@vycanismajoris vycanismajoris schrieb: Wozu dienen solche Theorien die Millionen Arbeitslose noch als Vollbeschäftigung definieren, wobei jedes Kind schon weiß das Millionen von was auch immer eine Masse ist...
Es gibt nicht
die Arbeitslosigkeit, sondern diverse Arten von AL:
die Mismatch-Arbeitlsoigkeit: die entsteht, wenn die Qualifikationen der Arbeitssuchenden nicht mit den Anforderungen der Arbeitgeber übereinstimmen, und kann relativ gut durch Erhöhung der Arbeitskräftemobilität (an anderer Stelle werden evtl. die spezifischen Qualifikationen nachgefragt) oder Fortbildungen ausgeglichen werden. Die Mismatch-AL führt bei mobilen AN meist zu Umzügen oder weiteren Qualifikationsmaßnahmen, bei weniger mobilen AN zu Langzeitarbeitslosigkeit
die friktionale Arbeitslosigkeit: diese kann man nicht vermeiden. Sie bezeichnet kurzfristige Arbeitslosigkeit auch hoch qualifizierter Personen zwischen zwei Anstellungen (Bsp.: Schule/Uni usw. abgeschlossen, drei Monate Arbeitssuche, dann Arbeit. Zwei Jahre Arbeitgeber A, dann einige Monate AL mit Jobsuche um sich beruflich zu verbessern usw.; Wiedereinstieg von Akademikerinnen nach Babypause, etc).
die saisonale Arbeitslosigkeit: selbsterklärend, Arbeitslosigkeit in sehr saisonabhängigen Industrien (Tourismus, Baugewerbe, Fischfang, Landwirtschaft etc.)
Langzeitarbeitslosigkeit: die wirklich schlimme AL. Wenn jemand mal 3 oder mehr Jahre aus dem aktiven Arbeitsleben ausgeschieden ist, fangen seine Qualifikationen an, zu verfallen, es wird immer schwerer, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Daher will man diese Form der AL auf jeden Fall vermeiden.
Das paradoxe ist: gerade in Ländern mit seh hoher Arbeitskräftemobilität und sehr schwachem Kündigungsschutz ist das "Hintergrundrauschen" an friktionaler und saisonaler AL sehr hoch. In solchen Ländern können auch einige Millionen an Arbeitslosen noch faktische Vollbeschäftigung bedeuten. Es geht darum, zu unterscheiden, ob die Arbeitslosenzahlen davon kommen, dass immer wieder unterschiedliche Personen für kurze Zeiträume arbeitslos sind, oder immer die gleichen Personen für sehr lange Zeiträume. Ersteres wäre kein Problem, zweiteres schon.