Sorry, ich beantworte nur kurz die Frage von Can und bin dann wieder aus dem Bombenhagel...
@Can Nun, "seit jeher" im weitesten Sinne schon. Unser Staat wurde ausschliesslich von Freisinnigen begründet und bis nach dem 1. WK auch nur von ihnen regiert. Die freiheitliche Wirtschaftsordnung und speziell der ausgeprägte Föderalismus (also das Starkseinlassen der Bundesmitglieder/ Kantone), wohl auch die Haltung zur Neutralität entsprang mehrheitlich dem Volk. Schliesslich wirkt die direkte Mitbeteiligung des Bürgers bei uns seit 1848 und der wählt seine Jungs ja in die Regierung.
Neuzeitlich entspricht dies jedoch nur noch in wenigen Punkten dem Bild von früher. Zwar haben wir auf allen Stufen die Wirtschaftsfreundlichkeit und die Steuerpolitik in den Händen des Bürgers belassen (deshalb sind die Steuern so tief!), andere Politikbereiche sind aber auch bei uns mehr und mehr von Beamten einvernommen worden, deren tägliches Wirken schwierig ist zu kontrollieren und auf Resultate zu testen. Dies gilt ganz speziell für den Bereich Zusammenarbeit/ Verträge mit der EU, wo allesamt linksorientierte Politiker glauben, über den Bürger hinweg Entscheide treffen zu müssen (und Letzterem vorwerfen, er sei "rechtspopulistisch", wenn er gegen die EU sei.
Die Arbeitslosigkeit ist bei uns berauschend tief, die Wirtschaft brummt in hohen Tönen, die grundsätzliche Staatszufriedenheit ist klar höher als in D . Parteien wie die Schweiz. Volkspartei (SVP) erleben seit etwa 10- 15 Jahren unglaublichen Zustrom. Dies nicht aus Unzufriedenheit aus wirtschaftlicher Sicht (im Gegenteil), sondern einzig, weil sie die Partei ist, die sonnenklar und unverrückbar zur direkten Demokratie steht! Wir Bürger haben jedwelchen Trödl bezüglich "Berufspolitikern"/ Spezialisten und "Eliten" seit Generationen abgelegt und regieren uns durchaus fein und selber. Für geschichtsbewusste Menschen und solche, die sich wirklich um die Lebensumstände im Staat kümmern, ist deshalb die SVP die berechenbarste Partei (und folglich auch die stärkste mit ca. 30%). Der aufgeklärte Bürger realisiert rasch, wenn Politiker die Tendenz haben, "für alle zu denken und zu entscheiden"; es sind ohne jede Ausnahme SP- Leute oder Grüne. Das ist Fakt und wirkt sich im explodierenden Geldausgeben für Beamte und Ministerien sofort aus.
Bürgerliche oder eben volksnahe (populistische) Geldpolitik ist hingegen sparsam. Schliesslich geht es um unsere Steuern! (Bei der SP kommt das Geld aus dem Bancomaten...).
Um dem aktuellen Europatrend entgegenzuwirken, die Staatsausgaben tief zu halten und möglichst viele persönliche Freiheiten offen zu lassen, wählen bei uns also viele die "rechtspopulistische" SVP (und früher den Freisinn). Die Bezeichnung ist zwar falsch, aber damit kann man leben. Deshalb wähle auch ich rechtspopulistisch. Bei uns hat das einen andern Geschmack als bei Euch offenbar
:)