Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

collectivist schrieb:Wir wissen doch, wieviele Opfer der Nationalismus in Europa im 19./20. Jahrhundert hinterlassen hat.
Ich weiss nicht, wie du den Nationalismus interpretierst, aber für mich ist dieser absolut gefährlich.

Nicht nur in Europa. Aber ich spreche eher von gesundem Patriotismus. Supranationalismus kann genauso gefährlich sein wie Nationalismus. Pan-Bewegungen sind nichts anderes. und die Sowjetunion war auch in gewisser Weise eine Supranation.

Beides sind Extreme. Nichts sollte ohne Zustimmung der Bevölkerung geschehen. Kein Eliten-Projekt werden.

libertarian schrieb:Nichts sollte ohne Zustimmung der Bevölkerung geschehen. Kein Eliten-Projekt werden.

Da gebe ich dir sogar Recht. Es wird viel zu viel über unsere Köpfe hinweg entschieden. Deswegen gefällt mir die repräsentive Demokratie auch nicht. Die Volksvertreter kümmern sich erst einmal um sich selbst und dann kommen irgendwann am Schlusslicht die Bürger dran, wenn überhaupt

@collectivist

collectivist schrieb:Deswegen gefällt mir die repräsentive Demokratie auch nicht.

Was schwebt dir denn sonst
vor?

@ShawnFKennedy
Diktatur des Proletariats.

@libertarian
Naja, das ist jetzt nen bisschen schwammig. Wie soll denn in der"Diktatur des Proletariats " entschieden werden?

@ShawnFKennedy
Demokratisch, wie denn sonst...aber auch die Produktionsweise wäre eine andere, es wird nur noch das produziert, was auch benötigt wird un dies wiederum wird basisdemokratisch entschieden. Ausgenommen Lebensmittel, die wären immer parat. Damals fehlte in der Sowjetunion einfach die Diskursgesellschaft, wie wir sie heute haben.
Und glaub mir, die kommunistische Produktionsweise wäre demokratischer als das kapitalistische und hierarchistische Wirtschaftssystem

@collectivist

collectivist schrieb:Demokratisch, wie denn sonst...aber auch die Produktionsweise wäre eine andere, es wird nur noch das produziert, was auch benötigt wird un dies wiederum wird basisdemokratisch entschieden.

Gibt es eine demokratischere Entscheidung als an der Ladentheke?
Oder ist der Verbraucher und Kunde nicht demokratisch legitimiert?

@collectivist
Demokratisch??? Ja und wie? Bei jeder kleinen Sache nen Volksentscheid oder wie? Das kannst du in einer kleinen Gemeinschaft von sagen wir 1000- 2000 Leuten durchführen aber nicht in einem Land mit mehreren Millionen Einwohnern. Deshalb hat man die representative Demokratie erfunden, durch die man zwar einen kleinen Einschnitt in seine individuellen demokratischen Machtbefugnisse hat, jedoch die sache viel, viel einfacher zu regeln ist.

@collectivist

collectivist schrieb:es wird nur noch das produziert, was auch benötigt wird

Ja, genau deswegen hat man die Freie Marktwirtschaft eingeführt...

@Hansi
Mir geht es hierbei um die Produktionsweise. In der kapitalistischen Produktionsweise besitzt nur der Chef die volle Freiheit, seine Angestellten verkaufen ihre Arbeitskraft, aus dem der Kapitalist seinen mehrwertlichen Profit generiert. Außerdem müssen sie strikt den Anweisungen folgen. Hierarchie pur.

ShawnFKennedy schrieb:Ja, genau deswegen hat man die Freie Marktwirtschaft eingeführt...

In der Marktwirschaft profitieren nur Leute mit Eigentum an Produktionsmitteln. Diese schefeln wiederum das Kapital und lassen die Kluft zwischen Arm und Reich exorbitant wachsen

Aber diese Aspekte beziehen sich nur auf die Menschen. Noch größeren Schaden erleidet die Umwelt, ich sag dazu nur sprudelndes Öl, radioaktive Landstriche und abgeholzte Regenwälder

@collectivist
Das ist eine unbelegte Behauptung.

collectivist schrieb:In der Marktwirschaft profitieren nur Leute mit Eigentum an Produktionsmitteln. Diese schefeln wiederum das Kapital und lassen die Kluft zwischen Arm und Reich exorbitant wachsen

Aber diese Aspelte beziehen sich nur auf die Menschen. Noch größeren Schaden erleidet die Umwelt, ich sag dazu nur sprudelndes Öl, radioaktive Landstriche und abgeholzte Regenwälder

Das sind keine speziellen Probleme des Kapitalismus, sondern sind wohl in jedem System zu finden( siehe DDR und Chemieindustrie; Tschernobyl war in der Ukraine, einem Komm. Land)

ShawnFKennedy schrieb:Deshalb hat man die representative Demokratie erfunden, durch die man zwar einen kleinen Einschnitt in seine individuellen demokratischen Machtbefugnisse hat, jedoch die sache viel, viel einfacher zu regeln ist.

Noch was dazu; Wären die Repräsentanten loyal zum Wähler, dann wäre dieses System sogar effizient. Aber solange noch soviele Wirtschaftslobbysiten die Parlamente belagern, erweist sich dieses System als korrupt.

@collectivist

collectivist schrieb:Wären die Repräsentanten loyal zum Wähler, dann wäre dieses System sogar effizient. Aber solange noch soviele Wirtschaftslobbysiten die Parlamente belagern, erweist sich dieses System als korrupt.

Ich wiederspreche dir nicht in diesem Punkt, das ist ja durchaus möglich. Aber auch das ist wieder kein spezielles Problem des Kapitalismus, sondern allgemein eins der represntativen Demokratie. D.h. auch im Kommunismus würde es diese Probleme geben.

@ShawnFKennedy
Und exakt aus dem Grund befürworte ich eher die direkte Demokratie.

Die wie aussehen soll?

@ShawnFKennedy
Naja... in bestimmten Angelegenheiten könnten die Bürger selbst abstimmen z.B. Innenpolitik, Sozialpolitik usw. Es gibt Ressorts, welche man doch lieber promovierten Fachleuten überlässt, wie z.B. Wirtschaft und Aussenpolitik. Also ich plädiere eher für nen Mix aus Direkt und Repräsentativ. Überall auf kommunaler Ebene sollte die Basisdemokratie eine Selbstverständlichkeit sein

@collectivist

Und was machst du mir der Masse an Leuten die keinen Plan von dem haben über das sie entscheiden? (inkl. Politiker)

"Noch was dazu; Wären die Repräsentanten loyal zum Wähler, dann wäre dieses System sogar effizient. Aber solange noch soviele Wirtschaftslobbysiten die Parlamente belagern, erweist sich dieses System als korrupt."

@ collectivist. Da stimme ich mit Dir ueberein. Eine genaue Grenzlinie muss man ziehen zwischen Wirtschaft und Regierung. Das beide so miteinander verschmolzen sind ist naemlich der Grund warum die freie Markwirtschaft nicht mehr funktioniert.

Nun, das heutige Wirtschaftssystem ist ja fast gar nicht kapitalistisch. Klassische freie Märkte gibt es kaum noch, die bessere Bezeichnung für das heutige System ist Korporatismus (also das Wirtschaftssystem des Faschismus).

Das Übel ist der Staat. Der Staat ist die Organisation, die offen gegen die grundlegendste moralische Regel - die Goldene Regel - verstößt, indem sie für sich selbst alle möglichen Monopolrechte einfordert. Der Staat ist nichts als die machtvollste kriminelle Organisation in einem bestimmten Gebiet.

Klar, die Superreichen, und die etablierten Firmen, benutzen den Staat, um den freien Markt zu bekämpfen. Was "Verbraucherschutz" genannt wird, ist in Wirklichkeit Schutz der etablierten Firmen vor Konkurrenz.