kleinundgrün schrieb:Na ja, wenn Du jemandem etwas vor schreibst, ist das zumindest ein Eingriff in dessen Persönlichkeitsentfaltung. Du kannst das gleiche Argument auch auf Haarschnitt oder ähnliches an wenden. Menschen sind nun mal Individuen und kleine Menschen halt auch.
Eine solche Vorschrift kannst Du nur vor geben, wenn entsprechend gewichtige Gründe diesen Ausdruck von Individualität überwiegen. Die Frage ist eben, was darf man anderen Menschen vor schreiben und was nicht.
Um es mal ganz einfach runter zu brechen. Wenn ich zur Arbeit gehe, trage ich Arbeitskleidung, wenn ich zur Schule gehe, trage ich Schulkleidung. Na und? Ich kann mit beiden leben und fühl mich in meiner Persönlichkeitsentfaltung nicht eingeschränkt, denn ich kann Arbeit und Privat genauso gut wie Schule und Privat trennen.
In die Kirche geht man auch nicht mit einem "I love Satan"-Shirt und kein Kind wird deswegen rumschreien, dass das sein Persönlichkeitsrecht einschränke. Hier wird immer so getan, als würde eine Kleiderordnung Gehirnwäsche bedeuten. Ich höre immer nur "ich will, ich will, ich will ...", aber die Demut, dass man nicht immer alles im Leben bekommt was man will, zeigt kaum ein Schüler. Letztendlich wäre das Szenario der Schuluniformpflicht auf "Ich muss eine Regel befolgen, wenn ich Teil dieser Gesellschaft sein möchte." zu reduzieren und es gibt weit mehr Regeln im alltäglichen Leben, die man befolgen sollte, will man Teil der Gesellschaft sein. Aber wenn ich sehe wie viele Fußgänger schon Probleme damit haben einfach mal an einer roten Ampel stehen zu bleiben und nicht über die Straße zu laufen, dann wundert mich es nur wenig, dass in Deutschland etwas banales wie eine Schuluniformenpflicht eher als Gängelung empfunden wird.
Damit es nicht falsch verstanden wird. Ich bin nicht für eine Schuluniformpflicht. Eigentlich kann ich mit beiden Szenarien leben, aber wirklich triftige Gründe die dagegen sprechen würden, kann ich bisher nicht erkennen.