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Bürgerkrieg in Syrien

53.089 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, China, Türkei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bürgerkrieg in Syrien

26.01.2016 um 12:48
@wichtelprinz
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:aja, welche Superdemokraten von ausserhalb bewaffneten den die Revolutionäre in Europa? -.-
Na, keine...die franz. Revolution war zwar blutig, aber die Menschen haben sich selbst bewaffnet...im Übrigen kamen die ersten Waffen in Syrien ebenfalls von der syrischen Armee.
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:schön das zu glauben meinst zu wissen was den all die Demonstranten im Hinterkopf hatten -.-
Im Gegensatz zu Dir wohl nicht...steht in dem Satz ja drin.
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:jo genau, man demonstriert gegen das Regime und wählt danach Muslimbrüder -.-
Als ob Revolutionen von Mehrheiten gemacht würden....


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Bürgerkrieg in Syrien

26.01.2016 um 13:45
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:Na, keine...die franz. Revolution war zwar blutig, aber die Menschen haben sich selbst bewaffnet...
na und ihr Antimonarch krönte sich zum Kaiser, klingelts?
Zitat von canalescanales schrieb:Im Gegensatz zu Dir wohl nicht...steht in dem Satz ja drin.
ah dann warens jetzt doch nicht nur säkulare Lehrer und Doktoren? Schon mal drauf gekommen das auch ein radikaler Islamist gegen ein Regime sein könnte, besonders wenn sich dieses in einer religiösen Minderheit befindet?
Zitat von canalescanales schrieb:Als ob Revolutionen von Mehrheiten gemacht würden....
tja, liegt halt an meinem demokratischen Verständnis -.- nützt halt extrem viel wenn eine demokratische, säkulare Minderheit eine Revolution durchführt und danach das Volk wieder religiöse Führer wählt, ein hoch auf Leerläufe im Selbstbestimmungsrecht -.-


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Bürgerkrieg in Syrien

26.01.2016 um 13:50
@wichtelprinz
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:na und ihr Antimonarch krönte sich zum Kaiser, klingelts?
Nö, was willst Du damit mitteilen?
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:ah dann warens jetzt doch nicht nur säkulare Lehrer und Doktoren?
Hatte ich das behauptet...die Forderungen zu Beginn der Proteste waren keineswegs radikalislamistisch...
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb: nützt halt extrem viel wenn eine demokratische, säkulare Minderheit eine Revolution durchführt und danach das Volk wieder religiöse Führer wählt, ein hoch auf Leerläufe im Selbstbestimmungsrecht -.-
Gut, dass Du das schon im Voraus weißt...Du solltest Berater für jegliche Oppositionsbewegungen in Diktaturen werden...


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Bürgerkrieg in Syrien

26.01.2016 um 13:57
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:Hatte ich das behauptet...die Forderungen zu Beginn der Proteste waren keineswegs radikalislamistisch...
ja klar, sie sind ja vieles, aber bestimmt nicht bescheuert -.-
Zitat von canalescanales schrieb:Gut, dass Du das schon im Voraus weißt...Du solltest Berater für jegliche Oppositionsbewegungen in Diktaturen werden...
Bei gewissen Ländern ists einfach absehbar. Du meinst wohl nur weil man dort Cola in den grossen Städten bekommt sei das ein Anzeichen einer kulturellen und religiösen Reformation? Ich halte eher den Gedanken für arrogant das es irgendwann dazu kommt/kommen muss, das der hinterletzte nepalesische Nomadenhirte säkular und demokratisch wird.


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Bürgerkrieg in Syrien

26.01.2016 um 17:43
Die russen sind verdammt gut was diplomatie angeht. Moskaus forderung die kurden mit an den tisch zu setzen bei der friedenskonferenz und das bestehen darauf spaltet das westliche bündnis, und die Nato sieht ziehmlich dumm aus wenn sie die verhandlungen platzen lässt weil die russen eine fraktion mit am tisch haben wollen die der westen mit waffen unterstützt...


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Bürgerkrieg in Syrien

26.01.2016 um 21:40
Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Armeeposten in der syrischen Stadt Homs sind mindestens 14 Menschen getötet worden, darunter Armeeangehörige und auch Zivilisten.

Wie syrische Medien berichten, ist zuerst eine Autobombe explodiert. Kurz danach habe sich ein Attentäter in die Luft gesprengt. Nebst den Todesopfern habe es viele Verletzte gegeben. Das staatliche syrische Fernsehen berichtet von 100 Verwundeten.

Die Terrormiliz IS bekannte sich zum Anschlag.
http://www.srf.ch/news/ticker (Archiv-Version vom 05.02.2016)


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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 02:49
Unicef spricht von einer «verlorenen Generation». Noch drastischer formuliert das Yacoub El Hillo, der UNO-Hilfe-Koordinator für Syrien.
Was in Syrien geschieht, betrachtet er als eine direkte Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit in Europa.
Für ihn ist es nicht nur ein humanitäres Problem, sondern vor allem auch ein geopolitisches Desaster, das sich hier anbahnt. «Gelingt es uns nicht, das zu stoppen, wird die Welt teuer dafür bezahlen», sagt El Hillo.

Was das in Zahlen bedeutet, verdeutlicht Jan Egeland, Generalsekretär des norwegischen Flüchtlingsrates, in einem einzigen Satz:

«Jede Stunde, die hier vergeudet wird, bedeutet 50 vertriebene Familien.»
http://www.srf.ch/news/international/syrien-ist-eine-bedrohung-fuer-den-frieden-in-europa


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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 06:44
@Glünggi
Da sprichst du meiner Meinung nach einen sehr wichtigen Aspekt an. Über Jahre wird zugesehen (und wissentlich unterstützt) das Syrien Landstrichweise entvölkert wird, zu millionen in Camps z.b. in der Türkei landet und unternimmt rein gar nicht, die humanitäre Katastrophe zu beenden / zu unterbinden. Same im Irak und Lybien. Keine Bildung, Gesundheitsversorgung, Strukturen, elend, hoffnungslosigkeit.

Jetzt, wenn andere Staaten wie Russland da mitmischen und massen an Flüchtlingen hier landen, nimmt man das Problem wahr und bekommt vor Augen geführt, das ein Million nicht einfach eine Zahl ist. Hätte die Türkei vor zwei Jahren unter der Last von zwei Millionen Flüchtlingen eine restriktive Politik dagegen eingefordert, wäre der Aufschrei von Zeit bis Bild sowie Ör grandios gewesen hinsichtlich antidemokratischer Tendenzen.

Und weil Merkel auf einmal in den Sinn kommt, das in beinahe zwölf Jahren Regierung das hündische vertrauen auf die Richtigkeit der amerikanischen Außenpolitik zu den Massenentvölkerungen führt und sie plötzlich vermutlich das schlechte Gewissen plagt glaubt sie, das Pflaster Flüchtlingsaufnahme um jeden Preis auf die Wunde Nahost Politik kleben zu müssen. Ein grandiosen Scheitern auf ganzer Linie, geprägt von Ideenlosigkeit und Führungsschwäche.

Ihr hätte schon vor zwei Jahren, nein besser vor 12, dämmern sollen, das es geopolitische Lösungen ohne die Russen und Chinesen im nahen und mittleren Osten nicht geben wird, nicht geben kann. Für einen Tango brauchts nicht nur eine Kapelle, sondern auch nen Tanzpartner.


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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 07:31
http://www.reuters.com/article/us-mideast-crisis-israel-turkey-idUSKCN0V421N


Israel's defense minister said on Tuesday that Islamic State militants had been funded with 'Turkish money', an assertion that could hinder attempts to mend fences between the two countries after years of estrangement.

Israels verteidigungsminister wiederholt die anschuldigungen der russen und der türkischen opposition...


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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 07:50
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:Jetzt, wenn andere Staaten wie Russland da mitmischen und massen an Flüchtlingen hier landen, nimmt man das Problem wahr und bekommt vor Augen geführt, das ein Million nicht einfach eine Zahl ist
Russland mischt nicht erst -jetzt-mit, man Sponsort fassbomben assad schon jahrelang mit Munition , dazu der islamische Staat mit seinen KGB trainierten Granden die man jahrelang gewähren ließ bis aufeinmal zuviel Russen drin sind und man einschreiten muss!? Jetzt funzt dummerweise das navigerät der Russen seit Jahren nicht , kein plan im Sack .

So, und jetzt tauchen sie auf die grünen Männchen , weil assads "Armee & gotteskrieger von der Hisbollah kein Land mehr sehen . Wird so kommen , die Orden werden wieder in Moskau verteilt , nicht Damaskus .


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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 08:08
Klar, und die Erde ist eine Scheibe (wie im VT zu lesen


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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 09:40
@ornis
@canales
@wichtelprinz
@Glünggi
Zitat von canalescanales schrieb:die Forderungen zu Beginn der Proteste waren keineswegs radikalislamistisch...
Die Forderungen grosser Teile der bewaffneten Opposition waren sehr wohl radikalislamistisch.

Dass Regimegewalt diese Entwicklung noch unterstützte, stimmt.
Aber du vergisst immer das die breite Opposition auch viele Gegner einer Bewaffnung umfasst, weil sie genau wussten, das der Schuss nach hinten raus gehen wird und Bildung von Milizen sowie Kämpfe untereinander die Folge sein wird. FSA hatte von Anfang an Probleme sich gegen zunehmenden Einfluss von alKaida und radikalislamistischer Unterwanderung und Ziele zu behaupten,
sämtliche Befürchtungen traten ein und noch schlimmer, Assad ist immer noch da und das Land zerstört, Radikalislamisten dürfen sich zur mit Resignation anerkannten Oppositionsfront zählen..

Habe mal zurückgeblättert und paar Artikel aus 2012 rausgesucht,
Syrien: "Islamisten nehmen immer mehr überhand"

01.07.2012 | 18:08 | ALFRED HACKENSBERGER (Die Presse)

Die syrischen Aufständischen sind nah an die größte Stadt Aleppo herangerückt. Schon jetzt deutet sich bei den Rebellen ein Konflikt zwischen Säkularen und Religiösen an.


..
Muslimbrüder bieten Geld

„So wie ich sind al-Scheich und der Rest der FSA-Führung überzeugte Säkulare, die Demokratie, freie Wahlen und eine Trennung von Staat und Religion wollen. Aber islamistische Kräfte nehmen mehr und mehr Überhand“. Der Feldkommandeur meint in erster Linie die Muslimbruderschaft. Sie dominiert bereits den zivilen Syrischen Nationalrat (SNC), der in Istanbul sitzt. „Nun wollen sie auch militärisch bestimmen“, sagt Hamoudi.

Auch ihm hätten sie schon große Summen angeboten, wenn er mit seinem Bataillon unter dem Banner der Muslimbruderschaft kämpfen würde. „Aber das kommt unter keinen Umständen in Frage“, meint der Rebellenführer sichtlich aufgebracht: „Ich war zweimal auf Pilgerfahrt in Mekka. Für mich ist es kein Widerspruch, wenn ich trotzdem Alkohol trinke. Aber diese Leute werden solche Freiheiten nicht zulassen.“
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1261331/Syrien_Islamisten-nehmen-immer-mehr-uberhand
31. März 2012,
Opposition in Syrien Jeder gegen jeden und alle gegen Assad

Sie haben ein gemeinsames Ziel: den Sturz Assads. Doch über den Weg dorthin sind die Aufständischen uneins. Der Kampf gegen das syrische Regime krankt auch an den Machtspielen innerhalb der Opposition. Wer hat wirklich etwas zu sagen und wer ist nur Marionette? Wer vertritt das Volk? Und wer steckt hinter den Truppen?
..
Dass der SNC nun nach der Konferenz in Istanbul als geeinte Stimme der Opposition auftritt, sei realitätsfern, sagt Heiko Wimmen, Syrien-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik. Es entspreche aber dem Wunsch des Westens, sich endlich an einen oppositionellen Ansprechpartner wenden zu können. Außerdem hat der Nationalrat angekündigt, sich umzustrukturieren, um effizienter arbeiten zu können.

Seine herausragende Rolle in der Weltöffentlichkeit verdankt der SNC nach Angaben der Neuen Zürcher Zeitung auch dem TV-Sender al-Dschasira. Dessen Berichterstatter für Syrien sei der Bruder eines ranghohen SNC-Mitglieds. Der Emir von Katar wiederum sei sein Arbeitgeber und an Waffenlieferungen für die Widerständler interessiert.

..
Das Nationale Koordinationskomitee für demokratischen Wandel (National Coordination Commitee for Democratic Change, NCC) grenzt sich in Grundsatzfragen vom Nationalrat ab und bezieht eindeutig Position: Das in Damaskus ansässige Komitee lehnt eine militärische Intervention des Auslands sowie die Bewaffnung der Oppositionellen aus Angst vor einem Bürgerkrieg ab.
http://www.sueddeutsche.de/politik/opposition-in-syrien-jeder-gegen-jeden-und-alle-gegen-assad-1.1321863


Und das hier, bitte schön:
Die Namen der Milizen verraten den konfessionellen Charakter des syrischen Bürgerkriegs

Syriens sunnitische Gotteskrieger

Sie heissen «Al-Faruk», «Adnan al-Arur» oder «Azzam». Die Namen der in Syrien kämpfenden sunnitischen Milizen enthalten klare konfessionelle Kampfansagen. Vielfach mischen ausländische Jihadisten mit.
von Mona Sarkis
9.8.2012

Der 30-jährige Alawit Aref lebt in Maryamin, einer Ortschaft nahe der Ebene von Hula, auf halbem Weg zwischen Homs und Hama. Vergangenen Freitag, erzählt er, seien dort erneut rebellierende Milizen eingefallen und hätten die Olivenfelder angezündet. Mittlerweile sei ein Bestand von rund 35 000 Bäumen vernichtet worden. Die Männer, sagt er, gehörten zum Umfeld der Faruk-Brigade. Dabei handelt es sich um eine Miliz, die laut der libanesischen Tageszeitung «Al-Akhbar» über 16 Einheiten mit 4000 bis 5000 Angehörigen verfügt. Seit Monaten verängstigen diese das Dreieck um Homs, Talbiseh und Hula, in dem auch Alawiten und Schiiten leben. Ihre Gegnerschaft gegen Alawiten und Schiiten ist an ihrem Namen abzulesen: Al-Faruk ist der Beiname, den Sunniten Umar bin al-Khattab, dem zweiten Kalifen des Islams (592–644), geben. Er bedeutet «der gerechte Führer». Schiiten hätten zweifellos andere Worte für ihn gefunden. Ihrer Auffassung nach hat Ibn Khattab den Propheten verraten und dessen Tochter vergewaltigt.

Gerechte gegen Häretiker

Doch nicht nur dieser Kalif gilt Schiiten wie Alawiten als Bête noire. Sie verachten alle drei Kalifen des frühen Islams, weil sie glauben, diese hätten Ali, den Schwiegersohn Mohammeds und rechtmässigen Nachfolger des Propheten, übergangen. Bei der Kalifenfrage geht es also um nichts Geringeres als um die Basis des Islams. Dass die Schiiten die historische Entwicklung so vehement kritisieren, empört fundamentalistische Sunniten wiederum derart, dass sie sie kurzerhand zu «falschen Muslimen» erklären, die die Religion von innen her verderben. So lautete das Urteil von Mohammed bin al-Wahhab (1703 bis 1792), dem Begründer der wahhabitischen Lehre, die in Saudiarabien Staatsreligion und dem Salafismus sehr ähnlich ist.

Die Faruk-Brigade, die von Saudiarabien mit Waffen und Geld unterstützt wird, hat sich ihren Hass gegen die Schiiten somit förmlich auf die Stirn geschrieben. Gleiches gilt für jene, die sich nach Khalid bin al-Walid (592–642) benannt haben, einem Gefährten und Heerführer Mohammeds. Die 1200 Mitglieder dieser Brigade stehen ideologisch der syrischen Muslimbruderschaft nahe, die im Vergleich zu den extremistischen Wahhabiten zwar moderat ist. Doch der Freundschaft zum Schiitentum ist auch sie unverdächtig. Unter der Ägide der Brigade Khalid bin al-Walid hat sich etwa das Bataillon Adnan al-Arur formiert. Al-Arur, die Inkarnation eines Hasspredigers, ist regelmässiger Gast des saudischen Satellitenfernsehens. Bereits im Juni 2011 rief er dazu auf, die Alawiten, die sich der syrischen Revolte entgegenstellen, zu zerhacken und an die Hunde zu verfüttern. Dass sich ein Bataillon, das mit der syrischen Muslimbruderschaft koaliert, nach diesem Salafisten benennt, beweist, dass in Syrien ein Nährboden für den von Saudiarabien exportierten Wahhabismus existiert. Allerdings befinden sich laut «Al-Akhbar» unter den Kämpfern der Brigade Khalid bin al-Walid viele Tunesier und Libyer. Überhaupt stamme die Mehrheit der jihadistischen Schiitenhasser aus dem Ausland – aus Kuwait, Libyen, Jemen, Saudiarabien, Pakistan, Jordanien, Libanon, Palästina und aus dem Irak. Viele von ihnen hätten schon im Irak gegen die Amerikaner gekämpft.

Ein zweiter Irak

Die Sorge, dass in Syrien ein zweiter Irak entsteht, wird denn auch immer greifbarer. Hinzu kommt die verstärkte Erinnerung an das Afghanistan der achtziger Jahre. Nach dem Einmarsch der Roten Armee 1979 setzten die Vereinigten Staaten im Kampf gegen die Sowjets auf arabische Jihadisten.

Fast scheint es, als finde dieses Szenario heute seine Neuauflage in Syrien. So ist dort bereits die 2009 überregional gegründete, der Kaida nahestehende Brigade Abdallah Azzam aktiv. Der Theologe Azzam (1941–1989) war nicht nur ein Mentor Usama bin Ladins und einer der Mitbegründer der Hamas, sondern auch einer der ersten Araber, die in den Jihad nach Afghanistan zogen. Die nach ihm benannte Brigade wird des Selbstmordattentats beschuldigt, bei dem im Dezember in Damaskus 40 Personen umkamen.

Laut «Al-Akhbar» strebt die Gruppierung vorderhand dasselbe an wie alle anderen, nämlich den Sturz des Regimes Asad. Danach aber wolle sie vorgehen wie einst Salah ad-Din al-Ayyubi (1137–1193), der Eroberer Jerusalems. Während dieser die Kreuzritter vernichtet habe, wollten die Krieger der Azzam-Brigade die Alawiten sowie jene, die ihnen beistünden, vertreiben oder ausrotten, seien diese doch alle «Grenzsoldaten Israels».

Ohne politische Vision

Die Liste der Brigaden lässt sich fortsetzen. Allein im Raum Homs sollen es mittlerweile rund 23 sein. Und nicht allein der Alawit Aref fürchtet sie. Sogar die bewaffnete syrische Opposition hat Angst vor ihnen. Bereits diesen März schlossen sich 24 Rebellengruppen in Homs zusammen, um dem monopolistischen Zugriff der Faruk-Brigade die Stirn zu bieten. Sie beklagten sich in einer E-Mail bei Burhan Ghaliun, dem damaligen Vorsitzenden des Syrischen Nationalrates, über die ungerechtfertigte Gewalt, die die Brigade gegen all ihre Widersacher ausübe.

Der Inhalt der E-Mail wurde freilich nur bekannt, weil diese «Al-Akhbar» zugespielt worden war. Offiziell spielt die Freie Syrische Armee die Anzahl der salafistischen Jihadisten sowie das ganze Problem konsequent herunter.

Es seien nur einige hundert, die sich zudem in Syrien nicht auskennten und also keine grosse Rolle spielten, erklärt die Freie Syrische Armee – und wirkt dabei ausgesprochen hilflos. Zumal sie selber nach wie vor wenig koordiniert und ohne jede politische Vision auftritt. Die ausländischen Jihadisten scheinen demgegenüber klare Vorstellungen davon zu haben, wie es nach dem Sturz des Machthabers Bashar al-Asad in Syrien weitergehen soll.
http://www.nzz.ch/syriens-sunnitische-gotteskrieger-1.17454149


Keine Ahnung auf welchem Dampfer sich die Autorin Kristin Helberg befindet, aber mit Aufrüstung in den bewaffneten Widerstand in Syrien liegt sie komplett falsch, weil dieses Schiff längst abgefahren ist,
einzig wo gegen IS gekämpft wird, macht Bewaffnung Sinn,
der Krieg aber geht weiter solang kein Regimewechsel erfolgt, der ist angesichts der desolaten Sicherheitslage und Bedrohung durch viele und zuviele Jhihadistenkämpfer momentan unmöglich, eine Pattsituation.


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ornis ehemaliges Mitglied

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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 09:50
@lilit
Zitat von lilitlilit schrieb:der Krieg aber geht weiter solang kein Regimewechsel erfolgt, der ist angesichts der desolaten Sicherheitslage und Bedrohung durch viele und zuviele Jhihadistenkämpfer momentan unmöglich, eine Pattsituation.
Mein reden: Solange da bewaffnete Banden ihr Unwesen treiben, hat der Staat gar keine andere Wahl als dagegen vorzugehen. Und selbst wenn eines Tages eine freie Wahl abgehalten werden kann, wird sich der politische Einfluß der dann militärisch entmachteten Gruppierungen bemerkbar machen. Siehe Ägypten - die Muslimbrüder hätten sicherlich auch in Syrien das Potential die Mehrheit der Wählerstimmen auf sich zu vereinigen. Passiert das und wird die Sharia dann in radikalerer Auslegung zum Gesetz, wird das Militär wohl wieder putschen.


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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 10:09
@lilit

och @lilit, wie oft haben wir das schon durchgekaut...vielleicht mag man es einfach nicht wahr haben...
Die ersten Slogans in Daraa und Damaskus, Hama und Homs waren keineswegs revolutionär. Es ging um Reformen, um ein Ende der Korruption, um die Aufhebung des Ausnahmezustands, der in Syrien seit fast fünfzig Jahren andauerte.

Doch die Formen des Protests waren vom ersten Tag an verblüffend kreativ, als hätten die Leute jahrelang heimlich für diesen Moment geübt: Transparente mit ausgefeilten Karikaturen und Wortspielen, raffiniert umgedichtete Volkslieder. Manche verwandelten die Tänze und Gesänge der Arada, der traditionellen Fest-und Hochzeitsfeiern, in politische Songs, "und ich", sagt Sana Yazigi, "tanzte plötzlich mit wildfremden Leuten auf der Straße".
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-03/syrien-revolution-kulturelles-gedaechtnis


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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 10:19
@ornis
Noch mehr Rückblick! Unglaublich, wie die schräge Richtung, die das Ganze eingenommen hat,
voraussehbar war.
01.09.2012 TT / Tiroler Tageszeitung

„Nicht dafür sind Tausende Syrer gestorben“

Der Religionswissenschaftler Waseem Haddad sprach mit der Tiroler Tageszeitung über die möglichen Szenarien für die Zukunft seines Landes, den Umgang des Westens mit dem Konflikt und die Gefahr, dass Glaubenskrieger den Bürgerkrieg als Plattform ausnutzen.

..
Die Frage nach der Zukunft Syriens ist also mehr als offen.



Würden sich die Regeln für die Gesellschaft wandeln? Stichwort: Islamisierung?



Haddad: Ja, das ist durchaus möglich. Die Vorstellung einen islamischen Staat zu etablieren, gibt es bei allen islamisch geprägten Gruppierungen der Opposition. Aber bis auf einige radikale Gruppen, sprechen sie nicht laut darüber. Die Muslimbrüder, die von Freiheit und Demokratie reden, sprechen von einem Zivilstaat mit islamischer Autorität. Aber letztendlich könnte dies auch die Einführung der Scharia bedeuten. Dies zu realisieren wäre aber nicht einfach, da sich viele Syrer dagegen wehren würden.
http://www.tt.com/Nachrichten/5345782-2/nicht-daf%C3%BCr-sind-tausende-syrer-gestorben.csp
Von Einar Schlereth- Am 13. Jul. 2012 -

..
Der SNC – und die FSA – könnten nicht unrepräsentativer sein. Die „Freunde Syriens“ – so wie Hillary Clinton und die arabischen Strohmänner – kennen kaum die Existenz des Nationalen Koordinationsrat für Demokratische Veränderung (NCB), die Hauptoppositionsbewegung in Syrien, die aus 13 politischen Parteien besteht, hauptsächlich von linken, arabischen Nationalisten und einschließlich einer kurdischen Partei. Der NCB verurteilt entschieden jede Form der Militarisierung und die FSA.
Iraks Außenminister Hoshyar Zebari – ein Kurde – hat gewarnt, dass die Salafi-Jihadisten von der Al-Qaida-Sippe in Scharen nach Syrien gehen. Offenbar gehorcht diese Horde immer noch auf die Stimme des „unsichtbaren“ Al-Qaida Ideologen Dr. Ayman al-Zawahiri; vor fünf Monaten hat er den Marschbefehl an die Jihadisten im Irak, Jordanien, Libanon und der Türkei ausgegeben. Hilfreich ist, dass viel von ihnen – über verschiedene Netzwerke – von den Saudis und Katar bewaffnet worden sind.
Seit Monaten weiss jedermann, dass die Libysche Islamische Kämpfergruppe (LIFG) des Al-Qaida-Verbindungsmannes Abdul Hakim Belhaj in Syrien aktiv ist ebenso wie die Reste der Al-Qaida aus dem Irak, die jetzt für die Autobomben in Damaskus verantwortlich sind.
Für den Fall eines post-Assad-Syrien, das von ausgekochten Sunnis beherrscht wird, durchmischt mit Wahhabis und Salafisten, wird ein garantierter Rückschlag das Afghanistan nach dem anti-Sowjet-Jihad wie Disneyland aussehen lassen.
http://www.neopresse.com/politik/naherosten/naher-osten-natos-heiliger-krieg-wird-hollisch-teuer/ (Archiv-Version vom 04.09.2014)
26. 7. 2012
Insbesondere Frauen fürchten eine Islamisierung: „Wir versuchen, uns selber zu organisieren und die Frauenbewegung - nicht nur bei uns Kurden, sondern auch bei den Christen, Alawiten und Arabern - zu stärken“, meint Amara Kocher, Tanzlehrerin im neuen Kulturzentrum im Dorf Bestasos. „Denn wenn die arabische Opposition an die Macht kommen sollte, wird es für uns Frauen gefährlich.“
http://www.taz.de/Buergerkrieg-in-Syrien/!5088139/


Wenn ich sowas höre:
aber islamistische Bekenntnisse syrischer Brigaden nicht überbewerten.
stellen sich mir die Haare zu Berge.


Was heisst überbewerten? Schon vergessen, das etliche syrische Oppositionelle nicht von Regime verfolgt und getötet, sondern von radikalen Islamisten? Wie Razan Zeitouneh? Täter Zahran Alloush , Dschaisch al-Islam ?
Klare Grenzen zu den Dschihadisten

Bleibt Problem Nummer drei, die unterschiedlichen Vorstellungen von einem zukünftigen Syrien. Während der Westen von einem möglichst säkularen demokratischen Rechtsstaat träumt, zieht Saudi-Arabien einen sunnitischen Gottesstaat vor, Qatar wünscht sich einen Sieg der Muslimbrüder. Da die Golfstaaten im Gegensatz zu den USA jedoch nicht bereit sind, ihre eigenen (dank deutscher Rüstungsexporte) hochmodernen Armeen in Syrien einzusetzen, muss Washington sich seine Verbündeten am Boden aussuchen dürfen. Saudis und Qataris dürfen zahlen, Jordanier und Türken logistisch helfen, aber das letzte Wort, wer die westliche Hilfe bekommt, muss bei denen liegen, die das größte Risiko eingehen, und das scheinen bislang die USA.

Der Westen sollte bei der Suche nach Verbündeten gegen IS klare Grenzen zu den Dschihadisten ziehen, aber islamistische Bekenntnisse syrischer Brigaden nicht überbewerten. Er sollte die neue Zusammenarbeit zwischen FSA und YPG belohnen und Strukturen vereinheitlichen, indem er die FSA, die Kurden und möglichst viele Einheiten der Islamischen Front mit der Lieferung moderner Waffen an sich bindet und dadurch radikale Gruppen wie Nusra isoliert und schwächt. Und ganz wichtig: Er sollte nichts mehr versprechen, was er nicht halten kann.
https://de.qantara.de/inhalt/buergerkrieg-in-syrien-syriens-rebellen-moderat-islamistisch-dschihadistisch


Razan Zeitouneh:
Die Gegend steht damals schon unter der Kontrolle der Armee des Islam, einer Islamistengruppe, die von Saudi-Arabien finanziert wird. Ihr Anführer Zahran Alloush leugnet jedoch, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Saleh glaubt ihm nicht. „Wer auch immer sie entführt hat, hat es im Auftrag oder mit Genehmigung der Armee des Islam getan“, sagt er. Duma sei das Zentrum der Armee des Islam, Alloush entgehe dort keine Bewegung. Als bewiesen gilt außerdem, dass Zeitounehs Laptop zwei Tage später im Büro von Alloushs Bruder benutzt wurde.
..
Egal was mit den vieren passiert ist, sie hinterlassen ein Vermächtnis.
http://www.taz.de/!5027781/

Es ist eben nicht egal, Frau Helberg.
Masked men in an area controlled by 'rebels' kidnapped them. She and her organization have been receiving threats from both sides of the conflict. But two months before her kidnapping, Razan received serious threats from a well-known fighting battalion in Gouta telling her to leave the area. The inaction of the 'rebels' in tracking down the perpetrators reinforced the impression that she was kidnapped by the very groups,
who are supposedly fighting for a 'free and democratic' Syria.
Her whereabouts is still unknown.
http://www.huffingtonpost.com/elham-manea/razan-zaitouna-kidnapped_b_4885673.html


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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 10:23
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:Die ersten Slogans in Daraa und Damaskus, Hama und Homs waren keineswegs revolutionär. Es ging um Reformen, um ein Ende der Korruption, um die Aufhebung des Ausnahmezustands, der in Syrien seit fast fünfzig Jahren andauerte.
Genau.
Das waren die Slogans.

Nochmal, viele die diese Slogans ruften waren gegen Bewaffnung von Milizen, weil sie genau wussten, dass dies in einen Bürgerkrieg ausartet und islamistische Kräfte Machtanspruch nehmen werden.


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ornis ehemaliges Mitglied

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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 10:34
@lilit

Interessanter Artikel über die Verstrickungen der verschiedenen Gruppierungen mit der Al-Nusra:
Studie: Al-Nusra-Front langfristig gefährlicher als IS

Bundestagsabgeordnete wissen nicht, wer in Syrien unterstützt wird

Einer gemeinsamen Studie des Institute for the Study of War und des American Enterprise Institute nach ist die al-Nusra-Front, die syrische Filiale der Terrororganisation al-Qaida, langfristig eine "sehr viel größere" Gefahr für Europa und die USA als der Islamische Staat (IS). Die Autoren der Studie – zu denen die aus dem Irak- und dem Afghanistankrieg bekannten Militärberater Fred und Kim Kagan gehören - plädieren deshalb dafür, den Fokus nicht nur – wie aktuell der Fall – auf das Kalifat zu richten.

Jede Strategie, die vorsieht, die al-Nusra-Front unbehelligt zu lassen, gefährdet ihrer Ansicht nach den Westen, weil sich die Gruppe von Anschlägen dort keineswegs verabschiedet hat, sondern aus taktischen Gründen auf eine Phase der Ruhe setzt, um sich in Syrien eine Basis aufzubauen. Dass die al-Nusra-Front langfristig solche Anschläge im Westen plant, offenbarte der Nationale Geheimdienstdirektor James Clapper dem US-Senat bereits 2014. Die Fähigkeit, solche Terrorakte durchzuführen, hat die Organisation auch deshalb, weil nur 60 bis 70 Prozent ihrer bis zu 10.000 Kämpfer Syrer sind – der Rest kommt (ähnlich wie beim IS) aus der ganzen Welt.

Trotzdem führte Clapper die al-Nusra-Front in seinem Bericht für den Senat im letzten Jahr nur unter den regionalen, und nicht unter den globalen Bedrohungen auf. Auch das US-Außenministerium bezeichnete die Organisation, die Alawiten und Christen vertreiben will, in seinem Terrorismusbericht 2014 lediglich als Gefahr für syrische Zivilisten und andere Staaten in der Region.

Ändern die US-Behörden diese Einschätzung jetzt, dann stehen sie vor dem Problem, dass die al-Nusra-Front potenziell noch schwerer zu bekämpfen ist als der IS. Das liegt unter anderem daran, dass es dieser Terrororganisation finanziell wenig ausmacht, wenn man Ölquellen und Öllaster bombardiert, weil es in den von ihr beherrschten Gebieten kaum Öl gibt. Sie finanziert sich zu einem großen Teil über Spenden von Salafisten aus dem Ausland – bis Juni 2013 sollen allein aus dem Emirat Katar bis zu eine Milliarde Euro an sie geflossen sein.

Hinzu kommt, dass die zu einem großen Teil aus kampferfahrenen Irakkriegsveteranen bestehende Gruppe eng mit anderen dschihadistischen Rebellen vernetzt ist und diese aufgrund ihrer militärischen Überlegenheit häufig faktisch kontrolliert. Charles Lister vom Combatting Terrorism Center (CZC) an der Militärakademie in West Point, der bereits im September warnte, die al-Nusra-Front sei ein "Wolf im Schafspelz", glaubt, dass inzwischen fast alle bewaffneten Rebellengruppen in Syrien mit ihr militärisch zusammenarbeiten.

In der Provinz Idlib geschieht das über die im März 2015 ausgerufene Dachorganisation Dschaisch al-Fatah, der neben der al-Nusra-Front auch die Gruppe Ahrar asch-Scham angehört, die Saudi-Arabien unbedingt bei den geplanten Friedensverhandlungen in der Schweiz mit dabei haben will (vgl. Syrien-Gespräche: Staaten der Unterstützergruppe uneins über Teilnehmer). Die Studie kommt diesbezüglich zu einem ähnlichen Ergebnis wie Thomas Pany gestern in Telepolis: "Lädt man Ahrar asch-Scham [...] zu den Gesprächen, heißt das, so holt man indirekt auch al-Qaida an den Tisch" (vgl. Syrien-Gespräche: Steinmeier plädiert für Teilnahme salafistischer Gruppen). Und al-Qaida wird eher als an einem Frieden ein Interesse daran haben, die Gespräche zu sabotieren und den Krieg in die Länge zu ziehen, weil die Terrororganisation sonst ihr relativ sicheres Rückzugsgebiet gefährden würde, in das sie bereits 2013 große Teile Führungsmannschaft holte – darunter die Saudis Abdulrahman Mohammed al-Jahani und Abdelmohsen Abdullah al-Sharikh, den Algerier Said Arif, den Kuwaiti Mohsen al-Fadhli, den Türken Abu Yusuf al-Turki und den Jemeniten Abu Layth al-Yemeni.

Dass die al-Nusra-Front diese Rolle in Syrien spielt, ist nicht allen Politikern bekannt - was diese jedoch nicht von Entscheidungen abhält. Auch deutsche Bundestagsabgeordnete offenbarten in einer ausgesprochen sehenswerten Befragung des NDR nach der Abstimmung über den Syrieneinsatz eine bemerkenswerte Unkenntnis über die Gemengelage dort.
http://www.heise.de/tp/artikel/47/47229/1.html

Selbst die politisch verantwortlichen in Deutschland haben nicht wirklich einen Überblick, wen sie da eigentlich unterstützen und in wie fern militärische Gruppierungen als moderate Rebellen zu sehen sind. Das wirft auch ein anderes Licht auf die permanenten Unterstellungen, die RF würde nur / fast nur die moderaten Rebellen angreifen und den IS schonen.


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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 10:39
@ornis
Russland hat selber genug Dreck am Stecken, aber wo sie recht haben haben sie recht.
Einzig bei den Russen fanden syrische Oppositionelle gehör, oder Kurden, sobald sie etwas zu links waren, fielen sie doch unter den Tisch bei internationalen Verhandlungen,
dafür wurden MB nahe bis alKaidaSympathisanten bedingungslos unterstützt. Das Ungleichgewicht nahm seinen Lauf,
politische Opposition in Syrien wurde gar nicht wahrgenommen, resp. als zu regimefreundlich verschrien,
Alles oder Nichts war die Devise und jetzt haben wir,
Nichts.


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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 10:50
@ornis
Danke, guter Artikel,
@canales
Du argumetierst mit den Zahlen von Nusra, die im Vergleich klein ausfallen.
Stärke

ca. 10.000 Kämpfer
Wiki


Es geht aber dabei nicht um die Zahl, sondern die Ideologie, und die vielen salafistischen Milizen scheuen sich nicht, Waffen und Männer für Nusra zu spenden, somit spielt es Nusra keine Rolle, ob Milizen SidiAbdel von ElHama heissen oder Islamische Front, hauptsache sie vertreten gleiche Ideen und Utopien und Ideologien von Sharia for ever, hauptsache nicht Demokratie, nichts Westliches, keine Alaviten, Schiiten, Christen oder Juden oder Atheisten oder Säkulare.


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Bürgerkrieg in Syrien

27.01.2016 um 10:52
Unsere Bundestagsabgeordneter wissen mal wieder nix, glänzen in Abstimmungen zum Thema mit vom Fraktionsvorstand erarbeiteten Argumentationshilfen, wie seinerzeit bei der Abstimmung zum Rettungspaket €, als sie zur Schuldverpflichtung gegenüber Irland befragt wurden. Herauskamen abenteuerlicheAntworten.


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