Lightstorm schrieb: Man nehme eine Portion Kapitalismus und füge eine Portion Sozialismus hinzu, mische es gründlich und schon hat man eine ausgeglichene Wirtschaftsordnung die erfolgreich arbeitende Menschen belohnt und die schwachen fördert und in den Grundbedürfnissen absichert.
Weiß nicht warum sich die Menschen immer so schwer tun ein Mittelmaß der Dinge zu finden.
Da ist wohl was wahres dran. Meiner Meinung nach ist es aber keine Frage des "schwer tuns", oder der formalen "goldenen Mitte" , sondern schlicht eine Machtfrage.
Der heutige Kapitalismus ist ja als system gesetzmäßig historisch entstanden und sein Wesen besteht darin, dass die Einen, die "Eliten" die anderen, die Massen ausbeuten und möglicht ewig diese Privilegien behalten wollen...
Die Kunst besteht nun darin, diesen Kapitalismus durch ein anderes funktionierendes Gesellschafts und Wirtschaftssystem zu ersetzen, bei dem diese - objektiv (nicht etwa subjektiv) immer extremer werdende - Ausbeutung entweder sofort abgeschafft oder immer weniger wird.
Darüber zu spekulieren, warum genau der Real-Sozialismus des Ostblocks gescheitert ist, wäre wohl müßig, weil jeder seine Gründe hat, da andere Ursachen zu favorisieren. Leider wird das "Ersetzen" wohl nicht freiwillig geschehen, gewisse Ereignisse müssten evtl. "etwas nachhelfen" (?)...
Beide Systeme einfach zu mischen und zu mixen, wird nicht ausreichen, denn das Mischungsverhältniss sollte so sein, dass es auch funktioniert. Es sollte also so sein, dass dabei möglichst das Positive aus beiden Systemen in einer neuen Qualität eine Synthese bildet. Das setzt voraus, dass aus den jeweiligen Fehlern auch tatsächlich "gelernt", das Wesentliche vom Unwesentlichen getrennt, jeweils das Überlebensfähige, Gute behalten und verbessert wird...
Wenn man nur die "elementarsten Grundbedürfnisse" absichert, konserviert man aber die Konflikte nur in die Zukunft, da dann andere Konzentrations-Prozesse gesetzmäßig wieder zur sozialen Polarisierung führen. Also muß nachhaltig und spürbar eine künftige Annäherung von Arm und Reich festgeschrieben, unumkehrbar und mittelfristig auch gesichert sein. Der "Rest" sind dann Rahmenbedingungen, die - wenigstens auch mittelfristig - eine effektive Wirtschaft zulassen und herbeiführen. Die wichtigsten "Grundfreiheiten" muß eine überlebensfähige Synthese ebenso beinhalten, wie das "Recht auf Arbeit" für ausnahmslos alle und eine zunehmende soziale Gerechtigkeit (die dann irgendwann evtl. auch zu einer echten "Brüderlichkeit" führt...)
Das ist das Einfache, das - in der Paxis - so schwer zu machen ist...
M.f.G.