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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.202 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wirtschaft, Armut, Kapitalismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

28.07.2022 um 08:45
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Des Weiteren Wiedereinführung der Vermögenssteuer im verfassungskonformen Rahmen.
Gleichzeitig bzw. zusätzlich Erhöhung/Anhebung des Spitzensteuersatzes.
Könnte ich auch mit meiner Moral vereinbaren, da beides den betroffenen Reichen und Superreichen nicht über Gebühr weh tun würde.
Natürlich kann man es mit seiner Moral vereinbaren wenn die "Vorschläge" einen nicht betreffen - da haben wir alle eine absolut reine weiße Weste und sind die besten Reformer.
Aber im Detail, die deutsche Vermögenssteuer war so:
1%/Jahr mit Freibetrag 60.000€ (120kDM) pro Familienmitglied, dies würde bedeuten wer eine Wohnung mit aktuellem Wert 350.000€ hat, würde jährlich 2.900€ Steuern zahlen (in München locker das Doppelte).
Wenn diese arme Sau blöderweise noch Facharbeiter ist würde er ab 58.597€ einen höheren Spitzensteuersatz bezahlen...ich mache es pauschal vielleicht 1000€/Jahr mehr.
Ja diese Mehrbelastung von ca. 4.000€/Jahr/Single kann ich auch mit meiner Moral vereinbaren, der Vorschlag könnte glatt von der SPD kommen, Linke würde noch sozialer sein und mehr kassieren wollen.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Der Staat kann das eingenommen Geld dann für sinnvolle Zwecke verwenden bzw. einsetzen.
Der Staat könnte es auch jetzt schon tun, tut er aber nicht. Aber natürlich wird er es tun wenn er die Bevölkerung noch mehr abkassiert.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auch bin ich weiter dafür über eine Einkommensgrenze (so weit überhaupt verfassungsrechtlich möglich) nachzudenken bzw. so, dass über einer bestimmten sehr hohen Summe, einem sehr hohen Verdienst, die Summe drüber in staatliche Hände gehen würde, damit der Staat auch dieses Geld sinnvoll einsetzen könnte.
Gedanken sind frei, es ist verfassungsrechtlich absolut in Ordnung nachzudenken.
Dennoch finde ich diesen neuen Ansatz der Sklaverei interessant - bis jetzt haben Kommunisten "zu hohe" Verdienste für den Firmeninhaber "Produktionsmittel" Eigentümer) kritisiert und verlangt dass der Gewinn mit den Mitarbeitern geteilt wird.
Jetzt kommst Du und sagst, nein, der Gewinn über der Grenze geht an den Staat.(= die Mitarbeiter kriegen nichts)
Nicht schlecht, wirklich!

Eine Sache verstehe ich immer noch nicht: warum darf man sich in dem Verdienst von andere Leute einmischen und urteilen, immerhin erreichen sie das durch eigene Leistungen, aber bei Leuten die nichts tun darf man über die Bezüge keine Kritik äußern?!


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

28.07.2022 um 09:42
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Sehe es auch so, dass man zunächst an die Superreichen (und Großkonzerne mit horrenden Gewinnen) weiter ran müsste, aber im Rahmen.
Also keine willkürlichen Enteignungen und auch nicht aus nicht-nachvollziehbaren Motiven. Und auch wirklich nur dann, wenns für den Staat je nach Gegend gar keine andere Möglichkeit geben sollte als bspw. mehr Sozialwohnungen bzw. überhaupt mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen/zu bauen.
Du kommst nicht ran, es wird immer Länder geben die da nicht mitmachen. Dahin wird einfach ausgewandert.

Außerdem wenn du Reich bist dann kannst du es steuern, wenn zum Beispiel Barvermögen ab so und so viel gefroren werden sollte, tja dann werden Mittel umgeleitet. Irgendwas gegründet,Immobilen gekauft, Bitcoin, Schein Firmen, Aktien etc.
Mittel können auch überschrieben werden, es gibt Möglichkeiten Geld umzuleiten und genau das wird auch gemacht werden.

Genau so bei den Unternehmen, da werden Strukturen umgezogen oder Strukturen gegründet.
Man gründet Töchter Unternehmen und zieht dann Geld raus. Zack weniger Gewinn in einem Unternehmen.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auch bin ich weiter dafür über eine Einkommensgrenze (so weit überhaupt verfassungsrechtlich möglich) nachzudenken bzw. so, dass über einer bestimmten sehr hohen Summe, einem sehr hohen Verdienst, die Summe drüber in staatliche Hände gehen würde, damit der Staat auch dieses Geld sinnvoll einsetzen könnte. U.A. auch Erhöhung finanzieller Hilfen (oder mit materillen Gütern) fürs objektiv- bedürftige Ausland als Oberbegriff.
Die Intention die du hast ist gut gemeint.
Überleg mal warum sollte dass jemand mitmachen? Das ist ein unattraktives Modell, wir brauchen Reiche Menschen, wir brauchen Superverdiener, wir brauchen Unternehmertum in unseren Land.
Das ist der Motor, es ist nicht gut in dem Motor mehr und mehr Sand reinzuwerfen.
Ohne Unternehmer keine Arbeit, kein Sozialstaat, kein gar nix.

Die Frage müsste eigentlich lauten, wie schafft es Deutschland es weiterhin als Wirtschaftsort Attraktiv zu bleiben.
Wir haben jetzt schon zu kämpfen.

Der Kapitalismus ist nichts schlechtes, ich verstehe auch nicht warum er immer so schlecht gemacht wird. Er ist ein Motor, er treibt Entwicklungen an, er schafft Unternehmen.
Somit Arbeit und Sicherheit für alle.

Keiner wird Unternehmen gründen wollen und investieren wollen wenn nichts bei rum kommt. Warum sollten Menschen sich das antun wollen? Lese dir gerne mal die Vita’s durch von Unternehmer, war nicht immer Kirschen Essen. Das wird aber gern nicht gesehen, die Zeiten davor. Sich überhaupt was zu trauen, an sich zu glauben und zu kämpfen. Ein Unternehmen zu führen, den steinigen Weg überhaupt gehen zu wollen, die Verantwortung zu tragen, für jetzt und für die Zukunft für seine Mitarbeiter.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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28.07.2022 um 09:52
@Abahatschi
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Eine Sache verstehe ich immer noch nicht: warum darf man sich in dem Verdienst von andere Leute einmischen und urteilen, immerhin erreichen sie das durch eigene Leistungen, aber bei Leuten die nichts tun darf man über die Bezüge keine Kritik äußern?!
Aktuell hat im Spiegel Frau Bärbel Bas die Hetze gegen Reiche befeuert. Kennt man ja von der SPD. Sie beschrieb darin ihre Kindheit mit ihren 4 Geschwistern und das sie zum Sozialamt musste um neue Schuhe zu bekommen und stichelte gegen die Reichen mit höherer Steuer.

Ich bin in etwa so alt wie Frau Bas. Wir waren auch vier Kinder, unsere Eltern konnten uns ernähren und kleiden, Hobbies bezahlen und Taschengeld geben, sowie Nachhilfe und haben beide gearbeitet und es lief nicht immer rund.

Waren meine Eltern schlauer? Hatten sie andere Lebensentwürfe? Waren die härter im Nehmen oder haben sie einfach nicht die Verantwortung auf andere abgewälzt? Ich denke, das Letztere zeichnete sie aus.

Sie hatten aber eins: Sie hatten aber den Willen niemals vom Staat abhängig zu sein und wollten Vorbild sein.


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28.07.2022 um 10:02
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Der neue anreiz und maxime des Kapitalismus sollte nicht mehr "unbegrenztes reichtum sein"
Ist und war sie auch nie. Der Kapitalismus lebt nicht von irgendeiner Maxime, sondern von selbst erzeugten ökonomischen Sachzwängen. Das Problem ist daher die Tatsache, dass der Kapitalismus auf ziellose Akkumulation und damit auf beständiges Wachstum angewiesen ist. Einen Degrowth- oder Nogrowth-Kapitalismus kann es daher nicht geben. Wenn man diesen Zusammenhang versteht, sieht man auch, warum deine personenbezogene "Kapitalismuskritik" eigentlich gar keine ist.


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28.07.2022 um 11:30
.
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Ich möchte das die welt von bitterer existenzieller armut und zig fach mrdären befreit werden
Süß, aber wie oft vereinfachte Milchmädchenrechung.

Probleme sind einfach komplexer, und lassen sich nicht mit 100 Mrd lösen.
Zitat von JayPanJayPan schrieb:Genau so bei den Unternehmen, da werden Strukturen umgezogen oder Strukturen gegründet.
Man gründet Töchter Unternehmen und zieht dann Geld raus. Zack weniger Gewinn in einem Unternehmen.
Ist okay, der Volkswirtschaftliche nutzen ist eh meist höher als wenn der Staat das Geld in die Hand kriegt.


Dieser Glaube, das Beamte und Politiker richtig mit dem Geld umgehen fasziniert mich.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Einen Degrowth- oder Nogrowth-Kapitalismus kann es daher nicht geben
Sehen wir ja wie sehr die Leute sowas mögen.

Solange sie Menschheit nicht still steht gibt es auch automatisch Wachstum.

Das einfrieren der Zivilisation wird schwer gelingen


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

28.07.2022 um 11:32
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Sehe es auch so, dass man zunächst an die Superreichen (und Großkonzerne mit horrenden Gewinnen) weiter ran müsste, aber im Rahmen.
An die kommst du aber schlecht ran, so viele Superreiche gibt es auch garnicht, dass die quasi im Alleingang das Gemeinwesen ihrer Länder finanzieren könnten.

Außerdem wie besteuerst du Vermögen gerecht? Das sind dann auch Kunstgegenstände, wertvolle Fahrzeuge, aber auch das (geerbte) Haus, ein eigener (Handwerks-) Betrieb. So eine Vermögenssteuer wird am Ende nicht nur Reiche treffen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

28.07.2022 um 11:58
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Außerdem wie besteuerst du Vermögen gerecht? Das sind dann auch Kunstgegenstände, wertvolle Fahrzeuge, aber auch das (geerbte) Haus, ein eigener (Handwerks-) Betrieb. So eine Vermögenssteuer wird am Ende nicht nur Reiche treffen.
Das ist ja das Problem - eine Vermögenssteuer müsste heutzutage schon einen Freibetrag von fast 1 Million Euro pro Person haben, weil man sonst ganz schnell die Mittelschicht abzockt. Bei den heutigen Immobilienpreisen ist man da ganz schnell dabei…
Und das andere Problem: die „Superreichen“ haben auch legale Möglichkeiten, diese Vermögenssteuer zu umgehen.
Und was definiert man als „Vermögen“? Ist eine Aktie eines Unternehmens ein „Vermögen“, auch wenn die Aktie keine Dividende (die ja besteuert wird!) abwirft? Oder besteuern wir den Aktienbesitz UND die Dividende? (Kommt man da nicht an eine Doppelbesteuerung ran?)
Wie bewertet man private Altersvorsorge? Geht die in den Freibetrag oder ist gleich ganz ausgenommen? Wie deklariert man Altersvorsorge?
Wie bewertet man Kunst? Den Katalogpreis, den Einkaufspreis oder den aktuellen Preis, der bei Auktionen in Kunsthäusern erzielt worden ist?
Bei Automobilen kommen wir in die nächste Baustelle: wie ist das bei in Eigenregie restaurierten Autos? Da müsste man ja den Aufwand steuermindernd geltend machen!
Ähnliches gilt auch für Immobilien, die man selbst herrichtet… Das gilt vor allem für Denkmalgeschützte Häuser!
Wie bewertet man das Vermögen, was auch gleichzeitig Betriebsmittel ist? (Zum Beispiel Bauernhöfe - die haben oft viel Grund, was aber auch Vermögen darstellt. Aber auch gleichzeitig Betriebsmittel ist, weil das Anbaufläche ist.)
Was ist mit Vermögen, was man sich mit harter Arbeit erworben hat? Kommen wir da nicht in eine Doppelbesteuerung (Einkommenssteuer!) rein?

Man stellt sich das so einfach vor - eine Vermögenssteuer wird das schon richten! Aber in der Wirklichkeit… Da baut man ein (steuer-)rechtliches Monster auf, was am Ende weniger einnimmt als erhofft.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

28.07.2022 um 12:01
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Außerdem wie besteuerst du Vermögen gerecht? Das sind dann auch Kunstgegenstände, wertvolle Fahrzeuge, aber auch das (geerbte) Haus, ein eigener (Handwerks-) Betrieb. So eine Vermögenssteuer wird am Ende nicht nur Reiche treffen.
Es kann nicht gerecht sein und es ist in meinen Augen sowas von Ungerecht.
Warum den Leuten die es geschafft haben, wieder etwas abnehmen. Am Ende triffst es die falschen einfach.
Die Menschen haben ja dafür auch was Leisten müssen, es kommt ja meistens nicht einfach so vom Himmel gefallen. Bei denen es so ist , dann ist es eben so, man kann doch nicht einfach alle dafür bestrafen. Das wurde doch alles schon besteuert, wieviel Steuern denn noch?

Sinnvoller anstatt immer nur von Oben nach Unten zu denken. Es anders herum zu machen, von unten nach Oben.
Warum bringt man den Leuten kein Vermögens Aufbau in der Schule bei? Warum gibt es nix zum Thema Aktien, Investitionen, Cashflow etc. pp. ? Warum nicht beibringen wie baue Unternehmen auf, das wäre Chancengleichheit in meinen Augen. Unternehmertum sollte mehr gefördert werden, anstatt immer nur auf die Reichen rumzuhacken.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

28.07.2022 um 12:15
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Das ist ja das Problem - eine Vermögenssteuer müsste heutzutage schon einen Freibetrag von fast 1 Million Euro pro Person haben, weil man sonst ganz schnell die Mittelschicht abzockt. Bei den heutigen Immobilienpreisen ist man da ganz schnell dabei…
Wobei das eine Frage der Bemessungsgrundlage ist, nimmt man den aktuellen Marktwert, Bodenwerte, andere steuerliche Werte?
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Bei Automobilen kommen wir in die nächste Baustelle: wie ist das bei in Eigenregie restaurierten Autos? Da müsste man ja den Aufwand steuermindernd geltend machen!
Die eigentliche Frage ist doch, was wenn ein wertvoller Porsche unangemeldet in der Garage steht, wie will man das erheben? Genauso Kunstgegenstände, Gold, wertvolle Weine, notfalls lässt sich so ein Auto oder Gold auch in der Schweiz unterstellen.
Zitat von JayPanJayPan schrieb:Es kann nicht gerecht sein und es ist in meinen Augen sowas von Ungerecht.
Am Ende ist es eine reine Neiddebatte. Es ist nicht nur ungerecht bzw. nahezu unmöglich gerecht umzusetzen, es ist auch ein riesiger bürokratischer Aufwand und die wirklich Reichen werden ins Ausland ziehen. Nicht ohne Grund hat man die Vermögenssteuer auch abgeschafft oder ausgesetzt.

Heutzutage müsste sowas denke ich auch auf EU-Ebene umgesetzt werden um funktionieren zu können, unter eine Vermögenssteuer fiele ja auch Grundbesitz im EU Ausland.

Mir scheint die Sichtweise weit verbreitet, die Reichen seien Schuld an der (globalen) Armut, mal Oligarchen beiseite die ihr eigenes Land ausbeuten wüsste ich nicht, warum es den Menschen besser gehen sollte, würden man Gates, Musk oder in Deutschland meinetwegen Schwarz (Lidl) enteignen. Vll. sollte man sich lieber darüber Gedanken machen, wie der Staat weniger Geld ausgeben kann und wie man die Menschen steuerlich und bürokratisch entlasten könnte.

Was man zu Recht kritisieren kann, ist die Umverteilung von unten nach oben, Stichwort Energiewende, E-Auto Förderung, die überwiegend nur Wohlhabenden zu Gute kommt.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

28.07.2022 um 12:25
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Und was definiert man als „Vermögen“? Ist eine Aktie eines Unternehmens ein „Vermögen“, auch wenn die Aktie keine Dividende (die ja besteuert wird!) abwirft? Oder besteuern wir den Aktienbesitz UND die Dividende? (Kommt man da nicht an eine Doppelbesteuerung ran?)
Wie bewertet man private Altersvorsorge? Geht die in den Freibetrag oder ist gleich ganz ausgenommen? Wie deklariert man Altersvorsorge?
Wie bewertet man Kunst? Den Katalogpreis, den Einkaufspreis oder den aktuellen Preis, der bei Auktionen in Kunsthäusern erzielt worden ist?
Ich hätte nie geglaubt, dass ich dir mal zustimmen werde.

Vor allen Dingen sollte man immer eines im Blick haben, die Gesetze, die heute in zweifelhafter Absicht angedacht werden, könnten irgendwann vollends bei nicht vorstellbarer Regierung noch verschärft werden. Egal in welche Richtung es geht.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

28.07.2022 um 12:27
@Fichtenmoped
@JayPan
@militarynerd
Man hat nicht umsonst die Vermögenssteuer ausgesetzt, auch wenn man sich traditionell auf die Meldungen der Nachbar oder verschmähten Geliebten verlässt kann man das Vermögen nicht gerecht erfassen.

Ich sehe nur eine Lösung: man soll den Euro besteuern wenn er verdient wird, danach soll man die Leute in Ruhe lassen.
Vielleicht wird aus dem Armenhaus Deutschland eine mutige, mündige und relaxte, echte Wohlstandsgesellschaft.


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28.07.2022 um 12:29
Zitat von JayPanJayPan schrieb:Warum gibt es nix zum Thema Aktien, Investitionen, Cashflow etc. pp. ?
Ohne Reallohnsteigerungen sind das alles liberale Märchenschlösser.
Zitat von JayPanJayPan schrieb:Warum nicht beibringen wie baue Unternehmen auf, das wäre Chancengleichheit in meinen Augen. Unternehmertum sollte mehr gefördert werden, anstatt immer nur auf die Reichen rumzuhacken.
Nur können nicht alle Unternehmer sein, weil dann niemand mehr seine Arbeitskraft auf dem Markt anbietet. Das ist ja das inhärente Problem. Man entpolitisiert die soziale Ungleichheit und verschiebt sie in den Bereich der individuellen Verantwortung, möchte aber zugleich ein System beibehalten, was eben diese Ungleichheit braucht, um überhaupt zu existieren.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

28.07.2022 um 12:30
@militarynerd
@JayPan

Eventuell wäre eine Steuer auf große Barvermögen, Goldvermögen etc. sinnvoll, beispielsweise ab 1 Million aufwärts. Also nur auf leicht zu erfassenes "totes Kapital".

Aber nicht mit dem Hintergrund, Geld für den Staat zu generieren, sondern eher um die Leute dazu zu bringen, dieses Geld durch Investitionen in den Wirtschaftskreislauf einzubringen.

Das müsste natürlich mit einem Abkommen, welches USA, Europa und andere größere Industrienationen betrifft geregelt sein, um Flucht zu vermeiden. Diejenigen die lieber Bargeld in Bananenrepubliken anhäufen, kann man ja ziehen lassen, das dürften eh nicht viele sein.

So haben die Superreichen immerhin eine Wahl.

Der Staat kann eh nicht unbegrenzt effektiv mit seinen Einnahmen umgehen, selbst wenn da der objektiv vernünftigste Entscheidungsträger der Welt eingesetzt wird, er ist an alle möglichen Richtlinien und Vorgaben gebunden. Jedes Projekt muss im schlimmsten Fall europaweit ausgeschrieben werden und unterliegt sonstwievielen haushalterischen Prüfungen.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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28.07.2022 um 12:30
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich sehe nur eine Lösung: man soll den Euro besteuern wenn er verdient wird, danach soll man die Leute in Ruhe lassen.
Vielleicht wird aus dem Armenhaus Deutschland eine mutige, mündige und relaxte, echte Wohlstandsgesellschaft.
Nur fängt das immer in den unteren Gehaltsgruppen an, um es dann sukzessive nach oben zu steigern, so dass kaum noch jemand in den Genuss kommt, sich was leisten zu können.


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28.07.2022 um 12:36
Zitat von paranomalparanomal schrieb:ein System beibehalten, was eben diese Ungleichheit braucht, um überhaupt zu existieren.
Und welches System funktioniert noch besser mit der Ungleichheit der Menschen? Denn defacto sind wir alle ungleich... intelligent, motiviert, gebildet, gesund, belastbar usw.

Gerecht ist es Chancengleichheit anzustreben.


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28.07.2022 um 12:36
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ist okay, der Volkswirtschaftliche nutzen ist eh meist höher als wenn der Staat das Geld in die Hand kriegt.
Absolut, bin ich auch voll deiner Meinung. Ich wollte nur damit sagen dass Unternehmer es eher investieren werden als Geld zu “verschenken” was völlig legitim ist.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Am Ende ist es eine reine Neiddebatte.
Ich weiß es nicht, ich denke es ist auch der Gedanke das die Welt einfach gerechter sein könnte. Den Grundgedanken finde ich selbst nicht verkehrt.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:ist auch ein riesiger bürokratischer Aufwand und die wirklich Reichen werden ins Ausland ziehen. Nicht ohne Grund hat man die Vermögenssteuer auch abgeschafft oder ausgesetzt.
Ja das ist es ja was ich schon immer bemängel, es gibt einfach keinen Grund mehr in Deutschland zu bezahlen. Das ist für mich Sinnfrei.
Warum sollten Menschen dass machen. Als ich weiß dass sie abgeschafft wurde, es gibt mir nur um die Hypothese sie wieder einzuführen und warum ich dass einfach nicht gut finde.
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:ausbeuten wüsste ich nicht, warum es den Menschen besser gehen sollte, würden man Gates, Musk oder in Deutschland meinetwegen Schwarz (Lidl) enteignen. Vll. sollte man sich lieber darüber Gedanken machen, wie der Staat weniger Geld ausgeben kann und wie
Sehe ich genauso.
Diese Enteignungs- Gedanken finde ich per se nicht gut, klar man könnte es tun zum Gemeinwohl oder wie auch immer man dazu sagen wollen will. Aber man hält Investor Gedanken klein, warum solle ich was aufbauen was am Ende dann dem Staat gehört? Ja genau völlig Sinnfrei in meinen Augen. Ich würde niemals in einem Land etwas aufbauen wollen, wo es so wäre.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

28.07.2022 um 12:50
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Ohne Reallohnsteigerungen sind das alles liberale Märchenschlösser.
Dann bin ich ein Märchenschloss ;) ich bin Harz 4 Kind, super Arm aufgewachsen, bei alleinerziehende Mutter, die dazu noch abhängig war. Habe vor 10 Jahren was gegründet und ja bin nicht super Reich aber ich glaube einfach wenn man Leuten was vermittelt über Geld sie einfach mehr Chancengleichheit hätten. Man kann auch mit wenig Geld investieren. Daran liegt in meinen Augen die Ungerechtigkeit im System, weil alle nur zum konsumieren und arbeiten erzogene werden.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Nur können nicht alle Unternehmer sein, weil dann niemand mehr seine Arbeitskraft auf dem Markt anbietet. Das ist ja das inhärente Problem. Man entpolitisiert die soziale Ungleichheit und verschiebt sie in den Bereich der individuellen Verantwortung, möchte aber zugleich ein System beibehalten, was eben diese Ungleichheit braucht, um überhaupt zu existieren.
Da ist korrekt es werden viele nicht mal wollen, weil man es die andere Seite der Medaille ist. Es hindert niemanden einen ein Unternehmen zu gründen, kannst machen gleich heute. Ich finde es fehlt aber an Bildung in Deutschland.

bekomme es super oft gesagt also ne dass was du machst also nee dass will ich nicht. Ich habe sehr sehr viel investieren müssen, Zeit, Geld, Bildung um da zu stehen wo ich heute bin. Dafür ist nicht jeder gemacht. Darum geht es mir überhaupt auch nicht.
Es geht mir um mehr Chancengleichheit für alle.

Es ist richtig dass es immer die Seite der Arbeitgeber gibt und die der Arbeitnehmer, ich wüsste leider auch nicht wie man das gerecht machen kann also mir fällt kein System ein.


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28.07.2022 um 13:05
Zitat von JayPanJayPan schrieb:Ich weiß es nicht, ich denke es ist auch der Gedanke das die Welt einfach gerechter sein könnte. Den Grundgedanken finde ich selbst nicht verkehrt.
Was meinst Du mit gerecht? Wenn jemand Geld verdient wieso ist es gerecht es ihm für andere Menschen wegzunehmen?
Ich höre zB oft das ich Glück gehabt habe: zwei Studien nebenbei, 80 Stunden Woche 30 Jahre lang...man hatte ich ein Glück! Es ist nur gerecht das andere die das nicht leisten wollen auch was davon haben.
Ich höre auch oft dass wir nicht alle gleich sind und nicht alle was dafür können dass sie nicht so viel leisten können - ja, das stimmt, sie können nichts dafür, ich aber auch nicht!
(Nicht an Dich persönlich adressiert, Steuern und Abgaben für einen vernünftig funktionierenden Staat ausgenommen)


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

28.07.2022 um 13:10
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Eventuell wäre eine Steuer auf große Barvermögen, Goldvermögen etc. sinnvoll, beispielsweise ab 1 Million aufwärts. Also nur auf leicht zu erfassenes "totes Kapital".
Das problem was ich einfach sehe, das es nicht in Deutschland festgetackert ist, es wird immer Wege geben es umzuleiten.
Dann habe ich einfach weniger Barvermögen mehr, sondern Uhren, Kunst etc. Immobilien etc. die ja auch wieder umgeschrieben werden können.
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Aber nicht mit dem Hintergrund, Geld für den Staat zu generieren, sondern eher um die Leute dazu zu bringen, dieses Geld durch Investitionen in den Wirtschaftskreislauf einzubringen.
Ja genau da muss man ansetzten, Geld zurück nach Deutschland, in unsere Wirtschaft, Wachstum, Investitionen und Unternehmertum, Aktien etc. da hätten wir alle irgendwie mehr davon.
Nicht wie kann man Reiche enteignen und Unternehmer, das ist unattraktiv und wird keiner mitmachen wollen. (Zurecht)


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28.07.2022 um 13:16
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Der Staat kann das eingenommen Geld dann für sinnvolle Zwecke verwenden bzw. einsetzen.
Da könnte der Staat ja mal ganz neue Wege gehen und erst mal jeden bisher eingenommenen Cent sinnvoll ausgeben und erst danach über neue Einnahmequellen nachdenken. Deutschland hat genug Steuereinnahmen. Sie geben sie nur falsch aus.


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