Rechtspopulismus- Die Antwort auf das 21 Jahrhundert?
19.04.2011 um 20:03@Jimmybondy
Deine Argumentationen werden immer armseeliger. Ständig versuchst Du rechtes Gedankengut zu verifizieren, in dem Dinge behauptest, unterstellst, oder schlichtohne Kontext darstellst
Dazu machst Du dann ein riesen Geschrei, obwohl es Dir nicht mal annährend um die objektive Wahrheit geht, denn dann hättest Du ja einige Fragen beantwortet, die ich Dir stellte.
Also z.B.:
1) Hat Polen nach dem ersten Weltkrieg Gebiete besetzt, die nicht polnisch waren? Ja oder nein?
2) Habe ich irgendwo geschrieben, dass irgendwelche Gebiete an irgendwen zurückgegeben werden müssen? Ja oder nein?
3) Waren alliierte Bombenangriffe auf Zivilisten durch irgendein Recht gerechtfertigter, als Bombenangriffe der Deutschen auf Zivilisten, wogegen später in den Nürnbergerprozessen Anklage erhoben wurde?
4) Waren Misshandlungen, Erschießungen und Deportationen deutscher Kriegsgefangener, irgendwie gerechtfertigter, als die gleichen Kriegsverbrechen der Deutschen?
5) Hat die Sowjet Union nach dem zweiten Weltkrieg, die wiederrechtlich besetzten Gebiete Polens an Polen zurückgegeben?
6) War die Bombadierung Dresdens, oder die Atombombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima militärisch notwendig?
7) Waren Vergewaltigung und Mord durch sowejtische Truppen zum Kriegsende und danach durch irgendetwas gerechtfertigt?
8) Ist jemals ein alliierter Militär für irgendein oben erwähntes Kriegsverbrechen vor ein Gericht gestellt worden?
Wirklich @Jimmybondy, ich weiß kaum was ich lieber machen möchte, kotzen oder heule, bei Deiner engstirnigen Sichtweise. Statt Fakten ist Deine einzige Strategie, immer alles irgendwie in die rechte Ecke zu rücken, was Du dann anschließend mit irgendwelchen Links bestückst, um so mehr Glaubwürdigkeit vorzugaukeln!
Allerdings scheinen immer mehr Menschen keine Lust mehr zu haben, sich von irgendwelchen selbstherrlichen "Meinungs-Faschisten" vorschreiben zu lassen, was sie sagen oder denken dürfen, bzw. was wahr ist und was nicht wahr sein darf!
Der "Focus" schreibt über Leute wie Dich Folgendes:
Die neuen Jakobiner
Der Gesinnungsterror der politisch Korrekten ist eine Feind-Erklärung: Er stellt jeden liberal Denkenden in seiner Existenz in Frage.
Für einen guten Europäer gibt es nichts Wertvolleres als die Meinungsfreiheit. Das Recht auf Meinungsfreiheit und Redefreiheit stellt aber gerade die abweichende Meinung, den Dissens, ins Zentrum der Freiheitsidee. Von dieser Einsicht ist die Elite der Berliner Republik unendlich weit entfernt. Abweichende Meinungen werden heute schärfer sanktioniert als abweichendes Verhalten. Diese Sanktionen laufen zumeist nicht über Diskussionen, sondern über Ausschluss.
Nun könnte man denken, dass ja immerhin noch die Gedanken frei sind. Aber es ist ein Irrtum zu glauben, dass derjenige, dem man das Sprechen und Schreiben beschneidet, noch frei denken könne. Es gibt keine Freiheit des Denkens ohne die Möglichkeit einer öffentlichen Mitteilung des Gedachten. Und das gilt nicht nur für die wenigen Schreiber, sondern gerade auch für die vielen Leser. Gedankenfreiheit bedeutet für die meisten Menschen nämlich nur die Möglichkeit, zwischen einigen wenigen Ansichten zu wählen, die von einer kleinen Minderheit öffentlich Redender und Schreibender verbreitet worden sind. Deshalb zerstört das Zum-Schweigen-Bringen abweichender Meinungen die Gedankenfreiheit selbst.
In der massendemokratischen Öffentlichkeit können sich die Meinungen der Einzelnen kaum zur Geltung bringen. Umso stärker ist der Druck der öffentlichen Meinung auf den Einzelnen und sein Meinen. Aus Angst vor Isolation beobachtet man ständig die öffentliche Meinung. Und öffentlich heißt eben: die Meinung, die man ohne Isolationsangst aussprechen kann. Wir fürchten also nicht, eine falsche Meinung zu haben, sondern mit ihr allein zu stehen. Die Isolationsangst regiert die Welt.
Wer den Zorn der anderen fürchtet, schließt sich leicht der Meinung der scheinbaren Mehrheit an, auch wenn er es eigentlich besser weiß. Er bringt sich selbst zum Schweigen, um seinen guten Ruf nicht aufs Spiel zu setzen. Das ist der Ansatzpunkt für eine Dynamik, die Elisabeth Noelle-Neumann „Schweigespirale“ genannt hat. Sie wird heute von der Politischen Korrektheit genutzt. Sie ist zum einen durch die Verschmelzung von Thema und Meinung gekennzeichnet – man darf zu bestimmten Themen nur eine Meinung haben.
Zum anderen haben wir es mit einer Moralisierung am Medienpranger zu tun – dem politisch Unkorrekten wird der Schauprozess gemacht. Hier dominiert vor allem bei den „engagierten“ Journalisten eine blasierte moralistische Selbstgerechtigkeit. Vergeblich würde man sie daran erinnern, dass Journalisten nicht belehren, sondern berichten sollen.
Gut artikulierte Minderheiten
All das schüchtert ein. Aus Angst davor, sich mit der eigenen Meinung zu isolieren, beobachtet man ständig die öffentliche – was man so sagt und meint. Doch was man so sagt, ist zumeist die Meinung gut artikulierter Minderheiten. Mit anderen Worten: In der Mediendemokratie werden die Menschen durch eine Sprache versklavt, die als die unwiderrufliche der Mehrheit auftritt, in Wahrheit aber von gut organisierten Minderheiten geprägt wird. Die öffentliche Meinung verhilft also immer häufiger nicht der Majorität, sondern der Orthodoxie zum Ausdruck. Diese Orthodoxie heißt heute Politische Korrektheit.
Wohlgemerkt: Die Mehrheit kann durchaus abweichender Meinung sein, aber sie täuscht sich oft über die Mehrheit, denn niemand kann wissen, ob eine Meinungsäußerung der Ausdruck eines unabhängigen Urteils, einer Informationskaskade oder der Selbstzensur ist. Es fällt uns ja schwer zu akzeptieren, dass wir unfähig sind, eine eigene Meinung zu Afghanistan oder zur Pflegeversicherung zu haben. Und deshalb sind wir anfällig für Propaganda – die Meinung von der Stange. Es wäre naiv, von den Politikern mehr Zurückhaltung zu erwarten. Aber genau hier liegt eben die Verantwortung des echten Journalisten.
Wenn die öffentliche Meinung in unserer Gesellschaft gesprochen hat, bringt kaum mehr jemand den Mut zum Widerspruch auf. Ihr Druck ist so groß, dass gesetzlicher Zwang vielfach überflüssig wird. Und so breitet sich ein ewiger Friede des Intellekts aus. Niemand wagt es, einem unabhängigen Gedankenzug zu folgen. Deshalb gibt es auch keine großen Denker mehr.
Abweichende Meinungen, die sich doch noch aus der Deckung wagen, werden sozial bestraft. Die soziale Intoleranz fügt heute zwar niemandem mehr körperlichen Schaden zu, aber wer anders denkt, muss seine Meinung maskieren oder auf Publizität verzichten.
Längst haben die Funktionäre der Politischen Korrektheit die Stellen der sozialen Kontrolle dessen besetzt, was als diskutabel gilt. Damit koppeln sie die Moral vom gesunden Menschenverstand ab. Der Politischen Korrektheit geht es nicht darum, eine abweichende Meinung als falsch zu erweisen, sondern den abweichend Meinenden als unmoralisch zu verurteilen. Man kritisiert abweichende Meinungen nicht mehr, sondern hasst sie einfach. Wer widerspricht, wird nicht widerlegt, sondern zum Schweigen gebracht.
Die beste Definition der Politischen Korrektheit findet sich übrigens schon in Thomas Manns 1918 erschienenem Großessay „Betrachtungen eines Unpolitischen“; dort schreibt er von der „Auferstehung der Tugend in politischer Gestalt, das Wieder-möglich-Werden eines Moralbonzentums sentimentalterroristischrepublikanischer Prägung, mit einem Worte: die Renaissance des Jakobiners“.
Weder Religion noch Tradition
Unsere Gesellschaft, die sich weder an Religion noch an bürgerlicher Tradition und gesundem Menschenverstand orientieren kann, wird zum willenlosen Opfer eines Tugendterrors, der in Universitäten, Redaktionen und Antidiskriminierungsämtern ausgebrütet wird. Luther predigte noch spirituelle Freiheit in politischer Knechtschaft; wir haben heute spirituelle Knechtschaft in politischer Freiheit.
Die neuen Jakobiner berufen sich darauf, dass viele Meinungsäußerungen Ehre, Scham und Anstand verletzen. Mit dem Vorwurf der Volksverhetzung ist man in Deutschland sehr rasch bei der Hand. Doch auch die Immoralität einer Meinung ist kein Grund dafür, ihr Bekenntnis und ihre Diskussion zu beschneiden. Auch wenn nur ein Einziger eine abweichende Meinung hat, gibt das der überwältigenden Mehrheit nicht das Recht, ihn zum Schweigen zu bringen.
Wer eine Diskussion zum Schweigen bringt, beansprucht für sich selbst Unfehlbarkeit. Im Anspruch auf Unfehlbarkeit steckt aber die Unfähigkeit, einen Irrtum zu korrigieren – und irren ist menschlich. Zur Korrektur eines Irrtums reicht Erfahrung nicht aus; man muss die Erfahrung auch interpretieren, und dazu braucht man die Diskussion. Deshalb darf es keine Einschränkung der Freiheit zum Widerspruch und zur abweichenden Meinung geben. Nur dann, wenn ich weiß, dass die anderen die Freiheit zum Widerspruch haben, kann ich mich auf meine eigene Meinung verlassen, als ob sie die Wahrheit wäre.
Dagegen mobilisieren die neuen Jakobiner Zauberwörter wie „Multikulturalismus“, „Respekt“ und neuerdings „Diversität“. Diese Begriffe leben davon, dass sie undurchdacht bleiben. Denn nur wenn es eine Leitkultur gibt, kann man multikulturell eingestellt sein. Man kann nicht tolerant sein, wenn man keine eigenen Werte zu verteidigen hat. Man kann nicht offen sein, wenn man nicht selbstbewusst ist. Ich stehe zu meinen Überzeugungen – im vollen Bewusstsein der Alternativen. Und ich muss nicht respektieren, was ich toleriere. Toleranz ist nämlich das Klima der Koexistenz von Andersgläubigen. Friedliche Koexistenz gibt es nur durch Verzicht auf Konsens.
Es ist deshalb eine Schicksalsfrage für jeden Liberalen, dass er in den neuen Jakobinern seine natürlichen Feinde erkennt. Von der FDP kann man das leider nicht behaupten; gerade hat Westerwelle vor der Politischen Korrektheit kapituliert. Freiheit ist für den Liberalen das selbstverständliche Recht, anders zu sein, ohne dafür bestraft und an den Pranger gestellt zu werden. Liberal ist ein Mensch, der nicht dem Impuls nachgibt, denjenigen, der eine andere Meinung hat, zu maßregeln und zu bestrafen. Mit einem Wort: Feindschaft fällt dem Liberalen schwer.
Aber in der Konfrontation mit den neuen Jakobinern muss er erkennen, dass er in seiner Existenz in Frage gestellt wird. „Die öffentliche Meinung verhilft immer öfter nicht der Majorität, sondern der Orthodoxie zum Ausdruck“
„Man kritisiert abweichende Meinungen nicht mehr, sondern hasst sie einfach“.
NORBERT BOLZ, 57, lehrt Medienwissenschaft an der TU Berlin.
Hier auch der Link, damit Du nicht auf die Idee kommst, es wäre aus einer Nazibroschüre:
http://www.focus.de/wissen/bildung/philosophie/tid-20094/debatte-die-neuen-jakobiner_aid_550734.html?drucken=1
Mein Interesse an Dir ist damit erloschen.
Deine Argumentationen werden immer armseeliger. Ständig versuchst Du rechtes Gedankengut zu verifizieren, in dem Dinge behauptest, unterstellst, oder schlichtohne Kontext darstellst
Dazu machst Du dann ein riesen Geschrei, obwohl es Dir nicht mal annährend um die objektive Wahrheit geht, denn dann hättest Du ja einige Fragen beantwortet, die ich Dir stellte.
Also z.B.:
1) Hat Polen nach dem ersten Weltkrieg Gebiete besetzt, die nicht polnisch waren? Ja oder nein?
2) Habe ich irgendwo geschrieben, dass irgendwelche Gebiete an irgendwen zurückgegeben werden müssen? Ja oder nein?
3) Waren alliierte Bombenangriffe auf Zivilisten durch irgendein Recht gerechtfertigter, als Bombenangriffe der Deutschen auf Zivilisten, wogegen später in den Nürnbergerprozessen Anklage erhoben wurde?
4) Waren Misshandlungen, Erschießungen und Deportationen deutscher Kriegsgefangener, irgendwie gerechtfertigter, als die gleichen Kriegsverbrechen der Deutschen?
5) Hat die Sowjet Union nach dem zweiten Weltkrieg, die wiederrechtlich besetzten Gebiete Polens an Polen zurückgegeben?
6) War die Bombadierung Dresdens, oder die Atombombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima militärisch notwendig?
7) Waren Vergewaltigung und Mord durch sowejtische Truppen zum Kriegsende und danach durch irgendetwas gerechtfertigt?
8) Ist jemals ein alliierter Militär für irgendein oben erwähntes Kriegsverbrechen vor ein Gericht gestellt worden?
Wirklich @Jimmybondy, ich weiß kaum was ich lieber machen möchte, kotzen oder heule, bei Deiner engstirnigen Sichtweise. Statt Fakten ist Deine einzige Strategie, immer alles irgendwie in die rechte Ecke zu rücken, was Du dann anschließend mit irgendwelchen Links bestückst, um so mehr Glaubwürdigkeit vorzugaukeln!
Jimmybondy schrieb: Als "Revisionisten" bezeichnen sich Rechtsradikale, die an einer veränderten Sicht des Geschichtsbildes interessiert sindIch lach mich schlapp....dann sind auch Archäologen und Historiker "Revisionisten", schließlich kommt es oft genug vor, das neue Funde und/oder Forschungsergebnisse zu einer Neubewertung der alten Ergebnisse führen.
Allerdings scheinen immer mehr Menschen keine Lust mehr zu haben, sich von irgendwelchen selbstherrlichen "Meinungs-Faschisten" vorschreiben zu lassen, was sie sagen oder denken dürfen, bzw. was wahr ist und was nicht wahr sein darf!
Der "Focus" schreibt über Leute wie Dich Folgendes:
Die neuen Jakobiner
Der Gesinnungsterror der politisch Korrekten ist eine Feind-Erklärung: Er stellt jeden liberal Denkenden in seiner Existenz in Frage.
Für einen guten Europäer gibt es nichts Wertvolleres als die Meinungsfreiheit. Das Recht auf Meinungsfreiheit und Redefreiheit stellt aber gerade die abweichende Meinung, den Dissens, ins Zentrum der Freiheitsidee. Von dieser Einsicht ist die Elite der Berliner Republik unendlich weit entfernt. Abweichende Meinungen werden heute schärfer sanktioniert als abweichendes Verhalten. Diese Sanktionen laufen zumeist nicht über Diskussionen, sondern über Ausschluss.
Nun könnte man denken, dass ja immerhin noch die Gedanken frei sind. Aber es ist ein Irrtum zu glauben, dass derjenige, dem man das Sprechen und Schreiben beschneidet, noch frei denken könne. Es gibt keine Freiheit des Denkens ohne die Möglichkeit einer öffentlichen Mitteilung des Gedachten. Und das gilt nicht nur für die wenigen Schreiber, sondern gerade auch für die vielen Leser. Gedankenfreiheit bedeutet für die meisten Menschen nämlich nur die Möglichkeit, zwischen einigen wenigen Ansichten zu wählen, die von einer kleinen Minderheit öffentlich Redender und Schreibender verbreitet worden sind. Deshalb zerstört das Zum-Schweigen-Bringen abweichender Meinungen die Gedankenfreiheit selbst.
In der massendemokratischen Öffentlichkeit können sich die Meinungen der Einzelnen kaum zur Geltung bringen. Umso stärker ist der Druck der öffentlichen Meinung auf den Einzelnen und sein Meinen. Aus Angst vor Isolation beobachtet man ständig die öffentliche Meinung. Und öffentlich heißt eben: die Meinung, die man ohne Isolationsangst aussprechen kann. Wir fürchten also nicht, eine falsche Meinung zu haben, sondern mit ihr allein zu stehen. Die Isolationsangst regiert die Welt.
Wer den Zorn der anderen fürchtet, schließt sich leicht der Meinung der scheinbaren Mehrheit an, auch wenn er es eigentlich besser weiß. Er bringt sich selbst zum Schweigen, um seinen guten Ruf nicht aufs Spiel zu setzen. Das ist der Ansatzpunkt für eine Dynamik, die Elisabeth Noelle-Neumann „Schweigespirale“ genannt hat. Sie wird heute von der Politischen Korrektheit genutzt. Sie ist zum einen durch die Verschmelzung von Thema und Meinung gekennzeichnet – man darf zu bestimmten Themen nur eine Meinung haben.
Zum anderen haben wir es mit einer Moralisierung am Medienpranger zu tun – dem politisch Unkorrekten wird der Schauprozess gemacht. Hier dominiert vor allem bei den „engagierten“ Journalisten eine blasierte moralistische Selbstgerechtigkeit. Vergeblich würde man sie daran erinnern, dass Journalisten nicht belehren, sondern berichten sollen.
Gut artikulierte Minderheiten
All das schüchtert ein. Aus Angst davor, sich mit der eigenen Meinung zu isolieren, beobachtet man ständig die öffentliche – was man so sagt und meint. Doch was man so sagt, ist zumeist die Meinung gut artikulierter Minderheiten. Mit anderen Worten: In der Mediendemokratie werden die Menschen durch eine Sprache versklavt, die als die unwiderrufliche der Mehrheit auftritt, in Wahrheit aber von gut organisierten Minderheiten geprägt wird. Die öffentliche Meinung verhilft also immer häufiger nicht der Majorität, sondern der Orthodoxie zum Ausdruck. Diese Orthodoxie heißt heute Politische Korrektheit.
Wohlgemerkt: Die Mehrheit kann durchaus abweichender Meinung sein, aber sie täuscht sich oft über die Mehrheit, denn niemand kann wissen, ob eine Meinungsäußerung der Ausdruck eines unabhängigen Urteils, einer Informationskaskade oder der Selbstzensur ist. Es fällt uns ja schwer zu akzeptieren, dass wir unfähig sind, eine eigene Meinung zu Afghanistan oder zur Pflegeversicherung zu haben. Und deshalb sind wir anfällig für Propaganda – die Meinung von der Stange. Es wäre naiv, von den Politikern mehr Zurückhaltung zu erwarten. Aber genau hier liegt eben die Verantwortung des echten Journalisten.
Wenn die öffentliche Meinung in unserer Gesellschaft gesprochen hat, bringt kaum mehr jemand den Mut zum Widerspruch auf. Ihr Druck ist so groß, dass gesetzlicher Zwang vielfach überflüssig wird. Und so breitet sich ein ewiger Friede des Intellekts aus. Niemand wagt es, einem unabhängigen Gedankenzug zu folgen. Deshalb gibt es auch keine großen Denker mehr.
Abweichende Meinungen, die sich doch noch aus der Deckung wagen, werden sozial bestraft. Die soziale Intoleranz fügt heute zwar niemandem mehr körperlichen Schaden zu, aber wer anders denkt, muss seine Meinung maskieren oder auf Publizität verzichten.
Längst haben die Funktionäre der Politischen Korrektheit die Stellen der sozialen Kontrolle dessen besetzt, was als diskutabel gilt. Damit koppeln sie die Moral vom gesunden Menschenverstand ab. Der Politischen Korrektheit geht es nicht darum, eine abweichende Meinung als falsch zu erweisen, sondern den abweichend Meinenden als unmoralisch zu verurteilen. Man kritisiert abweichende Meinungen nicht mehr, sondern hasst sie einfach. Wer widerspricht, wird nicht widerlegt, sondern zum Schweigen gebracht.
Die beste Definition der Politischen Korrektheit findet sich übrigens schon in Thomas Manns 1918 erschienenem Großessay „Betrachtungen eines Unpolitischen“; dort schreibt er von der „Auferstehung der Tugend in politischer Gestalt, das Wieder-möglich-Werden eines Moralbonzentums sentimentalterroristischrepublikanischer Prägung, mit einem Worte: die Renaissance des Jakobiners“.
Weder Religion noch Tradition
Unsere Gesellschaft, die sich weder an Religion noch an bürgerlicher Tradition und gesundem Menschenverstand orientieren kann, wird zum willenlosen Opfer eines Tugendterrors, der in Universitäten, Redaktionen und Antidiskriminierungsämtern ausgebrütet wird. Luther predigte noch spirituelle Freiheit in politischer Knechtschaft; wir haben heute spirituelle Knechtschaft in politischer Freiheit.
Die neuen Jakobiner berufen sich darauf, dass viele Meinungsäußerungen Ehre, Scham und Anstand verletzen. Mit dem Vorwurf der Volksverhetzung ist man in Deutschland sehr rasch bei der Hand. Doch auch die Immoralität einer Meinung ist kein Grund dafür, ihr Bekenntnis und ihre Diskussion zu beschneiden. Auch wenn nur ein Einziger eine abweichende Meinung hat, gibt das der überwältigenden Mehrheit nicht das Recht, ihn zum Schweigen zu bringen.
Wer eine Diskussion zum Schweigen bringt, beansprucht für sich selbst Unfehlbarkeit. Im Anspruch auf Unfehlbarkeit steckt aber die Unfähigkeit, einen Irrtum zu korrigieren – und irren ist menschlich. Zur Korrektur eines Irrtums reicht Erfahrung nicht aus; man muss die Erfahrung auch interpretieren, und dazu braucht man die Diskussion. Deshalb darf es keine Einschränkung der Freiheit zum Widerspruch und zur abweichenden Meinung geben. Nur dann, wenn ich weiß, dass die anderen die Freiheit zum Widerspruch haben, kann ich mich auf meine eigene Meinung verlassen, als ob sie die Wahrheit wäre.
Dagegen mobilisieren die neuen Jakobiner Zauberwörter wie „Multikulturalismus“, „Respekt“ und neuerdings „Diversität“. Diese Begriffe leben davon, dass sie undurchdacht bleiben. Denn nur wenn es eine Leitkultur gibt, kann man multikulturell eingestellt sein. Man kann nicht tolerant sein, wenn man keine eigenen Werte zu verteidigen hat. Man kann nicht offen sein, wenn man nicht selbstbewusst ist. Ich stehe zu meinen Überzeugungen – im vollen Bewusstsein der Alternativen. Und ich muss nicht respektieren, was ich toleriere. Toleranz ist nämlich das Klima der Koexistenz von Andersgläubigen. Friedliche Koexistenz gibt es nur durch Verzicht auf Konsens.
Es ist deshalb eine Schicksalsfrage für jeden Liberalen, dass er in den neuen Jakobinern seine natürlichen Feinde erkennt. Von der FDP kann man das leider nicht behaupten; gerade hat Westerwelle vor der Politischen Korrektheit kapituliert. Freiheit ist für den Liberalen das selbstverständliche Recht, anders zu sein, ohne dafür bestraft und an den Pranger gestellt zu werden. Liberal ist ein Mensch, der nicht dem Impuls nachgibt, denjenigen, der eine andere Meinung hat, zu maßregeln und zu bestrafen. Mit einem Wort: Feindschaft fällt dem Liberalen schwer.
Aber in der Konfrontation mit den neuen Jakobinern muss er erkennen, dass er in seiner Existenz in Frage gestellt wird. „Die öffentliche Meinung verhilft immer öfter nicht der Majorität, sondern der Orthodoxie zum Ausdruck“
„Man kritisiert abweichende Meinungen nicht mehr, sondern hasst sie einfach“.
NORBERT BOLZ, 57, lehrt Medienwissenschaft an der TU Berlin.
Hier auch der Link, damit Du nicht auf die Idee kommst, es wäre aus einer Nazibroschüre:
http://www.focus.de/wissen/bildung/philosophie/tid-20094/debatte-die-neuen-jakobiner_aid_550734.html?drucken=1
Jimmybondy schrieb: Also ich kann nicht von mir behaupten, das ich auf Deine Unterstellungen und Verdrehungen sowie Ausführungen warte und dazu auch gerne mit Dir streiten würde.Nun wenn das so ist, dann beende ich die Diskussion mit Dir an der Stelle doch einfach, schließlich habe ich auch noch interessantere Hobbies, als jemanden, der dermaßen intolerant und ignorant ist, wie Du und zudem sein "Maß" so einsetzt, wie es gerade in seine fragwürdige Pseudoargumentation passt, die Realität zu erklären.
Ich werte es eher als lästiges Übel.
Mein Interesse an Dir ist damit erloschen.