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Stuttgart 21

1.717 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gewalt, CDU, Protest ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Stuttgart 21

18.02.2011 um 15:18
@25h.nox
ne die typen die dem assi mit dem brandsatz bei der flucht geholfen ham waren keine polizisten wie gerne von linksextremisten behauptet wurde
es waren als linksextreme bekannte personen
aber in deinen augen warn das sicherlich auch polizisten
is auch egal
die werden ihren prozess bekommen und hoffentlich eine harte strafe


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Stuttgart 21

18.02.2011 um 15:20
Ob man nun einem vermutlich vermummten Linksextremen die Flucht vor der Polizei ermöglicht, oder dem Schwein aus dem Stall. Fluchthelfer ist Fluchthelfer. Die einen sind Verbrecher und andere wie Wolfgang Welsch Helden.


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Stuttgart 21

18.02.2011 um 15:21
Zitat von SLFSLF schrieb:ne die typen die dem assi mit dem brandsatz
feuerwerkskörper... das war kein molly...


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SLF ehemaliges Mitglied

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Stuttgart 21

18.02.2011 um 15:23
@25h.nox

macht die sache auch nich besser und hat wohl mit zur eskalation beigetragen denn wenn du als polizist so angegangen wirst dann wirst du und deine kollegen später auch entsprechend reagieren


is mir auch egal


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Stuttgart 21

18.02.2011 um 15:27
@SLF lol? die sind an feuerwerkskörper gewöhnt, die kriegen jedes wochenende bengalos und böller ab ohne anschließend mit wasserwerfern und pfefferspray vorzugen. bei jedem größerem fußball spiel gibts solch kleinere zusammen stöße...


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18.02.2011 um 15:43
Das rechtfertigt doch keine gewaltätigen Angriffe auf Polizisten. Da sieht man doch das die Polizei von zu vielen einfach nicht respektiert wird.


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18.02.2011 um 15:46
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Da sieht man doch das die Polizei von zu vielen einfach nicht respektiert wird.
wrst du schon mal abei einem auswärtsspiel? die leute werden wie vieh vom bahnhof zum stadion getrieben, ntürlich sind die aggressiv. mit respekt vor der polizei hat das nichts zu tun...

und angriffe auf polizisten? die sind gut gepanzert, da sind böller und bengalos keine wirklichen angriffe.


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Stuttgart 21

18.02.2011 um 15:52
Würden nicht solche Chaoten unter bestimmten Fangruppen dabei sein, bräuchte man sie auch nicht wie Vieh vom Bahnhof ins Stadion treiben wo sie dann hinter meterhohen Metallgitterzäunen eingepfärcht werden. Das haben sie sich doch selbst zuzuschreiben. In München beim Auswärtsspiel vom BVB gab es keine Probleme da wurde in der Innenstadt gefeiert zu 90% in schwarz-gelb und alles war friedlich. Seltsam oder? Da stand an jeder Ecke Polizei aber niemand hate das Bedürfniss diese anzugreifen.

Kennst du Böller aus Polen? Es gibt zig Menschen ohne Hände und Gehör wegen diesen. Und Bengalos bekommst du nichtmal mit Wasser glöscht die brenen sich überall durch.
Ich mag ja Pyrotechnik auch aber Böller, Raketen oder geworfene Bengalos gehören nicht dazu.(in und vor dem Stadion) Silvester is was anderes. :D


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Stuttgart 21

19.02.2011 um 22:23
Zitat von belphegabelphega schrieb am 16.02.2011:Ich freu mich so auf den neuen Bahnhof
Eben solche einfachen, positiv eingestellten Sätze hört man heutzutage so selten.

Ganz allgemein: Wann waren die Leute zum letzten Mal FÜR etwas? Wahrscheinlich gibt es Begeisterung nur noch im Sport, WM und so...


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Stuttgart 21

19.02.2011 um 22:34
Eben, ich freu mich auch wenn etwas neues entsteht.


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Stuttgart 21

19.02.2011 um 22:59
@eckhart

Was hat das nun mit dem zu tun, was ich schrieb? Nicht viel.

Zu der Cicero-Geschichte:
"Ich hab da mal gelesen..." ist ja eine nette Grundlage. Da sollte schon eine auf ihren Wahrheitsgehalt geprüfte Quelle her, finde ich.

Doch selbst wenn das stimmt mit der Agentur, dann spricht das noch lange nicht für ALLE S21-Befürworter und rechtfertigt noch lange nicht das Verhalten mancher Gegner, jeden Befürworter oder auch nur Leute, die sich von Anti-Propaganda nicht vereinnahmen lassen, zu diskreditieren und als Lohnschreiber abzustempeln.
Zitat von eckharteckhart schrieb am 16.02.2011:prosit21.de dagegen ist von Florian B. angemeldet, der für die Straßenbahn AG Stuttgart arbeitet und schon länger als Befürworter von Stuttgart 21 öffentlich auftritt. Die Seite gibt es seit dem 6. August 2010.
Und nun? Ein Gegner von S21 wird keine Pro-Seite betreiben, oder?
Zitat von eckharteckhart schrieb am 16.02.2011:Ein weiteres WordPress-Blog ist “I Love Stuttgart 21″, das auf http://stuttgart21.wordpress.com betrieben wird. Ein Impressum gibt es nicht, unklar bleibt wer hier dahinter steckt.
Und? Was meinst Du wieviele Blogs kein Impressum haben? Kannst Du Dir nicht vorstellen dass auch Privatleute ohne Verbindungen zu irgendwelchen Agenturen für S21 sein können und lieber anonym bleiben wollen, um nicht öffentlich diffamiert und angegriffen zu werden (manche Anti-S21-Fundis kennen da nichts!)?
Und weil der Inhalt des Blogs im Vordergrund stehen soll und nicht die Selbstdarstellung?

Auf dem Blog passiert m.E. seit Monaten schon nichts mehr. Außerdem ist die Qualität nicht besonders. Wenn das PR ist, dann sehr schlechte PR.
Zitat von eckharteckhart schrieb am 16.02.2011:Auch auf Facebook sind die Lobbyisten für Stuttgart 21 aktiv: www.facebook.com/fuer.s21 Auffällig sind übrigens verschiedene Vielkommentierer, die den Eindruck machen, falsche Identitäten zu sein. (Screenshots vorhanden). Eine weitere Seite zweifelhafter Herkunft ist: http://www.facebook.com/SchlussMitDemosGegenStuttgart21. Wer hinter diesen Facebookseiten steckt, lässt sich eventuell mit intensiverer Recherche rausfinden. Das schnelle Wachstum (im PR-Deutsch “Seeding” genannt) lässt auf eine professionelle Umsetzung schließen.
Das sind für mich Mutmaßungen auf der Basis von "Eindrücken" (= Vorurteilen, Misstrauen), denn es kann ja nicht sein was nicht sein darf. Tut mir leid. Genau das ist es, was ich kritisiere. Erstmal mit dem Etikett FEIND oder LÜGENPACK abstempeln.

Seeding gab es dann wohl auch bei den Gegnern. Da haben sich doch auch innerhalb weniger Wochen Bewegungen und Gruppen gebildet, wurden in immer mehr Städten "Schwabenstreiche" organisiert, sind Blogs und Accounts aus dem Boden gewachsen, die Parkschützer-Seite hatte radikalen Mitgliederzuwachs...
Zitat von eckharteckhart schrieb am 16.02.2011:Und natürlich auch Twitter. Hier wurde innerhalb kürzester Zeit richtig ordentlich Hand angelegt. Eine ganze Armada von Accounts twittert im Sinne von Stuttgart 21:

@s21beck, @ProS21Stream, @wirgehnrunter, @proSiT21, @ProS21, @kritter1010,
@stuttgartfreund
Oh ja, Twitter. Ich hoffe, Du hast Dir auch die Contra-Seite, die den Stream inzwischen dominiert, zu Gemüte geführt. (Hatte hier im Thread irgendwo auch Beispiele zitiert)
Genau da hocken sie nämlich, die geistigen Brandstifter, Demagogen, und etliche Trittbrettfahrer die nur zum Zwecke des Followerfangs billige Phrasen twittern. Man lebt mehr davon, Proler zu diffamieren; Dinge an den Haaren herbei zu ziehen und Parolen runterzubeten als von sinnvollen Argumenten gegen das Projekt.


Von den o.g. Accounts sind mir einige bekannt, die aber m.E. schon lange nicht mehr dabei sind - wenn das bezahlte Pros waren, dann haben sie dem Projekt keinen Gefallen getan. Da kam teilweise nur üble Polemik und Pro-vokationen von denen. (Wer Leute wie kritter ernst genommen hat war selber schuld ;-)) Vielleicht deswegen von der Agentur gefeuert.


Was bezüglich brandaktueller politischer Themen in Foren und Social Media abläuft, kann sehr viel über eine Gesellschaft verraten. Über Umgangsformen, Meinungsmache und Manipulation...


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19.02.2011 um 23:04
Ich finde dieses Projekt total sinnlos, die wollen einen ganzen wald, nur für einen bahnhof abholzen, total schwachsinnig


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Stuttgart 21

19.02.2011 um 23:06
Zitat von SuPeRgIrL_nIcISuPeRgIrL_nIcI schrieb:Ich finde dieses Projekt total sinnlos, die wollen einen ganzen wald, nur für einen bahnhof abholzen, total schwachsinnig
sind doch nur bäume... und wald? du meinst holzacker...

aber im grund ehats du recht, das prjekt ist schwachsinn, viel zu groß und vorallem viel zu teuer für einen bekackten provinz bahnhof.


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Stuttgart 21

19.02.2011 um 23:12
Zitat von SüdlichtSüdlicht schrieb:Zu der Cicero-Geschichte:
"Ich hab da mal gelesen..." ist ja eine nette Grundlage. Da sollte schon eine auf ihren Wahrheitsgehalt geprüfte Quelle her, finde ich.
Du glaubst also, dass die Bahn eine derartige Anschuldigung unbeantwortet im Raum stehen lassen würde ?

Was die vielen Blogs etc. betrifft, bin ich so altmodisch, dass ich was die technischen und finanziellen Fakten betrifft, mich nach wie vor ausschließlich auf die bei den Schlichtungsgesprächen veröffentlichten Fakten stütze.
Die Schlichtungsgespräche habe ich zu diesem Zweck vollständig aufgezeichnet.
Es ist nett, die Aussagen im Laufe der kommenden Jahre mit dem tatsächlichen Geschehen vergleichen zu können. Man darf gespannt sein.
So viel Realist bin ich aber noch, dass ich weiß, dass mancher Protagonist bei einem Scheitern die Treppe hinauffallen wird. Runter gehts nicht.


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Stuttgart 21

19.02.2011 um 23:13
@SuPeRgIrL_nIcI
Och...hier werden auch Wälder für Startbahnen

/dateien/66354,1298153616,51717

/dateien/66354,1298153616,069 Startbahn WestOriginal anzeigen (0,6 MB)

Wideraufbereitungsanlagen

/dateien/66354,1298153616,106092

Atommüllendlager weggeholzt

/dateien/66354,1298153616,1004 4.6.1980 RC3A4umung

und Kernkraftwerke weggeholzt...

/dateien/66354,1298153616,akw wyhl-wasserwerfer

...die dann doch verhindert werden...naja gut,die 18 West hammer nicht verhindert


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Stuttgart 21

19.02.2011 um 23:31
@SuPeRgIrL_nIcI
Zitat von SuPeRgIrL_nIcISuPeRgIrL_nIcI schrieb:Ich finde dieses Projekt total sinnlos, die wollen einen ganzen wald, nur für einen bahnhof abholzen, total schwachsinnig
Welchen Wald wollen sie denn abholzen? Aber komm doch mal zu mir, hier wird täglich ein riesieges stück Wald abgeholzt damit du Strom hast. Oder würdest du auch ohne Strom leben?


Und so sieht Meinungsfreiheit seitens der S21 gegner aus:
Youtube: Intoleranz - Wie Stuttgart 21 Gegner S21 Befürworter schikanieren
Intoleranz - Wie Stuttgart 21 Gegner S21 Befürworter schikanieren
Externer Inhalt
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19.02.2011 um 23:45
http://www.parkschuetzer.de/statements/65558

Jetzt vergleichen sich die S21 Gegner schon mit den disriminierten Juden und ihre ObenBleiben Buttons mit Davidsterne. -.-

Kommentare zu dem Brief:
Vielleicht sollte man hier mal den "Zentralrat der Juden" um Hilfe bitten. Die sind ja was diese "Problematik" angeht kundiger als wir.
Dass jetzt nach Gesinnung selektiert wird, ist eine Ungeheuerlichkeit, die Konsequenzen haben muss.
Wir sind bald soweit- der gedanke mit dem Davidstern ist .... leider passend.
Ich finde die Art und Weise wie sich einige Gegner des Projektes darstellen sehr erschreckend und Ekelhaft. Sehr passend zu dem Empfinden:
https://www.youtube.com/watch?v=Tg-N_sEwf1s


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20.02.2011 um 00:02
/dateien/66354,1298156577,karte revierOriginal anzeigen (0,2 MB)

Hier erkennt man auch gut, wo und in welchem Ausmaß in Deutschland wirklich ganze Wälder abgeholzt wurden und noch imemer werden.


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Stuttgart 21

23.04.2011 um 10:42
In der Volksabstimmungs-Falle

Müssen am Ende ausgerechnet die Grünen den S21-Tiefbahnhof bauen? Die Volksabstimmung im Herbst wird kaum zu gewinnen sein. Aber noch gibt es grüne Hoffnung.
STUTTGART taz | Es war der Moment, in dem Winfried Kretschmann zum ersten Mal richtig zu spüren bekam, was es heißt, regieren zu müssen. Der Presseraum ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Alle Kameras sind auf den designierten Ministerpräsidenten Baden-Württembergs gerichtet.

"Wenn es ein Ergebnis gibt, das sagt, dass Stuttgart 21 gebaut werden soll, dann haben wir uns an das zu halten", sagt er. Auf die entscheidende Nachfrage, ob das auch gelte, wenn das Quorum nur knapp verfehlt würde, fügt er kurz und präzise hinzu: "Ja."

Von nun an weiß der Grünen-Politiker, was es heißt, nicht mehr nur als Oppositionspartei nach einer Volksabstimmung zu rufen, sondern sie umsetzen zu müssen. Was es heißt, sich nicht nur politisch, sondern auch juristisch um das heikle Thema kümmern zu müssen. Sich mit einem Koalitionspartner abzusprechen und sich auf die exakte Ausformulierung zu einigen. Bei dieser ersten Regierungserfahrung haben die Grünen eine Niederlage eingesteckt.

Am vergangenen Mittwoch haben sich die Grünen nach drei Verhandlungsrunden mit der SPD darauf geeinigt, die Volksabstimmung zum umstrittenen Bahnprojekt durchzuführen – auch mit dem Quorum, dass ein Drittel aller Wahlberechtigten für das Ausstiegsgesetz stimmen muss. Die Grundlage dafür hatten der ehemalige Stuttgart-21-Projektsprecher Wolfgang Drexler (SPD) und der Verkehrsexperte der Grünen-Landtagsfraktion Werner Wölfle in einem Vieraugengespräch am Vormittag geschaffen.

Die Grünen lösen damit ein zentrales Wahlversprechen ein, das allerdings gar nicht ihre Position ist. Mit dem jetzigen Quorum werden sie Stuttgart 21 kaum stoppen können, doch genau das wollen sie. Sie befinden sich in einem Dilemma.

Der Fehler des Verfassungspatrioten

Angefangen hatte alles mit einem klugen Schachzug der SPD und einem Fehler ausgerechnet des Mannes, der sich selbst als Verfassungspatriot bezeichnet. Im Protestsommer 2010 schlug die SPD erstmals eine Volksabstimmung vor. Kretschmann nahm diesen Vorschlag damals dankend an, denn erst dieser ließ eine grün-rote Koalition vorstellbar werden. Die Volksabstimmung war die einzige Gemeinsamkeit zweier Parteien, von denen die eine strikt für den Bahnhofsbau ist (SPD) und die andere strikt dagegen (Grüne).

Doch bevor die grünen Wahlplakate mit der Formel "Volksabstimmung jetzt" gedruckt wurden, hätte Kretschmann einen Blick in Artikel 60 der Landesverfassung werfen sollen. Was das dort genannte Quorum bei einer Volksabstimmung für seine Partei bedeuten könnte, hatte er damals noch nicht so recht bedacht. Dass mindestens ein Drittel aller Wahlberechtigten für ein Ausstiegsgesetz stimmen müsste, ist eine fast unüberwindbare Hürde für die Neubaugegner.

Sollte also womöglich eine Mehrheit für den Baustopp votieren, das Quorum aber nicht eingehalten werden, hätten die Grünen ein Problem. Eine derartige Volksabstimmung würde zu allem beitragen, nur nicht zu einer Befriedung des Konflikts um das Großprojekt.

Was die Grünen damals versäumt hatten, versuchten sie jetzt in den Verhandlungen mit der SPD nachzuholen – vergebens. Ein relativierender Satz für den Fall des Scheiterns am Quorum fehlte im Wahlkampf und fehlt nun in der Koalitionseinigung. Auf Winfried Kretschmann warten jetzt harte Auseinandersetzungen – innerparteilich und auf der Straße.

Nur wenige Stunden nach dem verkündeten Kompromiss deutete Tübingens grüner Oberbürgermeister Boris Palmer die Vereinbarung um. "Ich habe verstanden, dass das Ergebnis des Volksentscheids für uns verbindlich ist, wenn eine Mehrheit sich für Stuttgart 21 ausspricht – unabhängig vom Quorum", sagte er.

Palmer war es auch, der das Klima bei den Koalitionsverhandlungen kritisiert hat. Er saß in der Arbeitsgruppe Verkehr mit am Tisch, ebenso wie er damals auch in der Schlichtung zu Stuttgart 21 saß, im Gegensatz zu SPD-Politikern. In 27 der 28 Arbeitsgruppen sei das Verhandlungsklima gut. "Aber bei Stuttgart 21 ist manches für mich schwer auszuhalten. Herr Schmiedel sagt, eine ICE-Strecke dürfe nicht in einen Kopfbahnhof geführt werden. Und das nach 80 Stunden Schlichtung!", sagte Palmer.

Claus Schmiedel ist Fraktionschef der SPD. Mit ihm und Drexler auf der einen Seite sowie Palmer, Wölfle und dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses im Bundestag, Winfried Hermann, auf der anderen Seite war häufig die Rede von zwei aufeinander zu rasenden ICEs. In der dritten Verhandlungsrunde scheint der grüne ICE im letzten Moment ausgewichen zu sein.

Kretschmann bekräftigte am Donnerstag noch einmal den Beschluss der Koalition. "Wir machen die Volksabstimmung nach Artikel 60, und das gilt", sagte er. Auch als Reaktion auf die abweichende Interpretation seines Parteikollegen Boris Palmer.

Wenn es Kretschmann nach dieser Niederlage nicht gelingen sollte, seine Partei auf eine klare Linie zu bringen, wird es das Misstrauen zwischen Grünen und SPD noch verschärfen, das in der Arbeitsgruppe Verkehr zutage getreten war. Wenn man interne Aussagen und Vorwürfe entsprechend deutet, könnte man fast meinen, es hätten sich in den Verhandlungen Bahn-Sprecher und Demonstranten gegenübergesessen.

Demonstrieren Grüne gegen Grüne?

Aber nicht nur innerparteilich haben die Grünen jetzt einiges zu klären. Nach wie vor sind sie auch Mitglied im Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21. Bündnisvertreter haben den Kompromiss umgehend kritisiert. "Eine Befriedung des Konfliktes in der Bevölkerung ist damit nicht erreichbar", erklärten sie.

Nach der Wahl hatten sich die Grünen entschlossen, im Bündnis gegen Stuttgart 21 zu bleiben. Sollten sie also womöglich bald auf der Straße gegen ihre eigenen Regierungsbeschlüsse demonstrieren? Es könnte so wohl die Partei zerreißen. Und das Bündnis wie auch die Koalition enorm belasten. Auch wenn SPD-Landeschef Nils Schmid beteuerte: "Die Koalition stand nicht auf der Kippe."

So bleibt den Grünen zu Beginn ihrer historischen Regierungszeit nichts anderes als das Prinzip Hoffnung. Die Hoffnung heißt: Stresstest. Sie müssen hoffen, dass der Bahnhof nicht die geforderte Leistung von plus 30 Prozent in der Spitzenstunde bringt. Dass die Gesamtkosten damit deutlich über 4,5 Milliarden Euro steigen. Von den bisherigen Kosten von 4,1 Milliarden trägt das Land Baden-Württemberg etwa ein Drittel. Übersteigt der Preis die Grenze von 4,5 Milliarden Euro, will Grün-Rot keinen Cent mehr bezahlen. Dann müssten sich der Bund und die Deutsche Bahn überlegen, ob sie draufzahlen.

Also müssen die Grünen ausgerechnet auf die CDU hoffen. Darauf, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel kein Interesse mehr an dem Jahrhundertprojekt hat, weil das ehemalige Stammland nicht mehr in Unions-Händen liegt. Oder darauf, dass die Südwest-CDU sich doch noch bereit erklären wird, das in der Verfassung verankerte Quorum von 33 auf 25 Prozent abzusenken. Denn dafür wären Grüne und SPD auf Stimmen aus dem schwarz-gelben Lager angewiesen.

Die Christdemokraten lehnten dies jedoch sofort ab. "Es gibt dafür gar keinen Anlass", sagte der Fraktionschef der CDU, Peter Hauk. "Wer Volksabstimmung plakatiert, muss sie einfach umsetzen." Das hat auch Winfried Kretschmann verstanden.
http://www.taz.de/1/zukunft/schwerpunkt-stuttgart-21/artikel/1/in-der-volksabstimmungs-falle/


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