@Spartacus Eine sehr interessante Frage,die Du da aufwirfst,und schwierig zu beantworten:
Also erstens ist Kritik an den USA eine natürliche Angelegenheit,es gibt nahezu keine westlich demokratische Regierung,an der man nicht etwas aussetzen kann und sollte,verbessert kann immer werden.Von totalitären Regimen ganz zu schweigen.
Nun ist es aber in Deutschland auch seit langem zu einem reflexartigen Antiamerikanismus gerade in liberalen und linksintellektuellen Kreisen gekommen. Dies aber aus zwei für meine Sicht nicht nachzuvollziehenden Gründen:
Die einen meinen ,die USA müssten als die führende politische und wirtschaftliche Macht des Westens ein Musterbeispiel für Demokratie und Freiheit Vorleben.Das ist aber eine Erwartungshaltung an einen Staat,die von realen Begebenheiten weit entfernt ist.Um eine Weltmacht zu bleiben und damit für optimalen
Wohlstand seiner Bürger zu gewährleisten,werden zunächst einmal wirtschaftliche und politische Interessen
abgesichert.Dabei ist Amerika zumindest nicht schlechter als andere Weltmächte wie China und Russland.Amerika hat überhaupt kein Interesse ,eine Weltpolizei zu spielen.Die Aufgabe der amerikanischen Regierung ist es,das Beste für Amerika zu erreichen.Wenn sich dieses mit europäischen
Interessen oft deckt,ist das mittlerweile durch ein Zusammenwachsen von politischen und wirtschaftlichen
Interessen bedingt. Welt und Großmachte müssen so handeln,denn sonst bleiben sie keine Weltmächte.In der Geschichte hat es viele Hegemonialmächte gegeben,die weit brutaler als Amerika auftraten.Man denke nur an das Britische Empire aber auch das osmanische Reich .Wie China sich als zukünftige Hegemonialmacht verhalten wird,ist noch völlig offen!
Insofern ist es eine Utopie zu erwarten,dass sich Amerika hier anders verhalten wird,wie es sämtliche andere
Länder,die die Möglichkeit dazu hätten,auch tun würden.Im Gegenteil,die amerikanische Regierung ist demokratisch legitimiert,was man vom Regime in Peking nicht sagen kann.Als Weltmacht ist Amerika damit derzeit das kleinste Übel.
Die andere Haltung gegenüber Amerika Wird durch das Wort vom großen Satan gut umschrieben. Quasi eine Scheuklappenideologie. Sämtliche Probleme dieser Welt werden
Amerika an den Arsch gehängt, bis hin zum eigenen Scheitern an der Berufsschule. Der große Sündenbock.
Gerne werden dabei die Greieltsten insbesondere früherer und jetziger kommunistischer Systeme vergessen oder darüber hinweggesehen. Genauso wie über die Verbrechen islamisch fundamentalistischer Gruppen.Alles ist ok,wenn es nur gegen Amerika ist. Auch beim
Aufzeigen von Alternativen ist diese Gruppe nicht sehr erfinderisch.
Also ,Kritik gerne,aber mit Augenmaß und den richtigen Prämissen.