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Bürgerkrieg in Syrien

53.089 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, China, Türkei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 14:22
Conflicting Reports:

http://www.jpost.com/Arab-Israeli-Conflict/Report-Israeli-warplanes-strike-targets-in-eastern-Lebanon-404799
Lebanese media reported on Tuesday that Israeli warplanes launched two air strikes on targets in the country.

Lebanon's Daily Star quoted security sources as saying the Israeli air raids targeted areas near Brital in the country's eastern border region.

It was not known if there were any casualties in the alleged Israeli raids.

The IDF would not confirm the strikes, stating that it does not respond to foreign reports.

Hezbollah-affiliated website al-Manar denied the reports, stating that there had been no attack against Hezbollah positions in the Bekaa Valley region or the Qalamoun mountains on the border with Syria.
Libanesische Medien berichten von Luftangriffen, Hisbollah verneint und Israel sagt eh nie was zu solchen Operationen.
Scheint wieder was wichtiges gewesen zu sein XD


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Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 14:28
@JoschiX

Du sagst es ja selber: Region ganz von den Honks eingenommen - Da ist also eine Unterstützung Israels für die Honks, das dürfen wir nicht zulassen.

@Glünggi

Nice!


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Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 14:43
Ein beängstigender Artikel:
Assads Sturz ist so nah wie nie Bisher konnte sich der Diktator auf seine ausländischen Verbündeten verlassen: die Russen und die Hisbollah. Doch diese Allianz scheint nun zu bröckeln. Bedeutet das eine Wende im syrischen Krieg?

Es wäre nicht das erste Mal, dass im nun vier Jahre andauernden syrischen Bürgerkrieg verfrühte Siegesmeldungen die Runde machen. Und so klang auch das Interview, das Abu Muhammad al-Golani, Führer der Nusra-Front, vor einer Woche dem Satellitensender al-Dschasira gewährte, nach Routine: "Ich versichere Ihnen: Assads Sturz wird nicht mehr lange auf sich warten lassen", beteuerte der Chef des syrischen Ablegers des Terrornetzwerks al-Qaida.

Doch es wäre ein Fehler, Golanis Worte als Imponiergehabe abzutun. Denn der blutigste Konflikt in Nahost seit Jahrzehnten und die schlimmste humanitäre Katastrophe des 21. Jahrhunderts könnten tatsächlich vor einer entscheidenden Phase stehen: Golanis Siegesgewissheit geht einher mit Panik in Assads Lager.Die Dynamik auf dem Schlachtfeld scheint klar: Konnte das Regime sich früher auf wenige Brennpunkte konzentrieren, muss es inzwischen an vielen Fronten gleichzeitig kämpfen. Längst gehören Gefechte rund um die Hauptstadt Damaskus zum Alltag. Auch Assads Hochburg Latakia an der Mittelmeerküste wird immer häufiger Ziel von Angriffen.

Sogar das Staatsfernsehen meldet "Rückzug"

Im Mai erst gelang es den islamistischen Rebellengruppen, die Stadt Idlib einzunehmen und die Regimetruppen in Syriens zweitgrößter Stadt Aleppo einzukesseln. Zeitgleich fiel im fernen Nordosten des Landes der letzte Stützpunkt des Regimes in Dschisr al-Schugur, und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) eroberte die Stadt Palmyra und schlug Assads Soldaten in die Flucht. So entscheidend war die Niederlage, dass Syriens staatliches Fernsehen im Gegensatz zu früher erstmals keine "baldige Rückeroberung" in Aussicht stellte, sondern schlicht vom "Rückzug" berichtete.

Der IS beherrscht jetzt mehr als die Hälfte des Staatsgebietes. Schätzungen zufolge befinden sich damit 80 Prozent der Öl- und Gasreserven Syriens in Händen der Terrormiliz. Das Regime kontrolliert gerade einmal acht Prozent. Assads Gegner besitzen dank Waffenlieferungen aus den Golfstaaten erstmals panzerbrechende Raketen und fügen Syriens Truppen erhebliche Verluste zu. Zudem erbeuteten sie schwere Waffen und sind somit besser gerüstet denn je. Außerdem stimmen sie ihre Handlungen gewinnbringend miteinander ab.

Das merken auch Assads wichtigste Verbündete. Vier Faktoren hielten Syriens Präsidenten so lang an der Macht: Diplomatische Rückendeckung und logistische Hilfe aus Russland, massive Unterstützung aus dem Iran, direkte Militärhilfe der libanesischen Hisbollah-Miliz und die Bereitschaft von Syriens Minderheiten, auf Assads Seite mitzukämpfen, weil sie den Teufel der radikal-islamischen Milizen mehr fürchteten als den Beelzebub aus Damaskus.

Russland ändert womöglich seine Strategie

Jetzt zeigt das Bündnis erste Risse. Laut einem – bislang unbestätigten – Bericht der arabischen Zeitung "al-Scharq al-Aussat" hat Russland die Hälfte seines diplomatischen Personals aus Damaskus abgezogen. Mehr als 100 Militärberater und ihre Familien hätten Syrien verlassen, schreibt das Blatt.

Moskau bestätigte nur, dass 66 syrische Staatsbürger und "Bürger anderer Nationalitäten" aus Latakia ausgeflogen wurden. Zudem sollen die Russen aufgehört haben, die Sukhoi-Bomber der syrischen Luftwaffe zu warten – eine der wichtigsten Waffen des syrischen Regimes. Verteidigungsminister Fahd Dschassim al-Freidsch soll daraufhin eiligst nach Teheran gereist sein, um den Iran zu bitten, in Moskau zu intervenieren.

Arabische Medien werten das als Kehrtwende in Moskaus Nahostpolitik: Russland suche eine Annäherung an die arabischen Golfstaaten, die aufseiten der Rebellen stehen, um die westliche Sanktionen zu umgehen. Doch die Araber wollen, dass Moskau sich von Assad distanziert.

Was nun vielleicht geschieht: Aus russischer Sicht war Assad wichtig, weil er Moskau die Nutzung des Militärhafens in Tartus gewährte, damit Russlands Flotte ein Gegengewicht zu den USA im Mittelmeer schaffen kann. Doch nun sicherte Moskau sich die Nutzung von Zyperns Häfen – als Alternative zu Tartus. Prompt änderte sich Moskaus Rhetorik. Gab es zu Assad als Präsident bislang offiziell keine Alternative, erklärte ein russischer Sprecher nun: "Am wichtigsten ist die Wahrung unserer strategischen Interessen, die Sicherung der Minderheiten und die Einheit Syriens und der Kampf gegen die Islamisten." Kein Wort mehr von Assad.

Hassan Nasrallah hält panische Reden

Ganz im Gegensatz zum Wortschwall Hassan Nasrallahs, Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz, die in den vergangenen zwei Jahren für Assad die wichtigsten militärischen Erfolge errang. Während sein Widersacher Golani vom nahen Sieg schwelgte, sprach Nasrallah von einer "existentiellen Gefahr" für seine Organisation.

"Wir haben drei Optionen", sagte er in einer Ansprache. Man könne "kapitulieren und unsere Frauen und Mädchen zu Geiseln machen. Oder fliehen und, erniedrigt und planlos, von Land zu Land ziehen." Bleibe nur die Option "noch härter zu kämpfen als wir es bisher taten".

Dabei steckt die Miliz ohnehin tief in Syriens Bürgerkrieg. Von ihren 5000 Elitekämpfern sollen bereits an die 1000 gefallen sein, unter der insgesamt 20.000 Mann starken Truppe macht sich Unmut breit. Längst reichen ihre Kräfte nicht mehr aus, um alle Fronten zu besetzen. An der Seite der Hisbollah kämpfen neuerdings auch schlecht ausgebildete palästinensische Söldner.

Selbst die Mullahs haben Zweifel

Zudem hat die Miliz angeblich begonnen, Minderjährige für einen Monatslohn von 500-2000 US-Dollar zu rekrutieren. Doch die Mittel werden knapp: Vergangenen Monat bat die Organisation mit einem Flugblatt in Beirut um Spenden für ihre Soldaten.

Nasrallah fordert verzweifelt Opferbereitschaft: Sogar wenn die Hälfte aller Schiiten, ja sogar drei Viertel von ihnen sterbe und der Rest "ein würdevolles, starkes und edles Leben führen kann – ist das die bessere Option." Nasrallahs Reden stoßen selbst bei seinen Anhängern auf Widerstand. Längst nicht alle Schiiten im Libanon wollen ihre Söhne in Syriens Bürgerkrieg schicken, die Kritik am einst allmächtigen Milizenchef nimmt auch im eigenen Lager zu.

Doch noch steht Assads wichtigster Verbündeter, Iran, zu ihm. Teheran soll erwägen, weitere Truppen und Berater nach Syrien zu entsenden. Doch selbst den Mullahs fällt das zusehends schwerer, denn auch ihre Revolutionswächter sind auf immer mehr Fronten in Syrien, im Irak und nun auch im Jemen verteilt.

Kein Wunder also, dass Assads Gegner frohlocken. Schon heißt es in Berichten aus Saudi-Arabien, Syriens Präsident habe seine Anhänger angewiesen, aus Damaskus ins Küstengebiet zu fliehen, wo Assads Minderheit der Alawiten in einem kleinen Rumpfstaat ihre letzte Schlacht austragen will. Diese Berichte scheinen zwar verfrüht. Doch steht außer Zweifel, dass Assads Überlebenskampf noch nie so verzweifelt war wie heute.
http://www.welt.de/politik/ausland/article141771841/Assads-Sturz-ist-so-nah-wie-nie.html

Wenn das mit Russland stimmt, kann sich Russland von vielen Verbündeten verabschieden.
Syrien wird dann ein Dolch in seinem Rücken sein.


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Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 15:05
@Achill
Gia sou file,

eine bestuerzende nachricht, und fuer russland leider nicht untypisch, die partner russlands sollten dies genau beobachten!


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Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 16:50
@Achill
Warum ist der Sturz Assads so nah wie nie? Also als die Rebellen damals im Stadtzentrum von Damaskus standen und kurz davor waren den Flughafen zu überrennen, da waren sie vielleicht nah dran. Aber nur weil jetzt Idlib gefallen ist, ist das Ende der Regierung ja noch nicht nahe.


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Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 17:20
@Achill
Zitat von AchillAchill schrieb:Ein beängstigender Artikel:
Also mir wird das letzte Zeit einfach etwas zu bunt mit den Behauptungen. Es werden einfach zu viele Nebelkerzen geworfen, von welcher Seite her lasse ich jetzt mal aussen vor.

Auch Angstschührerei halte ich nicht für sehr effektiv. Der Krieg geht halt schon sehr lange, aber wenn was bröckelt, dann bestimmt nicht der Rückhalt für Syrien, dafür ist Syrien schon zu standhaft.


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Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 17:25
@ThunderBird1
@derpreusse

Stimmt. Nach längerer Betrachtung muss ich doch Recht geben. Allein aber die Behauptung mit Russland machte mir Angst, aber bis jetzt weiss keiner, ob das stimmt.
Idlib war auch nie leicht zu halten, es gab letztendlich nur keine effektiven Attacken gegen Idlib.

@SouthBalkan

Echis Dikio, File. Ich beobachte Russland auch sorgfältigst.


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Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 17:33
@Achill

Russland ist da einfach zu wichtig. Mit solchen Aussagen wird sehr schnell Unbehagen ausgelöst.

Da fehlt es mir einfach an Logik. Also denke da wird sich auch so schnell nichts dran ändern.


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Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 17:52
@ThunderBird1
@Achill

Hoffentlich ist das mit Russland eine Falschmeldung, aber der Artikel war schon in einigen Punkten schluessig.

Syrien ist aus russischer Sicht anscheinend nicht mehr der alternativlose Partner in der Mittelmeerregion, da hat sich in juengster Zeit einiges getan:

Die russische Marine darf die zypriotischen Haefen mitnutzen, hierzu gab es ein Abkommen. Mit Al- Sissi haben sich nach jahrzehnten die russisch-aegyptischen Beziehungen grundlegend geaendert, Russland liefert wieder Riesenmengen an Waffen an Aegypten(unter anderem auch dutzende mig29).Die neue griechische Regierung kann auch als Partner Russlands angesehen werden.

Die Annaeherung Russlands zu den Golfarabern ist auch deutlich zu erkennen, wie unterzeichnete Vertraege ueber waffenlieferungen an saudi arabien belegen.
Aus russischer Sicht ist die Waffenindustrie und der Waffenexport sehr wichtig, daher denke ich dass die Golfaraber fuer die Russen sehr wichtige,potentielle Kunden sind.


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Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 20:47
Die stärkste Koalition im Libanon ist mit dem Vorgehen der Hisbollah nicht einverstanden und fürchtet weitere politische Unruhen, bis hin zu sektiererischen Konflikten innerhalb des Libanons.

http://dailystar.com.lb/News/Lebanon-News/2015/Jun-02/300303-future-accuses-hezbollah-of-forming-shiite-militias-in-bekaa.ashx (Archiv-Version vom 03.06.2015)
The Future Bloc attacked Hezbollah Tuesday over alleged plans to create militias in the Bekaa similar to Iraq’s Shiite Popular Mobilization groups.

“The bloc strongly condemns the vehement campaign by Hezbollah and its aides to clone the Iranian experience of creating destructive sectarian militias in Iraq, Syria and Yemen,” the bloc said after its weekly meeting in a statement read out by MP Mohammad Hajjar.

It accused Hezbollah of “appealing to the pioneers of crime, terror and drug dealing in the Bekaa and pushing for the announcement of the creation of the Castle Brigade.”
Es ist erschreckend wie viel Macht die Hisbollah im Libanon inne hat. Weder die politische Koalition noch die Streitkräfte Libanons können ihr was entgegen setzen. Wenn die Hisbollah nun noch bewaffnete schiitische Milizen im Libanon aufstellt wird das kein gutes Ende nehmen :O


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Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 21:37
@JoschiX

Wieso denn nicht? Die Leute brauchen den Schutz: Sie werden sowieso später angegriffen. Keine Hisbollah ist die Gefahr eines aufgezwungenen Kalifats sehr hoch.
Das haben die Rebellen doch angekündigt.
Die haben nur so ne hohe Wut (Und müssen deswegen so ne Propaganda anschmeissen) Weil sie die Hisbollah im Kampf nicht besiegen und unter Unterlegenheitsgefühlen leiden: Kein Wunder bei dieser schlagfertigen Truppe.

Nichtmal Israhell wurde mit denen fertig: Aber SO stark sind sie auch nicht -> Manpower.

Gegen Hezbollah zu kämpfen bedeutet aber unter schweren Verlusten zu kämpfen :)


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Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 21:40
@Achill
Zitat von AchillAchill schrieb:Wieso denn nicht? Die Leute brauchen den Schutz: Sie werden sowieso später angegriffen.
Ja aber die eigenen Leute sperren sich gegen den Aufbau dieser Milizen, weil sie der Hisbollah nicht vertrauen. Viele kennen den libanesischen Bürgerkrieg noch aus erster Hand.


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Bürgerkrieg in Syrien

02.06.2015 um 23:11
@Achill
Syria: Iran Is Going In
http://journal-neo.org/2015/06/02/syria-iran-is-going-in/ (Archiv-Version vom 04.06.2015)
;)


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Bürgerkrieg in Syrien

03.06.2015 um 00:06
@derpreusse

:-O


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Bürgerkrieg in Syrien

03.06.2015 um 12:55
Bye-bye, Irak
Obama schreibt das Land ab und bombardiert den IS nur zögerlich. VON JOSEF JOFFE
Team Obama bläst Versuchsballons auf, die nichts Gutes für Nahost verheißen, für den Irak vorweg. Der Sprecher des Weißen Hauses verkündet: "Die USA werden nicht die Verantwortung für die Sicherheit im Irak übernehmen" und "nicht noch einmal so viel Blut und Geld opfern". Verteidigungschef Ashton Carter schiebt das Alibi hinterher: Den irakischen Streitkräften "fehlt der Wille zum Kämpfen".

Also wird Amerika den neuen Siegeszug des "Islamischen Staates", der gerade Ramadi erobert hat und erneut gegen Bagdad vorstößt, nicht stoppen. Die Zahlen erhärten diese Lesart. Die Koalitionskräfte fliegen täglich 15 Angriffe in Syrien und im Irak. In Libyen waren es 50, im Afghanistan-Feldzug 85, im zweiten Irakkrieg 800.

Die geizigen Einsätze zeichnen nicht unbedingt den Rückzug vor; immerhin hat Obama 3.000 Ausbilder entsandt. Aber sie künden von Indifferenz im Angesicht des IS-Vormarsches, etwa: Wenn die Iraker nicht kämpfen, warum sollen wir es tun? Leider gilt das Prinzip auch umgekehrt: Wenn wir es nicht tun, warum sollen die mit aller Kraft gegen einen Feind ankämpfen, der in den letzten neun Monaten um 70 Prozent gewachsen ist? In solchen Momenten will man seine Haut retten.

Der Starke muss führen; in der Innen- wie in der Außenpolitik. Doch Obamas Freunde in den Medien haben den Irak schon abgeschrieben. Der sei sowieso perdu, weil er zur Beute von Kurden, Sunniten und Schiiten geworden ist. Amerika könne "kein Land zusammenhalten, das zerfällt". Mithin: Es lohnt sich nicht, "Bye-bye, Irak".

Es hieße aber auch "Hallo, IS und Iran", dahinter Türkei und Russland, weil Saudis und Katarer kein Kräftegleichgewicht hinkriegen werden. Es wäre das erste Mal in der Staatengeschichte, dass die Vormacht nicht gezwungenermaßen, sondern freiwillig ihren Platz in einer zentralen Arena der Weltpolitik räumt. Das osmanische Imperium wurde von den Westmächten zerschlagen. England und Frankreich, die Ex-Großmächte, wurden nach dem Suez-Krieg 1956 von Amerika hinauskomplimentiert. Obama scheint den Abgang in einem Anfall von Geistesabwesenheit zu trassieren.

Kein Mensch erwartet von den USA die ganz große Ordnungspolitik in Nahost. Bei Nation-Building und Demokratisierung versagen die besten Waffen – siehe Afghanistan und Irak II. Oder Libyen. Doch ist der IS kein schlichter Terror-Trupp, der auf- und abtauchen kann. Der IS ist eine richtige Armee mit schweren Waffen, Stützpunkten und Nachschublinien. Hier begünstigen Luftherrschaft und technische Überlegenheit den Westen, hier werden keine Armeekorps gebraucht. Den nach dem Kalifat greifenden IS im offenen Gelände zu schlagen wäre möglich – aber nicht mit 15 Einsätzen pro Tag, bei denen die kreisenden Piloten, wie die New York Times berichtet, oft stundenlang auf die Angriffserlaubnis vom Hauptquartier warten müssen.

Obama könnte die IS-Killerarmee bezwingen, will aber nicht. Er betreibt die Selbsteindämmung. Verständlich nach all den vergeblichen Kriegen? Ja. Vernünftig? Das Vorbeugeprinzip gilt nicht nur in der Klimapolitik, und ein Vakuum gerät zur Einladung. IS, Iran, Russland und China haben es begriffen, und ein jeder arrondiert für sich. Die uralten Gesetze der Machtpolitik lassen sich nicht wegwünschen.
http://www.zeit.de/2015/23/islamischer-staat-irak-usa-zeitgeist


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Bürgerkrieg in Syrien

03.06.2015 um 13:10
@Achill
Obama hat im Prinzip null Interesse am nahen Osten. Er wollte verdammter Pazifikpräsident werden und die Terrorhonks gehen ihm auf den Senkel, weil sie ihn nicht aus dem nahen Osten abziehen lassen.
Der arabische Frühling hat die Pazifikpläne der USA massiv verzögert... kostet halt alles Geld... und China wartet nicht.
Darum auch das Pushen der Regionalmächte und vorschieben der EU.. wie in Libyen oder Mali.


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Bürgerkrieg in Syrien

03.06.2015 um 14:53
@Glünggi

Intressanter Aspekt.

Lest euch den Artikel mal ganz genau durch:
Das Wichtigste in Kürze: Eine IS-Attacke erschüttert Saudi-Arabien. Iraks Armee startete die Rückeroberung der Provinz Al-Anbar aus den Händen der IS-Miliz. In Jemen setzt die arabische Militärkoalition ihre Luftangriffe fort. Auch in Syrien verliert das Assad-Regime mehr und mehr an Boden. Die Provinz Idlib ist in ISIS-Hand, sie galt als letzte Bastion des syrischen Herrscher-Clans um Assad. Bei der Bombardierung durch Assad-Truppen in Aleppo wurden zahlreiche Zivilisten getötet. Vertreter aus rund 24 Ländern wollen am Dienstag in Paris über eine wirksame Strategie im Kampf gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien beraten.
http://www.focus.de/politik/ausland/islamischer-staat/isis-terror-im-news-ticker-iraks-regierungschef-al-abadi-koalition-hat-im-kampf-gegen-isis-versagt_id_4722888.html

Villeicht fällt es euch ja auf ;)


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Bürgerkrieg in Syrien

03.06.2015 um 14:58
@Achill
Das stimmt ja vorne und hinten nicht was da steht. :D


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Bürgerkrieg in Syrien

03.06.2015 um 14:59
@Achill
Mir fällt nichts auf. Brauche den Telefonjoker ;)
zumindest ein Hinweis in welche Richtung Du meinst... da wird ziemlich viel geschrieben.


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Bürgerkrieg in Syrien

03.06.2015 um 15:54
@Glünggi

In IDLIB ist keine ISIS :D Sondern nur AlNusra und Konsorten!
Aber es ist schön, dass sie das gleichsetzen, so wird hoffe da gebombt :D


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