Solange die Illusion bestehen bleibt, dass jeder im Kapitalismus Reich werden könnte und dass jeder seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten nachkommen kann, solange wird sich da auch nichts ändern.
Der Kapitalismus als Opium für das Volk, als Religion - man siehe die USA, dort bewundert man Reich gewordene, es ist ja mit Sicherheit keine Schande Reich zu werden, aber eine Illusion alle könnten das; und genau das ist es, was dieses System der ungleichen Umverteilung und somit auch Ungerechtigkeit ermöglicht.
Man ersetze Religion durch Kapitalismus und den damit einhergehenden Fortschrittsglauben, bei dem jeder vernünftige Mensch weiss, dass er irgendwann sein absolutes Ende erfahren wird - gemäß der indianischen Weisheit:
Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluß vergiftet,
der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr feststellen,
daß man Geld nicht essen kann.
Wie gesagt, man ersetze nun Religion durch Kapital-Gläubigkeit:
Die Überwindung dieses Hirngespinstes bedarf jedoch nicht nur der theoretischen Kritik, sondern der materiellen Veränderung jenes Lebens, das die Religion als „Stoßseufzer der bedrängten Kreatur“ erst nötig macht:[16]
„Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf.“