@skepVT ?
25. Oktober 2008 Am 20. Januar 2009 um zwölf Uhr mittags endet die Ära der Regierung Cheney. (öffentlich als Bush - Regierung bekannt)
Bradford A. Berenson, bis Januar 2003 Rechtsberater der Regierung, ist einer der Zeugen, die Cheney in Aktion erlebt haben. In John Nichols‘ Buch „Dick – The Man Who Is President“ erzählt Berenson: „Bush stand oben auf dem Mast des Schiffes und schaute in die Weite, während Cheney gleichzeitig das Ruder in der Hand hielt und unter Deck die Peitsche schwang.“ Übersetzt heißt das: Bush saß desinteressiert im Oval Office, während Cheney mit seinen Anwälten David Addington und John Yoo die juristischen Grundlagen seiner Verbrechen entwarf:
Irakkrieg, Guantanamo, Plamegate, die Energie-, Umwelt-, Finanzpolitik der letzten acht Jahre.
Bis Anfang der 90er-Jahre galt Cheney als umgänglicher Politiker.
Die Metamorphose zum Monster begann, als der junge Bush ihn 2000 zum Chef seiner Findungskommission für einen Vizepräsidenten machte. Erst zerstörte er mit Lügenkampagnen den Ruf der anderen Kandidaten, dann nominierte Cheney sich selbst.
Zu den ersten, die diese entfesselte Macht zu spüren bekamen, gehörten republikanische Anwälte von „Judicial Watch“. Die hatten Cheney verklagt, eine Teilnehmerliste der geheimen Energie-Konferenzen vom Frühjahr 2001 zu veröffentlichen. Damals entwarfen die Chefs führender Energie-Konzerne (sie hatten fünfzig Millionen Dollar für Bushs Kampagne gespendet) mit Cheney die Energiepolitik. Das Konzept: Verbrauch steigern, Produktion steigern, Gewinne steigern.
Man muss nur untersuchen, wer von Cheneys Machenschaften am heftigsten profitierte: der Industriedienstleister Halliburton, bei dem Cheney zwischen 1995 und 2000 Vorstandsvorsitzender war.
Vom Fertigmenü bis zur Bohrinsel liefert die Firma alles, was man braucht, um Öl zu fördern oder Kriege zu führen. Ein Konzern, gegen den so viele Verfahren laufen – von Betrug in Milliardenhöhe bis zur Massenvergewaltigung weiblicher Mitarbeiter, dass er einen Weltrekord hält: Kein Unternehmen gibt mehr Geld aus für Anwälte als Halliburton.
Unter Cheney umging die Firma die Embargos gegen Iran und Irak, steigerte den Gewinn um ein Vielfaches und reduzierte die Steuern dank Offshore-Töchtern auf null. In dieser Zeit verdiente der CEO 44 Millionen Dollar Gehalt, doch als wertvoller sollten sich die Aktienoptionen erweisen. Seit dem Beginn der Invasion des Irak erhielt Halliburton vom Pentagon Aufträge über mindestens 24 Milliarden Dollar.
Cheneys Vermögen wuchs in der Zwischenzeit auf über hundert Millionen – dank seiner Halliburton-Anteile und Aktien anderer Öl- und Rüstungskonzerne.
Mayer liefert erschütternde Details darüber, wie Cheney mit Addington und Yoo die Verfassung aushebelte, Folter legalisierte und geheime Gefängnisse in aller Welt gründen ließ. Weder Bush noch Außenminister Powell, Justizminister Ashcroft oder Sicherheitsberaterin Rice wussten von Cheneys Weisungen an Militär und Geheimdienste. Eingeweiht war lediglich sein ältester Freund Rumsfeld.
Wie jeder talentierte Verbrecher beherrscht es Cheney, CIA-Codename „Angler“, seine Spuren zu verwischen. Er gibt nicht bekannt, wie viele Mitarbeiter er hat und wer sie sind; veröffentlicht keinen Kalender; übergibt Nachrichten nur mündlich, nie schriftlich; hat alle Besucherlisten seiner Privatwohnung und vom Weißen Haus vernichten lassen. Zwischendurch verbrannte in einem Feuer viel Papier. Die über Cheney schreiben haben ähnliche Problem wie die, die ihn anklagen wollen: Beweise sind kaum zu finden.