Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

Photographer73 schrieb:Ich denke darüber nicht nach. Hungersnöte werden nicht dadurch beseitigt, dass man selbst nichts isst oder sich auf zb jeden zweiten Tag oä reduziert. Dadurch wird nicht ein einziger Mensch irgendwo auf der Welt gerettet.

Das ist mir klar. Aber trotzdem bekommt man ein komisches Gefühl dabei. Selbst noch Tage danach, wenn man mal wieder wirklich erschreckende Zustände aus Afrika bspw. gesehen hat. Da kommt einem das Essen sogar wieder hoch und das ist nicht übertrieben.

Und dann blicke ich auf uns und andere reiche Nationen oder muss an die ganzen Superreichen mit ihren Yachten sogar denken und mir wird wieder bewusst wie verdammt ungerecht diese Welt ist.

Bruderchorge schrieb:Ohne konkreten Plan, wie das auch wirklich zielführend aussehen soll und vor allem realistisch umsetzbar ist und auch mitgetragen wird, ist das nur eine naive oberflächliche Floskel.

Erhöhung des Spitzensteuersatzes und Wiedereinführung der Vermögenssteuer bspw. wären jetzt keine so unlösbaren Aufgaben, würde ich mal behaupten.
Auch nicht, wohin diese Mehreinnahmen für den Staat dann fließen sollten bzw. wofür der Staat das Geld dann einsetzen könnte. könnte. Alles machbar bzw. regelbar.

Gut, mit der FDP dürfte es wirklich schwierig werden. Die sind ja gefühlt gegen alles, was ihr Klientel auch nur im Entferntesten mehr belasten würde.
Würden die wenigstens von ihrer Schuldenbremse los kommen. Aber nicht mal das.

Bruderchorge schrieb:naive oberflächliche Floskel

Naiv ja..oberflächlich auch weil ich nicht zu den einigen professoren und Wirtschaftlern gehöre die auch denken das superreiche und ihre absurden vermögen nicht das sinnigste Konzept ist..da müssten wirklich leute Argumentieren die meine intention verstehen und es deutlicher und fachlicher ausdrücken können..
Floskel ist es ständig zu behaupten es wäre ne neid debatte und man wolle die reichen schröpfen ausnehmen enteignen..

Freigeist38 schrieb:Floskel ist es ständig zu behaupten es wäre ne neid debatte und man wolle die reichen schröpfen ausnehmen enteignen..

Neid ist das Totschlagargument von Neoliberalen. Meist dann, wenn Argumente ausgehen oder sie insgeheim wissen, dass gewisse Zustände ungerecht sind.

Und vor allem darf nicht vergessen werden, dass die Reichen durch Mehrbelastungen ja nicht gleich arm werden würden. Ja sich nicht mal nennenswert etwas an ihre Lebensstil ändern würde. Ganz einfach ausgedrückt: Die hätten immer noch genug für sich übrig, wovon es sich vortrefflich leben lassen würde.

rhapsody3004 schrieb:Neid ist das Totschlagargument von Neoliberalen. Meist dann, wenn Argumente ausgehen oder sie insgeheim wissen, dass gewisse Zustände ungerecht sind.

Und vor allem darf nicht vergessen werden, dass die Reichen durch Mehrbelastungen ja nicht gleich arm werden würden. Ja sich nicht mal nennenswert etwas an ihre Lebensstil ändern würde. Ganz einfach ausgedrückt: Die hätten immer noch genug für sich übrig, wovon es sich vortrefflich leben lassen würde.

Jap...
Das sage ich immer gebetsmühlenartig aber es kommt bei den köpfen nicht an..

Mir wäre es auch viel lieber diese mio summen die an Schauspielern sportlern etc gegönnt und legitimiert werden wenn man diesen lehrern ingenieuren pflegern zuteil kommen lassen würde
Ich sage ja..das unrechte fängt da an das die richtigen weder im system noch anscheinend in Gesellschaft wertgeschätzt werden..
Bei 5-7 lächerlichen Prozent Lohnerhöhung muss gestreikt gekämpft verhandelt werden..
Aber wenn da so nen pimmel sich zig mio oder mrd LEGAL ERKAPITALISIERT ist alles tutti..
Dann noch dieses dämliche argument manche von den kämen ja aus dem nichts und würden ja soviel tun für ihr vermögen..

Als Referenz hatte ich die bestverdiensten akademiker gegenüber gestellt.Mehr als diese kann man nicht ERARBEITEN....
ALLES drüber ist sinnloses anhäufen von vermögen..

https://www.derstandard.de/story/2000132648916/mehr-als-100-millionaere-fordern-vermoegenssteuer-fuer-superreiche

rhapsody3004 schrieb:Man denkt auch immer mehr darüber nach, wenn man etwas isst, ob man das überhaupt noch verdient hat, denn schließloch hatte man ja erst am Morgen oder gestern was zu essen - während so viele andere Menschen auf der Welt hungern müssen und sogar der Hungerstod droht und auch nicht mal ein richtiges Dach über dem Kopf haben.

Es ist weniger eine Frage des wenn, sondern des was.

Weltweite Hungerkrise: Fleischverzicht gegen Putin

Die Europäer verfügen über eine gewaltfreie Waffe gegen Putins Russland: weniger Fleisch essen. Doch leider nutzen sie sie nicht. Wie schade.

Also da ist schon was dran.

Mindestens die Hälfte des EU-Getreides landet in Tiermägen. Dieser Umweg ist eine extreme Verschwendung, denn es können bis zu zehn Getreidekalorien nötig sein, um eine einzige Fleischkalorie zu erzeugen. Schließlich müssen die Tiere erst einmal am Leben bleiben, bevor sie Gewicht ansetzen können. Das kostet Energie.

Der maßlose Fleischkonsum hat abstruse Konsequenzen: Das reiche Europa ernährt sich auf Kosten der restlichen Welt. Die Umweltorganisation WWF hat ausgerechnet, dass die EU 11 Prozent der verzehrten Kalorien und 26 Prozent des Proteins importiert.
Fleischkonsum ist gefährlich – für Gesundheit und Klima

Die Europäer würden nicht leiden, wenn sie weniger Fleisch konsumierten ...

Quelle: https://taz.de/Weltweite-Hungerkrise/!5864122/

Wenn du also mit etwas anfangen wolltest, da hast du eine Idee :)

Hier auch paar links..

https://www.blaetter.de/ausgabe/2016/dezember/die-herrschaft-der-superreichen

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/finanzen/junge-millionaere-starten-kampagne-um-mehr-steuern-zu-zahlen-ich-gehoere-zu-den-oberen-10-prozent-und-habe-von-steuerprivilegien-profitiert-a/

Hier ein prof


https://www.deutschlandfunkkultur.de/ungleiche-verteilung-von-vermoegen-superreichtum-verbieten-100.html


https://www.oxfam.de/unsere-arbeit/themen/soziale-ungleichheit

Also ich denke ich bin nicht der einzige "neider"...

Abahatschi schrieb:Was tust Du für einen Milliardären bitteschön??

Alles. Einfach alles was sein Leben ausmacht.

Also nicht ich, oder ein Anderer, persönlich und ausschließlich.

Obgleich seines horrenden Vermögens, ist er auf Gedeih und Verderb, abhängig von der Gesamtgesellschaft.

Er könnte für einen Laib Brot und eine Salami 1000 € bezahlen, ohne mit der Wimper zu zucken. Er ist aber angewiesen auf Personen, welche diese Waren erst einmal herstellen.

Man könnte diese Liste nun endlos fortsetzen...der Maurer der seine Villa baut...die Fabrikarbeiter die seinen Ferrari zusammen schrauben...die Schiffsbauer die seine Yacht bauen....der Pilot der ihn von A nach B fliegt.

Alles was er besitzt, ist ohne andere Menschen....wertlos.

EDGARallanPOE schrieb:Obgleich seines horrenden Vermögens, ist er auf Gedeih und Verderb, abhängig von der Gesamtgesellschaft.

Wenn er auch noch unantastbar, unabhängig und unsterblich wäre, dann würdest du ihm seinen Reichtum gönnen?

Tripane schrieb:Wenn er auch noch unantastbar, unabhängig und unsterblich wäre, dann würdest du ihm seinen Reichtum gönnen?

Ich bin der Meinung, dass sowohl ein sehr geringes Einkommen, als auch ein exorbitant hohes Einkommen, den Menschen aus der Gesellschaft ausgrenzt.

Ausnahme--- Ein Milliardär ist als solcher nicht bekannt und kann sich quasi "inkognito" mit einem zum bersten gefüllten Bankkonto, frei in der Gesellschaft bewegen.

EDGARallanPOE schrieb:Ich bin der Meinung, dass sowohl ein sehr geringes Einkommen, als auch ein exorbitant hohes Einkommen, den Menschen aus der Gesellschaft ausgrenzt.

Ich glaube, dass es vor allem die Gesellschaft ist, die andere ausgrenzt, oder eben nicht. Und die besteht aus vielen einzelnen Individuen. Niemand ist gezwungen, sich so zu verhalten wie der Rest.

rhapsody3004 schrieb:Und dann blicke ich auf uns und andere reiche Nationen

Lol! Schau genau hin, dieser Winter ist Staffelfinale von "wir haben das Geld" und eine Neue wird es nicht geben.

rhapsody3004 schrieb:die ganzen Superreichen mit ihren Yachten sogar denken und mir wird wieder bewusst wie verdammt ungerecht diese Welt ist.

Wieso ist das ungerecht? Für was brauchst Du eine so große Yacht?

rhapsody3004 schrieb:Erhöhung des Spitzensteuersatzes und Wiedereinführung der Vermögenssteuer bspw. wären jetzt keine so unlösbaren Aufgaben, würde ich mal behaupten.

Nein, sind sie nicht. Sie werden aber nicht die richtigen treffen, aber das ist dir egal. Ich hatte es ja vorgerechnet.

rhapsody3004 schrieb:Neid ist das Totschlagargument von Neoliberalen.

Aber das einzig sinnvolle Argument gegen "Vermögen muss gerecht verteilt werden". Auch Du hast einen verschwenderischen Kollegen der trotz gleichen Nettolohns weniger Vermögen hat bzw. aufbaut als Du. Warum sollst Du was zahlen, er nicht?

rhapsody3004 schrieb:Und vor allem darf nicht vergessen werden, dass die Reichen durch Mehrbelastungen ja nicht gleich arm werden würden.

? Sind sind trotz allen Belastungen reich geworden, in DE sowieso ein Wunder.

EDGARallanPOE schrieb:Alles. Einfach alles was sein Leben ausmacht.
...
Er könnte für einen Laib Brot und eine Salami 1000 € bezahlen, ohne mit der Wimper zu zucken. Er ist aber angewiesen auf Personen, welche diese Waren erst einmal herstellen.

Ja, und die sind auf Kunden und deren Bezahlung angewiesen. Und: was meinst was mit einer Firma wie BMW passiert wenn die Quands ihre gesamten Aktien verkaufen?
a) nichts
b) BMW wird es besser gehen
c) BMW wird geschluckt (= Personal wird reduziert)

Abahatschi schrieb:, und die sind auf Kunden und deren Bezahlung angewiesen. Und: was meinst was mit einer Firma wie BMW passiert wenn die Quands ihre gesamten Aktien verkaufen?
a) nichts
b) BMW wird es besser gehen
c) BMW wird geschluckt (= Personal wird reduziert

@Abahatschi
BMW ist da ein beliebtes Bashing Opfer. Und was das Design der letzten 20 Jahre angeht, bin ich zu 100% dabei.

Was die Firma angeht, darf man aber nicht vergessen, dass BMW Ende der 50er tot im Wasser lag. Was hatten sie noch: einen wunderschönen Sportwagen, von dem sie ein paar Stück verkauften und sonst erbärmliche Vorkriegstechnik.
Da hat Quandt eben viel Mut bewiesen und unter großem Risiko einen Großteil seines Vermögens investiert.
Wenn man nur hochrechnet wie viele Menschen seither gutes Geld verdienen bei BMW und keineswegs nur Krawattenträger finde ich die Debatte etwas schal.

Was hätten denn die ganzen Enteignungsfasler damals für die BMW Belegschaft getan? Die hätten eine paar Reden geschwungen und nach 2 Wochen ne andere Sau durchs Dorf getrieben, also gar nichts.

Freigeist38 schrieb:Mir wäre es auch viel lieber diese mio summen die an Schauspielern sportlern etc gegönnt und legitimiert werden wenn man diesen lehrern ingenieuren pflegern zuteil kommen lassen würde

@Freigeist38
Wie sollte das denn gehen? Nimm nur mal den Spitzenfußball. Sagen wir, das Jahresgehalt der Spieler wird auf 1 Million eingegrenzt.

Was dann? Dann gehen die ganzen Werbeeinnahmen an die Vereine.

Hat der Pfleger nix von.

Und damit die Vereine für Spieler attraktiv bleiben, bieten die halt horrende Nebenleistungen in Sachform.

Hat der Pfleger nix von.

Ok begrenzen wir den Jahresumsatz eines CL Vereins auf 50 Millionen. Also kassieren die Sender die Werbeeinnahmen, ohne weiterhin einen Teil an die Vereine weiterzureichen.

Hat der Pfleger nix von.

Dafür wird dann sein Cousin arbeitslos, der im Merchandise Shop gearbeitet hatte. Lohnt sich ja nicht mehr dank gedeckelt.Umsatz.

Und wenn nicht alle Ligen mitmachen, zB dank Brexit gibt es halt Spitzenfußball nur noch im.UK.

Das nützt wem? Dem Pfleger jedenfalls nicht.

@Freigeist38
Ich habe ein paar der links gelesen, du wirst immer jemand finden der der eine Weltanschauung teilt.

Schaue dir an wer es geschrieben hat, in dem einen geht es um eine Millionärstocher die prangert nur an das sie Glück hatte, und ein Philosoph und eine Hilfsorganisation…
Ja philosophieren kann ich über das Thema auch, es ist eine Sicht auf die Dinge bietet aber keine reale Lösung. Alle Artikel haben das übrigens gemein, es wird nur angeprangert, Moralisch überheblich auf der Guten Seite zu stehen.

Es wird in keinem der Artikel eine Lösung angeboten, gut dafür wären die Artikel zu kurz und die Menschen die es geschrieben haben vielleicht auch gar nicht in der Lage eine Lösung anzubieten.

Das nervt mich an dieser Sache sehr, wenn es ein System gäbe so dass es nicht zur Reichenflucht führt und die Wirtschaft nicht noch mehr belastet…. damit meine ich keine Moral Artikel, sondern was konkretes. Das würde mich interessieren das wäre eine Basis, womit ich selbst was anfangen kann.

Du lässt dich in ein Weltbild ziehen, das sehr Ideologisch ist. Diese Reiche Menschen scheinen die Lösung zu sein, warum auch immer.

Beschäftige dich mit Finanzsystem, Firmengründungen, mit Steuern mit Steuerrecht und schaue dir an wie Geld bewegt wird. Geld ist beweglich, Kapital und Firmenbesitz ist es. Das muss man verstehen, dass Geld nicht an eine Person festgeklebt ist. Supereiche Menschen wissen um diese Strukturen und können sie umgehen. Du kannst in Deutschland es nicht ändern, nochmal Geld ist ein bewegliches Gut es kann in sehr vielen Formen umgewandelt werden und auch wieder zurück… du kannst es in jede Ecke der Erde transferieren, wie soll es Funktionen?

Klar können wir wieder eine Reichensteuer einführen, wenn es funktioniert und es die trifft die es treffen soll.

Sobald die Wirtschaft privat gesteuert ist, enstehen einfacher diese Strukturen. Ist ja auch logisch.
Ich denke nur mit staatlichen Systemen (Firmen Besitz) kann man das umgehen, weltweit aber wie gesagt das bringt auch Gefahren, staatliche Macht, hoch konzentriert und halte ich selbst für ich für gefährlicher als wenn ein Jeff Bezos Geld hat, ja diese Menschen haben auch Macht so ist es nicht. Einige der superreiche sind philanthropisch, sie spenden Geld und setzten sich für Gute Dinge ein. Bei staatlicher Supermacht bin ich mir da nicht so sicher.

Macht einfach nur verschoben, in andere Menschenhände… ist in meinen Augen nicht die Lösung und die Reichen sind nicht das Problem.

Abahatschi schrieb:Nicht vergessen - man würde die Bilder auf 1000 begrenzen damit auch die profitieren die gar nicht malen, egal ob sie nicht können oder nicht wollen.
Und die Verdienstbegrenzungen begrenzen auch die Industrie...wenn etwas sehr teuer alleine vom Material her ist, wird es nicht mehr hergestellt, kann ja keiner mehr kaufen.

Ja und weißt was noch schlecht daran wäre, ich versteuere lieber 100k als nur 1k.
Mehr Geld fürs System was finanziert werden will.
Mehr Geld dass auch wieder was generell wieder in den Kreislauf kommt.

sacredheart schrieb:Was hätten denn die ganzen Enteignungsfasler damals für die BMW Belegschaft getan?

Die hätten sich mal in Eisenach umschauen sollen. Da stand 1946 das einzige intakte BMW-Werk.

Freigeist38 schrieb:Ich habe 10 jahre versucht menschen davon zu überzeugen das es weder eine neid noch umverteilungsdebatte ist wenn ich gesagt habe besteuert die superreichen stärker und steckt es in umwelt infra Bildung und forschung und bekämpft armut damit..

Was gehen dich die Superreichen überhaupt an? Und da Gesetze für alle gelten, wird man Superreiche kaum gesondert besteuern können, das heißt am Ende blutet bei solchen Enteignungsphantasien auch schon die Mittelschicht.

Übrigens selbst "obszöner" Luxus wie Yachten und Privatflugzeuge schaffen Arbeitsplätze und damit Wohlstand, die Yachten und Flugzeuge werden ja von "Normalos" gebaut und gewartet etc., keinem Bedürftigen ginge es besser in einer Welt ohne Yachten, Privatflugzeugen, Helikoptern oder Luxusautos. An dieser Stelle nochmal, was geht dich überhaupt an was andere verdienen oder besitzen, denkst du sie haben es dir weg genommen?

@Fichtenmoped

Ok also kein einziger Job in Bayern, dafür in der SBZ ne Firma mit Schmackes vor die Wand knallen.

Dann wärwn sie spätestens 3 Jahre später Geschichte gewesen.

Ja, Du hast recht, dass hätten auch faselnde Polit Würstchen hinbekommen.

PS: EMW, ich sprach von BMW.
Mit Ostmark, sprich Klopapier hätte man die Firma nicht gerettet.

@Freigeist38

ich zitiere mal was ich vor Jahren mal hier im Forum gepostet hatte:

Laut Forbes-Liste hatten die reichsten 30 Personen der Welt Ende 2015 insgesamt 1.050Mrd US$.

nehmen wir jetzt mal an das sei alles liquides Kapital und es gibt 2,5Mrd. Menschen auf der Welt die in Armut leben.
daraus lässt sich errechnen wie lange diese enorm hoch scheinende Summe ausreicht, wenn man den Bürgern in Armut jeden Monat 50$ zukommen lässt:

1050Mrd. / 50$ / 2.5Mrd (Menschen) => 8,4 Monate

das heißt nach nur 8Monaten wäre all das Kapital der reichsten Menschen der Welt aufgebraucht, bei der vergleichsweise geringen Spende von 50$ pro Person und Monat

und genau das ist der Grund warum die Superreichen nicht hergehen und einfach mal pauschal Abermillionen von Menschen Geld zukommen lassen (wo hier ja auch das Problem ist wem gibt man das Geld wie fällt man eine Entscheidung), weil das Geld dann weg wäre. Was hat ein Hartz-IV Empfänger noch wenn er mal 8 Monate 50Euro mehr bekommen hat von dem Geld, viele werden es ausgeben um sich mal was leisten zu können. Und die Reichen haben dann auch nichts mehr zur Verfügung.
Deswegen gehen viele Reiche den Weg, dass sie ihr Geld 'arbeiten' lassen dass es mehr wird und sie geben etwas ab aber ebend nicht auf einmal so viel weil es sich langfristig besser rechnet das ebend nicht zu tun..

sicher kann man darüber diskutieren ob es einige Superreiche gibt die auf jeden Fall mehr spenden könnten, aber meiner Ansicht nach wird uns das immer noch wenig erscheinen ob ihres Gesamt-Reichtums.. Aber auf ein mal viel spenden ist weniger gut als regelmäßig und auf lange Dauer weniger spenden?

EDIT: und dass es ebend nicht alles liquide Mittel sind wurde ja schon erwähnt..

Tripane schrieb am 29.07.2022:Ich glaube, dass es vor allem die Gesellschaft ist, die andere ausgrenzt, oder eben nicht. Und die besteht aus vielen einzelnen Individuen.

Gesellschaft ist jedoch mehr als nur die Gesamtheit autonomer Subjekte. Gesellschaft ist die Gesamtheit der Subjekte und ihrer sozialen Beziehungen zueinander. Deshalb ergibt sich auch überhaupt erst so etwas wie eine Gesellschaftsformation und die daraus entstehenden Normen, sozialen Zwänge, kulturelle Eigenheiten, etc.

Bruderchorge schrieb am 28.07.2022:Und welches System funktioniert noch besser mit der Ungleichheit der Menschen? Denn defacto sind wir alle ungleich... intelligent, motiviert, gebildet, gesund, belastbar usw.

So gut wie alle der von dir genannten individuellen Unterschiede sind das Ergebnis bereits bestehender sozialer Unterschiede. Individuen sind nicht zufällig so wie sie sind, sondern sie stellen ein Ensemble gesellschaftlicher Verhältnisse dar. Adel und Klerus im Feudalismus waren ja auch nicht (wie sie es selbst sahen) aufgrund angeborenen Eigenschaften für das Herrschen geeignet, sondern, weil alle anderen einfach gar kein Zugang zu vielen Kulturtechniken hatten.