gymnasien zum Teil ist, ist das nur noch grausam.
Ich bin Chemielaborant und in der Firma in der ich gearbeitet hatte, hatten wir auch ab und zu Schülerpraktikanten vom Gymnasium. Und was die in Sachen Chemie und Mathe konnten war nicht grade viel um es nett zu sagen.

@Serg
Finde ich auch.
Wenn man jünger ist, freut man sich, die HA hinter sich zu haben und geht spielen.
Erst letztens habe ich zwei kleine Mädchen an meiner Schule gehört, die sich gefragt haben, ob das Abitur wirklich so schwierig wäre. Tja, da sieht man wieder, dass die von sowas eben noch nicht genug Ahnung haben.

@Solomann
Das kommt immer auf die Schule drauf an. Es gibt überall gute Gymnasien mit hohem Niveau bzw. gibt es immer leistungsstärkere und -schwächere Klassen an einer Schule.
Mein Gymnasium ist genau so eins. Und ich wundere mich oft genug, wie bestimmte Schüler es bis in die Oberstufe gebracht haben.

@trance3008

In Deutschland läuft eh alles scheisse...
Egal auf welches Gebiet man sich heute begibt, die Politiker haben versagt.... das Land ruiniert....
Wir Deutsche sind die Bezhal-Wanderhure der Welt und wenn wir bei der Weltkriminalität nicht mitmachen sind wir eh nur die dummen. Ich lach mich jedentag über unsere Politiker kaputt.
Das ist die Wahrheit und sonst nichts....

pca28 schrieb:die Politiker haben versagt

Als ob der Bevölkerung weniger Schuld zukommen würde.

@trance3008


Denn wer auf der Haupt ist, hat keine Chance mehr, einen vernünftigen Beruf auszuüben.

Wie kommts dann, dass ich als ehemaliger Hauptschüler nun ein gelernter IT-Systemkaufmann bin?

Man kann auch nach seiner Schulzeit noch was aus sich machen, wenn man wirklich will. Wenn man aber von vornherein nix fertigbringt und dann noch nicht mal den Willen dazu hat, dann muss man halt aufn Bau, is klar.

ich bin für die erschaffung, einer "allgemeinen"-schule. dann kommen darartige diskussionen nicht mehr auf.