Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

@Dude
das ist ja nicht besonders kreativ...

@Schandtat
Dann beweis mir einfach wie's kreativer geht und mach was, statt hier einfach zu labern...
Ich freu mich schon auf die Ergüsse Deiner vielfältigen Phantasie :)

@Dude
:D komm mach dich nicht lächerlich. Ich hab nie behauptet das ich es besser kann oder das ich da überhaupt etwas besseres lesen will, diese "parodie" auf den Kapitalismus ist halt einfach nur schwach. Aber es ist ja deine Entscheidung ob du die Welt damit zum Nachdenken anregen willst.

Schandtat schrieb:Aber es ist ja deine Entscheidung ob du die Welt damit zum Nachdenken anregen willst.

Entscheidung hin oder her ...
Die Zahl derjenigen, die sich ernsthaft kritisch mit dem Kapitalismus auseinandersetzen,
hat diejenigen, die noch in Selbstzufriedenheit oder Ahnungslosigkeit versunken sind,
längst weit überschritten.

Insofern ist die Zeit reif, sich zu artikulieren.
Es sind nur noch verhältmismäßig wenige "zum Nachdenken anzuregen" ;)
Wir sind alle schon "angeregt".

@eckhart

angeregt sein ist ja schon mal ganz gut.aber wohin geht dann die reise..
da bin ich mir bei vielen immer noch wirklich sicher...

@Dude

haha schön gesagt:)

@eckhart

eckhart schrieb:Die Zahl derjenigen, die sich ernsthaft kritisch mit dem Kapitalismus auseinandersetzen,
hat diejenigen, die noch in Selbstzufriedenheit oder Ahnungslosigkeit versunken sind,
längst weit überschritten.

Ich wünsche, ich bekäme für jedes «Ende des Kapitalismus», das seit dem Bestehen des Kapitalismus prophezeit wurde einen Euro. Ich wäre steinreich.
Seit 1800 gab es etwa 40 grössere Wirtschaftskrisen, rund 10 davon waren so ernst wie die jetzige.
Es ist wohl die «kreative Zerstörung» (siehe aktuell Schlecker) die jene, die kurzfristig von ökonomischen Umbrüchen negativ betroffen sind, glauben lässt, dass das System als Ganzes versage.
Noch in meiner Kindheit gab hier im Dorf mindestens hundert Bauern. Jetzt gibt es so gut wie keine mehr.
Der Kapitalismuskritiker sagt: wie schrecklich, die armen Bauern!
Ich sage: wunderbar, alle sind reicher geworden.
Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Kapitalismus.

@Schandtat
Wir haben hier in der Schweiz ein nettes Sprichwort, das da lautet:
Liefere statt läfere.
Was soviel heisst wie:
Liefern, statt nur dumm daher reden.

Vielleicht regt Dich das ja zum Nachdenken an ;)

@Hansi

Hansi schrieb:Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Kapitalismus.

Mit dieser Aussage habe ich ehrlich gesagt am wenigsten gerechnet, daß wir ein Kapitalismusdefizit haben!?
Ist vielleicht mit dem Defizit die Sozialisierung der Bankenverluste gemeint, oder die Schuldenübernahme maroder EU-Staaten, die es(Schuldenübernahme) eigentlich laut der Verträge von Maastricht gar nicht geben dürfte?

georgerus schrieb:aber wohin geht dann die reise..
da bin ich mir bei vielen immer noch wirklich sicher...

Leider bin ich mir da zu sicher ! Zu sicher !

Denn:
Kapitalismuskritik tönen die alten und Neuen Rechten.

Alte und Neue Rechte üben Kapitalismuskritik
und sind zugleich historisch gewachsen in die traditionelle Rolle der militanten Schutztruppe des konservativen kapitalistischen Denkens.
Der Faschismus führt im Resultat zur "brutalstmöglichen" Perfektionierung der Ökonomie.
Und der Weg dahin ist ihr Auftrag:
Die Maßnahmen:

Die Faulen werden geschlachtet,
die Welt wird fleißig.

Die Häßlichen werden geschlachtet,
die Welt wird schön.

Die Narren werden geschlachtet.
die Welt wird weise.

Die Kranken werden geschlachtet,
die Welt wird gesund.

Die Alten werden geschlachtet,
die Welt wird jung.

Die Traurigen werden geschlachtet,
die Welt wird lustig.

Die Feinde werden geschlachtet,
die Welt wird freundlich.

Die Bösen werden geschlachtet,
die Welt wird gut.

(Erich Fried)

georgebraque schrieb:
aber wohin geht dann die reise..
da bin ich mir bei vielen immer noch wirklich sicher...

Leider bin ich mir da zu sicher ! Zu sicher !

Daß diese Situation natürlich einen Nährboden für (Rechts)Extremismus darstellt, das kennen wir schon von der Weimarer Republik! Aber unsere Politiker haben doch alles bestens im Griff! Einfach die NPD verbieten und die Gefahr ist gebannt, oder vielleicht doch nicht??

@eckhart
Zum Glück bin ich Vegi ;)

Hansi schrieb:Ich sage: wunderbar, alle sind reicher geworden.

Diesen Aussage als Anleihe von den Linken ( Reichtum für alle ) nimmt man dem. der über den Streuobstwiesen (die hoffentlich GEN - optimiert sind :D ) wohnt,
sowieso nicht (oder höchstens als Ironie) ab.

Denn er weiß natürlich, dass "Reich werden" unmittelbar mit der Verschuldung Anderer zusammenhängt.
Vermögen bedingt (bei Anderen) Verschuldung und umgekehrt.

Schuldenabbau ist gleich (=) Vermögensabbau !

Hansi schrieb:Ich sage: wunderbar, alle sind reicher geworden.
Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Kapitalismus.

Mehr Kapitalismus brauchen wir,
damit nicht die Vermögenden die Schulden tilgen,
sondern diejenigen, die sich zwangsläufig zugunsten dieser Vermögen
verschulden mussten,
verschulden müssen
und werden verschulden müssen.

"alle sind reicher geworden"
"alle" ist lediglich eine Frage des Horizonts.

Ist der Horizont sehr eng, übersieht man, dass das "Linken"-Zitat
bessere Teilhabe VON ALLEN am Reichtum meint.


Schuldenabbau ist gleich (=) Vermögensabbau !
Letzteres darf nicht sein, obwohl es mathematische Regel ist.
Die Mathematik gilt es auszutricksen.
Auch mit dem vorhandenen bißchen Kapitalismus
funktioniert es wunderbar,
dass die Cleveren Vermögen anhäufen, welches sie gleichzeitig in Sicherheit bringen,
während der zumeist körperlich schwer arbeitenden Allgemeinheit vorgeworfen wird,
über ihre Verhältnisse zu leben
und gefälligst den Gürtel enger zu schnallen und sich anzustrengen.
Schließlich gelte es, für die wachsende Verschuldung aufzukommen.

Nur zu logisch, dass man die (Arbeits-)Leistungen der Allgemeinheit
generell als unqualifiziert und wertlos ansieht und entsprechend "würdigt".
Wer seine Arbeit verliert,
verliert damit gleichzeitig seine Bildung und gilt als dumm
und wird entsprechend behandelt.

Interessantes Interview das ich zum Thema gefunden habe:

http://www.zeit.de/kultur/2011-08/slavoj-zizek-interview/seite-1

Hier drei ausgewählte Auszüge:

ZEIT ONLINE: Worin besteht die augenblickliche Krise des Kapitalismus?

Žižek: Da der Kapitalismus heute keinen äußeren Feind mehr hat, stößt er an seine inneren Grenzen. Dies geschieht vor allem im Hinblick auf die Frage der Ökologie und die des intellektuellen Eigentums. In beiden Bereichen wird das Privateigentum als universelles Prinzip infrage gestellt. In beiden Bereichen sind wir mit Gemeingütern konfrontiert, die sich nicht in diesen Kategorien denken lassen. Bei Luft und den Meeren zum Beispiel ist das offensichtlich, aber auch in Computernetzwerken finden sich ähnliche Phänomene. Dort handelt es sich fast um klassischen historischen Materialismus. Die Produktionsmittel haben sich gewandelt und erfordern neue gesellschaftliche Modelle.


ZEIT ONLINE: Sind die Unruhen in London ein Teil der Suche nach neuen Modellen jenseits des Kapitalismus?

Žižek: Nein, ganz bestimmt nicht. Ich teile da auch nicht die Bigotterie vieler Linker, die im selben Atemzug die Gewalt verdammen, in dem sie für Verständnis für diese Leute werben – etwa was soziale Ursachen anbelangt. Nein. Was man hier sieht, ist genau die post-ideologische Gesellschaft, wie die Neoliberalen sie so gerne wollten. Zygmunt Bauman war auf dem richtigen Weg, als er von der Randale unbrauchbarer Konsumenten sprach. Es handelt sich um enttäuschte Konsumenten, die einer perversen Form des Konsums, einem Karneval der Zerstörung, nachgehen. In viel schlechteren Situationen haben es Menschen geschafft, sich politisch zu organisieren, was hier vollkommen misslang.


ZEIT ONLINE: Es gibt also keinen notwendigen Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Menschenrechten wie ihn viele Ideengeschichtler nahelegen?

Žižek: Nein, absolut nicht. Der autoritär geführte Kapitalismus ist der Gewinner der jetzigen Krise. Er ist heute die größte Gefahr für Demokratie und Menschenrechte. Es ist außerordentlich ironisch, dass heute, nach dem Triumph des Kapitalismus über den Kommunismus, die Kommunisten, die an der Macht blieben, die besten Manager des Kapitalismus sind. Dreißig Jahre nachdem Deng Xiaoping sagte, dass nur der Kapitalismus China retten könne, gebärden sich die politische Führer des Westens, als ob nur China den Kapitalismus retten könnte. Hegel hätte diese Umkehrungen geliebt!

paranomal schrieb:Was man hier sieht, ist genau die post-ideologische Gesellschaft, wie die Neoliberalen sie so gerne wollten. Zygmunt Bauman war auf dem richtigen Weg, als er von der Randale unbrauchbarer Konsumenten sprach. Es handelt sich um enttäuschte Konsumenten, die einer perversen Form des Konsums, einem Karneval der Zerstörung, nachgehen.

Sehr treffende Formulierung !
Leider.

Zur Revolution unbrauchbar.

Ich sehe das Ende des Kapitalismus noch nicht so ganz, im Gegenteil: China hat ihn vor einigen Jahrzehnten erst eingeführt und profitiert sehr davon.

Krisen kommen im Kapitalismus nunmal vor, sie dienen als Korrektiv. Eine Planwirtschaft funktioniert vielleicht lange gut, wenn sie mit Vollgas gegen die Wand fährt (was nicht unwahrscheinlich ist), merkt das aber keiner bis zum großen Crash (siehe DDR). In der Marktwirtschaft werden solche Situationen durch eine Krise mit Strukturwandel und allem drum und dran gelöst. Die aktuelle Finanzkrise entstand vor allem auf Grund staatlicher Eingriffe. Die Bush-Regierung hat allen Amerikanern ein Haus versprochen und jedem Amerikaner einen Kredit besorgt. Das hat sich bitter gerächt.

dandi schrieb:Krisen kommen im Kapitalismus nunmal vor, sie dienen als Korrektiv.

Das sollen wir glauben, ja.

@paranomal
Oha... die große Verschwörung? Von wem?

@dandi
Nein, so funktioniert unser System, das ist keine Verschwörung.

Dandi hat gut reden , allein sein nick sagt schon aus das er ein Bonze ist.

Den dandi kommt vom englischen Dandy