6 Jahre Grundschule: Primarschule. Nein Danke?

@kiki1962

Natürlich gelingen bei dem geringen Anteil die Integrationsanforderungen wesentlich besser als z.B. in NRW oder Hambur oder Bremen, wo sie sich in ethnisch homogenen Teilen zusammenziehen und unter sich bleiben

kiki1962 schrieb:also die "straßenspiele", die wir gespielt haben , gibt es nicht mehr - zu wenig kinder gehen auf spielplätze und wir haben einige davon ..

Hier in NRW haben wir wenige davon und sie werden nicht genutzt weil die Städte kein Geld mehr haben um sie zu pflegen

kiki1962 schrieb:die koordination der gliedmaßen klappt oft nicht - feinmotorik ist nicht genügend ausgebildet - - es macht sinn eine vorschule bindend für alle einzurichten . .

Das Problem haben wir hier auch und ist ganz eindeutig auf bekloppte Eltern zurückzuführen

@Valentini
so würde ich eltern nicht bezeichnen wollen - - es bedarf eben einer intensiveren zuwendung - aber daran wird - wie du schon feststelltest - gleichfalls gespart

@kiki1962

Ich wollte sie noch ganz anders bezeichnen aber die Nettiquette verbietet es! Motorische Koordinationsschwierigkeiten bei Kleinkindern und Kindern sind ausschließlich auf die Faulheit (ausgenommen Kranke/Behinderte) der Eltern zu beziehen die ihre Kinder lieber vor der Glotze parken anstatt mit ihnen zu toben, spielen, Sport zu treiben,....

kiki1962 schrieb:aber daran wird - wie du schon feststelltest - gleichfalls gespart

Ja, Städte in NRW (und auch anderswo) müssen sparen und sich weiter verschulden um den Soli bezahlen zu können.... ;)

@Valentini
das macht aber nicht vorm bildungsstand halt - in unserem projekt sind auch kinder von "gebildeten" - also von leuten wo man von außen den eindruck hat, dass da alles stimmt .. . .

es geht nicht ausschließlich um den soli - wenn ich sehe, was unsere stadt alles nicht mehr schultert , weil sie sich hoch verschuldet hat - u.a. auch wegen falscher "geldanlagen" . ..

ich bin sauer drüber -

@kiki1962

Dabei habe ich ja auch gerade bewusst keinen sozialen Unterschied gemacht obwohl es da garantiert gravierende Unterschiede in der Anzahl njoch sozialem Status gibt

kiki1962 schrieb:es geht nicht ausschließlich um den soli - wenn ich sehe, was unsere stadt alles nicht mehr schultert , weil sie sich hoch verschuldet hat - u.a. auch wegen falscher "geldanlagen" . ..

ich bin sauer drüber -

Wenn ich z.B. meine Heimatstadt nehme, so entspricht ihre gesamte Höhe der Verschuldung von knapp 250 Millionen Euro dem Gesamtbetrag der in knapp 20 Jahren als Soli von ihr gezahlt werden musste....

an sozialleistungen kürzen ist keine gute idee

hier sind echt andere verbrechen schuld am untergang der stadt : übergroße erschließung eines wohn- und gewerbegebietes, riesige überteuerte kläranlage, zu hohe renovierungskosten von rathaus, museum usw .

und dann natürlich der poker mit geld - und der eingefahrene verlust in mio höhe . .

@kiki1962

Wir schweifen ab denn dafür haben wir hier doch genügend andere Threads.
Was ist also dein Gedanke zu meinem Vorschlag eines verpflichtenden Kindergartenbesuches, damit die Kinder wenn sie eingeschult werden bessere gleiche Chancen haben denn wenn das Sprachdefizit weitesgehend wegfällt, so denke ich dass sich da einiges ändern wird in den Ergebnissen denn PISA sagte ja auch in seiner Feststellung dass vieles an den Defiziten auf die mangelnde Sprachkenntnis zurückzuführen ist

@Valentini
kindergarten und vorschule sollte zur pflicht werden - das ist die voraussetzung für jede schulbildung

das wäre sozusagen der erste schritt - bevor man den zweiten tut . .

da bin ich ganz bei deiner ansicht -

@kiki1962

Schön zu wissen denn ich befürchtete schon dass es dir mal wieder zu viel Zwang ist aber leider hat der Versuch der Freiwilligkeit ja erst den jetzigen Zustand hervorgebracht

@Valentini
es mangelt an entsprechenden plätzen - das ist es - und kindergarten ist kostenpflichtig - und wenn ich mir manche einkommen ansehe --

und es ist schade, dass die oma oder nachbarin für kinder sorgt, wo die eltern irgendwie arbeitsmäßig eingespannt sind

es gibt viel zu tun . . . und es wird ein langer weg . . .

@kiki1962

Dass ich im Gegenzug zur minimalen Mitfinanzierung das Kindergeld um 30%-50% kürzen würde hast du aber auch gelkesen, oder? Immerhin stellen wir hier sicher dass das Kindergeld dann zu 100% dem Wohl der Kinder zugute kommt. Der Einbehalt wäre zweckgebunden und würde auf Kindergärten und Schulen verteilt werden und dafür gabe es neben dem kostenneutralen Kindergarten für alle auch eine Schulspeisung für alle Kinder in den Schulen sowie kostenfreie Schulbücher ohne Zusatzzahlungen durch die Eltern

"Jeder Deutsche hat die Freiheit, Gesetzen zu gehorchen, denen er niemals zugestimmt hat; er darf die Erhabenheit des Grundgesetzes bewundern, dessen Geltung er nie legitimiert hat; er ist frei, Politikern zu huldigen, die kein Bürger je gewählt hat, und sie üppig zu versorgen - mit seinen Steuergeldern, über deren Verwendung er niemals befragt wurde. Insgesamt sind Staat und Politik in einem Zustand, von dem nur noch Berufsoptimisten oder Heuchler behaupten können, er sei aus dem Willen der Bürger hervorgegangen." (Hans Herbert von Arnim)

Naja, 6 Jahre Grundschule, ich weiss nicht. so genannte "Verbesserungen" haben bisher immer das Gegenteil bewirkt...

"Och komm, eine Schule ist dumm, wir teilen das in drei Schulformen auf."
"Och, Hauptschule klingt dumm. Wir lassen die Hauptschüler einfach ein Jahr länger absitzen und nennen es Realschule +"
"Och, Abitur... Für was sollen die so lange rumhocken? Wir verkürzen einfach ein Jahr..."
"Grundschule? Am besten bis zur zehnten Klasse und dann direkt in die Arbeitswelt..."

Hier wird das Problem immer wieder umbeschriftet und das schon längst überfällige Ablaufdatum unseres Schul-, und Sozialsystems mit neuen, bunten und ablenkenden Namen überklebt.
Dabei schimmelt es schon seit Jahren...

@Valentini
hier in dem thema geht es um die grundschule - nicht um die schuleinangangsvoraussetzungen - wobei ich es bedauerlich finde, dass man das nicht als bürgerabstimmung nahm

- freie schulmaterialien, schulspeisung, beteiligung an sinnvoller freizeitbeschäftigung sollte wirklich für alle kostenfrei sein, auch die nutzung der schule nach der unterrichtszeit sollte möglich sein

pc - kurse , sprachkurse , lernküche nutzen usw. - so ein riesengebäude, das den ganzen halben tag leersteht ist nicht i.o. - da kann man mehr drauß machen

@kiki1962

Die Vorraussetzungen sind immanent für die Chancengleichheit in der Grundschule und von daher gehört es durchaus mit zum Thema

@Valentini
sicher - das sagst du , das sage ich - - und noch paar andere - aber noch zieht das keiner ernsthaft in erwägung -

@kiki1962

Das liegt daran dass es keine direkten und sofort sicht- und messbaren Erfolge haben würde die sich ein Politiker auf die Kappe schreiben kann. Politiker sind aber nur an solchen Dingen interessiert die anschließend am besten auch noch ihren Namen erhalten und von daher sind die Chancen schlecht auf Veränderungen deren Verbesserungen in und an der Gesellschaft erst in 3-5 Jahren sicht- und messbar sind

„Das Grundübel unserer Demokratie liegt darin, dass sie keine ist. Das Volk, der nominelle Herr und Souverän, hat in Wahrheit nichts zu sagen." (Hans Herbert von Arnim)

@Valentini
mal off - woher hast du das kleingedruckte ?

aber man hört öfter das wort "nachhaltigkeit" . . .

@kiki1962

OT:
von Herrn von Arnim

Topic:
Ein großes Wort das auch gerne in der Politik in den Mund genommen wird aber leider nicht ernsthaft in Erwägung gezogen wird

Wer nicht nachhaltig denkt, spätestens jetzt damit anfängt, hat morgen schon verloren. Ganz simpel und einfach. Leider wird es nicht überall vermittelt und leider lässt sich sich mit kurzfristigem Denken mehr Kohle scheffeln...leider.

Ich sehe das Hauptproblem GANZ wo anders ...

Das europäische, heute weltweit (in sich nur relativ geringfügig unterscheidenden Varianten) etablierte Schulsystem wird nicht den Bildungstheorien gerecht, mit welchen sie begründet werden.

Da heißt es stets, dass fachliche Fertigkeiten und Fähigkeiten erlernt werden sollen, dass aber auch die Persönlichkeit des Heranwachsenden behutsam bei ihrer Entwicklung und geistigen Reife begleitet und unterstützt und das soziale Miteinander gefördert werden soll.

PISA- Test, Iglu- Studie und die ganzen anderen Studien messen vor allem punktuell abrufbares Wissen. Es ist zwar interessant, dass unter den am besten abschneidenden Ländern auch solche sind, welche die Förderung der Persönlichkeit und das soziale Miteinander stärker berücksichtigen.

Letztlich sind die in der Öffentlichkeit vorhandenen Erwartungen aber bloße Ergebniserwartungen.

Auf den Lernprozess, auf die Dynamik des Lernens, auf die selbstständige Erarbeitung und kreative Formung der Unterrichtsstoffe wird ebensowenig (ich sage nicht "überhaupt nicht") geachtet ...

wie auf den Wohlfühlfaktor (Die klassische Schule ist weltweit der lieblose Betonklotz mit Zimmern mit grauen Wänden, ohne Holzverkleidung, Ecke mit Teppich, Pflanzen etc)

wie auf die Gemeinschaft (Sensibilität gegenüber Mobbing, Erziehung zur Kooperation)

wie auf die Gesundheit (gemeinsames Essen, Dosieren von Sitzen, Stehen und Bewegung)

u.a.

Die Hirnforschung hat bewiesen, dass wir eine berechnende, logisch denkende, systematisch arbeitende und eine in Ganzheiten (Erfassung der Welt in Bildern und mit den Sinnen) Bereischaft für das Neue, Unerwartete) funktionierende Gehirnhäfte haben, welche wechselseitig aufeinander einwirken bzw. je nach Anforderung gewichtet werden können.

Unsere Kulturerziehung fördert fast nur die systematisch arbeitende Gehirnhälfte, die spielerische Freude an Lerninhalten, das Variieren der Stimme, das Drauflosschreiben, die szenische Darstellung, das Dichten, das Tagträumen usw. verkümmert auf jämmerliche Art und Weise und wird allgemein eher belächelt geschweige denn als Bildungsinhalt gesehen.


Die einzelnen Schulen und Lehrer können leider nur das eine oder andere Symptom bekämpfen, nicht die Ursachen!