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Bürgerkrieg in Syrien

53.089 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, China, Türkei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bürgerkrieg in Syrien

05.02.2014 um 16:26
Dem Bürgerkrieg fielen auch rund 10.000 Kinder zum Opfer .

Dazu sind über 1 Million Kinder unter den Flüchtlingen .....

http://www.spiegel.de/politik/ausland/buergerkrieg-uno-bericht-listet-gewalttaten-gegen-kinder-in-syrien-auf-a-951558.html


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Bürgerkrieg in Syrien

05.02.2014 um 19:16
@JPhys2

Sicher werden auch alawitische Zivilisten getötet. Es gab z. B. bei der versuchten Küstenoffensive der ISIS auch gezielte Massaker an Alawiten.

Aber das Gros der toten Alawiten sind Soldaten (hier sind aber auch die Sunniten in der Mehrheit, aber je höher der Rang, desto mehr Alawiten; außerdem dürfte im Zuge der Desertationen der Alawitenanteil in der - verkleinerten - Armee sehr stark gestiegen sein) bzw. Milizen im Dienste des Regimes.

Alawitenviertel in/um Damaskus und Homs sind in Regierungshand, da kommen die sunnitischen Extremisten gar nicht hinein.

Nein die meisten gefallenen Alawiten sind keine Zivilisten.

Im Übrigen sind aber Soldaten, Polizisten und sogar Milizionäre auf allen Seiten auch Menschen, deren Mutter am Grab um ihren Sohn weint, evtl. sind sie treusorgende Familienväter bzw. geachtete Nachbarn.

Für mich zählt jedes Menschenleben, auch das eines Soldaten oder Rebellenkämpfers.


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Bürgerkrieg in Syrien

05.02.2014 um 23:03
@muselhumanist
Zitat von muselhumanistmuselhumanist schrieb:Aber das Gros der toten Alawiten sind Soldaten
Woher weisst du das?
Zitat von muselhumanistmuselhumanist schrieb:Aber das Gros der toten Alawiten sind Soldaten (hier sind aber auch die Sunniten in der Mehrheit, aber je höher der Rang, desto mehr Alawiten; außerdem dürfte im Zuge der Desertationen der Alawitenanteil in der - verkleinerten - Armee sehr stark gestiegen sein)
Das ist wahr... bedenke dass Armeen normalerweise viel mehr Fusstruppen verheitzen als Offiziere.
Zitat von muselhumanistmuselhumanist schrieb:Alawitenviertel in/um Damaskus und Homs sind in Regierungshand, da kommen die sunnitischen Extremisten gar nicht hinein.
Und wohnen alle Aleviten dort?
Wie du ja selber schon festgestellt hast gab es keine Homogene Bevölkerung
Also durchaus auch Alewiten in dem Gebiet das die Rebellen kontroliert haben

Wie ich schon sagte
sollte es massaker an Aleviten und Ethinsche Säuberungen gegen sie geben haben dann wohl in dem Gebiet mit sunnitischer Mehrheit oder?
Zitat von muselhumanistmuselhumanist schrieb:Im Übrigen sind aber Soldaten, Polizisten und sogar Milizionäre auf allen Seiten auch Menschen, deren Mutter am Grab um ihren Sohn weint, evtl. sind sie treusorgende Familienväter bzw. geachtete Nachbarn.
Das stimmt natürlich.
Die Sache ist nur:Wer eine Waffe in die Hand nimmt und auf Menschen schiesst nimmt das Risiko dass sie zurückschiessen bewusst in Kauf.
Wenn jemand dich beschiesst beschiesst du auch ihn. Das ist ein natürlicher selbstverteidigungs reflex.
Wenn jemand dagegen auf unbeteiligte schiesst ist das tendentiell etwas anderes.
Zitat von muselhumanistmuselhumanist schrieb:Für mich zählt jedes Menschenleben, auch das eines Soldaten oder Rebellenkämpfers.
Keine Frage aber es bringt uns nicht wirklich in der Diskusion weiter.

Schau es wäre ganz wunderbar wenn die Leute einfach aufhören würden sich gegenseitig totzuschiessen. Und dann unter UN aufsicht eine neue Regierung wählen und fertig...
Wird aber leider wohl nicht passieren...

Insbesondere solange die Alewiten angst haben dass sie alle Umgebracht werden wenn sie das tun.
Bedenke auch dass jedes Indiz dass diese Angst berechtigt sein könnte vom Regime durch Propaganda künstlich aufgebauscht wird
Für viele von denen ist "die bringen uns alle um wenn wir nachgeben" eine Tatsache.
Völlig egal ob das in wirklichkeit stimmt oder nicht.

Und dann gibt es noch die ganzen Auslänischen Mächte die sich einmischen
Und deren Einfluss in vielerlei hinsicht noch destruktiver ist als der der direkt beteiligten Parteien
Russland und Iran auf Seiten Assads, Saudiarabien und die USA auf Seiten der Rebellen.


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Bürgerkrieg in Syrien

05.02.2014 um 23:34
@JPhys2

Die Alawiten sind in einer Zwangslage, keine Frage. Sie werden vom Regime in Geiselhaft genommen und von den Rebellen pauschal als Handlanger des Regimes verdächtigt.




Aus meiner Studienzeit kann ich mich noch erinnern, dass alawitische Studenten von anderen syrischen Studenten (Muslime UND Christen) oft als mögliche Spione verdächtigt wurden, was aber auch nicht völlig unbegründet war.

Überhaupt trauten die Syrer selbst im scheinbar sicheren Europa nicht einander und mieden von echten Freundschaften abgesehen zu große private Nähe.


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Bürgerkrieg in Syrien

05.02.2014 um 23:44
Allgemein sind im überdimensionierten syrischen Sicherheitsapparat Alawiten überproportional vertreten, als einfache Beamte, Fußsoldaten, Informanten ebenso wie als Polizeichefs, Offiziere oder Chefagenten.

Die Erstgenannten gehören zum Heer der armen Syrer, die dank verbilligter Lebensmittelpreise (seit einigen Jahren ziehen die Preise heftig an -> mMn der Hauptgrund, dass so viele Menschen für den "Frühling" mobilisiert werden konnten) und vlt Auslandsüberweisungen mit Ach und Krach über die Runden kommen.

Bei einem politischen Wechsel stünden sie auf der Straße, und das darf man sich nicht wie in Deutschland vorstellen ...

Diese sind logischerweise per se regimetreu.

PS: Unter den schlimmsten Vorstadtslums in Damaskus sind alawitisch- dominierte und die alawitischen Dörfer im "Stammgebiet" in den Küstengebirgen gehören teilweise zu den "primitivsten" und am wenigsten mit Infrastruktur erschlossenen Siedlungen in Syrien.


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Bürgerkrieg in Syrien

06.02.2014 um 13:15
@muselhumanist
Interessante Infos!

Schon aufschlussreich ist die widersprüchliche Tatsache, dass keiner der heimlichen Unterstützer von zwielichtigen Rebellenführer diese Gruppen im eigenen Land will! (Türkei, S.A., Katar , USA / Europa etc.)
Schlussendlich muss mit fremdfinanzierten Drohnen eingegriffen werden und wie im Jemen oder Afganistan ab und zu aus Versehen ein Hochtzeitsfest zerschossen.

Mit neuen Antiterrorismusgesetzen lässt sich auch vorzüglich die zwar moderate unbewaffnete aber unerwünschte Opposition im eigenen Land bekämpfen!


"König Abdallah von Saudiarabien hat in einem zu Wochenbeginn veröffentlichten Dekret Bürgern, die in Kriegen im Ausland kämpfen, langjährige Gefängnisstrafen angedroht. Die Beteiligung an Konflikten im Ausland oder die Unterstützung von bestimmten Terrororganisationen werden mit Gefängnis von 3 bis 20 Jahren bestraft, bei Militärangehörigen mit bis zu 30 Jahren. Die Strafen sollen junge Saudi davon abhalten, sich am Krieg in Syrien zu beteiligen. Der Herrscher setzte ein Komitee ein, das eine Liste von Terrororganisationen erstellen soll, deren Unterstützung strafbar ist.

Dem königlichen Dekret war eine Kampagne in den saudischen Medien vorangegangen, in denen die saudische Jugend vor einer Beteiligung am syrischen Bürgerkrieg gewarnt wurde. Aufrufe von salafistischen Predigern, in den Jihad zu ziehen, wurden als trügerisch und verantwortungslos gegeisselt. Am Dienstag stellte sich auch der Grossmufti des Königreichs, Scheich Abdelaziz Al ash-Sheikh, hinter die Verfügung des Herrschers. Junge Saudi seien durch falsche Aufrufe zum Jihad in den Krieg gelockt worden, wo sie zum Ziel der Feinde des Islams geworden seien, sagte der Mufti. Der Generalsekretär des obersten Rats der Religionsgelehrten erklärte, nur der Herrscher könne den Jihad ausrufen.

Das saudische Innenministerium schätzt, dass rund 1200 Saudi nach Syrien gegangen sind, um aufseiten der Rebellen zu kämpfen. Dass Riad den Auszug seiner jungen Männer nach Syrien nun so resolut unterbinden will, hat mehrere Gründe. Die Aufrufe radikaler Gruppen zum Jihad haben in vielen Familien Angst ausgelöst. Sie fürchten, ihre Söhne im syrischen Blutvergiessen zu verlieren, und fordern von der Regierung Gegenmassnahmen. Die Behörden müssen damit rechnen, dass die Rückkehrer aus Syrien die politische Ordnung im Königreich infrage stellen und mit Gewalt bekämpfen werden.

Freilich verwickelt sich das saudische Regime damit weiter in Widersprüche,
hält es doch seine Bürger vom Kampf gegen Asad ab, den es selber mit Geld- und Waffenhilfe an die Aufständischen freigiebig unterstützt. Dabei machte Riad, wie viele westliche Beobachter bisher kritisierten, kaum einen Unterschied zwischen Jihadisten, die aus dem Ausland nach Syrien kommen, und einheimischen Gruppen. Nun scheint Riad zu signalisieren, dass es wie Amerika und Europa die Gefahr erkannt hat, welche die Ausbreitung islamistischer Extremisten in Syrien darstellt.

Liberale Kreise in Saudiarabien befürchten, dass die Erstellung einer Liste von angeblichen Terrororganisationen, auch die friedfertige Opposition im Visier hat. Kürzlich wurde ein neues Gesetz gegen den Terrorismus verkündet, das Störungen der öffentlichen Ordnung, die Gefährdung der nationalen Einheit, die Schädigung der Reputation des Staats und ähnlich schwammige Tatbestände unter Strafe stellt."
http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/saudischen-syrien-kaempfern-drohen-schwere-strafen-1.18236513 (Archiv-Version vom 07.02.2014)


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Bürgerkrieg in Syrien

06.02.2014 um 13:35
@muselhumanist
@JPhys2
@querdenkerSZ
@Anti-Imperium

"Tiefgreifender Friedensprozess" in weiter Ferne?

"Falsche Freunde Syriens


Die USA, die Europäische Union und die arabischen Golfmonarchien, kurz: die »Freunde Syriens«, haben beschlossen: Der syrische Präsident Bashar al-Assad muss abdanken.
..
Das Genfer Abkommen wurde ein knappes Jahr später beschlossen. Darin geht es jedoch nicht um Assad. Es geht vielmehr um einen Waffenstillstand für Syrien und den Abzug bewaffneter Kräfte auf allen Seiten. Es geht um humanitäre Hilfe, den Dialog zwischen den Konfliktparteien sowie die Freilassung von Gefangenen und Entführten. Und es geht darum, dass die Menschen in Eigenregie einen politischen Übergangsprozess in ihrem Land einleiten - ohne Einmischung von außen.

Als tausende Syrer zu Beginn des Arabischen Frühlings für Demokratie und Menschenwürde demonstrierten, forderten sie politische Veränderung. Die Menschen wollten ein Mehrparteiensystem, die Aufhebung des Ausnahmezustandes, die Reform des Justiz- und Bildungswesens und die Freilassung von politischen Gefangenen. Sie setzten sich ein für wirtschaftliche Teilhabe, für Arbeitsplätze für die Jugend und für die Kontrolle von Geheim- und Sicherheitskräften, die zu einem Staat im Staate geworden waren. Landbesitzer forderten höhere Entschädigungszahlungen für enteignete Ländereien, Frauen wollten das Kirchenrecht und die Scharia eindämmen. Nichts davon war bisher Thema bei den Genfer Gesprächen. Die »Freunde Syriens« haben mit der Nationalen Koalition eine »Opposition« an den Verhandlungstisch gebracht, die nur eine Forderung kennt: Assad muss weg!

Dass die Nationale Koalition keine politische Perspektive für das vom Krieg gezeichnete Mittelmeerland vorlegt, liegt daran, dass sie das Instrument politischer Interessen ist. Nicht der Syrer, sondern der »Freunde Syriens«.

Allen voran der USA, die die moderate, selbstbewusste Opposition ignoriert.

Dann Saudi-Arabiens, das in Syrien Iran bekämpft und dafür den jahrhundertealten Religionsstreit zwischen Schiiten und Sunniten im Islam mit Geld und Waffen wieder anheizt. Die Nationale Koalition ist außerdem das Instrument Frankreichs, das seine koloniale Mentalität gegenüber der Levante noch immer nicht überwunden hat, und anderer Staaten, die im Orbit der USA Außenpolitik machen.

Russland und Iran, die die syrische Regierung an den Verhandlungstisch in der Schweiz gedrängt haben, konnten ebenso wenig wie die Vereinten Nationen die Teilnahme der Oppositionellen durchsetzen,
die eine politische Vision jenseits von Waffen und Gewalt entwickelt haben.

Zu dieser Opposition zählt zum Beispiel die Bewegung »Den Syrischen Staat aufbauen«, die sich die Schulung der Zivilgesellschaft zur Aufgabe gemacht hat. Ihr Vorsitzender, Louay Hussein, kritisiert jüngst die ständige Forderung nach dem Rücktritt des Präsidenten.
Daneben existiert die »Allianz des Nationalen Koordinationskomitee für Demokratischen Wandel in Syrien«. Sie machte vor einigen Jahren mit drei Forderungen auf sich aufmerksam: keine Gewalt, keine ausländische Einmischung, keinen konfessionellen Krieg.
Außerdem gibt es das Bündnis »Syrische Frauen für Demokratie«, das einen Entwurf für eine demokratische Verfassung vorgelegt hat,
und die kurdische Partei der demokratischen Union, die mehr Autonomie für die Minderheit reklamiert.


Keiner dieser Akteure wurde zu der Konferenz eingeladen. Einem tiefgreifenden Friedensprozess in Syrien nutzt das nicht."

http://www.neues-deutschland.de/artikel/922681.falsche-freunde-syriens.html


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Bürgerkrieg in Syrien

06.02.2014 um 14:33
@muselhumanist

Danke für die Infos. Bei dir steht halt die Gefahr, dass du parteiisch bist, und manipulieren versuchst. Das beobachte ich noch. Aber ich unterstelle dir jetzt mal nichts böses. Weil, wer bin ich.


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Bürgerkrieg in Syrien

06.02.2014 um 15:17
Achill

Jeder sieht das, was er sieht, mit seinen subjektiven Augen.

Aber dass die vielen toten Aleviten mehrheitlich nicht Opfer von Terrorismus sind, sondern Gefallene im Sold des Regimes oder bewaffnete Anhänger desselben, steht außer Frage.


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Bürgerkrieg in Syrien

06.02.2014 um 15:34
@Achill

Jeder sieht das, was er sieht, mit seinen subjektiven Augen.

Aber dass die vielen toten Aleviten mehrheitlich nicht Opfer von Terrorismus sind, sondern Gefallene im Sold des Regimes oder bewaffnete Anhänger desselben, steht außer Frage.

PS: Ich kann wirklich nicht viel, aber ich beanspruche für mich die Fähigkeit, trotz subjektiver und emotionaler Anteilnahme objektiv bleiben zu können. Das bekommt man immer dann zu spüren, wenn eine Seite eine klarere Positionierung zu ihren Gunsten erwartet.

Im Syrienkonflikt neigen die meisten Europäer seit längerem wegen der Angst vor einer "Islamistenherrschaft" zu einer sehr einseitigen Pro- Assad- Sicht. Dagegen spreche ich an, weil ich es nicht einfach stehen lassen kann, dass eine Familiendiktatur angeblich für das Volk kämpft, für den Erhalt des Landes oder für den Erhalt der Religionsfreiheit.

Ebenso kann ich es nicht stehen lassen, dass alle Rebellen als Terroristen oder Agenten des Westens gesehen werden, weil ich selbst Leute kennen, welche bei den Demonstrationen und bei der Bildung der "freien Armee" aktiv waren. Das waren Leute aus konservativen, dörflichen Vorstädten von Damaskus.
Ihre Mentalität ist patriarchalisch geprägt, unter ihnen gibt es viele ohne Schulabschluss und sie waren zu Beginn der "Revolution" naiv,
aber weder waren sie Salafisten noch Dschihadisten noch Agenten des Westens.


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Bürgerkrieg in Syrien

06.02.2014 um 15:35
@muselhumanist
Zitat von muselhumanistmuselhumanist schrieb:Die Alawiten sind in einer Zwangslage, keine Frage. Sie werden vom Regime in Geiselhaft genommen und von den Rebellen pauschal als Handlanger des Regimes verdächtigt.
Ja das ist eines der Hauptprobleme

Realistisch gesehen wird Assad nicht abtreten sollange er eine chance sieht an der Macht zu bleiben
Und solange ihn die Alewiten als Machtbasis im Land und Russland und Iran von aussern unterstützen.
Zitat von muselhumanistmuselhumanist schrieb:Allgemein sind im überdimensionierten syrischen Sicherheitsapparat Alawiten überproportional vertreten,
Wie sie generell in den meisten Machtpositionen überproportional vertreten waren.
An der Spitze schon alleine durch die Vetternwirtschaft der Familie Assad.

Ich stimme dir sofort zu dass das kein akzeptabeler Zustand ist.
Wenn die Minderheit die Mehrheit unterdrückt.
Aber wenn die Mehrheit die Minderheit unterdrückt ist das auch nicht akzeptabel.

Wie Zb in Südafrika wo früher die Weissen die Schwarzen regiert haben MUSS in Syrien auch früher oder später die Bevölkerungsmehrheit an der Macht beteiligt werden.
Aber das wird nur passieren wenn die Minderheit sich hinreichend sicher ist das zu überleben.


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Bürgerkrieg in Syrien

06.02.2014 um 15:58
@lilit
Die Al-Nusra-Front steht angeblich auf der Liste Saudiarabiens, was Geld und Waffen angeht. Zu den Financiers von Isis soll das für seine eigenwillige Aussenpolitik bekannte Golf-Emirat Katar zählen.
---->
Zawahiri scheint die notorische Eigenmächtigkeit von Isis-Chef Abu Bakr al-Baghdadi als so bedrohlich empfunden zu haben, dass er sich nun von dieser Organisation lossagt. Der Streit zwischen dem Isis-Führer, einem Iraker, und dem Ägypter Zawahiri schwelte schon länger. Baghdadi war mit seinen Kämpfern gegen den Willen der Al-Qaida-Führung aus dem Irak nach Syrien gegangen. Für Zawahiri war die kleinere Al-Nusra-Front der offizielle syrische Arm des Terrornetzwerks.
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Terrorchef-alZawahiri-verstoesst-Elitetruppe/story/19158535
Ergo finanziert Saudiarabien die AlKaida von Zawahiri
Katar das sonst auf die Muslimbrüder setzt unterstützt die Isis, die dank ihrer Brutalität der AlKaida langsam den Rang abläuft.
Die Muslimbruderschaft ist in Syrien verboten, aber das trifft ja auf die Isis auch zu... warum setzt Katar auf die Isis? Die Bruderschaft ist in Syrien zwar verboten, aber sie existiert und ist nicht mal so schwach- Die wird in der PostAssad Zeit ein Wort mitreden. Doch da kriegt doch Katar einen Interessenskonflikt?
Klar da existiert ja noch die Theorie von wegen:
Aussenstehende behaupten, Isis sei eine Schöpfung des Assad-Regimes, um den bewaffneten Widerstand der syrischen Opposition zu schwächen.

«Assad hat die Gefängnisse geöffnet, viele bekannte Islamisten freigelassen. Erst danach trat die Gruppe in Erscheinung»,

Isis habe das Assad-Regime mit Öl versorgt, das aus einem von der Jihadisten-Gruppe kontrollierten Ölfeld in Syrien stamme.
Ergibt für mich einfach keinen Sinn.
Zum einen müsste das ganze ja via Katar laufen, da die Finanzflüsse nunmal von dort kommen.
Würde bedeuten dass Katar und Assad zusammenarbeiten.. was irgendwie total unsinnig ist.
Ausserdem behaupte ich mal dass Assad nicht von öl aus Terrororganisationen angewiesen ist, solange es einen Maliki und einen Iran gibt.

Also bei mir bleiben bei beiden Versionen Fragen offen.


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Bürgerkrieg in Syrien

06.02.2014 um 16:17
@lilit
Zitat von lilitlilit schrieb:Russland und Iran, die die syrische Regierung an den Verhandlungstisch in der Schweiz gedrängt haben, konnten ebenso wenig wie die Vereinten Nationen die Teilnahme der Oppositionellen durchsetzen,
Es wäre mir neu wenn sie auch nur versucht hätten die Teilnahme irgendwelcher moderaten oppositionellen durchzusetzen.
Zitat von lilitlilit schrieb:Es geht um humanitäre Hilfe, den Dialog zwischen den Konfliktparteien sowie die Freilassung von Gefangenen und Entführten. Und es geht darum, dass die Menschen in Eigenregie einen politischen Übergangsprozess in ihrem Land einleiten - ohne Einmischung von außen.
Wie soll das gehen?
Die Syrische regierung und die nationale Koalitionen scheinen die haupt akteure im Bürgerkrieg zu sein.
Wenn die Moderate Opposition von der du sprichst keine eigenen Machtbasis hat.
Wie sollte sie die Zukunft syriens gestalten ausser genau die aussenpolitische Einmischung die du nicht willst erzwingt es.
Zitat von lilitlilit schrieb:Zu dieser Opposition zählt zum Beispiel
Gibt es einen Anlass zu vermutung dass eine der danach genannten gruppen einen signifikanten Anteil der Syrer vertritt
Teilweise findet Google bei diesen Namen als einzigen Eintrag den Artikel aus dem du das hast...


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Bürgerkrieg in Syrien

06.02.2014 um 16:35
@muselhumanist

Danke. Das sehe ich ähnlich. Ich glaube auch nicht, dass Assad und co unbedingt für Religionsfreiheit etc kämpfen, sondern eher wegen anderen Dingen...

Angeblich hat die Syrische Armee ein Ölfeld in Deir Ez Zor zurückerobert.

http://www.syrianperspective.com/2014/02/syrian-army-trounces-terrorists-in-dayr-el-zor-takes-back-oil-field-news-and-comment-wile-e-coyote-moment.html (Archiv-Version vom 04.02.2014)


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Bürgerkrieg in Syrien

06.02.2014 um 18:52
Wie schaffen die das? Angaben ohne Gewähr.

Beobachtungsstelle: Islamisten befreien Hunderte Insassen aus Gefängnis in Aleppo

Syrische Islamisten haben am Donnerstag ein Gefängnis im Zentrum von Aleppo teilweise besetzt und mehrere Hundert Strafgefangene befreit, wie AFP unter Berufung auf die in London ansässige „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ (SOHR) meldet.
Die Gruppierung „Ahrar al-Sham“, die „Islamische Bewegung der freien M'nner Syriens" und die „An-Nusra-Front“ (Jabhat an-Nusra) haben nach Angaben von SOHR „das Gefängnis in der Stadt Aleppo zu 80 Prozent unter ihre Kontrolle gebracht und Hunderte Strafgefangene befreit“.
In Aleppo dauern seit Monaten erbitterte Kämpfe zwischen Regierungskräften und oppositionellen Kämpfergruppen an. Seit dem Ausbruch des Konfliktes im März 2011 sollen in Syrien mehr als 130 000 Menschen getötet worden sein.

http://de.ria.ru/politics/20140206/267777926.html (Archiv-Version vom 06.03.2014)

Glaube aber, dass die das aus Personalmangel machen, die Islamisten. Langsam geht es mit denen den Bach runter.


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Bürgerkrieg in Syrien

06.02.2014 um 21:49
Wer interessiert an detaillierten Karten von wichtigen Schlachtfeldern ist, sollte mal diese Seite besuchen.
http://trpintel.myfotojournal.com/ (Archiv-Version vom 01.03.2014)

Bis jetzt gibts nur eine Karte von Aleppo und von Damaskus aber auch einen detailreichen Ablauf der Eroberung des Al Kindi Krankenhauses.


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Bürgerkrieg in Syrien

06.02.2014 um 22:09
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:einfach keinen Sinn.
Um diese Zusammenhänge zu verstehen ,müsste man schon Insider sein. Wahrscheinlich gibt es da auch Bindungen zwischen Stämmen und Volksgruppen ,die wir hier nicht durchschauen können. Nicht alles ist schearz oder weiss ,die Grauzone könnte sein ,dass in Syrien das Personal der Muslimbrüder Katar nicht genehm ist oder es gibt persönliche Animsitäten usw....

Jedenfalls ist die Opposition allenfalls eine Anti Assad Gruppe und dermassen inhomogen ,wie wir es uns wahrscheinlich gar nicht vorstellen können. Selbst wenn Assad fällt ,ist dieser Krieg noch lange nicht vorbei. Und auch wenn Assad die Kontrolle über die Städte wieder bekommt ,geht der Guerilla Kampf weiter. Wahrscheinlich wie in Kolumbien zwischen Farc und Regierung ,Jahrzehnte ohne Ergebnis.Auch die Saudis und Katar sind nur eine Kontra Iran Allianz und nicht mehr ,sehr brüchig dass ganze. Die Saudis unterstützen indirekt den Todfeind des Königs Zawahiri ,nur um Iran zu stoppen , schon sehr verworren.
Jedenfalls ist als derzeitiges Ergebnis der Nahe Osten umgekrempelt ,die grossen Verlierer scheinen die Muslimbrüder zu sein ,in Ägypten jetzt verfolgt , dem Ableger Hamas wird jetzt vom Militär die Tunnel und Gräben geschlossen ,so dass es im Gaza auch eng werden kann mit der Macht der Hamas ,tja ,und in Syrien schenen die gar keine Rolle zu spielen. Die Karten werden also ganz neu gemischt. Syrien dürfte ein Dauerkrisenherd werden ,dass könnte auch Hizbollah im Libanon schwächen.
Die einzigen ,die sich versuchen rauszuhalten ,sind die Israelis und die Jordanier.


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Bürgerkrieg in Syrien

07.02.2014 um 09:03
@Luminarah
Naja bin mir nicht so sicher dass sich die zwei raushalten. König Abdullah hat immerhin eine Konferenz geleitet zum Thema " Die Bedrohung durch den Schiitischen Halbmond"
Assad nennt er einen naiven Provinzler.
Ich sehe ihn schon auch eher in einer passiven Rolle. Aber er hat sich schon auf Seiten der Sunniten positioniert. Natürlich auch aus Angst um seinen eigenen königlichen Stuhl.
Und Israel sagt man nach die Sunniten zu unterstützen und zusammen mit den Golfstaaten unter einer Decke zu stecken, was ich aber nicht glaube. Als Israeli würde ich beiden Seiten misstrauen.
Und das tun sie ganz sicher auch.
Für Israel ist es aber von Vorteil wenn seine Nachbaren in inneren Konflikten verstrickt sind, da sie so weniger Druck auf Israel ausüben können. Klar war Assad ein Problem mit seinem Hizzbollah Support. Aber die Nursafront wird auch ein Problem.
Klar arangiert man sich mit den Golfstaaten die man Vertraglich zur Mässigung verpflichtet. Doch diese Golfsysteme sind nicht von ewiger Dauer. Man muss sich auch damit abfinden dass eines Tages Israelfeindliche Mächte die Herrschaft in den Golfstaaten an sich reissen.

Aber ja ich geb Dir recht dass auch innerhalb der Sunniten nicht alles Grün ist. Katar und Saudiarabien setzen auf verschiedene Pferde. Sie arbeiten nur im Eigeninteresse. Es geht um ihren eigenen Einfluss. Nicht um eine gemeinsame Sache. Die gemeinsame Sache ist nur die Beseitigung des IST Zustandes. Die Beendigung der schiitischen Macht. Aber für das Danach nehmen sie konkurrierende Positionen ein und haben egozentrische Interessen.

Die Muslimbrüder würde ich noch nicht abschreiben, auch wenn sich ihre vielversprechenden Aussichten verfinstert haben. Zumal ich vermute dass gewisse Mächte hinter den Muslimbrüdern die Grundlage für eine arabische Union sehen und aus Mangel an Alternative weiterhin auf dieses Pferd setzen werden. Auf die Islamisten würde ich keinen Pfennig verwetten. Die scheinen nur Dinge zerstören zu können und haben produktiv nichts zu bieten. Werden ergo von der Bevölkerung abgestossen, wenn es darum geht den Wohlstand zu mehren und den Alltag zu bestimmen.
Wahlen in anderen Ländern haben gezeigt, dass sie nicht Mehrheitsfähig sind und sich mit liberaleren Koalitionspartnern herumschlagen müssen.
Was dann dabei rauskommt ist der Bevölkerung selbst wiederum zu extrem.
Die Islamisten sind einfach das falsche Werkzeug wenn es darum geht einen funktionierenden Staat zu formen. Kann man nur dazu brauchen bestehende Systeme zu zerstören.
Zumal es sich um multikulturelle Staaten handelt... für die es meiner Meinung nach nur einen sekulären Weg gibt um Frieden zu schaffen.
Ansonsten haben wir nur wieder eine Dominanz und eine unterdrückte Minderheit.
Quasi ein machtpolitischer Polsprung.
Was meiner Meinung nach nicht die Endlösung sein kann.
Unabhängig davon was gewisse Leute für machtpolitische feuchte Träume haben.

Ahja ein Punkt haste noch angesprochen:
Zitat von LuminarahLuminarah schrieb:Und auch wenn Assad die Kontrolle über die Städte wieder bekommt ,geht der Guerilla Kampf weiter.
Ja sehe ich auch so.


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Bürgerkrieg in Syrien

07.02.2014 um 19:41
Glaube ich wiederum nicht. Würde Assad die Kontrolle zurückgewinnen, würden die "Moderaten" Amnesieangebote annehmen und die ausländischen Söldner würden sich zu ihrem nächsten Einsatz vertschüssen. Wenn das Regime alle wesentlichen strategischen Orte wieder in ihre Gewalt bekäme, würden die Rebellengruppen wie Dominosteine in sich zuzsammenfallen.

Aber er wird sie nicht zurückgewinnen ...


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Bürgerkrieg in Syrien

07.02.2014 um 19:52
Zitat von muselhumanistmuselhumanist schrieb:Das waren Leute aus konservativen, dörflichen Vorstädten von Damaskus.
konterrevolutionäre... das kommt davon wenn man keine ordentliche landreform durchführt...
Zitat von muselhumanistmuselhumanist schrieb:Aber er wird sie nicht zurückgewinnen ...
es könnte sein das er sie schon dieses jahr wieder zurück erobert. wenn es zu islamischen anschlägen in sotchi kommt werden die russen ziehmlich sauer und die weltgemeinschaft wird zusehen wie russland massiv gegen sunnitische islamisten vorgeht, das würde die ausländischen kämpfer aus syrien ziehen, und mehr waffen hilfe für assad würde es auch geben.


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