Hier nochmal einer der Gründe warum die USA/der Westen oder besser gesagt, westliche Konzerne, sehr wohl ein Interesse an Kriegen haben. Ich distanziere mich von dem vorgenannten Link. War eben der erstbeste wenn man "irak wiederaufbau korruption" googelt.
Man erkennt daran, dass Firmen Milliarden Gewinne durch Wiederaufbauarbeiten erzielen. Im Irak wurden wohl viele Firmen bei der Vergabe von Projekten bevorzugt, die der Regierung über verschiedene Arten nahe stehen.
Krieg und Terror ist ein Milliardengeschäft. DAS darf man nie vergessen!
http://www.stern.de/politik/ausland/bestechungsbericht-irak-droht-groesster-korruptionsskandal-aller-zeiten-537777.html´"Irak droht größter Korruptionsskandal aller Zeiten"
Ein Großteil der Milliardenhilfen für den Wiederaufbau des Irak und der Tsunami-Region ist noch gar nicht geflossen. Ohne Regeln gegen Korruption wird er dort auch gar nicht ankommen, warnt Transparency International. Von Karin Spitra
"Wenn jetzt nicht die notwendigen Maßnahmen getroffen werden, droht der Irak zum größten Korruptionsskandal aller Zeiten zu werden." Zu dieser bestürzenden Erkenntnis kommen die Experten der internationalen Organisation Transparency International (TI), Reinoud Lenders und Justin Alexander, in dem gerade in London vorgestellten "Global Corruption Report 2005" (GCR). Im diesjährigen Bericht fasste TI-Vorsitzender Peter Eigen ein besonders heißes Eisen an: "Mittel, die wie im Irak für den Wiederaufbau von Ländern zur Verfügung gestellt werden, müssen vor Korruption geschützt werden." Längst trifft Korruption bei der Vergabe von Aufträgen gleichermaßen Industrie- und Entwicklungsländer. "Auch bei den zugesagten hohen Geldsummen für den Wiederaufbau in Asien nach der Tsunami-Katastrophe muss Transparenz die Parole sein," so Eigen bei der Präsentation des Korruptionsberichts 2005 in London. Wenn die Höhe von Bestechungsgeldern wichtiger ist, als Leistung, führt dies seiner Meinung nach zu Pfusch und einer schlechten Infrastruktur. "Korruption ist Geldverschwendung, der Ruin von Staaten und der Tod von Menschen," folgerte Eigen. Nach Erkenntnissen des TI-Expertenduos Lenders und Alexander wurden in der Tsunami-Region und dem Irak ein großer Teil der erwarteten Gelder für Wiederaufbau und Beschaffung noch gar nicht ausgegeben. Ein dicker Batzen kommt dabei aus Deutschland - immerhin waren die Deutschen nach der Tsunami-Katastrophe spendenfreudig wie nie.
Konzerne müssen Bestechung beenden
Die Herausforderungen sind gerade in vom Krieg oder Katastrophen heimgesuchten Regionen enorm. Denn besonders in den ersten Jahren des Wiederaufbaus ist dort die Notwendigkeit von Anti-Korruptionsmaßnahmen sehr hoch - gerade weil in dieser Phase am meisten gebaut wird. Sonst besteht die Gefahr, dass lebenswichtige Infrastrukturprojekte eher nach den Bedürfnissen einer neu erstarkten Behördenkaste gestaltet werden, als nach den Bedürfnissen der notleidenden Bevölkerung. So fodert der TI-Bericht, dass Regierungen dringend für Transparenz bei öffentlichen Ausgaben sorgen und multinationale Unternehmen die Zahlung von Bestechungsgeldern im In- und Ausland beenden müssen.
Der aktuelle TI-Bericht widmet sich besonders dem Bausektor, da gerade hier milliardenschwere Wiederaufbauprojekte anstehen. Außerdem ist er laut Umfragen der weltweit am stärksten durch Korruption gefährdete Sektor. Der Gesamtumfang der Baubranche wird weltweit auf die Summe von 3.200 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Die Anti-Korruptionskämpfer von TI schätzen die Summe, die bei öffentlichen Aufträgen durch Korruption verloren geht, auf mindestens zehn Prozent des vertragsvolumens. Dies entspricht einem jährlichen Verlust von mehr als 300 Milliarden US-Dollar - eine Größenordnung, in der Korruption nicht mehr als Kavaliersdelikt gelten kann.
Mindeststandards unerlässlich
"Der aktuelle Skandal um das Öl-für-Lebensmittel-Programm der Vereinten Nationan im Irak zeigt, wie dringend notwendige Regelungen zum Umgang mit Interessenkonflikten sowie transparente und offene Ausschreibungsverfahren sind," sagte Eigen. Deshalb hat TI auch Mindeststandards für die Vergabe öffentlicher Aufträge vorgestellt, die als Maßstab gelten sollten. Diese Standards fordern von öffentlichen Auftraggebern, dass Ausschreibungen im offenen Wettbewerb stattfinden müssen. Andere Maßnahmen sind die Einführung einer "Schwarzen Liste" für korrupte Unternehmen, die Transparenz des gesamten Vergabeprozesses und Kontrollen durch unabhängige Beobachter.
Deutschland auf Platz 15 Laut Hansjörg Elshorst, Vorsitzendem der deutschen TI-Sektion, ist das Ausmaß der Korruption in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren gesunken. Die Bundesrepublik hat sich im Vergleich von 30 Industriestaaten von Platz 20 auf Rang 15 verbessert, so Elshorst. Handlungsbedarf besteht aber unter anderem bei Nebentätigkeiten von Politikern und bei Ausschreibungen im Bauwesen.
Die Schäden für die öffentlichen Haushalte und damit für den Steuerzahler sind enorm. "Das gilt auch für Deutschland," stellt Hansjörg Elshorst, Vorsitzender der deutschen TI-Sektion fest. Auch hier hat Korruption bei der Vergabe und Durchführung öfentlicher Bauvorhaben zu großen Schäden geführt. "Einer der Gründe ist, dass in Deutschland 90 Prozent der Aufträge durch kleine und mittlere Firmen abgewickelt werden. Deren Verflechtung untereinander und mit lokalen Auftraggebern ist hoch," fasst der Bericht zusammen. Und die TI-Experten gehen weiterhin von einer hohen Dunkelziffer aus. Deshalb fordert Elshorst, dass bei Fehlverhalten das Risiko für beide an der Vergabe beteiligten Parteien erhöht wird: "Für den korrupten Unternehmer durch ein Zentralregister, und für die Verwaltung durch mehr Transparenz und einen praktischen Rechtsschutz."
Global Corruption Report 2005 Der Weltkorruptionsbericht wird in London von Pluto Press (ISBN 0-7453-2396-0) veröffentlicht. Das Buch kann über Intenet-Buchhändler (ca. 25,- bis 30,- Euro), lokale Buchhandlungen oder den Verlag bestellt werden (19,99 Pfund zuzüglich Versand und Verpackung).
Deutschland mit Kölner Müllskandal vertreten
Auch Deutschland schaffte es zu einer besonderen Erwähnung im Korruptionsbericht 2005: mit dem Kölner Müllskandal um die Firma Trienekens. Legendär der Sumpf aus Korruption und Vetternwirtschaft, der sich bei der Errichtung der Müllverbrennungsanlage bildete: Sogar TV-Instanz Harald Schmidt parodierte in seiner Late-Night-Show das Handelsgebaren der beteiligten Müll-Mafia. Bei einem Gesamtwert des Projektes von rund 400 Millionen Euro sollen laut TI allein 13 Millionen Euro an Bestechungsgeld geflossen sein. Traurig auch die Aufklärungsquote: Selbst nach zweijährigen Ermittlungen konnte im anschließenden Prozess nicht geklärt werden, wohin ein Großteil des Schmiergeldes geflossen ist. Mittlerweile ist der Müllskandal längst von den Nachrichtenseiten der Zeitungen verschwunden, dafür bekommen jetzt die Kölner dessen Folgen zu spüren: Die ohnehin hohen Müllgebühren - Köln liegt hier bundesweit in der Spitzengruppe - müssen wieder angehoben werden. Am teuren Müll ist nicht nur das viele Schmiergeld schuld - die neue Anlage wurde auch viel zu groß gebaut, und rentiert sich nicht.