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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.202 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wirtschaft, Armut, Kapitalismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 12:47
Kapitalismus funktioniert, wie jedes andere Wirtschaftssystem auch, nur in kleinen Gruppen und nicht in einer Massengesellschaft. Es gibt kein System, was "funktioniert".

Abgesehen davon, ist das System, in dem wir leben nicht reiner Kapitalismus, sondern korporatistischer Kapitalismus, was das Ganze noch schlimmer macht.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 13:42
Zitat von Shadowstalker7Shadowstalker7 schrieb:Hier noch ein guter Beitrag:
Zunächst mal wäre es sinnvoll, wenn du ein Video, welches gute zwei Stunden läuft, wenigstens kurz zusammenfassen könntest.

Ich muss dazu sagen, ich habe diesen Vortrag schon mal gesehen (Ich glaube aber in verkürzter Form und es ist länger her). Vielleicht kannst du wenigstens seine Grundaussagen kurz erläutern, denn zwei Stunden sind mir zu viel und ich empfand seine Rede damals als nicht sonderlich toll, sondern eher als gut-klingendes, verpacktes Geschwafel.

Den guten Herrn Andreas Popp sollte man auch nicht ganz unkritisch betrachten. Der sitzt schon mal gerne bei Bewusst Tv mit Jo Conrad zusammen.

http://www.psiram.com/ge/index.php/Andreas_Popp

Kann man von halten, was man will.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 16:18
@Aldaris

Aus volkswirtschaftlicher Sicht faselt Popp wirres Zeug, aber so geschickt mit Halbwahrheiten vermengt, dass man es nicht ohne weiteres fertigbringt, ihn stringent und für ein Laienpublikum noch halbwegs verständlich zu widerlegen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 16:23
das sagt die gute alte wikipedia dazu:


Wikipedia: Die Schock-Strategie


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 16:57
@Rho-ny-theta

Ah ok, danke. Ich hatte das nicht mehr genau im Kopf.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 17:03
Kapitalismus bedeutet im Grunde nur, dass bestimmte Leute nach mehr streben, als nur den Grundbedarf zu decken. Das nennt sich dann Gewinnerzielungsabsicht.
Beispiel: ein Bauer konsumiert alles, was er anbaut, selbst und wohnt in einer selbstgebauten Hütte. Er kommt ohne Geld aus. Das nennt sich dann Subsistenzwirtschaft, deckt aber nur den Grundbedarf.
Oder der Bauer muss von seinen Produkten an die Grundherren oder Fürsten was abtreten. Das nennt sich dann Feudalismus. Hier streben auch welche nach mehr, als sie zum Leben brauchen, aber auf Kosten anderer.
Im Kapitalismus geht es erstmals um mehr als die Grundbedürfnisse, aber nicht auf Kosten anderer. Sondern eben, indem man produktiver wird, und damit der Wert der Arbeit höher ist als der ermittelte Grundbedarf.
Nun führt aber dieser Kapitalismus oft zu großen sozialen Unterschieden, weil nicht immer alle an diesem Mehrprodukt teilhaben. Zwar sind heute in Deutschland alle reicher als vor 200 Jahren, aber sie haben nicht alle in gleichem Maße am Fortschritt teil. Der stark steigende Wohlstand hat aber dazu geführt, dass diejenigen, die zwar ihre Grundbedürfnisse wie Essen, Wohnen und Kleidung befriedigen können, aber sich nicht viel darüber hinaus leisten können, als arm gelten und damit als Argument der Antikapitalisten, dass der Kapitalismus weg muss.
Vor Einführung des Kapitalismus haben diese in der Tat nicht als arm gegolten. Sondern da bedeutete Armut, dass man hungern und frieren musste. Dank des Kapitalismus ist das nicht mehr die gängige Definition von Armut.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 17:38
Zitat von JackMarcoJackMarco schrieb:Abgesehen davon, ist das System, in dem wir leben nicht reiner Kapitalismus, sondern korporatistischer Kapitalismus, was das Ganze noch schlimmer macht.
Die "Partei der Vernunft" klingt ganz interessant (hab mir das Programm nicht durchgelesen), aber sie fordert eine "natürliche Wirtschaftsordnung". Damit meinen sie eigentlich freie Marktwirtschaft mit anarchokapitalistischen Tendenzen (sie rechnen sogar vor, was man mit nur 3% Steuern schon alles machen könnte).
Gerade für Deutschland wäre so ein Programm höchst unrealistisch, weil uns der Mut fehlt, so einen "Feldversuch" mal zu unternehmen. Ich glaube aber, dass ein solcher Libertarismus gar nicht so schlecht abschneiden würde, wie von den ganzen Antikapitalisten in ihren schlimmsten Horrorvisionen befürchtet. Das könnte sogar überraschend positive Wirkungen haben, woher wollen wir z.B. wissen, dass nicht plötzlich wieder jeder Arbeit hätte, wenn die hohe Abgabenlast wegfallen würde? Was wir ja durch direkte und indirekte Steuern alles bezahlen müssen ist enorm. Würde das alles wegfallen, wäre klar dass das BIP erstmal enorm steigen könnte, weil sich die Profite, die durch staatliches Eingreifen an vielen Stellen geschmälert werden, total entfesseln würden.
Hong Kong ist ja extrem wirtschaftsliberal. Es ist jetzt zwar auch nicht unbedingt ein Vorbild für uns, aber eben auch nicht die Hölle auf Erden. Und die "Partei der Vernunft" meint das bestimmt anders als Hong Kong und würde sagen, dass es keinen einzigen wirtschaftsliberalen Staat gibt, so wie sie sich das vorstellen. Ähnlich wie ja manche Kommunisten sagen es gab nie Sozialismus.
Wir sollten auch Anarchokapitalisten vielleicht mal beginnen, ernst zu nehmen. So wie wir ja auch die Linken, wie Sarah Wagenknecht, ernst nehmen. Diese bleiben aber von jeglicher politischer Diskussion ausgeschlossen, dabei sind ihre Argumente nicht ganz übel. Auch wenn mir solche Ansichten zu radikal sind, gibt es für mich keinen Grund sie nicht ernstzunehmen, weil das alles auf Vorurteilen beruht.
So mischte sich im 19.Jahrhundert der Staat nicht allzu sehr in die Wirtschaft ein. Und dann entfesselten sich besonders ab 1850 die Unternehmensgewinne und brachten einen lang andauernden Boom. Die Sozialstaatlichkeit führte Bismarck zu einem Zeitpunkt ein, als die Wirtschaft schon recht weit entwickelt war. Um 1900 dürfte die Staatsquote immernoch weit unter dem Niveau gelegen haben, wie wir sie heute haben, aber trotzdem war die extreme Armut stark zurückgegangen. Wenn jetzt argumentiert wird, dass uns Wirtschaftsliberale zurück ins 19.Jahrhundert bringen wollen, dann kann man einwenden, dass die Produktivität heute ja extrem viel höher ist, und deshalb können wir ökonomisch schonmal nicht dahin zurück. Außerdem war das 19.Jahrhundert auch nicht nur schlecht, wie wir an dem Aufschwung gesehen haben, und dem Manchester-Kapitalismus konnte man zwar vieles vorwerfen aber eines nicht: die Wirtschaft ist durch ihn nicht zusammengebrochen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 17:59
Was Hongkong sagt ist mir scheissegal,Hongkong bedeutet Leben im Mietkäfig,für diejenigen bei denen es nicht so toll läuft,ganz zu schweigen von denen wo es mies läuft,aber von denen redet man im allegemeinen auch nicht,man redet lieber von denen wo alles easy go ist

Die-Kaefigmenschen-von-Hong-Kong

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http://www.taz.de/!48152/


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 18:03
@Simowitsch
ich denke alles steht und fällt mit den verfügbaren Jobs die es in einer Gesellschaft gibt, und gerade weil die Automatisierung so weit fortgeschritten ist, und man nur noch wenig niedrigqualifizierte Arbeit zu vergeben hat, ist das alles keine Frage mehr von Produktionsnotwenigkeit und maximalem Mehrwert, sondern eine Frage einer anständigen (im wahrsten Sinne des Wortes) Umverteilung.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 18:08
@rockandroll
Da die neoliberale Doktrin auch Bildung zur Ware erklärt hat wird sie dementsprechend teuer,schliesslich wollen alle daran verdienen


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 18:18
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Was Hongkong sagt ist mir scheissegal,Hongkong bedeutet Leben im Mietkäfig,für diejenigen bei denen es nicht so toll läuft,ganz zu schweigen von denen wo es mies läuft,aber von denen redet man im allegemeinen auch nicht,man redet lieber von denen wo alles easy go ist
Ja, das hab ich auch schon gehört. Es ist aber eben oft auch nicht so einfach, eine Stadt wie Hong Kong bietet halt auch unendlich viele Möglichkeiten und da werden auch viele arme Chinesen vom Land kommen, um dort Arbeit zu suchen. Dann kann es in so einer Großstadt aber auch sein, dass es nicht ganz so läuft, wie man sich das vorgestellt hat, man bleibt aber freiwillig und erduldet sogar extremste Armut in der Hoffnung, dass man irgendwann noch eine Chance dort bekommt, weil das allemal besser ist wie zurück aufs Land in die Armut.
Der Grund, warum Hongkong kein Sozialsystem hat, dürfte daran liegen, dass es mit den vielen Einwanderern einfach überfordert wäre. Damit will man auch eher erreichen, dass die wieder gehen, aber vielen macht das auch nichts aus, die bleiben trotzdem.
Aber ich will nicht über Hongkong reden sondern eher von dem Vorschlag von Oliver Janich, alles über die Mehrwertsteuer von 19% zu finanzieren. Könnte die Abschaffung aller direkten Steuern bei uns einen Superboom auslösen?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 18:29
@Simowitsch
Einen Superboom in Betongold auf jeden Fall,was meinste wie die Preise für Grund und Boden steigen,und die Mieten erst *lechz*


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 18:37
@Warhead
Die Grundsteuern werden ja abgeschafft und bei den Mieten muss man sich mal überlegen wie viel ein heutiger Vermieter an Steuern zahlt. In vielen Fällen sicher den Spitzensteuersatz. Nach diesen Überlegungen soll er aber nicht 40, sondern 0% Steuern zahlen.
Das fließt natürlich alles mit in die Miete ein. Wenn man jetzt all diese Steuern abschaffen würde, wäre nicht mehr viel mit Mietsteigerungen. Außerdem ist oftmals nicht die Grundmiete das Problem, sondern die hohen Nebenkosten. Hier fallen auch Energiesteuern an.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.03.2014 um 19:08
Ich habe die Vision von einem anderen Kapitalismus, einem Kapitalismus, der wieder Spaß macht, weil alle gut daran verdienen können. Ich denke, so einen Kapitalismus treffen wir heute nirgendwo in der Welt an, weil wir evolutionstechnisch stehen geblieben sind.
Die Ziele eines jeden Kapitalismus sollten aber sein, dass jeder eine Arbeit findet, und zweitens: dass jeder von dieser Arbeit angemessen leben kann. Es ist sogar möglich, dass wir in einer freien Marktwirtschaft ein Grundeinkommen hätten, das weit über dem jetzigen H4-Wert liegt. Ich weiß nicht, ob freie Marktwirtschaft wirklich das bewirken könnte, ausschließen kann man es jedenfalls nicht. Und zwar: erstens durch die Abschaffung aller Steuern auf Einkommen findet jeder wieder einen Job, zweitens: weil es dann viel mehr Arbeit gibt, lassen sich niedrige Löhne schlechter durchsetzen, weil die meisten bei schlechter Bezahlung den Job wechseln würden. Drittens: für die 1-2 Prozent, die trotz schlechter Bezahlung ihren Arbeitsplatz nicht wechseln, kann es dann eine Aufstockung geben, damit diese das Grundeinkommen erreichen, das weit über H4 liegt, obwohl es dann, in der vor Wohlstand triefenden Gesellschaft, die "neue Armut" wäre.
Aber es wären dann wirklich nur 1-2 Prozent Aufstocker. Die Arbeitslosenquote dürfte um 0,7% liegen, dem Wert der 60er Jahre, und damit sind hauptsächlich die gemeint die sich gerade nach einem neuen Job umgucken. Das Rentensystem wäre vollständig privatisiert und die Beiträge nicht so hoch, weil die Arbeit so extrem viel Spaß machen würde, da jeder viel verdienen will, dass die meisten gesund und munter bis 70 oder 75 arbeiten.
Das Gesundheitssystem wäre auch schön billig, weil durch die angenehme Arbeit, die endlich wieder Spaß macht, das Krebs- und Herzrisiko deutlich zurückgegangen ist. Einen solchen Kapitalismus für alle könnte es durchaus geben, er wäre nicht unmöglich.
Und da nun die meisten mit 70 noch arbeiten, wäre die Einführung der 30 Stunden Woche auch kein Problem mehr. Damit verschwinden sozusagen auch alle Minijobs, sodass diese auch nicht mehr aufstocken müssen.
Erfüllen sich alle linken Träume im Kapitalismus vielleicht, nur wenn man die Einkommensteuer auf 0 senkt? Wie will man das ausschließen können wenn man es nicht macht?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

04.03.2014 um 08:05
@Simowitsch

Hast du ganz Holland geraucht?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

10.05.2014 um 12:01
Habe das Buch des TE über den Schockstrategie des Katastrophen-Kapitalismus von N.Klein ebenfalls gelesen.

Es gibt eine klare schockierende Übersicht über die Verbreitung der Lehren des Milton Friedmann und seinen Chicago-Boys.
Die ganze Welt wurde schrittweise erobert, allen voran mit der Politik Reagans und Thatchers. Zuvor diente Pinochet als Experiment.

Die Ökonomen dieser Schule, der IWF und die Weltbank halfen Krisen-Länder mit Krediten im Gegenzug mussten sie natürlich hohe Zinsen zahlen, sowie neoliberale Ideen einführen (Privatisierung aller Bereiche, Steuersenkung etc) und da sie keine andere Wahl hatten, mussten sie es tun.

Dieses "Geschäft" war so lukrativ, das die Chicagoer Ökonomen Krisen und Katastrophen in anderen Länder selbst herbeiführten in Form von Wirtschaftskrisen nur um später als "Retter" dazustehen und die perfiden neoliberalen Ideen aufzwängten.

Seit den 80ern etabliert sich die Finanzwelt als wichtigster Indikator und nicht mehr die Einnahmen von Industrie und Handwerk.
Die Schere zwischen Arm und Reich geht immens auseinander. Wenige Superreiche und viele Arme.

Die großen Konzerne sind die neuen Götter, der Irrglaube oder perfide Lüge der Neoliberalen besagt, das die enormen Einnahmen dieser Konzerne und Banken irgendwann nach untern sickern.
Dies ist nicht der Fall, im Gegenteil, immer mehr Geld wandert von unten nach oben und bleibt dort auch.

Dieses System ist schlimmer als der so "böse" Kommunismus des Ostblocks im Kalten Krieg (aus Sicht des Westens).
Selbst das Scheitern dieses Systems seit 2007 führt zu keinen Umdenken und es wird so weitergemacht wie bisher.
Wie kann dieses neoliberale System gestoppt werden wenn sogar sein Scheitern ihn nicht stoppen kann?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

03.06.2014 um 09:51
Ich bekomme jetzt pro Tag 1 Cent Zinsen obwohl ich nur knapp 50 Euro investiert habe. Das macht über 6 % Zinsen aus. In so cirka 20 Jahren verkaufe ich wieder das worin ich investiert habe.

Keine Bank bietet mir im Moment eine solche Steigerung an, deshalb habe ich das Heft selber in die Hand genommen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

04.06.2014 um 18:02
@Linner74

Es ist nicht möglich, ein gerechtes System zu schaffen, das auf Geld basiert.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

04.06.2014 um 18:09
Man sollte erstmal Definieren was denn alle als Gerecht empfinden.

Im überigen spielt Geld nicht die Hauptrolle an einem Verteilungsproblem.

D


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

04.06.2014 um 18:21
@Fedaykin

Man kann sich natürlich jede Ungerechtigkeit schönreden, aber ich denke jeder weiß, - wenn er mal in sich geht - dass jedem Bewohner dieses Planeten die Nutzung dessen Ressourcen zusteht.

Das Geld von heute verschlimmert das Verteilungsproblem und das ganz bewusst.


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