Foss schrieb:Das mit den Nazis ist eine gänzlich andere Sache.
Die Frage, um die es ging war: Wer ist Deutsch? Und da habe ich der Behauptung widersprochen, dass es ausschließlich an der Staatszugehörigkeit fest zu machen sei. Ich habe mich ausschließlich auf die kulturelle und sprachliche Identifikation (ethnologisch) mit entsprechenden Quellen bezogen. Wenn aus Mangel an Argumenten, oder Quellen andere Sachen mit in die Diskussion geschmissen werden, wie Blut, völkisch, Gene, bis hin zu Nazisachen, dann ist das Trollerei! Genau das ist es! Jetzt auch noch diffamierend werden weil ich mich auf den Blödsinn nicht einlasse, unterstreicht die Trollerei zusätzlich.Realo schrieb:Wenn du das jetzt "trollen" nennst, zeigt das einfach nur deine geistige Überforderung, denn das schien dir, bezogen auf gestern, doch alle neu zu sein.
Beides scheint mir nicht viel zu bringen... Kulturen gibt es bei deutschen viele und die sprache gibt es auch bei nichtdeutschen bzw mehrere arten..
Der Unterschied liegt darin, dass es den Nazis um die - nach ihrer Auffassung - Rasseneinteilung ging und nicht um die nationale Zugehörigkeit.interrobang schrieb:Wo ist den da der grosse unterschied?
Sprachlich kannst du das sowieso nicht festmachen, weil die Invasoren meistens die Sprache der indigenen Bevölkerung, auf die sie bei der Invasion stoßen, übernehmen ("Superstrat"). Z.B. wurde in Germania in den ersten Jahrunderten n.C. Westgermanisch gesprochen. Die Invasoren aus dem Osten (z.B.Baiern) kamen mit einer unbekannten Sprache an und übernahmen, als sie sich hier niederließen, das westgermanische bzw. Reste vom Keltischen. Linguistik ist also nicht gleichzusetzen mit Populationsgenetik, d.h. sie hat kürzere Halbwertzeiten als die Gene. In Westdeutschland wurde im frühen Mittelalter Fränkisch gesprochen, obwohl die Franken, von denen sie die Sprache übernahmen, längst nach Westen ins heutige "Frank"reich gezogen waren; dennoch leben in Nordbayern Oberfranken. Noch schneller als die Sprache verändern sich also die Träger dieser Sprache, denn die heutigen Oberfranken sprachen damals eine ganz andere Sprache (wahrscheinlich ebenfalls Westgermanisch). Mit einer Sprachanayse bei der Erforschung der Abstammung und Herkunft eines Volks oder Volksteils kommst du allenfalls ein paar Jahrhunderte in die Vergangenheit, dann wirds wieder kritisch. Und noch schneller als die Sprache ändert sich die Kultur. Immer wo es Populationsbewegungen gibt, wird Kultur transportiert, die sich mit der Kultur, wo sich diese Leute niederlassen, der indigenen Bevölkerung vermischt.
Wenn ich mir die Kultur in den verschiedenen Himmelsrichtungen in Deutschland angucke könnte sie unterschiedlicher nicht sein.
Es gibt ja auch nicht die deutsche Kultur, sondern die deutschen Kulturen. Nicht jeder Deutsche ist ein Bayer, aber jeder Bayer ist ein Deutscher. Und das mit der Sprache ist auch eine andere Betrachtungsebene. Ich habe ja nie behauptet, dass es eine klare Abgrenzung gibt und dass die Identifikation von Deutsch mit einem Satz erledigt ist. (Stichwort Deutschbrasilianer) Es ist ein Umfangreiches Feld, welches aber nie im Mittelpunkt dieser Diskussion stand. Es ging mir lediglich darum, dass es neben der juristischen, also per Gesetz definierten Staatsangehörigkeit Deutsch, noch eine andere Ansicht gibt. Die nach meinen Erfahrungen auch ehr die allgemeine ist.
Ja und es ist auch über das Gesetz genauestens definiert, wer deutscher Staatsbürger ist. Ich kannte z.B. mal jemanden der deutscher Staatsbürger war, in Deutschland geboren wurde, auch nur die deutsche Sprache kannte und sich dennoch als Türke sah. Es steht in der allgemeinen Wahrnehmung eben nicht nur die Staatsbürgerschaft als alleiniges Merkmal da.
Leider. Das ist aber noch die zähen Reste unseres Nazierbes. Ein eingewanderter Japaner, Portugiese, Nigerianer und Inder in den USA sieht sich nicht als Japaner, Portugiese, Nigerianer und Inder, sondern in erster Linie als Amerikaner, auch wenn er Teile seiner Kultur, etwa beim Essen und bei Festlichkeiten, noch bewahrt, ebenso wie seine Sprache, wenn er andere seiner Volksgruppe trifft.
Schweizer. Am besten erklärbar ist das wohl historisch durch die Gegnerschaft zu den größeren Mächten ringsum, von denen jede die Region übernehmen wollten, aber durch Widerstand und kluge Heiraten konnte sich die Bevölkerung jenes Landstrichs autonom machen und dann die Schweiz bilden. Für mich ein historischer Sonderfall, dass sich eine relativ kleine Volksgruppe gegen große Mächte behaupten uind durchsetzen konnte. Normalerweeise wäre die Schweiz sonst das Tibet Deutschlands oder Frankreichs geworden. :Dtudirnix schrieb:was die Schweizer sind mit ihren 4 Amtssprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.
Die Nazis haben das Deutsch nicht erfunden! Sich so zu definieren war schon lange vor den Nazis da. Außerdem habe ich diese Erfahrungen auch in Schweden und Finnland gemacht. Deutschland bzw. die Deutschen sind da nicht die Ausnahme.
Dann komm mit den Fässern die Du öffnest, klar!
Es geht nicht ums Völkische , sondern um die Ethnologie.
Wikipedia: Ethnologie
Die leeren Worte lese ich wohl!
Vollkommen richtig!
