Unruhen in Ägypten

@kravmaga

Mursis "Mehrheit" war nicht so überwältigend.

Ich bin froh darüber, dass die Ägypter zeigen, dass sie nicht nur aus Analphabeten bestehen die einem religiösen Führer alles nachplappern, sondern, dass sie sich dagegen gewehrt haben, gegen die Islamisierung vorallem.

kravmaga schrieb:Der durch freie und demokratische Wahlen mit grosser Mehrheit gewählte und somit rechtmässige Präsident wurde nicht, wie in einer Demokratie üblich, nach Ablauf seiner Amtszeit durch Wahlen abgewählt. Nein, man hat ihn mit Waffengewalt aus dem Amt geputscht.
Mir war bisher nicht bekannt, dass DAS Demokratie ist !

Naja, von einer Demokratie war man in Ägypten weit entfernt.. (Zweifelhafte) Wahlen sind nicht die einzige Bedingung für eine Demokratie..
Sich dann darüber echauffieren, dass auf undemokratische Mittel zur Beseitung einer undemokratischen Regierung zurückgegriffen wird, ist seltsam.
Zumal er (Mursi) ruhig von sich aus, ne Art Vertrauensfrage hätte stellen können. Ob es die Verfassung vorsah weiss ich nicht, Neuwahlen wären so oder so angebracht. Man denke an die 22 ? Millionen Unterschriften.

@nanusia

nanusia schrieb:Ich bin froh darüber, dass die Ägypter zeigen, dass sie nicht nur aus Analphabeten bestehen die einem religiösen Führer alles nachplappern, sondern, dass sie sich dagegen gewehrt haben, gegen die Islamisierung vorallem.

Hätte Mursi die Wirtschaft auf Vordermann gebracht und Arbeitsplätze geschaffen dann wäre er mit Sicherheit nicht gestürzt worden. Islamisierung hin oder her.

@kravmaga
Mursi hatte im 1. Wahlgang gerade mal 25% Stimmen. In der Stichwahl gewann er, weil er der Opposition, die verhindern wollte, dass der Gegenkandidat aus dem Mubarak-Lager stammte, dran kommt, Versprechen machte, die er unmittelbar danach brach. Die Mehrheit bei der Stichwahl waren Nichtwähler, die keinen von beiden wollten.
Mursi bekam gerade mal 13 Mio. Stimmen - und jetzt haben 22 Mio. seine Absetzung verlangt.

Er hielt sich nicht an die Absprachen, setzte sich über die Gerichtsbarkeit, und verstieß gegen so ziemlich alle demokratischen Prinzipien. Gleichschaltung der Medien, Ermächtigungsgesetze, Einsetzen von eigenen Leuten in hohe Ämter (der neue Gouverneur von Luxor gehörte zu der Gruppe, die 1997 die Anschläge auf Touristen verübte und mal sagte, wenn er etwas zu sagen hätte, würde er die heidnischen Tempel sprengen lassen) - all das kennt man auch von Hitler.
Sowohl seine verfassungsgebende Versammlung, als auch die Parlamentswahl, das Parlament und die Verfassung selbst wurden vom oberen Gericht für illegal erklärt.

Verstehst Du das unter Demokratie?

@kickeric wie hätte er das den machen sollen? wenn sich die urlauber nicht wohlfühlen, vlt nicht leicht bekleidet am strand sein dürfen oder nicht trinken dürfen KANN die ägytische wirtschaft nicht auf die beine kommen

FrankD schrieb:Versprechen machte, die er unmittelbar danach brach.

ist das nicht zeichen einer funktionierenden demokratie?

@nanusia

Mehrheit ist Mehrheit !

Mursi wurde nicht nur von Analphabeten gewählt.

Selbst wenn er nur von islamistischen Analphabeten gewählt worden wäre, ändert das nichts an seiner Mehrheit.

@25h.nox

25h.nox schrieb:ist das nicht zeichen einer funktionierenden demokratie?

So gesehen :) Aber er hatte shriftliche Vereinbarungen mit der Opposition getroffen die darauf zusagten, ihre Anhänger aufzufordern, ihn zu wählen. Er hat also nicht nur das Wahlvolk betrogen, was in einer Demokratie wohl legitim ist :)

@kravmaga
Lies was ich schreibe...

@FrankD

In einer Demokratie wird in turnusmässigen WAHLEN gewählt und abgewählt !

Und nicht wieviele wann auch immer die Absetzung " verlangen ".

@25h.nox

25h.nox schrieb:@kickeric wie hätte er das den machen sollen? wenn sich die urlauber nicht wohlfühlen, vlt nicht leicht bekleidet am strand sein dürfen oder nicht trinken dürfen KANN die ägytische wirtschaft nicht auf die beine kommen

Indem er da einen Kompromiss eingeht und den Tourismus nicht gefährdet z.B.
Er wollte einfach zuviel auf einmal und hat die Schwerpunkte der Politik falsch gesetzt. Der Fokus hätte von Beginn an auf der Wirtschaft liegen müssen.

@kravmaga

kravmaga schrieb:Der durch freie und demokratische Wahlen mit grosser Mehrheit gewählte und somit rechtmässige Präsident wurde nicht, wie in einer Demokratie üblich, nach Ablauf seiner Amtszeit durch Wahlen abgewählt.
Nein, man hat ihn mit Waffengewalt aus dem Amt geputscht.

Erinnere dich bitte dass er der Wahl mit den Wahlversprechen angetreten ist er wolle Präsident aller Ägypter sein und einen Modernen staat gründen

Dann hat er mit den Stimmen die auf Versprechen basierten die er anschliessend ignoriert hat
versucht eine Verfassung die seiner Ideologie entspricht durchzusetzen und damit alle andersdenkenden massiv in die enge zu treiben
Gleichzeitig hat er versucht seine eigenen Machtbefugnisse dermassen auszuweiten das Mubarak neidisch geworden wäre...

Es ist wirklich nicht klahr ob es jemals eine Möglichkeit gegegen hätte ihn abzuwählen wenn man ihn hätte machen lassen.

Ich sage NICHT das ein Militärputsch die richtige Lösung gewesen wäre.

Das Problem ist das in Ägypten die verschiedenen Seiten viel zu viel die eigennen Ansichten auf kosten andere durchdrücken egal wie sehr es denen weh tut und viel zu wenig einen Konsens suchen mit dem alle leben können.

@kravmaga
Du nichts verstehen? Er hat die Demokratie außer Kraft gesetzt. Wie Hitler. Das Parlament und die Verfassung gebende Versammlung war illegal und von den Gerichten außer Kraft gesetzt. hat ihn nicht gejuckt. Das Parlament ist aufgelöst - juckt ihn nicht. Neuwahlen waren noch nicht mal angedacht, er regierte alleine.
Mursi war genau so Demokrat wie Hitler im Mai 1933. Verstanden?

@FrankD
@kravmaga
Fassen wir die Fakten zusammen:

Mursi hat Demokratie versprochen
Mursi hat die demokratie nicht eingehalten

Das Volk hat genau das selbe getan wodurch er überhaupt erst seine Chance erhalten hat Präsident zu werden.

Das Militär hat geputscht (wie es übrigens auch zu Anfangszeiten ihn überstimmt hat bei irgendeiner "mirfälltsnichtein" Parlamentsbildung... oder so - bzw. ihr Veto eingelegt hat) damit es eben nicht mehr zu ausartet wie damals bei Mubarak.

Meine Kollegen aus Ägypten haben damals als Mursi frisch gewählt wurde auch hoffnungen in ihn gesetzt obwohl sie in nicht gewählt haben, aber sie haben auch klar zu verstehen gegeben - entweder es gibt Demokratie oder das Volk versammelt sich wieder auf dem Tahirplatz....

JPhys2 schrieb:Ich sage NICHT das ein Militärputsch die richtige Lösung gewesen wäre.

Rückblickend auf die MubarakEndZeit war es die richtige Lösung. Noch richtiger wäre allerdings eine Rücktritt bzw. eine Musstrauensfrage gewesen.

@scarcrow

scarcrow schrieb:bzw. eine Musstrauensfrage gewesen.

In einem eigentlich aufgelöste "Parlament" wo er eine 75%-Mehrheit hat? nicht sehr sinnvoll :) - demokratisch gesehen.

@scarcrow
Einen Präsidenten von der Armee absetzen zu lassen ist bestenfalls suboptimal.

Es muss jetzt Neuwahlen geben und zwar möglichst bald.
Bis dahin steht die Legitimierung der jetzigen Regierung und der ganzen Aktion auf tönernen Füssen
Die armee nimmt für sich in Anspruch im Interesse des Volkes gehandelt zu haben.
Aber es reicht nicht das zu behaupten es muss belegt werden.

Zumal wie gesagt eine Unterstützung der Militärregierung für die USA eigentlich illegal ist.

FrankD schrieb:In einem eigentlich aufgelöste "Parlament" wo er eine 75%-Mehrheit hat? nicht sehr sinnvoll :) - demokratisch gesehen.

War auch nicht wirklich aufs Parlament bezogen sondern eher Richtung "Neuwahlen" ;)

JPhys2 schrieb:Einen Präsidenten von der Armee absetzen zu lassen ist bestenfalls suboptimal

Wie gesagt, sieht man was damals in der MumbarakEndZeit abging (allein Azahl der Toten) - war das Einschreiten der Militärs (die es ja sogar angekündigt haben) wohl das beste in der Situation. Mursi hatte die Möglichkeit zum Optimalen - alles andere wäre noch suboptimaler als der Militärputsch...

JPhys2 schrieb:Es muss jetzt Neuwahlen geben und zwar möglichst bald.

Wird es (hoffentlich) also bin mir relativ sicher -> beim letzten mal hat es auch gut geklappt...

@JPhys2

Was wäre denn,

wenn die Muslimbrüder bei der nächsten Wahl erneut die Mehrheit bekommen würden ?

Oder sollen die nicht vorher besser gleich verboten werden ?

Ich finde wir verbieten alle Parteien die uns nicht passen.

@kravmaga
Wenn die, wie einige befürchten, jetzt ein paar Anschläge auf Touristenzentren verüben, kann das schon passieren...

@kravmaga

kravmaga schrieb:Was wäre denn, wenn die Muslimbrüder bei der nächsten Wahl erneut die Mehrheit bekommen würden ?

Was meiner meinung nach passieren sollte ist dass wenn die Ägypter mehrheitlich umbedingt eine Theorkatie wollen dann müssen sie die bekommen.
Verstehe aber bitte dass jede Entscheidung Konsequenzen hat.
Und für diese Entscheidung würden die Ägypter einen Hohen Preis zahlen müssen.

Bei Muslimbrüder die erste waren sich die meisten Ägypter wahrscheinlich nicht bewusst wie weit die Muslimbrüder gehen. Und viele waren scih wohl auch nicht bewusst wie hoch der Preis ist der für diesen Weg zu zahlen ist.
Jetzt sieht das anders aus.
Ich denke nicht dass die Muslimbrüder nochmal eine Mehrheit bekommen
Aber wenn die Ägypter jetzt wissen was da auf sie zukommt und es immer noch wollen
dann müssen sie es bekommen.

Wenn sie nochmal die Muslimbrüder wählen sollten dann Einstellung aller Hilfsgelder, Aussprechen einer Reisewarnung und bei weiteren Übergriffen auf religiöse Minderheiten eine Militäraktion in Erwägung ziehen