@MajorM @waage Flugzeug hatte Munition an Bord
Die Türkei verhindert mit der erzwungenen Landung eines Passagierjets aus Moskau nach eigenen Angaben eine Waffenlieferung nach Syrien. Das Flugzeug habe Munition eines russischen Herstellers an Bord gehabt. Die Lieferung sei für das Verteidigungsministerium in Damaskus bestimmt gewesen. Die russische Seite hatte die Vorwürfe bislang bestritten.
Diplomatisches Gepäck durchsucht
Wie die Zeitung "Hürriyet" meldete, löste die Untersuchung der Fracht auf dem Flughafen von Ankara einen Streit zwischen türkischen Behördenvertretern und russischen Diplomaten aus. Die russischen Vertreter protestierten demnach gegen die Öffnung von Behältern, die als diplomatisches Gepäck deklariert und versiegelt waren. Die mutmaßlichen militärischen Güter seien in separaten Paketen innerhalb dieser Behälter gefunden worden.
Moskau versichert: Kein Waffenhandel
Vor dem Außenministerium hatte bereits ein Vertreter der russischen Behörde für Rüstungsexporte versichert, das Flugzeug habe keine Waffen oder Waffenteile transportiert. Wenn Russland Militärausrüstung oder Waffen an Syrien hätte liefern wollen, wäre dies gemäß den Regeln, nicht auf illegalem Wege geschehen und "vor allem nicht mit Zivilisten an Bord des Flugzeuges", sagte der Vertreter der Rüstungsexportbehörde der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Er verwies darauf, dass Russland seine Militärkooperation mit seinem Verbündeten Syrien trotz des seit März 2011 andauernden Aufstands gegen Staatschef Baschar al-Assad nicht eingestellt hat.
Syrien kündigte inzwischen eine Beschwerde gegen die Türkei bei der internationalen Luftfahrtbehörde an und verlangte eine Rückgabe der Fracht. Der syrische Verkehrsminister Mahmud Said warf der Türkei "Luftpiraterie" vor. Das Abfangen eines syrischen Verkehrsflugzeugs durch die türkische Luftwaffe verletze internationale Verträge über die zivile Luftfahrt, zitierte der libanesische Sender Al-Manar den Minister.
http://www.n-tv.de/politik/Flugzeug-hatte-Munition-an-Bord-article7450661.html